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Babyschlaf: Das solltest du wissen

Dein Baby wacht in der Nacht häufig auf oder verweigert den Mittagsschlaf? Viele Eltern stehen vor einem Rätsel, wenn es um den Schlaf ihres Babys geht. Welche Tipps und Tricks helfen können, erfährst du in unserem FamilienMoment. Außerdem diskutiert Jette mit Dreifach-Mama und Bloggerin Juli im Podcast über das Thema.

Schlafbedarf und -rhythmus

Das Wichtigste zum Schlaf von Babys 

Das Leben mit einem Baby bringt viele Veränderungen. Da ist auch das Thema Schlaf keine Ausnahme, denn dieser unterscheidet sich deutlich bei dir und deinem Schatz. Während du nachts sieben bis neun Stunden durchschläfst, schlummert dein Baby anfangs meistens nur drei Stunden am Stück. Das Ergebnis sind übermüdete Mütter und Väter, die an ihre Belastungsgrenze stoßen.

Doch je weiter sich dein Sonnenschein entwickelt, desto mehr ändern sich auch sein Schlafbedarf und -rhythmus. Beides wird unter anderem durch die individuelle Persönlichkeit und das genetisch bedingte Schlafverhalten beeinflusst. Siehe in unserem Video, was für den Babyschlaf wichtig ist.

Schlafbedarf

Jedes Baby schläft unterschiedlich viel. Eine grobe Orientierung bietet dir die folgende Tabelle, die den Schlafbedarf in Stunden darstellt.

Alter

 

Schlafbedarf nachts

 

Schlafbedarf tagsüber

 

Schlafbedarf gesamt

1. Monat

 

9

 

8

 

17

2. bis 3. Monat

 

10

 

6

 

16

4. bis 6. Monat

 

11

 

4

 

15

7. bis 9. Monat

 

11

 

3

 

14

10. bis 12. Monat

 

11

 

2

 

13

Schlafrhythmus

Neun bis elf Stunden Schlaf benötigt ein Baby pro Nacht. Doch der Schlafrhythmus deines Schatzes, der sich wesentlich von deinem unterscheidet, ist von zahlreichen Unterbrechungen gekennzeichnet. Lies, wie sich der nächtliche Schlafbedarf und der Tagesschlaf in der jeweiligen Altersstufe gestalten.

  • ein Monat: Dein Baby kennt noch nicht den Unterschied zwischen Tag und Nacht, denn es führt den Rhythmus fort, den es sich im Mutterleib angeeignet hat. Dadurch verteilt es seine Schlaf- und Wachphasen über die 24 Stunden eines Tages. Nach circa drei bis vier Stunden wacht der Säugling auf, weil er gewickelt oder gefüttert werden möchte.
  • zweiter bis dritter Monat: Langsam, aber stetig lernt dein Baby, Tag und Nacht zu unterscheiden. Um den Tag-Rhythmus zu etablieren, kannst du unterstützend mitwirken, indem du den Tag aktiver gestaltest und gegen Abend das Füttern und Wickeln ruhig und mit gedämpftem Licht abhältst. Auffällig ist in dieser Entwicklungsphase, dass das Bedürfnis nach Schlaf am Tag abnimmt, während die Dauer des Nachtschlafs zunimmt. Circa zehn Stunden schläft dein Schatz nachts, während er tagsüber vier bis fünf Nickerchen macht. Die Wachphasen am Tag dauern ein bis zwei Stunden.
  • vierter bis sechster Monat: Dein Sonnenschein entwickelt nach und nach einen regelmäßigeren Schlafrhythmus. Die Schläfchen am Tag reduzieren sich auf zwei bis drei, die nicht länger als 60 bis 90 Minuten andauern, da sich die nächtlichen Schlafperioden auf circa zwei bis vier Stunden verlängern.
  • siebter bis neunter Monat: Allmählich sinkt das Schlafbedürfnis deines Kleinen. Die meisten Babys ruhen nun circa vierzehn Stunden am Tag. Elf Stunden davon sollten im besten Fall auf den Nachtschlaf fallen, wobei es starke individuelle Abweichungen geben kann. Die Schlafzeiten finden immer verlässlicher und vorwiegend nachts statt. Tagsüber sind bis zu zwei Nickerchen möglich, die jedoch nicht länger als 60 bis 90 Minuten dauern sollten, damit dein Kind nachts schlafen kann.
  • zehnter bis zwölfter Monat: Der durchschnittliche Schlafbedarf pendelt sich in dieser Altersstufe auf circa 13 Stunden ein. Mittlerweile kann dein Baby schon vier bis fünf Stunden am Stück munter sein. Die Anzahl der Nickerchen am Tag reduziert sich auf circa zwei. Oder dein Baby hält einen Mittagschlaf, der circa 60 bis 180 Minuten dauert, und bleibt ansonsten tagsüber wach.

Ab wann schläft ein Säugling durch?

