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Geschwisterrivalität vorbeugen

Familienzuwachs bedeutet für das Geschwisterkind eine große Veränderung seines Alltags: Plötzlich gibt es jemanden, mit dem es sich die Aufmerksamkeit der Eltern teilen muss. Wie du mit Rivalitäten umgehst und ihnen vorbeugen kannst, liest du in unserem FamilienMoment.

✔️ in Zusammenarbeit mit Jennifer Günther, Elterncoach

Vorbereitung auf das Geschwisterchen

Geschwisterrivalität vorbeugen – schon während der Schwangerschaft

Wenn weiterer Nachwuchs kommt, ist die Freude groß. Doch manchmal verstehen die größeren Kinder nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Und in manchen Fällen kann es auch zu Eifersucht kommen – schließlich kündigt sich jemand an, der einem die gemeinsame Zeit mit Mama und Papa streitig macht.

Bücher und Geschichten zur Veranschaulichung

Damit dein Kind auf das Geschwisterchen bestmöglich vorbereitet ist, solltest du ihm die Situation altersgerecht erklären. Bücher und Geschichten zu diesem Thema können dich dabei unterstützen, da die Beispielgeschichten für die Kinder anschaulich und verständlicher sind.

Nicht fragen, ob sich dein Kind einen Bruder oder eine Schwester wünscht

Wichtig ist auch, wie du das Geschlecht des Babys verkündest. Viele Eltern wollen ihre Kinder einbinden, indem sie fragen, ob die Kleinen sich einen Bruder oder eine Schwester wünschen. Das ist aber nicht empfehlenswert, da den Kindern so das Gefühl vermittelt wird, dass sie eine Wahl hätten. Die Enttäuschung ist dann umso größer, wenn ihr Wunsch nicht in Erfüllung geht. Daher solltest du deinem älteren Nachwuchs einfach mitteilen, welches Geschlecht das Baby hat.

Keine Schuldgefühle zulassen

Mütter bekommen häufig das Gefühl, nicht genügend Zeit mit beiden Kindern verbringen zu können. Lasse dies nicht zu und sei unbesorgt: Du wirst auf jeden Fall genügend Zeit für beide haben und das ältere Kind wird sich an die neue Situation schnell gewöhnen.


Rivalität vorbeugen

So beugst du Rivalitäten vor, wenn das Baby geboren wurde

Auch wenn sich dein größeres Kind auf das Baby freut, kann sich dieses Gefühl verändern, sobald es merkt, wie viel Aufmerksamkeit das Baby benötigt. So kannst du dein Kind dabei unterstützen, mit der Situation besser umzugehen.

  • Besuch im Krankenhaus: Kümmere dich intensiv um das ältere Geschwisterkind, wenn es das Neugeborene im Krankenhaus besucht. Frage es nach der Begrüßung zuerst, wie es ihm geht. Erkundige dich danach, was es in den letzten Stunden oder Tagen gemacht hat. Stelle erst danach das Baby vor.
  • Einbinden: Lasse dein Kind zuschauen, wenn du das Baby stillst oder badest. Erkläre ihm, was du gerade machst. Vielleicht hat das Geschwisterkind Lust, dem Baby ein Einschlaflied vorzusingen, mit ihm zu kuscheln oder es mit der Flasche zu füttern?
  • Rückblick: Schaue mit deinem großen Kind seine Babyfotos an und erzähle ihm von dieser Zeit. Vermittele dem Kind, dass es dieselbe Aufmerksamkeit als Baby bekommen hat und hebe hervor, dass es nun schon groß ist und inzwischen vieles selbstständig tun kann. Zeige deinem Kind, dass du es bedingungslos liebst.
  • Geschenk: Manche Eltern besorgen für ihre größeres Kind ein Geschenk, das sie dem Kind beim Besuch im Krankenhaus überreichen mit dem Hinweis, dass es ein Geschenk vom Geschwisterkind ist. Alternativ können Freunde oder Familie bei ihrem Besuch statt dem Baby dem älteren Geschwisterkind ein Geschenk mitbringen.

Änderung der Verhaltensweisen

Suche nach Aufmerksamkeit

Wenn das Baby auf der Welt ist, versuchen die größeren Geschwister oftmals, die Aufmerksamkeit ihrer Eltern einzufordern. Die Rede ist dann vom sogenannten Entthronungstrauma: Die Kinder verlieren durch die Geburt des Geschwisterkindes die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Eltern und fühlen sich zurückgesetzt. Folgende Eigenarten können die Kinder dann entwickeln:

  • Eifersucht: Die Ausprägungen können ganz unterschiedlich sein, je nachdem, wie alt das Kind ist und welchen Charakter es hat. Gerade bei Zwei- bis Dreijährigen, die sich in der Trotzphase befinden, ist Eifersucht besonders stark ausgeprägt.
  • Rückentwicklung: Das Baby bekommt Aufmerksamkeit, also versuchen sich die älteren Geschwister ähnlich zu verhalten, um auch Aufmerksamkeit zu bekommen. Zum Beispiel fordern sie wieder einen Schnuller oder wollen Windeln tragen und klettern ins Babybett, um dort zu schlafen.
  • An die Eltern klammern: Mit körperlicher Nähe versucht das Kind, sich an die Eltern zu binden, um zu verhindern, dass es übersehen oder vergessen wird.
  • Kleine Streitereien provozieren: Auch negative Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit, wenn man verzweifelt ist. Manchmal machen größere Geschwister genau das, was sie nicht dürfen. Denn wenn sie es tun, können sie sicher sein, Beachtung von den Eltern zu bekommen.

