Spielen im Kaufmannsladen: Darum macht es Kindern Spaß
Kinder imitieren von klein auf alles, was ihnen vorgelebt wird. Erfahre, welche Fähigkeiten durch das Einkaufen zu Hause gefördert werden und hole dir Basteltipps für das perfekte Warensortiment im Kaufmannsladen.
In die Haut der anderen schlüpfen
Ob Busfahrer, Arzt oder Kassierer im Supermarkt: Kinder spielen gerne Berufe und Tätigkeiten nach, die ihnen im Alltag begegnen. Dabei begreifen sie nach und nach die Welt der Großen. Sie lenken das Spiel in die gewünschte Richtung und entwickeln dabei ein gesundes Selbstbewusstsein.
Der Kaufmannsladen ist eine tolle Möglichkeit, in die Welt der Rollenspiele einzutauchen. Spiele mit und schenke deinem Kind dabei deine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Was lernen Kinder als Käufer und Verkäufer?
Wenn dein Sonnenschein Einkaufen spielt, ahmt er das Geschehen im Supermarkt nach. Nebenbei trainiert er dabei wichtige Fähigkeiten:
Förderung des Zahlenverständnisses
Kinder schlüpfen in die Rolle des Ladenbesitzers oder des Käufers und entscheiden, was verkauft wird oder was sie selbst einkaufen wollen. Alle Waren dürfen angefasst und nach Herzenslust in den Einkaufskorb geladen werden. Im Gegensatz zum realen Einkauf im Supermarkt hat dein kleiner Sonnenschein die Auswahl selbst in der Hand. Bezahlt werden die Waren mit Spielgeld oder einer Plastik-Kreditkarte. Dadurch wird das Verständnis für Zahlen und für unser Zahlungssystem gefördert.
Das Geben und Nehmen lernen
Du kennst dieses Spiel schon aus der Zeit, als dein Sonnenschein noch kleiner war: Er hat dir einen Gegenstand gereicht, zum Beispiel einen Ball oder ein Kuscheltier. Die Freude war groß, wenn du es angenommen hast. Doch gleichzeitig hat dein Nachwuchs neugierig gewartet, bis du es ihm zurückgegeben hast.
Ähnlich verhält es sich mit dem Kaufladen: Hier werden die Waren und das Geld zwischen dem Verkäufer und dem Einkäufer ausgetauscht. Dieser Prozess sorgt für große Freude bei den Kindern und gibt ihnen das Gefühl, erwachsen zu sein.
Anregung der Fantasie
Aus umgedrehten Stühlen werden Einkaufswagen, aus Sand leckere Torten und die Puppe spielt den Kunden: Rollenspiele regen die Fantasie an. Dafür benötigen Kinder nicht einmal einen Kaufmannsladen: Sie können auch auf dem Spielplatz aus Sand kleine Kugeln formen und diese als Schokoladeneis anbieten. Eine andere Möglichkeit ist, aus Eicheln, Tannenzapfen, Rinde und Steinchen auf einem Baumstamm eine Imbissbude mit Würstchen, Pommes und Pizza zu bauen.
Erweiterung der Sprachkompetenz
Kinder hören Erwachsenen zu und übernehmen Begriffe, die sie verwenden. Gerade beim Spielen mit dem Kaufmannsladen wird das deutlich, wenn dein kleiner Sonnenschein fragt: „Darf es noch etwas sein?“. Durch die Dialoge im Spiel wird seine Sprachkompetenz gefördert, er lernt mit anderen Menschen zu kommunizieren und gut mit ihnen zurechtzukommen.
Das richtige Zubehör für den Kaufmannsladen
Ein Kaufmannsladen muss nicht voll ausgestattet sein, um Kindern zu gefallen. Berücksichtige bei der Anschaffung und der Ausstattung des kleinen Supermarktes neben den Wünschen auch das Alter deines Kindes:
- Je kleiner dein Sonnenschein ist, desto weniger Zubehör benötigt er: Für Kinder im Alter von ein bis zwei Jahren kannst du zum Beispiel ein oder zwei Regalböden freiräumen und einen Tisch davorstellen. Kleine Schachteln mit Nüssen, harten Nudeln und Kartoffeln sind die ersten Waren. Ein kleiner Korb bietet Platz für die Einkäufe. Je älter dein Schatz wird, umso mehr Waren kannst du ins Sortiment aufnehmen.
- Kinder ab drei Jahren freuen sich über einen Kaufmannsladen aus Holz. Dieser sollte stabil und standfest sein. So hat die nächste Generation auch noch Freude daran. Du kannst den Kaufmannsladen entweder fertig kaufen oder aus einem Holzregal aus dem Baumarkt selbst bauen. Ab dem Kindergartenalter werden Päckchen interessant, die den echten Lebensmittelverpackungen nachempfunden wurden. Die Freude über den Milchkarton oder das Waschmittel, das dein Kind von zu Hause kennt, wird groß sein.
Unser Tipp: Schenke deinem Kind den Kaufmannsladen zu Weihnachten und räume ihn nach einigen Wochen auf den Dachboden oder in den Keller. Zum nächsten Weihnachtsfest baut ihr ihn gemeinsam wieder auf. So ist das Kinderzimmer nicht überfüllt und das Einkaufenspielen behält seinen Reiz. Zubehör wie eine Kasse, eine Waage oder neue Waren eignet sich zudem perfekt als Weihnachtsgeschenk.
Erbsen, Lollies oder Eis am Stiel
Julia von @mamiblock hat mit ihrer Familie viele Waren für den Kaufmannsladen selbst gebastelt. Ihre Ideen stellt sie im Video vor. Kurzanleitungen sowie die Vorlagen zum Ausdrucken und Ausschneiden findest du hier:
- Rolle für die knallbunten Lollies Pfeifenreiniger auf und stecke sie am Ende eines kleinen Holzstäbchens fest.
- Für die Blaubeeren spülst du die gekaufte Verpackung aus, füllst sie mit blauen Pompons und klebst das Etikett darauf.
- Täuschend echte Erbsen stellst du her, indem du auf grünem Filz grüne Perlen mit Nadeln und Faden oder Heißkleber befestigst.
- Für die Kartoffeln stopfst du Watte in braune, zugeschnittene Strumpfhosen und steckst sie in einen gekauften und wieder verschlossenen Kartoffelsack.
- Mit Salzteig lassen sich Brezeln, Brot oder Brötchen nachstellen.
- Aus Poolnudeln und Eisstielen zauberst du im Handumdrehen Eis am Stiel.
- Entferne für die Milchflasche das Etikett einer gekauften Milch-Drink-Flasche und spüle sie aus.
- Bewahre die Verpackung von Hackfleisch auf und wasche sie heiß aus. Fülle sie mit rosafarbener Wolle und verschließe sie wieder.
- Auch Pizzakäse lässt sich mit gelber Wolle kinderleicht nachstellen. Als Verpackung eignen sich kleine Gefrierbeutel, deren Aufschrift du mit Nagellackentferner abreiben kannst.