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Acerola: Wirkung & Verwendung der Vitamin-C-Bombe

Wer Acerola sagt, muss auch Vitamin C sagen. Die exotischen roten Kügelchen, die hierzulande vor allem als Saft und Pulver in den Handel kommen, sind kleine Superstars, was ihre Inhaltsstoffe angeht. Jetzt alles über ihre Herkunft, Wirkung und Verwendung nachlesen!

Definition

Was ist Acerola?

Ahorn-, Antillen-, Puerto-Rico- oder Barbadoskirsche sind nur einige der vielen Spitznamen von Acerola. Ihre frühen Entdecker nannten die kleinen hell- bis dunkelroten Steinfrüchte, die wie Obst behandelt werden, auch „Azzaralo“ – was so viel wie „hübsch“ und „nützlich“ bedeutet.

Ist die Acerolakirsche mit der Kirsche verwandt?

Zugegeben: Mit ihrer gelborangenen bis scharlachroten, glatten und glänzenden Schale und der annähernd kugeligen Form sieht die Acerolakirsche unserer heimischen Sauerkirsche wirklich zum Verwechseln ähnlich. Verwandt sind die beiden Doppelgängerinnen aber nicht. Während die Acerolakirsche zur Familie der Malpighiengewächse zählt, gehört die Sauerkirsche zu den Rosengewächsen.



Botanik

Botanische Einordnung und Herkunft der Acerolakirsche

In ihren natürlichen Herkunftsgebieten ist die Acerolakirsche recht anspruchslos unterwegs: Sie wächst sogar an Straßenrändern – vorausgesetzt das Klima ist ausreichend feucht und bietet eine Jahresdurchschnittstemperatur von mindestens 26 Grad Celsius. Wir verraten, welche besonderen Merkmale Acerola sonst mitbringt und wo genau die Pflanze eigentlich herkommt.

Botanik der Acerola

Was haben Lianen, mit denen sich Tarzan von Baum zu Baum schwingt und Acerola (Malpighia glabra) gemeinsam? Auch wenn es auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist, gehören beide zur Familie der Malpighiengewächse (Malpighiaceae). Zu finden sind die immergrünen, strauchähnlichen Acerolabäume in Höhenlagen von bis zu 1.600 Metern. Ihre oval-länglichen Blätter sind ledrig und die jungen Äste mit einer grünen Rinde bedeckt. Ältere tragen eine glatte Borke. In der Blütezeit blüht die Acerolakirsche rosa-violett und weiß. Ihre ein bis drei Zentimeter großen, dünnschaligen Früchte brauchen bis zur Reife knapp einen Monat.

Wo kommt Acerola her?

Die Heimat von Acerola liegt überwiegend in Mittel- und Südamerika und umfasst neben Mexiko und dem US-Staat Texas die natürlichen Verbreitungsgebiete Brasilien, Guatemala, Jamaika, und Panama – Hauptsache, das Klima ist tropisch bis subtropisch. Ganz ursprünglich kommt die Exotin vermutlich von der mexikanischen Halbinsel Yucatán. Schon den Ureinwohnern Mittel- und Südamerikas soll die säuerliche Frucht bekannt gewesen sein. Schließlich entdeckten auch die spanischen Eroberer Acerola und trugen sie weiter in die Welt.


Nährwerte

Nährwerte der Acerola

Arm an Kalorien, reich an Vitaminen und Mineralstoffen: Das beschreibt die Acerolakirsche schon ziemlich gut. Die Nährwerttabelle zeigt, was in ihr steckt.

Nährwerte pro 100 g:

Kalorien

16 kcal

Eiweiß

0 g

Fett

0 g

Kohlenhydrate

3 g

Vitamin A

28 μg

Vitamin B1

20 μg

Niacin (Vitamin B3)

410 μg

Vitamin C

1700 mg

Vitamin E

300 μg

Kalzium

12 mg

Kalium

83 mg

Magnesium

12 mg

Phosphor

17 mg


Gesundheitsaspekt

Ist Acerola gesund?

