Ostern aus aller Welt

Schweiz – Osterchüechli
Das Schweizer Osterchüechli ist ein runder Fladen belegt mit einer saftigen Milchreis- oder Grießmasse. Die Tradition des Ostergebäcks reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Schon damals waren Hirse, Reis oder Grieß zusammen mit Rahm oder Quark gleichwertige Zutaten für die Füllung. Im Schweizer Vorfrühling griff man auf importierte Zutaten wie Mandeln oder Rosinen und eben lange lagerbare Lebensmittel zurück.

Italien – Colomba Pasquale
Die „Friedenstaube“ darf in Italien zu Ostern auf keinen Fall fehlen. Um die Entstehung des süßen Hefekuchens mit Trockenfrüchten ranken sich verschiedene Legenden. Sie ist dem Mailänder Panettone, der klassisch zu Weihnachten gegessen wird, sehr ähnlich. Die Zubereitung kann Stunden oder sogar Tage dauern. In der modernen Version werden die Tauben mit Mandeln, Orangeat oder Schokolade aufgepeppt. Wer die klassischere Variante bevorzugt, kann sein Täubchen mit Butter und Marmelade bestreichen.

Großbritannien – Simnel Cake
Bei den Briten kommt ein leichter Fruchtkuchen mit kandierten Früchten und eingebackener Marzipanschicht auf die Ostertafel. Das Besondere daran ist seine Dekoration, die sinnbildlich für Jesus und seine Jünger steht: Der Früchtekuchen bekommt zunächst eine Marzipandecke. Darauf verteilen sich am Rand elf Marzipanbällchen – oft sitzt noch ein großer Marzipanball in der Mitte.

Russland – Kulitsch
Das russische Hefebrot gehört zum russisch-orthodoxen Osterfest. Wer sich daran versuchen will, muss ein bisschen Zeit mitbringen: Der Teig wird von Donnerstag auf Freitag angerührt, den ganzen Freitag über gebacken, in der Nacht von Samstag auf Sonntag gesegnet und zum Fastenbrechen gegessen. Seine Haubenform gehört zur Tradition und symbolisiert den Berg Golgatha.

Polen – Mazurek
Der dünne Mürbteig-Blechkuchen besteht aus zwei Schichten. Die erste Schicht ist der gebackene Mürbteig. Darauf kommt entweder eine weitere Teighaube, Marmelade oder geschmolzene Schokolade. Diese zweite Schicht wird traditionell aufwändig gestaltet und üppig dekoriert. Denn das Ostergebäck wird nach der Segnung am Ostersamstag an Freunde oder Verwandte verschenkt. Bei der Deko ist erlaubt, was gefällt – und schmeckt: Schokostreusel, Mandelsplitter, Kokosraspeln, Zuckerguss oder Trockenfrüchte.