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Baby abhalten – so funktioniert es

Die Methode des Abhaltens des Babys ist eine Alternative zur klassischen Windelnutzung. In unserem FamilienMoment erfährst du alles über die Bedeutung, die Vorteile und die Abhaltepositionen. Erhalte wertvolle Tipps, um diese Zeit mit deinem Baby optimal zu gestalten.

✔️ in Zusammenarbeit mit Judith Fuchs, Hebamme

Bedeutung

Was bedeutet es, das Baby abzuhalten?

Wenn du dein Baby abhältst, führst du es frühzeitig an das Trockenwerden heran. Dabei verbrauchst du wenig oder keine Windeln. Du erkennst die Bedürfnisse und die Zeichen deines Lieblings so früh, dass es an einem geeigneten Ort die Toilette oder das Töpfchen nutzen kann.

Diese Methode fördert eine umweltfreundliche und ressourcenschonende Herangehensweise, bei der du die Menge der Windelabfälle reduzieren kannst und dein Baby bewusst begleitest. Weltweit wachsen heute viele Babys ohne Windeln auf. In vielen Kulturen ist es völlig normal, keine Windeln zu nutzen. 

Ist das Abhalten mit der Windelfrei-Methode identisch?

Das Baby abzuhalten, auch als „Elimination Communication”, auf deutsch „Ausscheidungs-Kommunikation” bekannt, ist eng mit der Windelfrei-Methode verbunden, weist jedoch Unterschiede auf. Während die Windelfrei-Methode darauf abzielt, dass dein Baby von Geburt an ohne Windel auskommt, bezieht sich das Abhalten auf das richtige Training: Du lernst, die Signale und Zeichen für das Bedürfnis nach einem Toilettengang zu deuten. So kannst du immer häufiger auf Windeln verzichten. Beide Methoden teilen ein gemeinsames Ziel: Die Abhängigkeit von Windeln zu verringern und dein Baby bewusster zu begleiten. Durch beide Methoden wird die Kommunikation zwischen dir und deinem Baby gefördert und dein Liebling lernt seinen Körper besser kennen.


Vorteile

Welche Vorteile hat das Abhalten?

Das Abhalten bietet dir nicht nur eine Alternative zur Windelnutzung, sondern auch eine Vielzahl von Vorteilen.

  • Förderung der frühkindlichen Entwicklung: Indem du deinem Baby ermöglichst, seine Bedürfnisse zu kommunizieren und aktiv am Prozess des Abhaltens teilzunehmen, unterstützt du sein Körperbewusstsein schon sehr früh. Dies kann deinem Baby helfen, seine körperlichen Signale besser zu verstehen und zu steuern.
  • bessere Hygiene: Durch das Abhalten muss dein Kind nicht längere Zeit in seinen Ausscheidungen liegen und hat so deutlich weniger Kontakt zu diesen, was insgesamt zu einer besseren Hygiene führt. Dadurch wird das Risiko von Hautirritationen, zum Beispiel von einem wunder Po oder Windeldermatitis, minimiert.
  • Umweltfreundlichkeit: Bei dem Verzicht auf Windeln trägst du in einem hohen Maße zur Reduzierung des Abfallaufkommens bei. Die geringere Verwendung von Einwegwindeln produziert weniger Müll, was nicht nur die Umwelt entlastet, sondern auch einen positiven Beitrag zum Schutz der Erde leistet. Das macht diese Methode zu einer nachhaltigen Wahl.
  • Kostenersparnis: Ein weiterer reizvoller Ansatz des Abhaltens ist der finanzielle Aspekt und die dadurch entstehenden Kostenersparnisse. Im Monat geben junge Eltern durchschnittlich 48 Euro für Windeln aus. Da du weniger Windeln benötigst, reduzierst du deine Ausgaben in den ersten Lebensjahren deutlich. 

Zeitpunkt

Ab wann kann ich mein Baby abhalten?

Führe dein Baby schon in den ersten Tagen nach der Geburt an das Abhalten heran, zum Beispiel am Wickeltisch oder nach jedem Stillen. In den meisten Fällen ist das Abhalten in diesen Situationen erfolgreich. Je früher du mit der Methode beginnst, desto eher lernst du die Zeichen deines Babys zu deuten und erkennst seine Bedürfnisse.

Start mit der Beikost

Starte frühzeitig, um deinem Liebling zu zeigen, dass die Toilette der richtige Ort für seine Ausscheidungen ist. Viele Eltern beginnen mit dem Abhalten zwischen dem vierten und sechsten Lebensmonat. Du kannst zum Beispiel auch nach dem Beikoststart beginnen. Wichtig ist, dass du dir dafür Zeit nimmst und auf deinen Schatz eingehst. 

