Erstausstattung fürs Baby: Checkliste und Tipps für werdende Eltern
Wer ein Baby erwartet, möchte gut vorbereitet sein. Wir zeigen dir, welche Ausstattung du benötigst und wie du beim Einkauf Geld sparen kannst.
✔️ in Zusammenarbeit mit Judith Fuchs, Hebamme
Babykleidung – diese Grundausstattung sollte nicht fehlen
Neugeborene wachsen rasant und benötigen wegen Spuckunfällen oder voller Windeln nicht selten mehrere Outfits pro Tag. Deshalb solltest du auf eine praktische Erstausstattung setzen, die ein schnelles und unkompliziertes Umziehen ermöglicht. Empfehlenswert sind vor allem Wickelbodys und Strampler mit Druckknöpfen im Schritt, damit das Umziehen so einfach wie möglich ist. Achte bei der Auswahl auf weiche, hautfreundliche Materialien wie Baumwolle. Wir empfehlen, den Kleiderschrank mit folgender Grundausstattung zu füllen:
- Fünf bis sieben Bodys, lang- und kurzärmelig: Wickelbodys sind besonders praktisch, da du sie nicht über das empfindliche Köpfchen ziehen musst. Baumwolle ist atmungsaktiv und schont die Babyhaut.
- Drei bis fünf Strampler oder Schlafanzüge: Sie bieten Bewegungsfreiheit und halten dein Baby warm, ohne dass eine zusätzliche Decke nötig ist.
- Zwei bis drei Jäckchen oder Pullover: Sie sind in den kühleren Monaten wichtig, um dein Baby vor Zugluft zu schützen. Achte darauf, dass sie keine kratzenden Etiketten im Nacken haben.
- Fünf Paar Socken: Da Neugeborene ihre Temperatur noch nicht gut regulieren können, sind warme Füße besonders wichtig.
- Zwei Mützen: Im Sommer schützt eine leichte Mütze vor Sonne, im Winter hält eine Mütze den Kopf warm.
Wähle Kleidung in den Größen 50/56 und 62/68, um für die ersten Wochen gut ausgestattet zu sein. Einige Babys überspringen die kleinste Kleidergröße schnell, daher ist es ratsam, nicht zu viel in Größe 50/56 zu kaufen.
Sicher schlafen – das richtige Babybett und Zubehör
Die Wahl des Schlafplatzes hängt von deinen Bedürfnissen ab. Wichtig ist vor allem, dass die Schlafumgebung sicher ist und dein Baby bequem liegt. Das brauchst du für eine sichere Schlafumgebung:
- Babybett mit atmungsaktiver Matratze: Eine feste, luftdurchlässige Matratze stützt dein Baby und sorgt für einen sicheren Schlaf.
- Schlafsack statt Decke: Wenn Babys sich in der Nacht frei strampeln, können sie sich dabei die Decke über das Gesicht ziehen und unter Umständen schlecht Luft kriegen. Auch besteht bei einer Decke die Gefahr des Überhitzens. Schlafsäcke sorgen für eine gleichmäßige Wärme ohne Überhitzungsgefahr.
- Verzicht auf Nestchen oder Kissen: Auch wenn sie dekorativ sind, bergen sie Erstickungsgefahr und sollten aus Sicherheitsgründen nicht genutzt werden.
Wickelplatz – was wirklich nötig ist
Ein gut organisierter und sauberer Wickelplatz erleichtert deinen Alltag und sorgt dafür, dass du alles schnell zur Hand hast. Das ist besonders wichtig, wenn dein Baby beim Wickeln unruhig ist oder sich schnell bewegt. Sorge außerdem für eine angenehme Temperatur am Wickelplatz, da Babys schnell auskühlen. Auf diese Dinge solltest du achten:
- Wickelkommode mit erhöhten Rändern: Diese verhindern, dass dein Baby vom Wickeltisch rollt. Eine Anti-Rutsch-Wickelauflage gibt zusätzlichen Halt.
- Windeln in den Größen 1 bis 2 für Neugeborene: Babys brauchen etwa sechs bis acht Windeln pro Tag – eine Erstausstattung mit circa zwei bis drei Packungen ist sinnvoll.
- Feuchttücher oder weiche Waschlappen: Feuchttücher sind praktisch für unterwegs. Waschlappen und lauwarmes Wasser schonen die Babyhaut.
