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Eberesche: Ist die Vogelbeere giftig oder doch essbar?

Sicher bist du auch schon zahlreiche Male an einer Eberesche vorbeigegangen und hast dich über den Anblick ihrer leuchtend roten Früchte gefreut. Wir verraten dir, unter welchen Umständen die leicht giftigen Vogelbeeren super gesund werden – und noch viel mehr Wissenswertes rund um die Eberesche.

Definition

Was ist Eberesche?

Die Eberesche ist ein Laubbaum, welcher auch unter dem Namen Vogelbeerbaum bekannt ist – das liegt daran, dass die leuchtend roten Früchte des Baumes für Vögel aller Art eine sehr beliebte Nahrungsquelle darstellen. Der lateinische Name der Vogelbeere Sorbus aucuparia hat deshalb eine interessante Herkunft: aucuparia bedeutet so viel wie „Vogelfang“ (avis=Vogel, capere=fangen). In der Tat nutzten die Menschen die Früchte des Baumes früher, um Vögel anzulocken und zu fangen. Regional wird die Eberesche auch Drosselbeere, Quitsche, Queckbeere oder Mooseisch genannt.

Die Vorsilbe „Eber“ ist nicht etwa auf ein männliches Wildschwein zurückzuführen, sondern vermutlich auf den Begriff „aber“, was sich mit „falsch“ übersetzen lässt. Die Eberesche wird deshalb auch falsche Esche genannt – eine Abgrenzung zur gemeinen Esche (Fraxinus excelsior). Die beiden Laubbäume mit ihren gefiederten Blättern sehen sich jedoch nur auf den ersten Blick ähnlich – tatsächlich gehören sie zu zwei unterschiedlichen Pflanzengattungen. Einer anderen Theorie nach leitet sich der Name vom keltischen Wort für Eibe (eburos) ab und weist damit auf die Ähnlichkeit von Eberesche und Eibe hin: Die Eibe ist zwar ein Nadelbaum, trägt aber ebenfalls kleine rote Früchtchen.



Botanik und Herkunft  

Botanische Einordnung und Herkunft der Eberesche

Bereits im Altertum war die Gemeine Eberesche bekannt. Man sprach ihr magieabwehrende Kräfte zu und peitschte deshalb das Vieh in der Walpurgisnacht mit Ebereschenzweigen aus. Doch woher kommt sie ursprünglich? Und zu welcher Pflanzenfamilie gehört sie? Wir verraten es dir.

Botanik: Ein Rosengewächs

Die Vogelbeere gehört zur Gattung der Mehlbeere und zur Familie der Rosengewächse. Außerdem zählt sie zur Unterfamilie der Apfelartigen – das versteht man, wenn man sich die roten Früchte anschaut, die mit ihren Kernen aussehen wie Miniaturäpfel. Die Eberesche ist ein kleiner bis mittelgroßer Baum, in Zahlen bedeutet das: Sie wird bis zu zwölf Meter hoch, selten auch mal 20. Sie wird im Schnitt 100 Jahre alt. Die Blätter des Vogelbeerbaums werden bis zu 20 Zentimeter lang, dabei sind sie unpaarig gefiedert. Die obere Seite der Blätter ist sattgrün und glatt, die Unterseite graugrün und behaart. Im Herbst färben sich die Blätter gelb, an sehr trockenen Standorten eher rot.

Herkunft und Verbreitung der Eberesche

Die Eberesche ist eine der anspruchslosesten europäischen Pflanzen, sie wächst auf fast jedem Boden, an vielbefahrenen Straßen in Großstädten und sogar oberhalb der Baumgrenze auf bis zu 2.400 Metern. Sie hat ihren Ursprung in den gemäßigten Klimazonen Asiens und in ganz Europa, sogar in Island und am Nordkap: Die Eberesche ist der am weitesten nördlich gedeihende Laubbaum. 


Nährwerte  

Nährwerte der Eberesche

Schauen wir uns doch mal genauer an, was in den kleinen roten Früchtchen steckt.

Nährwerte pro 100 g Vogelbeeren

Kalorien

90 kcal

Kohlenhydrate

20 g

Proteine

1,5 g

Fett

2 g

Ballaststoffe

6 g

Kalzium

42 mg

Kalium

234 mg

Magnesium

17 mg

Vitamin A

408 μg

Vitamin B3 (Niacin)

200 μg

Vitamin C

98 mg


Gesundheitsaspekt

Eberesche: Gesund oder giftig?

Eigentlich sind Vogelbeeren tolle Früchtchen, sie regen den Stoffwechsel an, entwässern und wirken entzündungshemmend. Man muss nur eine Sache beachten.

Sind die Früchte der Eberesche giftig?

Prinzipiell sind die Früchte tatsächlich leicht giftig. Neben den oben aufgezählten Vitaminen und Mineralstoffen enthalten sie nämlich auch die bittere Parasorbinsäure. In hohen Dosen kann diese die Schleimhäute reizen und Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen auslösen. Parasorbinsäure wandelt sich jedoch beim Erhitzen in verträgliche Sorbinsäure um – weshalb Vogelbeeren gekocht lecker, genießbar und sogar gesund sind. Mittlerweile gibt es aber auch Zuchtsorten, die ganz wenig oder sogar gar keine Parasorbinsäure mehr enthalten und somit auch roh verzehrt werden können.

Eberesche: Kleines Vitamin-C-Kraftpaket

Vor allem Ascorbinsäure, also Vitamin C, ist in Vogelbeeren in großen Mengen vorhanden – doppelt so viel wie in Zitronen, um genau zu sein. Der Tagesbedarf liegt für Frauen bei 95 Milligramm pro Tag, für Männer bei 110 Milligramm. Das bedeutet, dass 100 Gramm Vogelbeeren den Bedarf schon fast komplett decken würden. Vitamin C schützt unsere Zellen vor freien Radikalen und sorgt für ein starkes Immunsystem. Außerdem brauchen wir Vitamin C für den Aufbau von Bindegewebe sowie für die Wundheilung.


