Plastikfrei leben mit Kindern
Wer versucht, Plastik im Alltag zu reduzieren, liegt damit voll im Trend. Immer mehr Menschen achten auf ihren ökologischen Fußabdruck. Wir geben Tipps, wie die Umsetzung auch für Familien funktioniert, und helfen dir, den Alltag entsprechend anzupassen.
Wo und wie du Plastik einsparen kannst
In vielen Bereichen unseres Lebens verwenden wir Plastik. Entsprechend gibt es auch eine Vielzahl von Möglichkeiten, mit dem Umstieg zu starten. Selbst wenn du nur in einem Punkt deine Plastiknutzung reduzierst, tust du der Umwelt etwas Gutes.
Einkauf
Beim Einkaufen fällt die große Plastikmenge am meisten auf. Einzeln in Plastik eingeschweißte Gemüsesorten sind üblich, genauso wie die typischen Plastiktüten, in die man das Obst und Gemüse einpacken kann. Kaufland bietet als Alternative die wiederverwendbare Frischetasche an. Wenn du dich für diese Variante entscheidest, bewahre die Frischetasche immer in deinem Einkaufskorb auf, damit sie stets griffbereit liegt. Jutebeutel oder Ähnliches sind ebenfalls geeignet.
Versuche, beim Obst und Gemüse die unverpackten Artikel zu wählen. Bringe auch für Backwaren deine eigene Tüte mit.
Du gehst mit deinen Kindern einkaufen? Dann mache ein Spiel daraus: Wer findet die Zitrone ohne Plastik? So werden die Kinder spielerisch geschult und lernen nebenbei, worauf man achten muss, um den eigenen Plastikkonsum einzuschränken.
Unterwegs
Auch unterwegs kannst du auf Plastik verzichten. Wenn du ein Picknick, einen Ausflug oder eine Wandertour geplant hast, verwende Gläser oder Brotdosen für deine Verpflegung.
- Wachsbeschichtetes Brotpapier eignet sich genauso wie Einmalbrottüten für den sicheren und hygienischen Transport deiner Brotzeit. Zu Hause kann dieses Papier leicht gereinigt werden und ist wieder bereit für die nächste Tour.
- Nimm normales Besteck mit oder Alternativen aus Holz statt aus Plastik. Es gibt sogar spezielles Reisebesteck, das leicht, gut verstaubar und wiederverwendbar ist.
- Kaufe wiederverwendbare Glas- oder Edelstahlflaschen, die du für unterwegs mitnimmst. Meistens sind diese sogar spülmaschinenfest, was die Reinigung erleichtert.
- Eis aus der Waffel: Du stoppst mit deiner Familie an der Eisdiele? Dann nimm die kühle Erfrischung in der Waffel statt im Becher zu dir – so bleibt hinterher kein Müll übrig. Natürlich musst du bei kleineren Kindern einschätzen, ob das klappt oder das Eis am Ende auf dem T-Shirt landen wird.
Hygiene
Bei Hygieneartikeln gibt es bereits eine Vielzahl von Alternativen, um die Nutzung von Plastik zu reduzieren.
- Für viele ist es eine Umstellung, aber wenn du den Windelmüll reduzieren willst, kannst du zur Stoffwindel wechseln.
- Auch bei den Stilleinlagen gibt es eine große Auswahl an waschbaren und wiederverwendbaren Einlagen, die eine gute Alternative zu den Einweg-Einlagen darstellen.
- Sowohl für Erwachsene als auch für Kinder gibt es Zahnbürsten aus Bambus, die nach der Nutzung komplett kompostierbar sind.
- Statt Duschgel aus der Plastikpackung kannst du Seife am Stück verwenden, die Auswahl ist riesig und viele überzeugen durch ihre Inhaltsstoffe. Sie schäumen ebenso gut wie normale Duschgele. Auch Shampoos und Spülungen gibt es mittlerweile in Seifenform. Seife selbst herzustellen, ist auch eine Möglichkeit, Müll zu sparen.
- Für Kinder gehört Spielzeug zum Baden dazu. Statt der berühmten Badeente aus Plastik gibt es tolles Spielzeug aus Holz oder Naturkautschuk, das wasserfest ist und mit in die Badewanne genommen werden kann.
