Schwangerschaftsstreifen: Wie entstehen sie und was hilft?
Durch die Dehnung der Haut entstehen bei vielen Frauen Schwangerschaftsstreifen. Wie du ihnen vorbeugen kannst und welche Mittel helfen, liest du in unserem FamilienMoment.
✔️ in Zusammenarbeit mit Judith Fuchs, Hebamme
Die Unterhaut reißt ein und bildet Dehnungsstreifen
Als Schwangerschaftsstreifen werden jene Dehnungsstreifen bezeichnet, die während der Schwangerschaft entstehen. Rund zwei Drittel der Frauen leiden unter den bläulichen oder rötlichen Linien, die meist an folgenden Körperstellen auftreten:
- Bauch
- Oberschenkel
- Po
- Brust
- Oberarme
In der Schwangerschaft wachsen dein Bauch und andere Körperregionen zeitweise in einem rasanten Tempo. Wenn dies schneller geschieht, als es die Haut kompensieren kann, reißt die Unterhaut ein und bildet Dehnungsstreifen. Bei den meisten Frauen passiert dies im zweiten Trimester oder gegen Ende der Schwangerschaft, wenn Babybauch und Co. einen besonders kräftigen Wachstumsschub hinlegen.
Die rasche Gewichtszunahme ist allerdings nicht der einzige Faktor, der Schwangerschaftsstreifen entstehen lässt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Haut während der Schwangerschaft durch einen erhöhten Kortisolspiegel deutlich weniger elastisch ist als sonst. Sie kann also ein wenig Unterstützung von außen gut gebrauchen.
Eine ausgewogene Ernährung, viel Bewegung und sanfte Pflege für die Haut
Leider gibt es nicht den einen sicheren Weg, um Schwangerschaftsstreifen zu verhindern. Da vermutlich auch Veranlagung eine Rolle spielt, können manche Schwangere Dehnungsstreifen kaum vermeiden. Aber es gibt etliche Tipps und Tricks, mit denen du deine Chancen erhöhst, die Schwangerschaft und Rückbildung so streifenfrei wie möglich zu überstehen.
Ausgewogene Ernährung
Wasser, frisches Gemüse, wertvolle Öle und Nüsse liefern deiner Haut wichtige Nährstoffe, um sie elastisch zu halten. Besonders Vitamin E, aber auch Vitamin A und C unterstützen die Haut. Zudem bewirkt eine ausgewogene Ernährung, dass du während der Schwangerschaft nicht zu schnell zunimmst und die Haut zusätzlich belastest.
Ausreichend Schlaf und Bewegung
Genug Schlaf hilft unter anderem, deine Haut vor dem Austrocknen zu schützen. Regelmäßiger Sport kurbelt deine Durchblutung an. Besonders empfehlenswert während der Schwangerschaft sind sanfte Sportarten wie Aquafitness, Schwimmen, Yoga, Spazierengehen und Walken.
Gute Hautpflege
Deine Haut benötigt während der Schwangerschaft viel Feuchtigkeit. Verwöhne Bauch, Beine und Po zweimal täglich mit hochwertiger Feuchtigkeitscreme oder einem pflegenden Hautöl.
Bis zum achten Schwangerschaftsmonat kannst du das Eincremen einmal pro Tag wunderbar mit einer Zupfmassage verbinden. Aber auch Bürstenmassagen, Körperpeelings, Wechselduschen und Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor können helfen, Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen oder sie zumindest einzudämmen.
Hautpflege, Nahrungsergänzungsmittel oder Behandlungen beim Kosmetiker
Trotz aller präventiven Maßnahmen leidet ein Großteil der werdenden Mütter unter Schwangerschaftsstreifen. Eine Möglichkeit, die Dehnungsstreifen komplett zu entfernen, gibt es nicht. Nach der Entbindung geht ihre Intensität zurück, sie schimmern nicht mehr bläulich oder rötlich, sondern weißlich-silbrig. Das Hautbild verbessern kannst du auch mithilfe dieser Produkte:
- Bodylotions
- Körperbutter oder -öle
- remodellierende Peelings
- Narbenpflegeöle
- Zinkkapseln
Kosmetiker sowie Ärzte haben darüber hinaus viele Möglichkeiten, deine Schwangerschaftsstreifen weiter abzuschwächen. Dazu gehören unter anderem:
- Laserbehandlung
- Micro-Needling: Dabei wird die Haut mit kleinen Stichen minimal verletzt, was die Zellerneuerung anregen und die Hautbeschaffenheit verbessern soll.
- Mikrodermabrasion: Darunter versteht man ein kontrolliertes Abtragen der Haut mit kleinen Schleifpartikeln. Hierdurch wird die Haut gepeelt und die Zellerneuerung angeregt.
- Ultraschallbehandlung
- chemische Peelings
Egal, wofür du dich entscheidest: Denke daran, dass deine Schwangerschaftsstreifen durch das Wachstum eines kleinen Menschenwesens entstanden sind. Ein solches Wunder hinterlässt Spuren.
In der Schwangerschaft wird die Haut stark gedehnt, sodass es bei manchen Frauen zu sogenannten Schwangerschaftsstreifen kommen kann. Diese sind zum Großteil genetisch bedingt, allerdings kann man die Elastizität der Haut mit entsprechender Hautpflege und Massagen unterstützen und verbessern. Hebamme Judith Fuchs
Hebamme
Judith Fuchs begleitet als Hebamme Schwangere und ihre Familien während der Schwangerschaft und der Geburt im Geburtshaus sowie zu Hause. Sie steht ihnen außerdem während des Wochenbetts und der Stillzeit unterstützend zur Seite. Eine respektvolle, individuelle und interventionsarme Betreuung sind ihr dabei ein Herzensanliegen. In unseren FamilienMomenten klärt sie als Expertin über alle Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit auf. Judith Fuchs hat selbst zwei Kinder.