Es gibt Hinweise darauf, dass schon indigene Völker Acerola verzehrten, um die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken. Heute werden die fruchtigen Kugeln gern als Nahrungsergänzungsmittel vermarktet, das eine breite Palette an Beschwerden lindern soll. Konkrete wissenschaftliche Belege stehen weitgehend aus. Sicher ist jedoch, dass Acerola eine Menge an Vitaminen und Mineralstoffen zu bieten hat.

Hoher Vitamin-C-Gehalt in Acerolakirschen

Was ihren Gehalt an Vitamin C angeht, macht der Acerolakirsche (fast) niemand etwas vor. Sie gehört zu den Vitamin-C-reichsten Früchten überhaupt. Während die Orange 45 bis 55 mg Vitamin C auf 100 Gramm Frucht mitbringt, sind es bei der kleinen „Wunderbeere“ sage und schreibe 1700 mg. Das Vitamin wirkt antioxidativ, schützt Zellen vor freien Radikalen und hat einen positiven Einfluss auf den Eisenstoffwechsel. Die durchschnittliche Tagesdosis eines Erwachsenen liegt der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zufolge bei 100 mg. Wichtig zu wissen: Vitamin C ist in so vielen Lebensmitteln enthalten, dass wir den Bedarf in der Regel automatisch abdecken. Überschüssiges Vitamin C kann der Körper leider nicht speichern – es wird einfach ausgeschieden.

Reich an Sekundären Pflanzen- & Mineralstoffen

Neben reichlich Vitamin C enthält Acerola weitere Vitamine wie Vitamin A, Vitamin B1, Niacin (Vitamin B3), Vitamin E und Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium, Magnesium und Phosphor. Dazu kommen verschiedene Sekundäre Pflanzenstoffe. Ihnen werden unter anderem eine antioxidative Wirkung nachgesagt.

Sind Nebenwirkungen durch Acerola möglich?

Allergiker sollten achtsam bleiben und im Zweifelsfall besser verzichten: Es gibt Hinweise darauf, dass der Genuss der Acerolakirsche bei einer Latexallergie zu Kreuzreaktionen führen können.


Anbau und Ernte

Anbau und Ernte von Acerola

Inzwischen wird Acerola auch über die natürlichen Verbreitungsgebiete hinaus angebaut. Welche das sind und warum die Ernte besonders vorsichtig erfolgen muss – hier folgt ein kleiner Überblick.

Wo wird Acerola angebaut?

Die Hauptanbaugebiete liegen in Mexiko, Jamaika, Florida, Brasilien und Guatemala. Immerhin liebt es Acerola beim Wachsen feucht und subtropisch. Darüber hinaus wird die Pflanze auch in Texas und Asien, allen voran Indien und China, kultiviert.

Ernte der Acerolafrüchte

Etwa 25 Tage braucht die Acerolakirsche, bis sie reif ist. Dann kann sie drei- bis viermal im Jahr geerntet werden und sorgt so für einen Gesamtertrag von bis zu 30 Kilogramm. Bei der Ernte muss wegen der kurzen Entwicklungsspanne der perfekte Reifezeitpunkt abgepasst werden. Dann pflücken Erntehelfer die Acerolakirsche meist per Hand, um die sensiblen Früchte und auch die Blüten nicht zu beschädigen. Innerhalb von wenigen Tagen müssen die kleinen Kugeln verarbeitet werden, damit sie nicht verderben. Nach der Ernte wandern die Exotinnen zügig in Kühlboxen, werden eingefroren und derart konserviert zu verschiedenen Produktionsorten transportiert.

Kann man einen Acerolabaum im Garten pflanzen?

Mit etwas Geschick kann es sogar klappen, Acerola zu Hause anzubauen. Der ideale Standort ist hell und ohne direkte Sonneneinstrahlung – ob im Garten oder noch besser im Wintergarten. Fallen die Temperaturen unter 14 Grad Celsius, lässt der Acerolastrauch nämlich meist Blätter und bildet keine Früchte aus. Ein humoser Boden und ein nahrhaftes Substrat geben der Exotin Futter. Wasser braucht die Pflanze immer, deshalb: Gießen nicht vergessen!