Rund ums Baby- und Kinderessen
Rund um die Ernährung von Babys und Kindern gibt es tolle Tricks:
- Statt Plastikflaschen kannst du Babyflaschen aus Glas oder Edelstahl verwenden.
- Beim Kindergeschirr wird häufig auf Plastik gesetzt, einfach weil es nicht so schnell kaputt geht. Alternativ eignen sich Holzbrettchen und Schüsselchen aus Olivenholz oder Kokosschalen. Es gibt mittlerweile tolles Porzellangeschirr mit Kindermotiven.
- Kinder lieben Quetschies – doch leider kommen diese meist in Plastikverpackungen daher. Warum bereitest du deinen Kindern als Alternative nicht einen leckeren Smoothie zu und füllst diesen für unterwegs in eine Glasflasche?
Wohnen
Deinen Wohnraum kannst du plastikfrei gestalten, indem du Möbel oder Stoffe aus Naturmaterialien bevorzugst. Setze auch bei Dekoartikeln auf Holz oder Glas. Gleiches gilt natürlich auch im Kinderzimmer:
- Holzspielzeug ist wesentlich hochwertiger als Plastikalternativen und das Spielen damit macht genauso viel Spaß.
- Spielzeug muss nicht immer neu sein. Der Markt an Secondhand-Spielzeugen ist groß und bietet viele tolle Sachen in gutem Zustand. Zudem gibt es Anbieter, bei denen du Spielzeug mieten kannst. Ist das Kind zu alt für sein Spielzeug oder möchte nicht mehr damit spielen, kann man es wieder zurückgeben.
- Kinderbetten oder auch Kinderstühle gibt es mittlerweile als mitwachsende Möbel. Das heißt, sie lassen sich zum Beispiel durch Einlagebretter erweitern und sind so viel länger verwendbar.
- Auch ein Kindergeburtstag kann plastikfrei gefeiert werden. Verwende zum Beispiel Glas- oder Edelstahlstrohhalme, Stoffservietten und Geschirr aus Bambus. Und warum bastelst du nicht mit allen Kindern mit Naturmaterialien?
Ideen für langsamen Einstieg
Du willst langsam in den plastikfreien Alltag einsteigen? Kein Problem! Hier sind unsere Ideen:
- Leider bevorzugen die Lieferservices Plastikverpackungen. Daher solltest du überlegen, ob es sich nicht lohnt, hin und wieder auf den Lieferservice zu verzichten. Manche Restaurants bieten das Essen zum Mitnehmen in eigenen Verpackungen an. Vielleicht gibt es das ja auch bei dir in der Nähe und stellt eine tolle Alternative für dich dar.
- #fridayforfuture: Rufe bei dir in der Familie den plastikfreien Freitag aus. Jedes Familienmitglied versucht, freitags auf Plastik zu verzichten. Und wie gelingt es bei dir? Wem fällt es leicht und wem nicht? Und wo liegen bei dir die Stolpersteine?
- Selbst gemacht statt gekauft: Welche Sachen kannst du ebenso leicht selbst herstellen, anstatt sie zu kaufen. So sparst du Verpackungsmüll.
Plastikfrei mit Kindern
Wenn du Plastik mehr und mehr reduzieren möchtest, ist es wichtig, dass du dir nicht zu viel auf einmal vornimmst. Versuche, die Änderungen in kleinen Schritten anzugehen. Plastik ist so fest in unserem Alltag verankert, da ist die Umstellung meist nicht einfach. Sei nicht zu hart zu dir, wenn du doch einmal auf Plastik zurückgreifst, weil es gerade praktisch ist oder es vielleicht auch nicht anders geht.
Viele Eltern denken, dass plastikfreies Leben mit Kindern noch schwerer umzusetzen ist. Doch vieles, wie zum Beispiel Spielzeug, gibt es auch aus alternativen Materialien, sodass Kinder auf nichts verzichten müssen und die Umstellung oder Gewöhnung kaum ins Gewicht fällt. Je nachdem, wie alt dein Kind ist, kannst du ihm die Umstellung gut erklären.
Bei Ausnahmen gelassen bleiben
Wenn deine Kinder bei Freunden sind oder unterwegs doch einmal auf Plastik zurückgegriffen wird, ist das auch okay. Du wirst merken, dass die Umstellung in kleinen Schritten erfolgt und du es mit der Zeit immer besser umsetzen kannst.