Anbau und Ernte

Anbau und Ernte der Eberesche

Jetzt wo du weißt, wie gesund Vogelbeeren sein können, möchtest du vielleicht einen eigenen Baum anpflanzen – zumal er ja auch sehr schön aussieht. Außerdem bietet er Vögeln und anderen Tieren eine Nahrungsquelle. Tipp: Neben der Gemeinen Eberesche gibt es einige Zuchtsorten, deren Früchte auch von Menschen problemlos frisch verzehrt werden können, zum Beispiel „Rosina“ und „Konzentra“.

So pflanzt und pflegst du die Eberesche in deinem Garten

Ebereschen sind winterhart und überstehen auch lange Frostperioden problemlos. Am besten pflanzt man sie nicht an der Südseite des Hauses direkt an der Mauer, denn dort könnte es ihr zu warm sein. Wenn sie zu dunkel steht, trägt sie jedoch keine Früchte. Die Eberesche bildet ein ausladendes Wurzelsystem, das sollte beachtet werden, gegebenenfalls können die Wurzeln sonst Rohre, Leitungen etc. zerstören.

  • Ideale Pflanzzeit ist das Frühjahr, aber auch im restlichen Jahr funktioniert das Einpflanzen
  • Normale Gartenerde verwenden
  • Auf lockeren Boden achten
  • Vor der Pflanzung den Wurzelballen wässern
  • Vorsichtig in das ausgehobene Loch setzen und mit Substrat bedecken
  • Gut angießen
  • Junge Bäume können problemlos umgepflanzt werden, falls ihnen ihr Standort nicht gefällt

Eberesche: Ernte und Saison

Von Mai bis Juni blüht die Eberesche weiß, von Ende August bis Oktober trägt sie ihre leuchtend roten Früchte. Am besten wartet man den ersten Frost ab, dann entfalten die Vogelbeeren ihr Aroma und können geerntet werden. Alternativ kann man die Früchte auch im Gefrierfach einen künstlichen Frost erleben lassen, auch das macht sie weniger bitter. Die ganze Dolde am besten mit einer Gartenschere abschneiden, vorsichtig abschütteln und spülen. Mit einer Gabel lassen sich die Beeren einfach von den Stielen streifen.  


Lagerung

Konservierung der Eberesche durch Trocknen, Einfrieren oder Einkochen

Um die herbstlichen Früchte das ganze Jahr über genießen zu können, kannst du sie kochen und zu Marmelade, Gelee oder Saft verarbeiten. Auch durch den ersten Frost oder künstliches Einfrieren verlieren sie einen Teil der Parasorbinsäure und schmecken weniger bitter – je länger sie im Gefrierfach liegen, desto milder werden sie. Drei Monate dürfen es schon mal sein, dann können die Mini-Äpfelchen weiterverarbeitet werden. Durch Trocknen verflüchtigt sich die giftige Säure ebenfalls. Getrocknete Vogelbeeren eignen sich für eine selbstgemachte Teemischung oder als Snack zwischendurch. Außerdem eignen sie sich im Winter als Vogelfutter. Aber auch Meerschweinchen und Kaninchen essen die getrockneten Beeren gerne.


Verwendung

Wie kann man Vogelbeeren essbar machen und verwenden?

Durch das Erhitzen werden die roten Früchtchen genießbar – doch wie genau kocht man sie am besten? Und wie macht man Konfitüre draus? Wir verraten es dir.

Vogelbeeren: Durch Kochen zum Genuss

Durch das Erhitzen wandelt sich die leicht giftige Parasorbinsäure in verträgliche Sorbinsäure um – Grund genug also, die Vogelbeeren ordentlich einzukochen. Zu leckerem Sirup zum Beispiel:

  • Zwei Handvoll Vogelbeeren verlesen, gründlich waschen und mit einer Gabel von den Stielen streifen
  • Falls sie vor dem ersten Frost geerntet wurden, über Nacht im Gefrierfach lagern
  • Mit 1 l Apfelsaft, dem Saft einer Zitrone und einer Zimtstange in einem Topf kochen, bis die Beeren ganz weich sind
  • Durch ein feines Sieb seihen
  • Mit 250 g braunem Zucker circa fünf Minuten köcheln
  • In saubere Flaschen füllen

Vogelbeer-Konfitüre kochen

Besonders köstlich schmecken Vogelbeeren in Kombination mit Äpfeln und Vanille auch als Konfitüre. So geht’s:

  • 500 g Vogelbeeren waschen, mit einer Gabel von den Dolden streifen und verlesen
  • Falls sie vor dem ersten Frost geerntet wurden, eine Nacht ins Gefrierfach geben
  • Mit 500 g geschälten Apfelstückchen und 250 ml Apfelsaft in einen Topf geben, aufkochen und circa zehn Minuten köcheln lassen
  • Durch ein feines Sieb streichen und mit 500 g Gelierzucker (2:1) und dem Mark einer Vanilleschote erneut aufkochen, circa drei Minuten köcheln lassen, eventuell Gelierprobe machen
  • In saubere Gläser füllen, zehn Minuten auf den Kopf stellen, dann umdrehen

Tipp: Da Parasorbinsäure vor allem in den Kernen enthalten ist, ist es immer sinnvoll, Gelee, Konfitüre und Co nach dem Kochen durch ein feines Sieb zu streichen.


Rezepte

Leckere Rezepte zum Nachkochen



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