Ab wann dürfen und können Babys sitzen?
Sobald dein Baby in aufrechter Position verharren kann, entdeckt es die Welt aus einer neuen Perspektive. Erfahre hier, ab wann dein Baby sitzen darf und worauf du auf dem Weg dorthin achten solltest.
Ein neuer Blick auf die Welt
Sobald dein Baby in der Lage ist, sich in der Bauchlage mit den Armen hochzustemmen, sind die Grundsteine für das spätere Sitzen gelegt. Meist ist das rund um den vierten Monat der Fall. Mit dieser Übung trainiert dein Kind seine Rücken- und Nackenmuskulatur.
Mit etwa sechs Monaten schafft es dein Baby, ohne Hilfe für einen kurzen Moment selbst zu sitzen. Damit es sich bei den ersten Versuchen nicht wehtut, solltest du stets bei deinem Baby sein und es mit weichen Decken oder Kissen stützen.
Fördere die motorische Entwicklung
Eine gesunde Stärkung der Muskulatur ist sowohl für das Sitzen als auch für das spätere Krabbeln und Laufen von Vorteil. Unterstütze mithilfe unserer Tipps diese Entwicklung.
- Nackenmuskulatur stärken: Die stabilisierende Muskulatur im Nacken ist für das Sitzen sehr wichtig. Hilf deinem Baby spielerisch dabei, sie zu trainieren: Lege dein Kind auf den Bauch und bringe es mithilfe eines Spielzeugs dazu, seinen Kopf zu heben.
- Umgebung sichern: Sobald dein Baby versucht, sich von allein aufzurichten, solltest du seine Umgebung so gestalten, dass das Verletzungsrisiko möglichst gering bleibt.
- Tragetuch oder Babytragen: Wenn du dein Baby im Tragetuch oder in der Babytrage spazieren führst, unterstütze dadurch die optimale Entwicklung der Hüfte des Kindes. Das ist nicht nur für das Sitzen wichtig, sondern auch für das spätere Krabbeln- und Laufenlernen.
Wichtig: Sowohl Kinderärzte als auch Orthopäden raten davon ab, Babys hinzusetzen. Warte, bis sich dein Baby von allein in die Sitzposition bringen kann. Das ist für eine gesunde Rückenentwicklung besser. Manche Kinder sitzen früher, manche später als andere.
Zeigt dein Baby auch mit einem halben Jahr noch kein Interesse daran, zu sitzen? Kann es seinen Kopf noch nicht ruhig halten oder sich auf seinen Armen abstützen? Dann sprich dies bei der nächsten Untersuchung beim Kinderarzt an. Babys entwickeln sich unterschiedlich schnell, doch motorische Auffälligkeiten sollten frühzeitig abgeklärt werden.
Wie lange dürfen Babys sitzen?
Eine Stunde in der Babywippe, eine Fahrt in der Autoschale oder ein Spaziergang mit aufrechter Lehne im Kinderwagen – die meisten Babys genießen ihre neue Perspektive und betrachten aufgeregt ihre Umwelt. Um der Wirbelsäule des Kindes nicht zu schaden, ist es wichtig, das aktive vom passiven Sitzen zu unterscheiden:
- Passives Sitzen: Dein Baby kann mit fremder Hilfe auf deinem Schoß sitzen oder hält sich mit beiden Händchen fest, um das Gleichgewicht zu halten. Das sind wichtige Schritte für das Sitzenlernen, allerdings sollte dein Baby nicht zu lange in diesen Positionen verharren. Sonst kann es Schäden an der Wirbelsäule davontragen. Unterstütze es deshalb auch nicht durch Kissen und setze es nicht für längere Zeit in den Hochstuhl.
- Aktives Sitzen: Sobald dein Baby allein in aufrechter Position verharren kann und sich nicht mehr abstützen oder festhalten muss, sitzt es aktiv. Nun kannst du es bedenkenlos im Hochstuhl füttern.
Auch wenn dein Baby schon aktiv sitzen kann, achte darauf, dass es das nicht zu lange tut. Muss es mehrere Stunden in aufrechter Position verharren, ist das für dein Kind schädlich.
Wie lange darf ein Baby im Kinderwagen oder in der Babyschale liegen?
Dein kleiner Schatz ist beim Spaziergang eingeschlafen und du möchtest ihn noch etwas im Wagen schlafen lassen? Oder du planst eine längere Autofahrt? Wenn dein Baby an der frischen Luft eingeschlafen ist, spricht nichts dagegen, es in der Wohnung im Kinderwagen noch etwas weiterschlafen zu lassen. Folgende Punkte gibt es zu beachten:
- Nimm die Decke aus dem Kinderwagen, damit es deinem Baby nicht zu warm wird.
- Das Köpfchen sollte ohne Bedeckung sein: Ziehe die Mütze aus, sobald du nach Hause kommst.