Dass dein Sonnenschein in seinen ersten Lebensmonaten häufig nachts wach wird, ist völlig normal. Der Grund dafür liegt im Schlafzyklus. Darunter wird die Zeitspanne vom Beginn des Einschlafens bis zu dem kurzen Aufwachen nach dem Traumschlaf verstanden. Neugeborene beginnen mit der oberflächlichen Traumschlafphase, auch REM-Schlaf genannt. Danach sinken sie in die Tiefschlafphase, den Non-REM-Schlaf. REM steht für „Rapid-eye-movement”, was übersetzt „rasche Augenbewegung” bedeutet. Den Traumschlaf erkennst du an den vermehrten Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, Grimassen, den ruckartigen Bewegungen mit Armen und Beinen und die unregelmäßige Atmung. Anschließend beginnt eine erneute empfindliche Schlafphase, aus der dein Schatz kurzzeitig erwacht, um danach wieder oberflächlich und ein wenig später wieder tief weiterzuschlafen. Dieser Schlafzyklus dauert bei Säuglingen circa 50 Minuten und wiederholt sich drei bis vier Mal.

Bei Babys bestehen 50 Prozent der Schlafenszeit aus dem REM-Schlaf und 50 Prozent aus dem Tiefschlaf. Vor allem im REM-Schlaf werden die Eindrücke des Tages verarbeitet. Generell ist das mindestens einmalige Aufwachen bis zum sechsten Lebensmonat normal, da dein Kind nachts Mahlzeiten benötigt. Tipps, wie du das nächtliche Stillen entspannter gestaltest, findest du hier.

Jedes Kind hat seinen eigenen Schlafrhythmus

Nach diesen sechs Monaten kann dein Sprössling, zumindest in der Theorie, die ganze Nacht ohne Nahrung auskommen. Dennoch ist es auch weit über das erste Lebensjahr hinaus völlig normal, dass dein kleiner Schatz nachts regelmäßig wach wird, weil er Hunger bekommt oder die nasse Windel stört. Lasse dich nicht durch Geschichten anderer Eltern unter Druck setzen, jedes Baby hat seinen eigenen Rhythmus. Wichtig ist auch zu wissen, dass mit „Durchschlafen” bei kleinen Kindern eine maximale Dauer von sechs Stunden am Stück gemeint ist und der Begriff häufig missverstanden wird. 

Ab wann braucht ein Baby keinen Mittagsschlaf mehr?

Ab einem Alter von circa fünf Jahren benötigen die meisten Kinder keinen Mittagschlaf mehr, jedoch hängt das individuell von deinem Schatz ab. Beobachte deinen Sonnenschein und entscheide selbst, ob ein Mittagsschläfchen noch sinnvoll ist.

Anzeichen, die für einen Mittagsschlaf sprechen: 

  • Dein Kind schläft am Tag im Auto oder beim Spielen häufig ein. 
  • Es ist am Nachmittag launisch und quengelig.
  • Es wirkt überdreht und gähnt kontinuierlich. 

Anzeichen, die gegen einen Mittagsschlaf sprechen:

  • Dein Kind findet mittags keinen Schlaf mehr.
  • Es ist ohne das Nickerchen fit.
  • Deinem Kind fällt das Einschlafen am Abend schwer.
  • Es schläft nachts schlecht. 

Schlafumgebung

Eine feste Matratze, eine rauchfreie Wohnung und regelmäßiges Stoßlüften

Abbildung „Babys erholsamer Schlaf”

Damit dein Sonnenschein friedlich und unter den besten Voraussetzungen schlummern kann, haben wir einige Punkte gesammelt, die den Schlaf deines Babys positiv beeinflussen können.

  • Dein Baby sollte auf einer festen Matratze in Rückenlage das Schläfchen machen, denn diese Position minimiert das Risiko für einen plötzlichen Kindstod.
  • Ein Säugling braucht weder ein Kopfkissen noch eine Decke über dem Schlafsack.
  • Das Zimmer sollte rauchfrei sein. Am besten ist es, wenn die ganze Wohnung rauchfrei ist.
  • Die optimale Raumtemperatur für Babys liegt zwischen 16 und 18 Grad. 
  • Bitte lege keine Kuscheltiere ins Babybett, denn es besteht die Gefahr, dass sie die Atmung deines Säuglings behindern.
  • Regelmäßiges Stoßlüften wird empfohlen.
  • Sorge für eine reizarme Schlafumgebung durch Verzicht auf Mobiles, da diese die Interaktion fördern und das Kind eher wachhalten. Auch auf ein Nestchen und Spieluhren solltest du verzichten.
  • Achte darauf, das Baby nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt anzuziehen. Fühle zwischen den Schulterblättern: Dein Kind sollte nicht schwitzen, zu kalt darf es sich auch nicht anfühlen.
  • Das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit kann durch warme Farben in Form eines Stoffhimmels rund um das Bettchen entstehen. Hier bietet sich besonders weinrot an, denn diese Farbe kennt dein Schatz schon vom Uterus. 