- Wundschutzcreme für empfindliche Haut: Eine Creme mit Zink hilft bei Rötungen.
Falls du zu Hause wenig Platz hast, nutze eine mobile Wickelstation auf einer Kommode oder wickel auf dem Bett.
Welche Produkte du für die Babypflege wirklich brauchst
Die Haut deines Babys ist besonders empfindlich und benötigt sanfte Pflege. Mit der richtigen Grundausstattung ist die Hygiene kein Problem. Das solltest du besorgen:
- Babywanne oder Badeeimer: Neugeborene fühlen sich in einem Badeeimer oft geborgener, während eine Babywanne mehr Platz bietet. Achte auf eine rutschfeste Unterlage.
- Sechs Waschlappen: Weiche, waschbare Waschlappen sind ideal für die tägliche Reinigung deines Babys – sei es beim Wickeln oder beim Baden. Baumwolle oder Bambusfasern sind besonders sanft zu empfindlicher Babyhaut.
- Weiche Babybürste: Babys haben oft eine empfindliche Kopfhaut. Durch eine Bürste mit Natur- oder sehr weichen Synthetikborsten kannst du Haare sanft kämmen und gegen eventuellen Milchschorf vorgehen.
- Nagelset: Die winzigen Nägel von Babys wachsen schnell und können scharf sein. Ein Set mit abgerundeter Nagelschere, Feile und einer kleinen Nagelzange erleichtert das Kürzen und verhindert Kratzer im Gesicht.
- Pflegecreme für sensible Babyhaut: Eine milde Pflegecreme ohne Duftstoffe beruhigt irritierte Hautstellen, spendet Feuchtigkeit und stärkt die natürliche Hautschutzbarriere. Entdecke für besonders sanfte Pflege unser Sortiment von BEVOLA® BABY.
Ernährung von Babys: Stillen oder Fläschchen?
In den ersten Wochen nach der Geburt spielt die Ernährung eine zentrale Rolle – egal ob du stillst oder mit der Flasche fütterst. Während das Stillen ohne große Anschaffungen auskommt, gibt es beim Fläschchengeben einige Utensilien, die dir den Alltag erleichtern.
Für das Stillen
Stillen ist die natürlichste Art, ein Baby zu ernähren und benötigt wenig Zubehör. Dennoch gibt es einige Dinge, die den Stillalltag erleichtern:
- Ein Stillkissen unterstützt eine bequeme Stillposition und entlastet deinen Rücken.
- Stilleinlagen fangen überschüssige Milch auf und schützen Kleidung vor Flecken.
- Still-BHs sorgen für Halt und ermöglichen ein einfaches Öffnen beim Stillen.
- Brustwarzensalbe hilft bei wunden Brustwarzen, besonders in den ersten Stillwochen.
- Falls du Muttermilch auf Vorrat abpumpen möchtest, ist eine elektrische oder manuelle Milchpumpe sinnvoll.
Für die Fütterung mit Fläschchen
Wenn du dich für das Fläschchen entscheidest oder zufüttern musst, ist eine gute Grundausstattung wichtig, um dein Baby hygienisch und stressfrei zu versorgen.
- Kaufe vier bis sechs Babyflaschen, am besten aus Glas oder BPA-freiem Kunststoff mit einer ergonomischen Form.
- Verwende passende Sauger für Neugeborene. Die Größe des Saugers sollte dem Alter und dem Trinkverhalten deines Babys angepasst sein.
- Nutze als Milchpulver Pre-Milch, da es der Muttermilch am ähnlichsten und ideal für Neugeborene ist.
- Verwende eine Flaschenbürste zum gründlichen Reinigen der Flaschen und des Saugers.
- Halte die Fläschchen und Sauger mithilfe eines Sterilisators sauber oder koche sie in einem großen Topf aus.
Kinderwagen, Trage und Autositz – mobil mit Baby
Für Spaziergänge und Autofahrten brauchst du die passende Ausstattung. Viele Eltern stehen vor der Frage: Kinderwagen oder Trage? Beides hat seine Vorteile: Während ein Kinderwagen viel Stauraum bietet, fördert das Tragen die Bindung zwischen dir und deinem Baby. Wenn du viel unterwegs bist, kann eine Kombination aus Trage und Kinderwagen sinnvoll sein. Das gehört zur Grundausstattung:
- Kinderwagen mit Liegefunktion: Für Neugeborene ist eine flache Liegeposition wichtig, um die Wirbelsäule zu schonen. Achte auf eine gute Federung für ein angenehmes Fahrgefühl.