Unsere Tipps

Was kannst du als Elternteil tun?

Solltest du Nachwuchs bekommen haben und merken, dass sich das große Kind unsicher oder alleingelassen fühlt, dann nimm dir Zeit für das Kind. Zeige ihm immer wieder, dass es ein wichtiger Teil der Familie ist, dass du es liebst und es keine Angst haben muss.

Zeit verbringen – mit jedem Kind allein

Auch wenn es manchmal nicht so einfach ist: Räume jedem Kind Zeit ein, die du nur mit ihm verbringst. Vielleicht können der Partner, die Großeltern und die Freunde oder der Babysitter unterstützen. Es ist wichtig, dass dein Kind weiterhin deine Beachtung erhält. Spiele mit ihm, wenn das Baby schläft oder du das Geschwisterkind aus dem Kindergarten abholst. So erhält es deine ungeteilte Aufmerksamkeit.

Tagesroutine entwickeln und beibehalten

Rituale sind wichtig. Zum einen gibst du deinem Kind damit eine Struktur und zum anderen fällt es auch dir leichter, den Tag mit Neugeborenem und Kind zu planen. Tolle Routinen sind zum Beispiel das gemeinsame Frühstück, Kuschelzeit nach dem Kindergarten, Baderituale oder das tägliche Vorlesen einer Gutenachtneschichte. Die Rituale, die du mit deinem größeren Kind umsetzt, machen dem Kind klar, dass es Routinen gibt, die das kleinere Kind betreffen, beispielsweise die Stillphasen.

Keine Vergleiche unter den Kindern

Ziehe keine Vergleiche unter deinen Kindern. Gerade, wenn diese größer sind. Das kann die Rivalität verstärken und Streitigkeiten fördern. Es ist ganz normal, dass Kinder unterschiedliche Stärken haben. Aber stelle die Unterschiede nicht heraus und nutze sie auch nicht zum Vergleich.

Interessen berücksichtigen

Jedes Kind entwickelt sich individuell und hat eigene Interessen. Wichtig ist, zuzulassen, dass deine Kinder diesen nachgehen. Nicht jeder muss Fußball spielen oder ein Instrument lernen. Gib den Kindern die Freiheit, sich selbstständig zu entwickeln und unterstütze die Kleinen dabei. Dadurch entstehen weniger Rivalitäten bei den Kindern.

Fair bleiben

Sollte es zu Streit oder Auseinandersetzungen kommen, musst du fair bleiben. Nimm nicht automatisch das jüngere Kind in Schutz, weil es hilfloser ist. Und nicht immer ist das ältere Kind der Verursacher. Höre dir beide Seiten an. Für mehr Tipps lies unseren FamilienMoment über Streit schlichten.

Geschwisterliebe fördern

Versuche, die Geschwisterliebe deiner Kinder zu fördern. Wenn du ein Neugeborenes hast, lasse dein großes Kind bei der Pflege und Betreuung unterstützen. Je nachdem wie alt das Geschwisterkind ist, kann es dir Dinge bringen oder sogar das Füttern und Bäuerchenmachen übernehmen. Entwickelt nach und nach gemeinsame Rituale wie Vorlesen, Spiele spielen oder Lieder singen.

Fördere, dass die Kinder gemeinsam ohne deine Anwesenheit spielen, aber forciere es nicht zu stark. Wenn die Kinder aufgrund ihrer Persönlichkeiten oder des Altersunterschieds nicht miteinander spielen wollen, ist das auch in Ordnung. Wenn du Druck aufbaust, kann dies Rivalität und Streit verursachen.

Eine gute Vorbereitung auf das Baby ermöglicht euch als Eltern und deinem schon größeren Kind eine entspannte neue Babyzeit, die für euch alle spannend ist. Gebt euch daher als Familie genug Raum und Zeit, um anzukommen und die Familiensituation neu zu ordnen. Elterncoach Jennifer Günther

Über Jennifer Günther

Elterncoach

Portrait: Jennifer Günther

Jennifer Günther berät und begleitet Eltern als Coach zu allen Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Erziehungsfragen. Mit den „milo Eltern- & Babykursen” in Köln und Hürth ist sie mit ihrem Team auch vor Ort für Eltern da. In Videos, Podcasts oder Blogartikeln wird sie oft als Expertin interviewt und gibt wertvolle Hilfestellungen für den Familienalltag. Sie unterstützt den Kinderschutzbund und Jugendämter im Bereich der frühen Hilfen und Präventionsangebote.


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