Einschlaftipps

So kommt dein Baby zur Ruhe

Du hast alle Rahmenbedingungen erfüllt und trotzdem macht dein Sonnenschein keine Anstalten, zu schlafen? Vielleicht helfen dir unsere Tipps und Tricks:

  • Versuche, seine Grundbedürfnisse zu verstehen: Vielleicht ist dein Baby hungrig oder möchte unbedingt in deiner Nähe sein. Versuche, auf die Signale zu achten, die dir dein Kleines sendet.
  • Reduziere die Reize: Dein Schatz braucht eine reizarme Schlafumgebung, doch wenn schon tagsüber die Reize auf dein Baby einprasseln, kommt es nachts schlechter zur Ruhe. Versuche, den Alltag zu strukturieren, führe Rituale ein und meide in den Abendstunden laute und störende Geräusche, die dein Baby belasten könnten. 
  • Finde den Schlafbedarf deines Babys heraus und passe den Rhythmus an: Schläft dein Baby schlecht ein, weil der Abstand zwischen dem letzten Tagesschlaf und dem Nachtschlaf zu kurz ist? Führe ein Schlafprotokoll von 10 bis 14 Tagen, um zu erkennen, ob dein Baby tatsächlich weniger Schlaf benötigt als angenommen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass das Zubettgehen nicht mit der inneren Uhr deines Babys übereinstimmt. Verlege den Nachtschlaf ein Stückchen nach vorne oder nach hinten. 
  • Ein Einschlafritual unterstützt dein Baby dabei, zur Ruhe zu kommen: Es weiß, was als Nächstes ansteht und der Körper kann sich auf diesen Schritt einstellen. Wende Rituale tagsüber und abends an.
  • Strahle Ruhe aus: Babys spüren die Unruhe von anderen Personen. Das gilt auch, wenn es Zeit zum Schlafen ist. Versuche deshalb, selbst zu entspannen und Ruhe auszustrahlen. Dann fällt es deinem Kind leichter, ruhiger zu werden.
  • Spiele tagsüber draußen: Verbringe mit deinem Kind so viel Zeit an der frischen Luft wie möglich. Das ist nicht nur gesund, sondern fördert auch den Schlaf.

Jedes Baby hat eine eigene Persönlichkeit und somit auch einen individuellen Schlafbedarf und -rhythmus. Da sind Frustration und Verzweiflung völlig normal. Denke daran, dass selbst die schwierigste Phase irgendwann überstanden ist.  


Tipps für gestresste Eltern

Wenn Mama und Papa überfordert sind

Neben all dem Glück und dem Mamistolz befindest du dich als Elternteil in einer herausfordernden und anstrengenden Zeit, die gemeistert werden muss. Überforderung, Verzweiflung und auch Wut können die Folge sein. Doch was kannst du gegen diese starken Gefühle tun?

  • Nimm dir Zeit für dich und setze auf deinen Partner: Natürlich willst du eine Bindung mit deinem Baby aufbauen und alles dafür geben, dass es sich geliebt fühlt und behütet aufwächst. Doch vergiss nicht, Pausen einzulegen und nach dir selbst zu schauen. Denn dein Kind wird merken, wenn du ausgelaugt und gestresst bist. Vertraue deinem Partner und überlasse ihm das Baby für eine gewisse Zeit und nutze diese, um deine Energiereserven aufzufüllen.
  • Bitte Familie und Freunde um Hilfe: Manchmal ist es nicht möglich, vom Partner Unterstützung zu bekommen oder ihr wollt gerne gemeinsame Zeit als Paar verbringen. Frage in diesem Fall Freunde, Verwandte oder Nachbarn um Hilfe. Findet sich niemand, gibt es Familienberatungsstellen, die dir weiterhelfen können. Dazu gehören: die Caritas, pro familia oder die Arbeiter-Wohlfahrt.
  • Mutter-Kind-Kur: Durch eine Mutter-Kind-Kur wird nicht nur dein Alltag entlastet, sondern diese bringt auch eine andere Perspektive auf viele Dinge und etwas Abstand. Du erhältst Unterstützung und triffst auf gleichgesinnte Mütter und Väter. 

Podcast: Schlafen bei den Eltern

Mein Kind schläft im Ehebett

Jette sowie Dreifach-Mama und Bloggerin Juli diskutieren über ein bekanntes Thema: Denn Schlafen beschäftigt alle Eltern – entweder man ist nachts selbst auf Achse oder aber der kleine Schatz macht es sich in der Besucherritze bequem. Viele Eltern schwören daher von Anfang an auf das Familienbett.

Inhalt dieser Audio-Folge:

  • Kennenlernen: Fragen zu Julis eigener Kindheit
  • Was ist eigentlich ein Familienbett?
  • Was sind die Vor- und Nachteile?
  • Worauf sollten Eltern beim Familienbett achten?
  • Fazit: Julis Tipps zum Familienbett

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