Was es bedeutet, Vater zu sein
Vater zu sein, ist wunderschön und anstrengend zugleich. Was dich im neuen Familienalltag erwartet, wie du die Bindung zu deinem Kind stärken kannst und wie schön das Vatersein auch nach einer Trennung sein kann, liest du in unserem FamilienMoment.
Verantwortung übernehmen und Liebe schenken
Vatersein bedeutet in jeder Familie und für jeden Papa etwas anderes. Grundlage ist ein tiefes, liebendes Gefühl dem Nachwuchs gegenüber, das mit einigen neuen Aufgaben, Herausforderungen und Verpflichtungen einhergeht:
- Ein Vater übernimmt Verantwortung für das Kind und seine Bedürfnisse.
- Er teilt Gefühle wie Freude oder Traurigkeit mit der Tochter oder dem Sohn und schenkt Liebe und Zuneigung.
- Ein Vater nimmt sich Zeit für den Nachwuchs.
- Er versteht die Bedürfnisse und Wünsche des Kindes, verliert aber auch die eigenen nicht aus den Augen.
- Als Partner unterstützt er die Mutter des Kindes.
Die klassische Rollenverteilung wandelt sich
Bonding ist auch Männersache
Über Bonding wird oft gesprochen, wenn es um das Stillen und die Beziehung zwischen Mutter und Kind geht. Das Stillen verschafft den Müttern einen Vorsprung, weil sie vom Kind gebraucht werden und ihm ganz automatisch regelmäßig nah sind.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass andere Verbindungen schlechter sind. Denn Bonding ist auch Männersache. Das Hormon Oxytocin spielt hier eine entscheidende Rolle: Es löst vor der Geburt nicht nur die Wehen aus, sondern sorgt bei beiden Elternteilen für den Zustand bedingungsloser Liebe zum Nachwuchs. Immer mehr Männer nehmen Elternzeit in Anspruch, um schon in frühen Jahren so viel Zeit wie möglich mit ihren Kindern zu verbringen. So können auch Papas beispielsweise von Anfang an beim Stillen helfen.
So baust du ein enges Verhältnis zu deinem Kind auf
Wissenschaftliche Studien belegen, dass diese fünf Faktoren eine gute Voraussetzung für eine enge Vater-Kind-Bindung sind:
- Als Vater solltest du für dein Kind stets erreichbar sein: zeitlich, physisch und emotional.
- Reagiere sofort und zuverlässig auf Signale und Zeichen, die dein Kind aussendet.
- Spende deinem Schatz stets Trost, Sicherheit und Geborgenheit.
- Gegenseitige Wertschätzung fördert die Vater-Kind-Bindung.
- Halte dem Kind gegenüber Nähe und Distanz in Balance.
Tipps für den Alltag
Geborgenheit, Trost und Sicherheit schenken
Biete deinem Schatz eine Schulter zum Anlehnen und sei für ihn ein sicherer Hafen.
Nah sein
Körperliche und emotionale Nähe sind das A und O für eine tiefe und vertrauensvolle Beziehung zwischen dir und deinem Kind.
Eine tragende Rolle spielen
Wickele dein Kind von Beginn an regelmäßig, berühre und streichele es. Besonders nach der Geburt ist ein Baby auf die körperliche Nähe der Eltern angewiesen. Setze deinen Sprössling in eine Trage, sodass er dicht am Körper ist, und meistert den Alltag gemeinsam. Wenn dein Schatz etwas älter ist, sitzt er mit Sicherheit gern auf Papas Schultern und erkundet mit dir die Welt. Mehr Ideen für spannende Ausflüge findest du hier.
Baby füttern
Sobald es Zeit für Beikost ist oder dein Kind nicht mehr nur gestillt wird, ist es auch deine Aufgabe, es zu füttern und ihm das Fläschchen zu geben.
Gemeinsam Zeit verbringen
Lies oder singe deinem Kind etwas vor. Schon von Beginn an gewöhnt sich dein Schatz an deine Stimme und bildet positive Verknüpfungen. Das beginnt sogar schon in Mamas Bauch und fördert die Nähe nach der Geburt.
Windeln wechseln und baden
Wechsele Windeln, creme deinen Schatz ein oder geht gemeinsam baden. Dein Kind wird es lieben, mit Papa Zeit zu verbringen, zu planschen und deine Nähe zu spüren.
Rituale einführen
Besonders für Väter, die viel oder spät arbeiten müssen, ist es wichtig, feste Routinen zu entwickeln – sei es die Gutenachtgeschichte, das gemeinsame Baden am Wochenende oder die erste Windel am Morgen.
Gemeinsam spielen
Balgt euch und tobe mit deinem Schatz herum, sobald er alt genug ist. So wird dein Kind körperlich gefördert und entwickelt Vertrauen.