Einkauf und Lagerung

Einkauf und Lagerung von Acerola

Das Fruchtfleisch der Acerolakirsche besteht zum Großteil aus Saft. Gleichzeitig hat sie eine sehr empfindliche Haut und verdirbt schnell. Das führt dazu, dass sich die Frucht frisch nicht weit transportieren lässt und europaweit fast ausschließlich als verarbeitetes Produkt erhältlich ist.

Wo kann man Acerola kaufen?

Außerhalb ihrer Anbauländer ist Acerola so gut wie gar nicht frisch zu bekommen. Wer von der exotischen Frucht kosten möchte, kann jedoch den säuerlichen Acerolasaft, Pulver, gefriergetrocknete Nibs fürs Müsli oder Fruchtpürree kaufen und nach Acerola als Zusatz in anderen Produkten Ausschau halten. Im Vergleich zu anderen Fruchterzeugnissen sind Acerolaprodukte meist recht teuer. Heimische Vitamin-C-Lieferanten für regionaleren Genuss sind die Johannisbeere, Hagebutte oder Sanddorn.

Tipps zur Lagerung von Acerola(-produkten)

Bei weiterverarbeiteten Lebensmitteln am besten auf das aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung achten. Geschlossener Acerolasaft und Nektar sind kühl und lichtgeschützt am besten aufgehoben, um Vitamine und Aromen zu erhalten. Geöffnete Packungen gehören in den Kühlschrank. Dann kann sich der Acerolasaft noch drei bis vier Tage halten.


Verwendung

So kannst du Acerola verwenden

Sauer macht lustig – und lecker im Fall von Acerola auch! In der Küche kann die Barbadoskirsche auf vielerlei Art glänzen.

Kann man Acerolafrüchte roh essen?

Hat da gerade jemand das Gesicht verzogen? Tatsächlich schmeckt die Acerolakirsche so sauer, dass sie eher selten roh verspeist wird. Als Zugabe zu Säften oder Konfitüren ist sie dank ihres Aromas und des hohen Vitamin-C-Gehalts dafür umso attraktiver. Manchmal sind die Früchte auch getrocknet zu haben. Vereinzelt schmecken sie als Topping auf der Joghurt-Bowl, in Müslis und Fruchtriegeln.

Acerolasaft verwenden

Wegen des säuerlichen Geschmacks der Beere schmeckt Acerolasaft am besten im Team mit anderen, eher süßeren Säften – speziell Traube, Apfel, Maracuja, Kirsche und Orange. Dann verstärkt er auch das Eigenaroma anderer Früchte. Ein Schuss davon kann außerdem dem selbst gemixten Frühstücks-Smoothie das gewisse Etwas geben. Gleichzeitig sollte man es nicht übertreiben. Durch den hohen Kaliumgehalt von Acerola kann der Saft der Steinfrucht abführend wirken. Deshalb gilt: nippen unbedingt – im großen Stil kippen besser nicht.

Acerolapulver verwenden

Um Acerolapulver industriell herzustellen, werden die Früchte zunächst gefriergetrocknet und dann zermahlen. Danach kann das feine Pulver für so ziemlich alles verwendet werden, zum Beispiel in Quark- und Joghurtspeisen, im Porridge, als dekoratives Topping oder auch in Cremes für Kuchen und Torten. Wer mag, kann es außerdem zur Verfeinerung des Geschmacks in Säfte, Smoothies und Salatdressings rühren.


Rezepte

Leckere Rezepte mit Acerola

Wer hat schon mal einen Kefir-Shake ausprobiert? Mit frischen Früchten, süßlichem Gemüse wie Karotten oder Paprika und etwas Acerola kommt damit auf jeden Fall der Sommer ins Glas. Das Gleiche gilt für bunte Smoothies mit der Steinfrucht. Toll schmeckt die Exotin auch in selbst gemachten Brotaufstrichen, zum Beispiel mit Avocado. Leckere Acerola-Rezepte motivieren zum Ausprobieren!



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