Unterstützung durch die Hebamme

Möchtest du direkt nach der Geburt mit dem Abhalten beginnen, kann ein Gespräch mit deiner Hebamme hilfreich sein. Sie hat die Möglichkeit, dich bei den ersten Malen zu unterstützen und kann dir nützliche Tipps geben. Zu beachten ist, dass jedes Kind unterschiedlich ist und seine Bedürfnisse auf verschiedene Weise zeigt. Einige Babys zeigen bereits in den ersten Wochen Anzeichen für den Drang nach einem Toilettengang, während andere dies erst später tun. Beobachte, ob dein Baby vor dem Toilettengang schreit, bestimmte Gesten oder Bewegungen macht.


Anleitung

Das Baby abhalten: So funktioniert es

Das Abhalten deines Babys erfordert Aufmerksamkeit, Geduld und Liebe. Hier ist eine schrittweise Anleitung, um dich durch den Prozess zu führen:

  • Wenn du gerade mit dem Abhalten beginnst, halte dein Baby auf Verdacht ab. So bekommst du ein gutes Gespür, wann es funktioniert und wann nicht. 
  • Mit der Zeit lernst du, die Signale deines Babys zu deuten, wenn es Ausscheidungsbedürfnisse hat. Diese können Unruhe oder das Zusammenziehen des Bauches sein. Einige Babys zappeln oder meckern. Das Führen eines Tagebuchs kann nützlich sein.
  • Ein günstiger Zeitpunkt zum Abhalten ist nach dem Aufwachen, nach dem Essen oder während des Stillens. 
  • Versuche eine regelmäßige Routine zu etablieren, um deinem Baby Sicherheit zu bieten. Je öfter du das Abhalten praktizierst, desto besser wird dein Kind darauf reagieren. 

Ort des Abhaltens

Finde den geeigneten Ort zum Abhalten. Dies kann das Töpfchen, die Toilette oder sogar das Waschbecken sein. Der Raum sollte ruhig und frei von Ablenkungen sein, umso schneller wird dein Schatz seinem Ausscheidungsbedürfnis nachgeben. Schaffe eine entspannte Atmosphäre, indem du mit deinem Baby sanft sprichst und geduldig mit ihm bist.

Schlüsselsignale

Während des Prozesses kannst du bestimmte Worte sagen oder Geräusche machen, die du immer wieder während des Abhaltens verwendest. Dein Baby wird so lernen, diese Signale mit dem Ausscheidungsvorgang zu verbinden. Lobe dein Baby nach dem erfolgreichen Abhalten und zeige ihm Zuneigung. Diese positive Verstärkung wird dazu beitragen, dass dein Baby das Abhalten als angenehme Erfahrung ansieht.


Häufigkeit

Wie lange sollte ich mein Baby abhalten?

Es gibt keine Regel, wie oft und wie lange du dein Baby abhalten solltest. Entscheidend für die Häufigkeit des Abhaltens sind Faktoren wie das Alter deines Babys, euer Abhalterhythmus, die Signale deines Babys und deine Geduld. Beenden solltest du das Abhalten spätestens, wenn du merkst, dass dein Baby unruhig wird und anfängt, sich stark zu bewegen oder es sich überstreckt. Experten empfehlen eine Dauer von maximal fünf Minuten.

Wie oft sollte ich mein Baby in der Nacht abhalten?

Es ist ratsam, auch nachts auf die Bedürfnisse des Babys einzugehen und eine Routine zu entwickeln, die sowohl für dich als auch deinen Liebling funktioniert. Nutze in der Nacht die Gelegenheit, dein Baby während des Stillens oder des Flaschegebens abzuhalten, da es wach ist und die meisten Säuglinge nach dem Trinken ein Ausscheidebedürfnis haben. Für das Abhalten in der Nacht ist es ratsam, einen Abhaltetopf, Tücher und Wechselkleidung in der Nähe zu haben.

Abhalten am Morgen

Da Babys oft nach dem Aufwachen das Bedürfnis haben auszuscheiden, bieten sich die frühen Morgenstunden dafür an. Die Blase deines Kindes konnte sich über Nacht füllen und der Drang des Ausscheidens wird größer. Achte daher in den Morgenstunden auf mögliche Anzeichen wie häufiges Aufwachen oder Umherwälzen.


Schreien beim Abhalten

Warum schreit mein Baby beim Abhalten?