Vater werden – zehn Dinge, mit denen du nicht gerechnet hast
Die Schwangerschaft vergeht wie im Flug und auf einmal bist du Papa! Jetzt erwarten dich einige Dinge, die du so nicht hast kommen sehen.
- Schlaf? Bald wirst du herausfinden, dass du viel weniger davon benötigst, als du dachtest.
- Jegliche Planung ist umsonst, denn mit deinem Kind verändern sich auch deine Prioritäten. Pünktlich zu sein, wird schnell zur Herausforderung.
- Wahrscheinlich wirst du Freunde und Familie vernachlässigen, um dich rund um die Uhr um deinen Sprössling zu kümmern.
- Auch Eltern haben Sex – zwar nicht mehr so spontan und oft wie sonst, aber Spaß macht er trotzdem.
- Die Nabelschnur ist schwieriger durchzuschneiden, als du dachtest.
- Die Kinderprogramme werden dein Fernsehprogramm völlig durcheinanderwirbeln. „Tschüß, Sportschau" und „Hallo, Kinderprogramm”!
- Nach der Geburt geht es erst richtig los: Die Zeit des Wochenbetts stellt neue Herausforderungen an frisch gebackene Eltern.
- Ein Kind wird deine Liebe auf eine völlig neue Ebene heben.
- Waschmaschine und Trockner werden ab sofort rund um die Uhr laufen.
- Was hast du eigentlich früher mit all deiner freien Zeit gemacht?
Vater sein – darum ist es so schön
Vater zu sein, ist ein wunderschöner Zustand, der sich kaum in Worte fassen lässt. Wir versuchen es trotzdem und zählen zehn Punkte auf, die das Vatersein so besonders machen.
- Das erste Lachen des Kindes: Was gibt es Schöneres, als morgens mit einem Strahlen begrüßt zu werden? Da stehst du mit Sicherheit viel lieber auf.
- Endlich kannst du wieder spielen und toben, ohne dass dir kindisches Verhalten nachgesagt wird.
- Schaue dabei zu, wie dein Kind seinen eigenen Charakter entwickelt und plötzlich dickköpfig oder trotzig wird.
- Bringe deinem Schatz neue Dinge bei und sieh, wie er immer besser wird. Ein großartiges Gefühl, die Entwicklung eines kleinen Menschen aktiv zu beeinflussen!
- Held sein – für deinen kleinen Sonnenschein bist du als Papa mit Sicherheit der Größte. Spende Trost und gib Hilfestellungen, wann immer es nötig ist.
- Ob nach einem Tag oder nur zwei Stunden: Die Wiedersehensfreude des kleinen Menschen lässt dein Herz hüpfen.
- Du sammelst gemeinsam Erlebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse. Das schweißt zusammen.
- Du lernst, umzudenken und deine Prioritäten neu zu setzen: Dein Schatz wird deinen Blick auf das Leben verändern und neue Perspektiven eröffnen.
- Du wirst dich selbst immer wieder in deinem Kind entdecken: Es spricht oder verhält sich genauso wie du, hat deine Nase oder ruft Erinnerungen an die eigene Kindheit hervor.
- Deine Partnerschaft und Liebe zu deiner Frau oder Partnerin erreicht eine neue Ebene. Sie wird intensiver. Gemeinsam entdeckt ihr immer wieder aufregende Seiten aneinander.
Sei ehrlich zu deinem Kind
Wenn sich Mutter und Vater trennen, leiden vor allem die Kinder. Eltern stehen vor der Herausforderung, ihre eigenen Gefühle zu verarbeiten, das Leben neu zu sortieren und den Bedürfnissen der gemeinsamen Kinder gerecht zu werden. Diese Tipps können dir helfen, die Trennung möglichst reibungslos über die Bühne zu bringen:
- Denke daran, dass ihr weiterhin gemeinsam die Verantwortung für euren Sprössling tragt. Die Trennung von deinem Partner ändert nicht das Verhältnis zu deinem Kind.
- Kommuniziere offen über deine Gefühle und erkläre deinem Kind, dass die Trennung nichts mit ihm zu tun hat. Versuche, deinen Schatz nicht zu beeinflussen oder auf eine Seite zu ziehen.
- Bestehe auf klare und faire Absprachen sowie eine gerechte Verteilung – von gemeinsamer Zeit bis zu finanziellen Aspekten.
- Versuche, regelmäßig Zeit mit deinem Kind zu verbringen. Sei ihm so oft wie möglich nah.
- Stelle dein Kind in den Mittelpunkt und trage Streitigkeiten oder Uneinigkeiten nicht vor ihm aus.
- Hole dir bei Bedarf Unterstützung von außen, zum Beispiel rechtlichen Beistand, psychologische Hilfe oder privat von Freunden.