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Brunnenkresse: Ein Klassiker der Gewürzkräuter

Sei ein Star, mach dich rar: Bei Brunnenkresse trifft das auf jeden Fall zu. War das erfrischend-scharfe Grün früher weit verbreitet, gilt es heute als seltene Delikatesse. Ihr spezieller, erfrischend-scharfer Geschmack ist Grund genug, das Nischen-Dasein zu beenden. Wir verraten, was die Brunnenkresse sonst noch so besonders macht.

 

Definition

Was ist Brunnenkresse?

Wer bislang dachte, Brunnenkresse sei die grüne Köstlichkeit, die im Supermarkt auf einem Vlies wächst, wird nun enttäuscht sein: Dabei handelt es sich nämlich um Gartenkresse. Mit Gemüsesorten wie Radieschen oder Rettich ist Brunnenkresse, auch Echte Brunnenkresse genannt, familiär verbandelt – und auch geschmacklich verwandt. Das Blattgemüse bringt ein herbes und gleichzeitig erfrischend-scharfes Aroma mit. Deshalb wird es in der Küche gern als Würzkraut verwenden.



Botanik

Botanik und Herkunft der Brunnenkresse

Manche kennen die Echte Brunnenkresse vielleicht als „Wasserkresse“ oder „Bachkresse“. Entgegen seinem Namen wächst das frische Grün bevorzugt in und an langsam fließenden, klaren Gewässern. Aber was zeichnet die Pflanze eigentlich botanisch aus – und wo kommt sie ursprünglich her?

Botanik: Brunnenkresse

Nasturtium officinale lautet der botanische Name der Echten Brunnenkresse. Er leitet sich von der lateinischen Bezeichnung „nasus tortus“ ab, was auf Deutsch so viel wie verdrehte oder gerümpfte Nase bedeutet – ein deutlicher Hinweis auf das starke Aroma der Pflanze. Die Brunnenkresse zählt zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae oder Cruciferae). Als mehrjährige Wasserpflanze bildet sie ein langes Wurzelsystem und dunkelgrüne, saftige Blätter aus, die auf hohen Stängeln über der Wasseroberfläche wachsen und bis zu 15 Zentimeter lang werden können. Von Mai bis September blüht die Brunnenkresse weiß.

Wo kommt die Brunnenkresse her?

Es heißt, dass schon Kaiser Napoleon I. eine Leidenschaft für Brunnenkresse hegte: Angeblich entdeckte der französische Monarch die Pflanze bei einer Geschäftsreise nach Erfurt und soll so begeistert von dem Grün gewesen sein, dass er sofort zwei Kressegärtner nach Frankreich bestellte. Anfang des 19. Jahrhunderts sollen sie in St. Leonhard, nahe Versailles, Brunnenkresse angebaut haben. Bis heute hat die Gemüsepflanze in Frankreich einen Sonderstatus, wächst inzwischen aber fast überall auf der Welt – an Bächen, klaren Quellen, Teichen, plätschernden Gewässern und nassen Gräben. Ursprünglich stammt Brunnenkresse wohl aus Europa, als weitere Verbreitungsgebiete gelten Nordafrika und Asien. Schon die alten Griechen und Römer sammelten das Grün, zum Teil, um es als Heilpflanze zu verwenden.


Abgrenzung

Welche Brunnenkresse-Sorten gibt es?

Die Gattung der Brunnenkressen (Nasturtium) umfasst zwei in Mitteleuropa heimische Arten: besagte Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale) und Kleinblättrige Brunnenkresse (Nasturtium microphyllum). Daneben gibt es noch ein paar weitere Kandidaten – und einen, der nur so tut als ob.

Die Echte Brunnenkresse

Mit Brunnenkresse ist in der Küche gemeinhin die Echte Brunnenkresse gemeint. Diese große Art bringt Stängel mit einer Höhe von bis zu 90 Zentimeter Länge hervor. Ihr Geschmack ist aromatisch-herb, leicht scharf mit einer Senfnote und herrlich erfrischend. Die vergleichsweise großen, grünen Blätter eignen sich gut als Zutat in Salaten.

Rote Brunnenkresse

Burgundrote Blätter zeichnet die Rote Brunnenkresse (Nasturtium officinale f. rubrum) aus. Sie bringt ebenfalls einen würzigen Geschmack mit, wird im Gegensatz zur Echten Brunnenkresse aber in der Regel nicht kultiviert. Dafür macht sie sich mit ihren farbigen Blättchen umso schöner im Garten oder auf dem Balkon.

Kleinblättrige Brunnenkresse

Kleine Blätter, kompakte Wuchsform: Das sind die wesentlichen Merkmale der Kleinblättrigen Brunnenkresse. Im Gegensatz zur Echten Brunnenkresse besitzen ihre leicht längeren und dünneren Schoten nur eine Samenreihe.

