Scheidungskinder – wie man sie unterstützt
Kinder, deren Eltern geschieden sind, benötigen ein Umfeld, das gemeinsam für ihr Wohl sorgt. Auch getrennt lebende Elternteile können ihren Nachwuchs für das Leben stärken und mit ihnen Herausforderungen bewältigen. Lies mehr dazu in unserem FamilienMoment.
So bist du deinem Kind bei einer Trennung eine Stütze
Für Kinder bricht eine Welt zusammen, wenn ihre Eltern auseinandergehen. Scheidungen bedeuten für das Leben der Kleinen große Einschnitte und einige Veränderungen. Daher ist es wichtig, dass du als Elternteil verantwortungsbewusst mit dieser Veränderung umgehst.
Uneinigkeiten überwinden
Als Elternteil wirst du auch nach der Trennung mit deinem Ex-Partner in Kontakt sein. Es ist nicht möglich, einen Schlussstrich zu ziehen. Gerade, was die Erziehung und das Leben der gemeinsamen Kinder angeht, ist es wichtig, Uneinigkeiten zu überwinden, um für den Nachwuchs einen funktionierenden Alltag zu ermöglichen.
Solltest du dich mit deinem Ex-Partner bei wichtigen Entscheidungen nicht einig sein, trage die Diskussionen nicht vor den Kindern aus. Stelle das Wohl der Kinder immer in den Mittelpunkt.
Kindern die Schuldgefühle nehmen
In einigen Fällen geben sich Kinder die Schuld an der Trennung der Eltern. Zum Beispiel, weil sie denken, dass sie nicht lieb genug waren oder schlechte schulische Leistungen die Ursache für die Scheidung sind.
Experten sagen, dass die Kleinen meist bis zu zwei Jahre brauchen, um mit der neuen Situation klarzukommen. In dieser Zeit sind sie sehr sensibel und brauchen die Unterstützung der Eltern umso mehr.
Offen und ehrlich kommunizieren
Damit Kinder möglichst wenig unter der Trennung leiden, ist die Art und Weise, wie du diese kommunizierst, sehr wichtig. Am besten ist es, wenn die Entscheidung für die Kinder nicht völlig überraschend kommt. Bereitet als Eltern das Gespräch in Ruhe vor und sprecht euch vorher ab, wie ihr es eurem Nachwuchs sagen möchtet.
Nehmt euch im Anschluss Zeit für eure Kinder. Lasst sie zu Wort kommen, hört euch ihre Sorgen und Fragen an. Schuldzuweisungen oder ein Streit vor den Kindern sollte unter allen Umständen verhindert werden. Seid gemeinsam für die Kleinen da und helft ihnen, das Gehörte zu verarbeiten.
Eigene Gefühle zurückstellen
Aus einem Elternhaus mit beiden Eltern werden zwei Elternhäuser, zwei unterschiedliche Tagesabläufe – Kinder müssen sich erst an diesen neuen Alltag gewöhnen. Auch wenn du selbst unter der Trennung leidest und dich an das neue Leben gewöhnen musst, solltest du deine Gefühle zurückstellen, wenn du mit deinen Kindern zusammen bist. Nimm dir stets Zeit für deine Lieblinge und deren Sorgen.
Kinder nicht auf eine Seite ziehen
Nimm deinen Kindern die Angst, dass sie sich mit einem Elternteil solidarisieren müssen. Vermeide unbedingt, deine Lieblinge im Streit mit deinem Ex-Partner zu instrumentalisieren. Sie sollten nicht beeinflusst werden und dürfen weiterhin Mama und Papa gleichermaßen lieben.
Termine gemeinsam wahrnehmen
Besucht als Eltern die Termine der Kinder wie die Einschulung gemeinsam. So vermeidest du Streitigkeiten und Missverständnisse. Beide Parteien sind auf diese Weise im Leben des Kindes präsent und stets informiert. Zum anderen zeigt es den Kindern, dass Mama und Papa beide weiterhin Teil ihres Lebens sind.
Sorgerecht, Aufenthaltsbestimmungsrecht und Co.
Bei einer Scheidung stehen viele rechtliche Fragen im Raum. Wenn Kinder im Spiel sind, gibt es einige Punkte zu regeln:
- Was versteht man unter dem gemeinsamen Sorgerecht? Auch nach einer Scheidung gilt weiterhin das gemeinsame Sorgerecht. Sollten bei dir keine besonderen Umstände herrschen, macht es Sinn, diese Regelung beizubehalten. Schließlich ist es für die Kinder in der Regel am besten, wenn beide Elternteile für sie verantwortlich sind. Gleichzeitig können Mama und Papa in jeder Situation handeln und sich Informationen über ihre Kinder einholen, beispielsweise in der Schule. Das gemeinsame Sorgerecht bedeutet, dass sich die Eltern die Sorgepflicht teilen und ein Elternteil Entscheidungen nicht alleine treffen muss.
- Was bedeutet Aufenthaltsbestimmungsrecht? Sobald die Scheidung feststeht, solltest du gemeinsam mit deinem Ex-Partner festlegen, wo die Kinder zukünftig leben werden. Auch hier sollte das Kindswohl im Mittelpunkt stehen und der Fokus darauf liegen, wo das Kind besser umsorgt und aufgehoben ist.
- Was ist das Wechselmodell? Beim Wechselmodell betreuen beide Eltern abwechselnd und im gleichen zeitlichen Umfang das Kind. Wichtig ist, dass die Organisation detailliert besprochen wird, sodass die wechselseitige Wohnsituation für alle angenehm abläuft und sich das Kind nicht abgeschoben fühlt. Zudem muss jede Partei die Absprachen kennen. Diese funktionieren nur, wenn sich jeder daran hält. Das vermeidet zusätzlichen Stress und Streit für alle.
- Wie wird das Umgangsrecht festgelegt? Solltest du dich gegen ein Wechselmodell entscheiden, ermögliche deinem Ex-Partner weiterhin den Kontakt und Umgang mit den Kindern. Auch dies sollte rechtlich geregelt werden, damit bei zukünftigen Streitigkeiten für alle Sicherheit herrscht und die Kinder wissen, dass sie weiterhin beide Elternteile sehen und die Stabilität beibehalten wird.