Das Abhalten ist eine intime Erfahrung. Es kann allerdings auch Momente des Unbehagens oder Tränen mit sich bringen. Wenn dein Baby beim Abhalten schreit, finde heraus, aus welchen Gründen. Mögliche Ursachen für das Schreien können sein:

Ungewohntes Gefühl

Das ungewohnte Gefühl des Abhaltens kann zunächst irritierend für dein Baby sein. Beginne behutsam und einfühlsam, um es an die neue Erfahrung zu gewöhnen. Sprich liebevoll mit ihm und mache ihm die Abhaltemomente schrittweise vertrauter, indem du eine ruhige und angenehme Atmosphäre schaffst.

Körperliche Unbehaglichkeit

Das unangenehme Gefühl einer vollen Blase oder die Bewegungen des Darms können Unwohlsein bei deinem Kind verursachen. Achte auf die Signale deines Babys und versuche, das Abhalten so früh wie möglich zu erkennen. Ein Zeitplan kann helfen, das Auftreten solcher Unannehmlichkeiten zu minimieren.

Kälte oder Zugluft

Babys sind sehr empfindlich gegenüber Temperaturveränderungen. Daher können es Zugluft und Kälte während des Abhaltens zum Weinen bringen. Stelle sicher, dass der Raum, in dem du dein Baby abhältst, warm genug ist und dein Baby bequeme Kleidung trägt.

Falsche Abhalteposition

Deine gewählte Abhalteposition kann unbequem oder unangenehm für dein Baby sein. Probiere verschiedene Positionen aus und finde heraus, in welcher es sich am wohlsten fühlt. Manchmal genügen kleine Anpassungen, um das Weinen zu reduzieren. 

Überreizung und Müdigkeit

Umgebungsreize oder Müdigkeit können dein Baby zum Weinen bringen, wenn es eigentlich Ruhe braucht. Wähle für das Abhalten einen ruhigen Ort ohne Ablenkung und einen Zeitpunkt, zu dem es wach und nicht übermüdet ist.


Abhaltepositionen

Wie halte ich mein Baby beim Abhalten?

Die Abhaltepositionen variieren je nach Vorlieben und Komfort für dich und dein Baby. Hier sind einige gängige Methoden, um dein Baby abzuhalten. Experimentiere, um herauszufinden, welche der Positionen für euch am besten funktioniert.

  1. Klassisch: Bei der klassischen Abhalteposition hältst du dein Baby in den Kniekehlen über das Töpfchen, das Waschbecken oder die Toilette, während du sitzt oder stehst. Stütze dabei den Rücken deines Babys mit deinem Oberkörper, um es bequem und sicher zu halten.
  2. Neugeborene: Ein neugeborenes Baby solltest du in liegender Position abhalten. Dies ist wichtig, um eine für deinen Schatz sichere und unterstützende Position zu schaffen. Der Kopf deines Kindes liegt in deiner Armbeuge, die Seite deines Unterarms stützt die eine Seite seines Körper, die andere Seite wird von deinem Körper gestützt. Umfasse mit deiner anderen Hand das Bein deines Babys.
  3. Beim Stillen: Da beim Trinken oftmals der Ausscheidereflex ausgelöst wird, kannst du dir dies zunutze machen und dein Baby beim Stillen abhalten. Klemme dir ein Töpfchen zwischen die Beine und lege es waagerecht auf deinen Schoß, so kann dein Liebling einfach und bequem ablassen.
  4. Die Sitzende: Setze dein Baby sicher auf die Toilette oder das Töpfchen. Verwende idealerweise einen Aufsatz für die Toilette oder ein separates Babytöpfchen. Es gibt bereits spezielle Abhaltetöpfchen mit integriertem Spritzschutz. Halte dein Baby fest, um das Gleichgewicht zu wahren und ihm die nötige Sicherheit zu bieten. Der Rücken deines Kindes sollte dabei immer gut gestützt sein. Verwende kleine Kissen oder Handtücher, um eine bequeme und sichere Sitzposition zu schaffen.
  5. Unterwegs: Solltest du dein Kind unterwegs abhalten wollen, suche einen ruhigen Ort, an dem die Ablenkung nicht zu groß ist. Hocke dich hin und halte dein Baby, ähnlich wie beim Abhalten über der Toilette oder dem Waschbecken, in den Kniekehlen fest. Seinen Rücken stützt du durch deinen Oberkörper. So kann dein Schatz seinem Ausscheidungsbedürfnis sicher und entspannt nachgehen.