Braune Brunnenkresse

Bei Brauner Brunnenkresse (Nasturtium x sterile) handelt es sich um eine – selbst unfruchtbare – Kreuzung aus der Echten Brunnenkresse und der Kleinblättrigen Brunnenkresse. Wird es kälter, nehmen die Blätter eine bronzeartige Färbung an.

Verwechslungsgefahr: Brunnenkresse & Bitteres Schaumkraut

Kräutersammler, aufgepasst! Die Echte Brunnenkresse und das Bittere Schaumkraut (Cardamine amara) ähneln sich so sehr, dass sie leicht zu verwechseln sind. Beim Pflücken am besten einen genauen Blick auf die Stängel werfen. Die der Brunnenkresse sind rund und hohl, die des Bitteren Schaumkrauts kantig und mit Mark gefüllt. Sollte man sich doch einmal vergriffen haben, ist das aber auch nicht schlimm: Das Schaumkraut, das den Beinamen Falsche Brunnenkresse trägt, ist nicht giftig, schmeckt allerdings extrem bitter.


Nährwerte

Nährwerte von Brunnenkresse

Brunnenkresse bietet einen bunten Strauß an Nährwerten. Die wichtigsten davon haben wir für unsere Nährwerttabelle heraus gepflückt.

Nährwerte pro 100 g

Kalorien

22 kcal

Eiweiß

1,2 g

Fett

1 g

Kohlenhydrate

0,4 g

Vitamin C

62 mg

Vitamin E

1,5 mg

Kalzium

170 mg

Eisen

2,2 mg

Kalium

230 mg

Magnesium

15 mg

 


Gesundheitsaspekt

Ist Brunnenkresse gesund?

Brunnenkresse wird nicht nur als schmackhaftes Würzmittel geschätzt – auch in der Pflanzenheilkunde hat das krautige Gemüse einen guten Ruf. Dort soll der Lippenblütler den Appetit und Stoffwechsel anregen. Sogar als Aphrodisiakum wird Brunnenkresse angewendet.

Senfölglykoside in Brunnenkresse

Viele Familienmitglieder der Kreuzblütler bringen sogenannte Senfölglykoside mit, auch die Brunnenkresse. Dabei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die der Brunnenkresse und verwandtem Gemüse wie dem Rettich, Kohl oder Senf einen leicht bitteren Geschmack verleihen. Darüber hinaus werden Senfölglykosiden blutreinigende, harntreibende und schleimlösende Eigenschaften zugeschrieben. Als Tinktur oder abgekocht wird Brunnenkresse in der Pflanzenheilkunde gern bei Zahnfleischentzündungen und Ekzemen eingesetzt. Einen Besuch beim Arzt oder Zahnarzt ersetzt eine solche Behandlung im Zweifel natürlich nicht. Größere, über eine längere Zeit verzehrte Mengen an Brunnenkresse können außerdem Magen- und Nierenreizungen auslösen und bei fortgeschrittener Schwangerschaft wehenfördernd wirken.

Wichtiger Nährstofflieferant im Winter

Da sich Brunnenkresse auch in kargen Wintern ernten lässt, galt es früher mit als wichtigster Vitamin-C-Lieferant während der kalten Jahreszeiten, in denen Frischgemüse und Obst, insbesondere Zitrusfrüchte, noch nicht in ausreichender Menge importiert werden konnten. Darüber hinaus bietet das würzige Grün mit Vitamin A, Kalzium, Kalium, Magnesium, Eisen, Jod und Folsäure einen nährstoffreichen Rundumschlag.


Anbau und Ernte

Anbau und Ernte von Brunnenkresse

Weil Brunnenkresse hierzulande nur noch sehr vereinzelt angebaut wird, ist sie in Deutschland eine Rarität geworden. Anders sieht es in Frankreich aus. Das am Fluss Juine liegende Méréville gilt als Mekka des Brunnenkresseanbaus. In Großbritannien und in Spanien wird das leckere Grün ebenfalls noch kultiviert. Gepflückt werden die grünen Blätter und Triebe hauptsächlich zwischen März und Mai, bevor die Pflanze zu blühen beginnt, später auch in den Herbst- und Wintermonaten ab September. Brunnenkresse anbauen kann man jedoch auch selbst – wir verraten wie.

Kann man Brunnenkresse im Garten oder auf dem Balkon anbauen?

Schmutz, Unkraut, zu viel Sonne, Schädlinge: Die sensible Pflanze stört sich an fast allem. Wer Brunnenkresse anbauen will, braucht neben idealen Grundvoraussetzungen also auch Geduld und starke Nerven – dann kann es funktionieren mit der grünen Diva. Samen sind in Gärtnereien erhältlich. Wächst Brunnenkresse bereits wild im Garten, lässt sie sich auch durch Teilen des Wurzelstocks vermehren.