- Klappe die Haube des Kinderwagens herunter und entferne gegebenenfalls das Regenverdeck.
Die Babyschale solltest du als reine Sicherheitstrage für den Transport deines Babys im Auto nutzen. Bist du längere Zeit im Auto unterwegs, plane genügend Zeit für Pausen ein. Denn nach spätestens zwei Stunden solltest du dein Baby aus der Schale nehmen. Meldet dein Kind sich schon früher, ist natürlich schon dann Zeit für eine Reisepause.
Das solltest du beachten
Ein Hochstuhl erleichtert das Essen, mit dem Kinderwagen bist du mit deinem Baby draußen unterwegs und die Babyschale ist als Autositz unverzichtbar. Lies, ab wann beziehungsweise wie lange du die drei Hilfsmittel nutzen kannst.
Hochstuhl
Ab wann kann er genutzt werden?
Im Alter von sieben oder acht Monaten schaffen es Babys aus eigener Kraft, eine Sitzposition einzunehmen und zu halten, also aktiv zu sitzen. Erst dann gehört dein kleiner Liebling in einen Hochstuhl oder in ähnliche Stühle, in denen er selbstständig sitzen muss. Bis dahin solltest du dein Baby auf dem Schoß oder in einer Babywippe füttern.
Dein kleiner Sonnenschein wird seinen Hochstuhl lieben: Jetzt ist er endlich groß genug, um am Tisch zu sitzen und gemeinsam mit Mama und Papa zu essen. Ein mit Kissen gepolsterter Hochstuhl ist für deinen Schatz noch angenehmer. Baue den Hochstuhl außerdem so auf, dass eine Fläche für die Füße und ein Tisch zum Abstützen der Arme vorhanden ist. So kann dein Baby sich im Rumpf auf- und ausrichten und seine Wirbelsäule entlasten.
Länger als 20 Minuten sollte dein Baby jedoch nicht im Hochstuhl sitzen. Denn die Rückenmuskulatur ist in der Anfangszeit noch nicht vollständig ausgebildet.
Kinderwagen
Ab wann können Babys darin sitzen?
Für Eltern stellt sich nach einigen Monaten die Frage, ab wann das Baby sitzend im Kinderwagen oder Buggy die Welt entdecken kann.
- Die erste Regel lautet: Dein Baby sollte den Kopf selbstständig halten und selbstständig sitzen können. Erst wenn dein Schatz dazu in der Lage ist, kannst du den Kinderwagen von der liegenden zu der sitzenden Position umstellen.
- Dein kleiner Weltentdecker richtet sich in der klassischen Liegeposition des Kinderwagens von selbst auf und hält diese Position über längere Zeit? Dann kannst du den Wechsel zum Buggy oder Sportwagen vornehmen. Dein kleiner Schatz wird sich sicherlich darüber freuen, die Welt beim Spaziergang sitzend wahrzunehmen.
Der richtige Zeitpunkt, den Kinderwagen umzubauen, hängt also nicht vom Alter deines Babys ab, sondern ganz allein von seiner motorischen Entwicklung.
Kindersitz im Auto
Wie du dein Baby sicher im Auto transportierst
Nutze bis zum Alter von etwa zwölf Monaten die Babyschale für Autofahrten. Je nachdem wie groß und schwer dein Baby ist, können es auch ein paar Monate weniger oder mehr sein. Viele Eltern wechseln zu früh zur nächstgrößeren Stufe. Kinderautositze sind jedoch genau auf die aktuellen Sicherheits- und Komfortbedürfnisse des Kindes im Hinblick auf Körpergröße, Gewicht und Entwicklungsstufe zugeschnitten. Dein Baby ist erst aus seiner Babyschale herausgewachsen, wenn das Köpfchen mit dem oberen Rand des Kindersitzes abschließt. Vorher solltest du nicht auf den nächstgrößeren Kinderautositz wechseln. Es ist aber kein Problem, wenn die Beine deines Kindes über den Rand der Babyschale hinausragen.
Sicherheit durch passgenauen Autositz
Bei der Wahl des richtigen Kindersitzes musst du unbedingt berücksichtigen, dass dein Kind sofort in den Sitz passen muss. Kaufe einen Autositz nie auf Zuwachs! Alter und Gewicht deines Lieblings dürfen dabei nur als Richtwert dienen. Probiere vor dem Kauf eines Kindersitzes also auf jeden Fall aus, ob dein Kind hineinpasst.
Unsere Empfehlung: Lasse dein Baby solang wie möglich in seiner Babyschale in einer rückwärtsgerichteten Position im Auto mitreisen. So kann im Falle eines Unfalls die Kraft des Aufpralls aufgehalten und auf die Sitzschale und Anschnallgurte umgeleitet werden.