Filialdaten werden geladen.

Ihre Daten werden gesendet.
Entdecke unsere Filial-Angebote

Online-Marktplatz

Filial-Angebote

Fakten und Tipps: Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft

Im letzten Schwangerschaftsdrittel können dir Wassereinlagerungen das Leben schwer machen. Wir erklären dir, wie diese zustande kommen und verraten dir Erste-Hilfe-Tipps.

✔️ in Zusammenarbeit mit Judith Fuchs, Hebamme

Definition

Was sind Wassereinlagerungen?

Flüssigkeiten, die sich im Gewebe ansammeln und zu sichtbaren Schwellungen führen, werden als Wassereinlagerungen oder Ödeme bezeichnet. Sie treten vor allem an Knöcheln, Beinen und Fingern auf. In Ausnahmefällen können sie den ganzen Körper betreffen.

Zu welchem Zeitpunkt in der Schwangerschaft kommt es zu Wassereinlagerungen?

Je weiter deine Schwangerschaft fortgeschritten ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du unter Ödemen leidest. Vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft lagert sich im Körper oft Wasser ein.

Auch die Jahreszeit kann Auswirkungen haben: Herrschen heiße Temperaturen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Füße und Hände anschwellen. Ebenso treten Ödeme häufig gegen Ende des Tages auf, wenn du schon lange auf den Beinen warst.

Sind Ödeme für das Baby gefährlich?

Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft sind meist harmlos. Auch für dein ungeborenes Kind besteht keine Gefahr. Eine Ausnahme bildet die Präeklampsie: Frauen, die unter einer Schwangerschaftsvergiftung leiden, sollten besonders achtsam sein und mit ihrem Arzt im engen Austausch stehen. Eine Präeklampsie zeichnet sich durch Bluthochdruck, erhöhte Eiweißausscheidungen im Urin sowie starke Wassereinlagerungen aus.


Ursachen

Wie entstehen Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft?

Es gibt in der Schwangerschaft drei grundlegende Ursachen, die Ödeme bedingen können:

  • Das Körperwasser erhöht sich. Den größten Anteil am Gewicht, das du in der Schwangerschaft zulegst, hat nicht dein Kind, sondern das Wasser.
  • Gleichzeitig nimmt die Blutmenge in deinem Körper zu. Dies sorgt dafür, dass die Blutgefäße durchlässiger werden und die im Blut enthaltene Flüssigkeit leicht ins Gewebe übertreten kann. Auch dieser Vorgang hat einen Anstieg des Körperwassers zur Folge.
  • Die Blutwerte, zum Beispiel Bluteiweiße oder Elektrolyte, verändern sich. Diese haben Auswirkungen darauf, wie flüssig das Blut ist. So können beispielsweise geringe Eiweißwerte zu Wassereinlagerungen führen, denn die Flüssigkeit aus dem Blut sickert aufgrund eines niedrigen Drucks in das umliegende Gewebe.

Bilden sich Wassereinlagerungen nach der Geburt zurück?

Im Wochenbett macht dein Körper viele Veränderungen durch und braucht Zeit für die Regeneration. Durch vermehrtes Schwitzen und erhöhten Harndrang verlierst du nach der Entbindung viel Flüssigkeit. Trotzdem kann es ein paar Wochen dauern, bis die Ödeme nicht mehr sichtbar sind. Oftmals werden die Wassereinlagerungen nach der Geburt noch einmal mehr, bevor sie sich vollständig zurückbilden. 


Tipps für den Alltag

Ist es möglich, Wassereinlagerungen vorzubeugen?

Abbildung „Tipps gegen Wassereinlagerungen”

Auch wenn die Wassereinlagerungen meist harmlos sind, können sie belastend sein. In der Regel ist es nicht möglich, ihnen vorzubeugen, aber du kannst zumindest das Ausmaß der Ödeme verringern. 