Ganz wichtig: Schon zum Anwachsen braucht die wählerische Pflanze Staunässe. Im flachen Ufer des Gartenteichs oder in einem ausladenden Wasserkübel ist sie daher bestens aufgehoben. Halbschattig bis schattig und relativ kühl sollte es dort sein. Der Boden ist idealerweise humusreich und durchgängig feucht, ein wenig Kompost regt das Wachstum an. Alternativ kann Brunnenkresse auch im Topf gedeihen, der in Wasser stehen muss. Dieses darf nicht zu warm sein und muss – wie beim Anbau im Kübel auch – täglich gewechselt werden. Und noch ein kleiner Pflege-Tipp, damit es am Ende wirklich heißt „viva la diva“: die älteren Triebe hin und wieder abzwicken. Dann wächst Brunnenkresse schön buschig. Für die Ernte einfach einzelne Triebe zurückzuschneiden. Je älter und kräftiger die Blätter sind, desto schärfer und bitterer ist ihr Aroma.


Einkauf und Lagerung

Einkauf und Lagerung von Brunnenkresse

Wer Gerichte mit Brunnenkresse verfeinern will, muss meist etwas suchen, im wahrsten Sinne des Wortes: Am einfachsten ist es, das schmackhafte Grün selbst zu sammeln oder anzubauen. Wo die feine Pflanze sonst zu haben ist und wie sich kleine Vorräte halten – wir hätten ein paar Tipps.

Wo kann man Brunnenkresse kaufen?

Landwirtschaftlich spielt Brunnenkresse in Deutschland kaum noch eine Rolle. Deshalb ist sie – im Gegensatz zur leicht erhältlichen Gartenkresse – eigentlich nur noch in wirklich gut sortierten Gemüseabteilungen oder beim Gemüsehändler zu finden. Als Pflanze oder in Form von Samen für den eigenen Anbau kommt sie hingegen regelmäßig in den Handel.

Tipps: So lagerst du Brunnenkresse richtig

Frische Brunnenkrasse fürs Abendbrot ergattert? Dann heißt es, schnell sein! Idealerweise werden die Triebe in einem Beutel nach Hause transportiert und dort nach sorgfältigem Waschen so schnell wie möglich verputzt. Nur dann offenbart das delikate Grün sein volles Aroma. Bei Zimmertemperatur macht Brunnenkresse bereits nach einem Tag schlapp, im Kühlschrank hält sie mit Glück für ein paar Tage durch. Dafür in kaltes Wasser legen und darauf achten, dass die Blätter nicht untertauchen.


Verwendung

So kannst du Brunnenkresse verwenden

Mit seinem pikant-würzigen Aroma erinnert Brunnenkresse manche an Rettich. Sparsam eingesetzt, damit die Schärfe den Geschmack anderer Lebensmittel nicht erdrückt, macht sie das zur idealen Begleiterin von Suppen, Salaten und Kartoffelgerichten, Kräuterquark, Butter, Remouladen und Brotaufstrichen. Einfach durchprobieren! Das Wichtigste bei der Verwendung von Brunnenkresse ist, dass sie aus sauberen Gewässern stammt und vor dem Genuss sorgfältig gewaschen wird. Insektenlarven fühlen sich zwischen den Blättern nämlich nur allzu wohl.

Welche Teile von der Brunnenkresse kann man essen?

Die Brunnenkresse lässt sich nicht lumpen. Neben ihren Blättern und Stängeln sind auch die Blüten und sogar die kleinen Samen für den Verzehr geeignet. Getrocknet geben Letztere einem selbst gebackenen Brot eine frisch-pikante Note. Die Blüten machen sich hübsch als essbare Deko, zum Beispiel auf cremigen Suppen. Die rohen Blätter schmecken als würziger Wintersalat mit einem fruchtig-süßen Dressing aus Zucker, Zitrone, Öl und etwas Salz. In Asien landet Brunnenkresse mitsamt der langen Wurzeln als Gemüse auf dem Teller.

Kann man Brunnenkresse als Gewürz trocknen?

Um die eigene Ernte oder den etwas zu großzügig geplanten Kräutereinkauf länger haltbar zu machen, ist trocknen oft, aber nicht immer eine gute Idee. Letzteres gilt auch für Brunnenkresse – getrocknet verlieren die Blätter und Stängel ihren charakteristischen Geschmack leider völlig.


Rezepte

Leckere Rezepte mit Brunnenkresse

Heute fast vergessen ist es allerhöchste Zeit, die Brunnenkresse zurück in die Küche zu holen. Um klein anzufangen, einfach schrittweise den Kräuterquark oder einen bunten Salat mit der würzigen Pflanze verfeinern. Wer keine Brunnenkresse bekommt, versucht sich derweil an unseren leckeren Rezepten mit Gartenkresse, zum Beispiel einem Kressesüppchen mit Sesamstangen.



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