Der richtige Abhaltegriff: Hinweise

Indem du auf einen sicheren Halt, Bequemlichkeit, Kommunikation und sanfte Bewegungen achtest, kannst du sicherstellen, dass der Abhaltegriff für dein Baby optimal ist und eine positive Erfahrung schafft. Beachte beim Abhalten folgende Hinweise:

  • Unterstütze den Rücken. Der Rücken deines Babys sollte beim Abhalten stets gut gestützt sein. Du kannst dafür deinen eigenen Körper nutzen, unterstützende Hilfsmittel wie Kissen und Decken oder Handtücher. 
  • Gewährleiste sicheren Halt. Halte dein Baby so, dass es sich sicher und stabil fühlt. Dabei solltest du beide Hände nutzen, um einen festen Griff zu gewährleisten. Achte darauf, dass dein Liebling nicht rutscht und aus der Position gerät.
  • Achte auf Bequemlichkeit. Die Abhalteposition sollte für dein Baby bequem sein, sodass sich dein kleiner Liebling beim Abhalten nicht unwohl fühlt. 
  • Kommuniziere mit deinem Baby. Sprich während des Abhaltens ruhig mit deinem Baby, um eine positive Verbindung mit dem Abhalteprozess herzustellen. Bestimmte Schlüsselsignale wie Worte oder Geräusche können den Vorgang unterstützen. 

Hilfsmittel

Welche Ausstattung ist hilfreich? 

Mache es dir beim Abhalten so einfach wie möglich. Wir stellen einige nützliche Hilfsmittel vor.

  • windelfreundliche Kleidung: Nutze Kleidung, die leicht zu öffnen ist, um das Abhalten zu erleichtern. Bodys mit Druckknöpfen oder Hosen mit Gummizug eignen sich gut.
  • Töpfchen oder Toilettenaufsatz: Ein kleines Töpfchen oder ein Aufsatz für die Toilette ermöglichen es dir, dein Baby bequem abzuhalten, ohne auf eine Windel angewiesen zu sein.
  • Tücher zum Abtrocknen: Den Po deines Babys kannst du nach dem Abhalten mit klarem Wasser und sanften Tüchern reinigen. Meist reicht es schon, wenn du deinen Liebling unter dem Wasserhahn sauber machst und danach mit einem Handtuch abtrocknest. Hierbei solltest du darauf achten, dass die Wassertemperatur nicht zu heiß ist.
  • wasserdichte Unterlagen: Eine wasserdichte Unterlage auf dem Abhalteplatz oder unter dem Töpfchen fängt mögliche Missgeschicke oder Spritzer auf.

Tipps für Eltern

Mit diesen Tipps gelingt das Abhalten

Das erfolgreiche Abhalten erfordert viel Aufmerksamkeit, Geduld und eine gute Vorbereitung. Wir haben bewährte Tipps gesammelt, die dir dabei helfen können, diese Methode erfolgreich umzusetzen.

  • Deute die Signale. Achte auf die Mimik deines Babys, auf Geräusche und Unruhe, wenn es ausscheiden muss. 
  • Entwickel eine Routine. Baue eine Abhalteroutine auf, um deinem Baby eine feste Struktur zu geben. Sie erleichtert es deinem Baby, die Methode zu verstehen und darauf zu reagieren. 
  • Bewahre Geduld. Sei geduldig mit deinem Baby, besonders am Anfang. Es kann einige Zeit dauern, bis du die Zeichen deines Lieblings zuverlässig deuten kannst. 
  • Gib positives Feedback. Belohne dein Baby mit positivem Feedback, wenn es erfolgreich abgehalten wurde. Dadurch verbindet es Positives mit dem Abhalten.
Häufig eignet sich auch eine Mischform: Abhalten, wenn es machbar ist und eine Windel anziehen und abhalten, wenn es möglich ist, zum Beispiel unterwegs. Das spart die ein oder andere Windel und nimmt den Druck heraus, dass nichts schiefgehen darf.  Hebamme Judith Fuchs

Über Judith Fuchs

Hebamme

Portrait: Judith Fuchs

Judith Fuchs begleitet als Hebamme Schwangere und ihre Familien während der Schwangerschaft und der Geburt im Geburtshaus sowie zu Hause. Sie steht ihnen außerdem während des Wochenbetts und der Stillzeit unterstützend zur Seite. Eine respektvolle, individuelle und interventionsarme Betreuung sind ihr dabei ein Herzensanliegen. In unseren FamilienMomenten klärt sie als Expertin über alle Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit auf. Judith Fuchs hat selbst zwei Kinder.


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