Die einfachste Art, ein Insektenhotel zu bauen
Hast du schon mal ein Insektenhotel gebaut? So schwer ist es gar nicht, etwas für das ökologische Gleichgewicht zu tun. Warum der Begriff Insektenhotel eigentlich falsch ist, wie man ein kleines Bienenhaus selbst herstellen kann und welche Kriterien es beim Standort für so eine Nisthilfe zu beachten gibt, erfährst du hier.
Inhalte dieser Seite auf einen Blick
- Menschen bauen Insektenhäuser als Nisthilfe für Bienen.
- Sie tun dies, weil die natürlichen Lebensräume dieser Tiere auf unterschiedlichste Art bedroht werden.
- Bienen bevorzugen eine stabile und windfeste Nisthilfe mit viel Sonne und guter Nahrungsbeschaffung.
- Ein kleines, aber feines Insektenhotel kannst du aus einer Aluminiumdose erbauen.
Was ist ein Insektenhotel?
Streng genommen ist die Bezeichnung Insektenhotel nicht ganz richtig, denn es handelt sich dabei nicht um einen Ort, den Insekten aufsuchen können, um dort zu übernachten, sich auszuruhen oder Urlaub zu machen. Eigentlich ist der Begriff Insektenhaus passender, denn Menschen bauen sie als Nisthilfe: Hier legen beispielsweise Wildbienen ihre Eier ab. Diese wachsen zur Larve heran, bis sie schließlich als voll entwickeltes Insekt wieder aus dem Häuschen ausziehen.
Warum sind Insektenhotels sinnvoll?
Insektenhotels erfüllen eine wichtige Aufgabe: Sie bieten Insekten die Möglichkeit, sich einzunisten. „Haben Insekten in der Natur nicht Platz genug zur Verfügung?“, fragen sich bestimmt manche. Die Antwort lautet: leider nein. Die natürlichen Lebensräume dieser Tiere werden auf unterschiedlichste Art bedroht, dadurch wird das ökologische Gleichgewicht beeinträchtigt. Der Insektenbestand nimmt weltweit ab. Das gilt auch für Nützlinge wie Wildbienen: Das Bienensterben wird zu einem immer größeren Problem. Es gibt mehrere Faktoren, die beim Rückgang der Insekten eine Rolle spielen. So werden viele Insekten aus ihrer natürlichen Umgebung vertrieben, etwa aufgrund der in großen Mengen zum Einsatz kommenden Pestizide und Düngemittel in der Landwirtschaft. Aber auch durch die Urbanisierung und den Rückgang von Waldflächen. Umso wichtiger ist es deswegen, Insekten auch in den Gebieten, in denen wir Menschen leben, Nisthilfen zu bieten. Außerdem macht es Spaß, ein Insektenhaus zu bauen!
Übrigens: Auch Kaufland ist es wichtig, einen Unterschied zu machen. Was wir tun, um dem Artensterben entgegenzuwirken, erfährst du hier.
Welche Kriterien muss der Standort erfüllen, damit das Insektenhaus benutzt wird?
Der Standort eines Insektenhotels ist mindestens genauso wichtig wie der Nistkasten selbst. Vor allem Nistdosen sieht man häufig dekorativ an Bäumen hängend. Das sieht zwar hübsch aus, doch ist keine besonders gute Idee. Denn Bienen bevorzugen eine stabile und windfeste Nisthilfe, die sie gezielt anfliegen können, ohne dass es wackelt. Aus diesem Grund ist das Befestigen mit Kabelbinder geeigneter als das Aufhängen. Generell gilt: Je windgeschützter die Stelle für die Nisthilfe ist, desto besser. Eine südliche Ausrichtung, die viel Sonne zulässt, ist ebenfalls von Vorteil. Am wichtigsten aber ist, dass die Umgebung eine gute Nahrungsbeschaffung durch die richtigen Pflanzen ermöglicht.
Wildbienen und andere Nützlinge müssen ausreichend Zugang zu Pollen in Form von Wildblumen haben, um die Larven zu ernähren. Ansonsten wird auch das schönste Insektenhotel nicht genutzt.