- Babyschale für das Auto: Sie muss den Sicherheitsstandards ECE R44/04 oder R129 entsprechen und stabil im Auto befestigt sein.
- Babytrage oder Tragetuch: Sie fördern Nähe und beruhigen das Baby. Besonders für kurze Wege oder enge Supermärkte sind sie praktisch.
Welche zusätzlichen Anschaffungen sind sinnvoll?
Neben der Grundausstattung gibt es eine Vielzahl an Produkten, die dein Leben mit Baby erleichtern können. Doch nicht alles ist notwendig. Einige Anschaffungen sind eine Frage des persönlichen Komforts, während andere eine sinnvolle Ergänzung sein können. Im Folgenden stellen wir beliebte Extras vor.
- Babyfon: Ein Babyfon ist besonders praktisch, wenn dein kleiner Sonnenschein in einem separaten Zimmer schläft oder du dich in einem größeren Haus oder einer Wohnung aufhältst. Es gibt Modelle mit Audiofunktion und mit Videoüberwachung, sodass du jederzeit sehen kannst, ob dein Baby ruhig schläft. In kleinen Wohnungen oder wenn dein Kind im Elternschlafzimmer schläft, ist ein Babyfon oft überflüssig.
- Beistellbett: In einem Beistellbett hast du dein Baby nachts direkt neben dir, ohne dass es im Elternbett schläft. Es erleichtert das nächtliche Stillen oder Fläschchengeben, da du dafür nicht aufstehen musst. Zudem bietet es eine geschützte Schlafumgebung. Ein Beistellbett wird in der Regel nur für die ersten sechs Monate genutzt. Danach benötigen viele Babys mehr Platz und ziehen in ein eigenes Bett um.
- Spielbogen: Ein Spielbogen kann Babys in den ersten Monaten spielerisch beschäftigen und fördert die sensorische Entwicklung. Hängende Elemente laden zum Greifen und Beobachten ein, was die Hand-Augen-Koordination trainiert. Nicht alle Babys interessieren sich sofort für einen Spielbogen. Eine Decke hat mit ein paar einfachen Greifspielzeugen eine ähnlich stimulierende Wirkung.
- Stillsessel: Ein Stillstuhl sorgt für eine ergonomische Sitzhaltung und sanfte Schaukelbewegungen, die dich und dein Baby entspannen. Gerade in den ersten Wochen, in denen das Stillen viel Zeit in Anspruch nimmt, kann eine bequeme Sitzgelegenheit von Vorteil sein. Ein Stillstuhl ist meist eine kostspielige Anschaffung und nimmt zusätzlichen Platz ein. Alternativen sind ein normales Sofa oder ein bequemer Sessel.
- Federwiege: Eine Federwiege bewegt sich sanft, was dein Baby an die Zeit im Mutterleib erinnert. Viele Babys beruhigen sich in einer Federwiege schneller und schlafen leichter ein. Sie kann besonders hilfreich sein, wenn dein Nachwuchs unruhig ist oder viel schreit. Federwiegen sind nicht günstig und werden meist nur in den ersten Lebensmonaten genutzt. Zudem gewöhnen sich manche Babys an die schaukelnde Bewegung, sodass sie später Schwierigkeiten haben können, in einem normalen Bett einzuschlafen.
Anschaffungen, die du erst später brauchst
Nicht alles muss direkt vor der Geburt gekauft werden. Manche Dinge sind erst in den späteren Monaten nützlich.
- Ein Hochstuhl ist ab dem sechsten Monat sinnvoll, wenn dein Baby mit der Beikost startet.
- Sobald das Baby aktiver wird und beginnt, sich zu drehen und zu robben, wird eine gepolsterte Krabbeldecke interessant.
- Ein Laufgitter ist praktisch, wenn dein Kind mobiler wird und du einen sicheren Platz zum Spielen benötigst.
Erstausstattung für das Baby: Welche Kosten kommen auf uns zu?
Die Erstausstattung für ein Neugeborenes ist sehr umfangreich, sodass eine Menge Kosten auf frischgebackene Eltern zukommen. Doch es gibt auch Möglichkeiten, Geld zu sparen. Wir zeigen dir, wie.
