Baby nachts wickeln: Tipps für entspannte Nächte
Woran erkennst du, dass nachts ein Windelwechsel notwendig ist? Und was kannst du tun, damit der kleine Träumer schnell wieder einschläft? Diese und weitere Fragen rund um das Wickeln in der Nacht beantworten wir in diesem FamilienMoment.
✔️ in Zusammenarbeit mit Judith Fuchs, Hebamme
Soll ich mein Baby nachts wickeln oder schlafen lassen?
Wecke dein Kind für das Wickeln in der Nacht nur auf, wenn es Stuhlgang hatte. In diesem Fall braucht dein Baby eine frische Windel, um Infektionen und eine wunde Haut zu vermeiden. Befindet sich lediglich Urin in der Windel, ist das Wechseln nicht erforderlich. Es sein denn, die Windel ist voll oder dein Kind fühlt sich damit unwohl.
Ab welchem Alter muss ich mein Baby nachts nicht mehr wickeln?
Je älter ein Kind wird, umso wahrscheinlicher ist es, dass es nachts längere Phasen durchschläft. Das Fassungsvermögen der Blase wird größer und der Körper deines Babys beginnt, ein Hormon zu produzieren, durch das in der Nacht weniger Urin produziert wird. Immer häufiger wirst du auf nächtliches Wickeln verzichten können. Wann das genau der Fall sein wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Ab diesem Zeitpunkt wird der Windelwechsel nach dem Aufstehen die erste Handlung des Tages sein. Weitere Tipps rund um das Thema Wickeln stellen wir dir in unserem Wickelratgeber vor.
Wie oft muss ich mein Baby nachts wickeln?
Während Babys am Tag in der Regel etwa sechs bis acht, in den ersten Lebenswochen sogar bis zu zehn frische Windeln benötigen, sieht es in der Nacht anders aus. Zwar urinieren Säuglinge auch während des Schlafens in ihre Windel, die Menge des Urins variiert allerdings je nach Trinkmenge deines Babys in der Nacht.
Wenn die Windel sehr voll ist oder dein Kind unruhig wird, ziehe ihm eine neue an. Ist die Windel ausgelaufen und die Kleidung feucht geworden, gehört ein Windelwechsel ebenfalls zum Pflichtprogramm. Ansonsten lasse dein Baby schlafen, auch wenn sich Urin in der Windel befindet. Viele Babys kommen mit einem oder zwei Windelwechseln pro Nacht aus, andere wechseln die Windel erst am Morgen.
Bedürfnisse deines Babys deuten
Jedes Kind macht sich auf seine Weise bemerkbar, wenn es sich unwohl fühlt, zum Beispiel aufgrund einer feuchten Windel. Beginnt dein Baby in der Nacht zu weinen, obwohl es satt ist? Wälzt es sich im Bett hin und her, anstatt ruhig zu liegen? All das können Anzeichen dafür sein, dass dein Baby eine neue Windel braucht.
Wie oft müssen Kleinkinder nachts gewickelt werden?
Wenn du unter Schlafmangel leidest und dich nach ruhigen Nächten sehnst, haben wir gute Nachrichten: Zumindest das nächtliche Wickeln wird dich im Kleinkindalter nicht mehr wachhalten. Ab diesem Alter haben die meisten Kinder Stuhlgang nur noch am Tag und die Menge des Urins in der Nacht ist so gering, dass eine Windel diese problemlos auffangen kann.
Wie kann ich mein Baby nachts wickeln? Tipps und Tricks
Während das Wickeln am Tag eine tolle Gelegenheit ist, mit deinem Kind zu spielen, Grimassen zu schneiden und Scherze zu machen, geht es in der Nacht ruhiger zu.
Zeitpunkt des Wickelns
Wenn du dein Baby in der Nacht stillst oder mit dem Fläschchen fütterst, sind diese Momente gute Gelegenheiten, einen Blick auf den Zustand der Windel zu werfen. Stellst du fest, dass die Windel gewechselt werden muss, ist dein kleiner Träumer bereits wach und du muss ihn nicht extra aufwecken.
Wickelplatz
Die Gestaltung des Wickelplatzes trägt einiges dazu bei, dass dein Kind nach dem Wickeln schnell wieder einschläft oder nicht hellwach wird:
- Achte auf gedämpftes Licht. Ein kleines Nachtlicht ist ideal.
- Wärme ist wichtig. Meist ist die Schlafumgebung eher kühl, beim Windelwechsel soll das Kind aber nicht frieren. Dabei hilft zum Beispiel eine kleine Decke.
- Bereite alles vor: Lege abends alles am Wickeltisch bereit, damit du nicht suchen oder umständlich kramen musst.
- Lege bei Bedarf die Windel auf die Heizung, damit sie sanft vorgewärmt ist.
Wickeltechniken
Wenn du in der Nacht wickelst, sollte es dabei möglichst ruhig ablaufen. Deine Bewegungen vermitteln deinem Kind Geborgenheit und Sicherheit und es versteht: Aufwachen ist nicht nötig. Am besten sprichst du nur mit leiser Stimme und so wenig wie möglich, um nicht die Neugier deines Kindes zu wecken. Sonst kann es mit der Nachtruhe schnell vorbei sein.
Babykleidung
Genau wie bei der Wickeltechnik gilt bei der Kleidung: Am besten geeignet sind Kleidungsstücke, die das Wickeln mit möglichst wenig Aufwand ermöglichen. Greife zu Schlafsäcken, die sich mit einem Reißverschluss zum Wickeln öffnen lassen. Und auch Bodys beziehungsweise Strampler gibt es mit durchdachten Knopfleisten an den wichtigen Stellen, die einen sanften Zugriff auf die Windel erlauben, ohne dass das gesamte Outfit ausgezogen werden muss.
Baby beruhigen
Wenn dein Baby in der Nacht beim Wickeln weint, überprüfe die Umgebung: Ist das Licht zu hell? Ist es kalt auf dem Wickeltisch? Das kann dazu führen, dass dein Kleines sich unwohl fühlt und dies lautstark kundtut. Manche Eltern haben gute Erfahrungen damit gemacht, direkt im Bett zu wickeln, statt das Baby auf dem Wickeltisch zu legen. Beruhige es mit Geduld und Nähe und wiege es in den Schlaf.
Mein Motto in der Nacht ist: Das Schlafen geht vor. Da kann man auch mal ein Auge zudrücken, wenn das Baby hörbar in die Windel macht, dann aber wieder einschläft. Hebamme Judith Fuchs
Hebamme
Judith Fuchs begleitet als Hebamme Schwangere und ihre Familien während der Schwangerschaft und der Geburt im Geburtshaus sowie zu Hause. Sie steht ihnen außerdem während des Wochenbetts und der Stillzeit unterstützend zur Seite. Eine respektvolle, individuelle und interventionsarme Betreuung sind ihr dabei ein Herzensanliegen. In unseren FamilienMomenten klärt sie als Expertin über alle Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit auf. Judith Fuchs hat selbst zwei Kinder.