Muss es immer ein Luxushotel sein?
Nein, es ist kein Muss, ein großes Insektenhotel aus Holz herzustellen, das über unzählige unterschiedliche Kammern und Materialien verfügt. Durch die Größe und die Auswahl an großen und kleinen Löchern locken riesige Häuser in der Regel auch mehr unterschiedliche Arten an und können Wildbienen, Hummeln, Marienkäfern, Schmetterlingen und unzählige andere Insekten beherbergen. Doch auch mit ganz wenigen Handgriffen kann man ein winziges Hotel für den Garten oder den Balkon basteln, das seinen Zweck erfüllt und bestimmten Insekten einen Lebensraum und Schutz bietet.
Die einfachste Art, ein Bienenhaus zu bauen
Um ein eigenes Insektenhotel für Wildbienen im eigenen Garten oder auf der eigenen Terrasse zu eröffnen, musst du nur eine Handvoll Dinge auf die Einkaufsliste schreiben. Eine besonders schnelle und effektive Variante ist nämlich, ein kleines aber feines Bienenhotel aus einer Aluminiumdose zu bauen. Die benötigten Materialien und Werkzeuge für den Brutkasten sind überschaubar und die Anleitung leicht zu befolgen.
Ein Bienenhaus bauen – Materialien
- eine möglichst große leere und gesäuberte Konservendose, von der du sorgfältig den Deckel entfernt hast
- Bambusstäbe oder Schilfhalme
- Stich- und Metallsäge
- ein feiner Bohrer
- Schleifpapier
- ein Kabelbinder
Ein Bienenhaus bauen – Anleitung
Schritt 1
Erst müssen die Röhrchen, in denen die Larven heranwachsen sollen, präpariert werden. Bambusstäbe oder Schilf bekommst du aus der Natur, wenn du sie im Garten hast oder aus dem Baumarkt. Schilfhalme werden meist nicht einzeln, sondern als Schilfmatte verkauft. Sie hängen also zusammen und können einfach zusammengerollt werden. Bei den Stäben aus Bambus ist es wichtig, sie vollständig vom Mark zu befreien. Mit einem feinen Bohrer oder Draht kannst du die markhaltigen Stängel einfach aushöhlen.
Schritt 2
In den Dosenboden bohrst du drei Zentimeter links und rechts von der Mitte auf gleicher Höhe je ein Loch, sodass der Dosenboden optisch einer Steckdose ähnelt. Hier ziehst du einen Kabelbinder durch, damit du die die Dose am Ende waagerecht an einem schmalen Baum befestigen kannst.
Schritt 3
Schneide die Bambusstäbe oder Schilfhalme in zehn Zentimeter lange Stöcke. Du schneidest das Schilf am besten mit einer sehr scharfen Gartenschere zurecht – das gelingt am besten ohne Splitter, wenn du die Matte zuvor in Wasser einweichst. Nach dem Zuschneiden lässt du die Matte trocknen und rollst sie ein. Beim Bambus brauchst du zum Schneiden dickerer Rohre eine Stichsäge, bei den dünneren ist eine Metallsäge geeigneter.
Schritt 4
Je ein Ende der hohlen Pflanzenstängel schleifst du ab: Diese Enden ragen aus der Dose und werden von den Bienen angeflogen. Damit die Bienen sich nicht verletzen, ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass die Rohre nicht spröde oder spitz sind
Schritt 5
Jetzt geht es ans Füllen. Schiebe die Röhrchen der Länge nach in die Dose. Wichtig: Sie müssen am Boden der Dose anstehen – so entsteht ein winziges Dach für die Insekten, außerdem ist der direkte Abschluss jeder Röhre am Dosenboden wichtig, damit jede Larve „für sich“ bleibt. Stecke so viele Röhrchen in die Dose, bis sie ganz dicht befüllt ist. Die Röhrchen sollen so fest halten, dass sie nicht mehr aus der Dose herausfallen können.
Schritt 6
Kippe die Dose um, so als wäre sie umgefallen – in diesem Winkel musst du sie anbringen. Zieh die Dose mit dem Kabelbinder an einem schmalen Baumstamm oder an einem Geländer fest.