Beispielrechnung
Unsere Beispielrechnung zeigt die ungefähren Kosten für Neuanschaffungen. Beachte, dass es erhebliche Preisunterschiede bei den Anbietern gibt. Ein Kinderwagen kostet je nach Modell mehrere Hundert Euro, hinzu kommt der Autositz, der sich ebenfalls in diesem Kostenbereich bewegt. Bei den Babymöbeln ist mit einem vierstelligen Betrag zu rechnen. Für Babykleidung, Pflegeprodukte und weitere Accessoires fallen einige hundert Euro an. Insgesamt können sich so die Kosten auf etwa 2.000 bis 5.000 Euro belaufen. Die genaue Summe hängt von deinen Wünschen und Bedürfnissen ab.
Beispielhafte Kostenaufstellung:
- Babymöbel wie Wickelkommode, Schrank und Bett bis zu 1.500 Euro
- Babykleidung wie Bodys, Strampler, Mützen bis zu 600 Euro
- Pflegeprodukte wie Windeln, Pflege-Öl, Feuchttücher und Nagelschere bis zu 300 Euro
- Kinderwagen je nach Modell und Ausstattung bis zu 1.500 Euro
- Autositz bis zu 800 Euro
- weitere Accessoires wie Stillutensilien oder Tragetücher bis zu 200 Euro
Tipps für kostengünstige Erstausstattung
Damit sich die Kosten im Rahmen halten, bietet es sich an, nach gebrauchten Produkten Ausschau zu halten. Im Internet oder auf speziellen Flohmärkten für Baby- und Kindersachen bekommst du hochwertige Kleidung in gutem Zustand. Der Vorteil ist, dass die Kleidung häufiger gewaschen wurde und der Schadstoffanteil geringer ist als bei neuer Kleidung.
Frage Freunde und Verwandte mit Nachwuchs, ob du dir Spielzeuge, Babytrage oder Beistellbettchen ausleihen kannst. In manchen Freundeskreisen gibt es regelrechte Tauschaktionen, sodass du schnell findest, was du brauchst.
Spielzeuge kannst du online leihen. In Apotheken kannst du dir Milchpumpen für die Dauer der Stillzeit mieten. Achte beim Neukauf vor allem auf die Bewertungen und mögliche Siegel vom TÜV und dem ADAC, um die richtige Wahl zu treffen. Gerade aufgrund des Sicherheitsaspekts solltest du bei Autositzen neue Produkte bevorzugen und nicht auf Secondhandware zurückgreifen.
Kaufe für die Erstausstattung nur das Nötigste. Vieles kannst du nach der Geburt des Kindes bei Bedarf besorgen.
Finanzielle Unterstützung beantragen
Für Familien mit geringem Einkommen gibt es Möglichkeiten, finanzielle Unterstützung zu beantragen, zum Beispiel über die Bundesagentur für Arbeit oder das Sozialamt für Empfänger von Bürgergeld und Sozialhilfe. Hier gibt es sogar einen Zuschuss zur Umstandsmode sowie Sachleistungen. Neben den staatlichen Hilfen bieten Organisationen wie pro familia Unterstützung an.
Saisongerechte Ausstattung für dein Baby
Bei der Erstausstattung gibt es saisonale Unterschiede zu beachten: Greife im Sommer zu kurzen Bodys, Hosen oder leichten Schlafsäcken, damit dein Kind nicht schwitzen muss. Im Winter schützen Pullover, Langarm-Bodys und warme Fußsäcke vor der Kälte. Mithilfe unserer Checkliste vergisst du nichts, was du für die Erstausstattung brauchst.
Gerate nicht in Hektik bei der Zusammenstellung der Erstausstattung. Einige Dinge kannst du auch nach der Geburt besorgen oder dir schenken lassen. Am allermeisten braucht dein Baby dich in den ersten Tagen. Hebamme Judith Fuchs
Hebamme
Judith Fuchs begleitet als Hebamme Schwangere und ihre Familien während der Schwangerschaft und der Geburt im Geburtshaus sowie zu Hause. Sie steht ihnen außerdem während des Wochenbetts und der Stillzeit unterstützend zur Seite. Eine respektvolle, individuelle und interventionsarme Betreuung sind ihr dabei ein Herzensanliegen. In unseren FamilienMomenten klärt sie als Expertin über alle Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit auf. Judith Fuchs hat selbst zwei Kinder.