  • bequeme Kleidung und Schuhe: Trage weite Kleidungsstücke und achte darauf, dass sie nicht einschneiden. Auch die Schuhe sollten bequem sein und nicht drücken. Es bietet sich an, auf eine größere Konfektions- oder Schuhgröße zu wechseln, sodass keine Beschwerden auftreten.
  • Verzicht auf engen Schmuck: Ringe und Armbänder können während der Schwangerschaft eng sitzen. Verzichte frühzeitig auf Schmuck, sodass die Blutzirkulation nicht unterbunden wird.
  • genügend Flüssigkeit: Achte darauf, dass du viel trinkst, vor allem Wasser. Es sollten mindestens zwei Liter pro Tag sein.
  • gesunde und ausgewogene Ernährung: Setze bei deiner Ernährung auf gesundes Obst und Gemüse.
  • Bewegung: Durch die Bewegung wird die Flüssigkeit in den Lymphgefäßen angeregt und der Körper besser durchblutet. Auch in der Schwangerschaft kannst du moderaten Sport durchführen. Mache Pausen und trinke genug. Lege zwischendurch die Beine hoch. Schwimmen hat in der Schwangerschaft mehrere Vorteile: Das Wasser dient wie ein Kompressionsstrumpf für den ganzen Körper, dadurch wird der Blut- und Lymphfluss gefördert. Zudem fallen die Bewegungen unter Wasser leichter und es kommt zu einer Verbesserung der Durchblutung.
  • Verzicht auf Entwässerungstees oder -medikamente: Diese reduzieren nicht nur das Wasser, dass der Körper eingelagert hat, sondern auch die Flüssigkeit im Blut. Wird dieses durch die fehlende Flüssigkeit zu dick, kann das für Mutter und Kind während der Schwangerschaft gefährlich sein. 

Kontaktiere deine Hebamme oder deinen Arzt, wenn du Fragen zu den Maßnahmen und/oder zu Medikamenten hast.


Erste Hilfe bei Schmerzen

Gönne dir Ruhe und lege die Beine hoch

Wenn du merkst, dass deine Beine und Arme schwer werden, kannst du sofort aktiv werden:

  • Arme hochlegen: Bei akuten Schmerzen in den Händen kann es helfen, die Arme höher als das Herz zu heben. Dadurch wird das Blut in Richtung Herz gepumpt und der Blutfluss angeregt. 
  • Ruhephasen nehmen und Beine hochlegen: Du kannst den Schwellungen entgegenwirken, indem du häufig Ruhepausen einlegst und deine Beine erhöht ablegst. So kann dein Köper entspannen und das Blut fließt leichter. Lege nachts deine Beine auf ein Kissen.
  • Nicht zu viel sitzen: Wenn du einen Beruf ausübst, bei dem du viel sitzt, solltest du ab und zu aufstehen. Ideal ist es, wenn du auch ein paar Schritte läufst. So regst du die Durchblutung an. Wenn du dich danach wieder hinsetzt, versuche, die Beine höher zu lagern.
  • Massiere angespannte Körperpartien: Wenn du ein Kribbeln verspürst, kannst du die akuten Schwellungen mit leichtem Druck verringern. Massiere immer von unten nach oben.
  • Wechselduschen: Rege mit Kalt-Warm-Duschen den Blutfluss an und reduziere dadurch die Beschwerden.

Wenn Gesicht, Hände oder Füße plötzlich anschwellen, suche einen Arzt oder deine Hebamme auf. Dies kann ein Anzeichen für eine Präeklampsie, eine Schwangerschaftsvergiftung, sein.

Wassereinlagerungen können sehr unangenehm sein und zu extremer Hautspannung führen. Vielen Frauen hilft auch Akupunktur oder das Anlegen eines Kinesio-Tapes. Frage deine Hebamme, ob sie diese Leistung anbietet. Hebamme Judith Fuchs

Über Judith Fuchs

Hebamme

Portrait: Judith Fuchs

Judith Fuchs begleitet als Hebamme Schwangere und ihre Familien während der Schwangerschaft und der Geburt im Geburtshaus sowie zu Hause. Sie steht ihnen außerdem während des Wochenbetts und der Stillzeit unterstützend zur Seite. Eine respektvolle, individuelle und interventionsarme Betreuung sind ihr dabei ein Herzensanliegen. In unseren FamilienMomenten klärt sie als Expertin über alle Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit auf. Judith Fuchs hat selbst zwei Kinder.


Das könnte dich auch interessieren