Filialdaten werden geladen.

Ihre Daten werden gesendet.
Entdecke unsere Filial-Angebote

Online-Marktplatz

Filial-Angebote

Alle sieben Wehenarten im Überblick

Bald wird dein Baby das Licht der Welt erblicken. Seine Geburt kann sich durch unterschiedliche Wehen ankündigen. In unserem FamilienMoment liest du, welche Arten von Kontraktionen es gibt, wie du diese erkennst und was sie bedeuten. 

✔️ in Zusammenarbeit mit Judith Fuchs, Hebamme

Definition

Was sind Wehen?

Wenn du dich am Ende deiner Schwangerschaft befindest, stehen die ersten Wehen kurz bevor. Das bedeutet, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht, um deinen kleinen Sonnenschein in die richtige Geburtsposition zu schieben. Anschließend sorgen weitere dieser rhythmischen Muskelkontraktionen dafür, dass dein Baby durch den Geburtskanal auf die Welt kommt.

Gegen Ende der Schwangerschaft reduziert sich die Hormonproduktion der Plazenta, vor allem Progesteron wird weniger gebildet. Dies führt über eine Art Kettenreaktion zu einer vermehrten Bildung von Oxytocin, welches Wehen auslöst und verursacht.


Wehenarten im Überblick

Vorwehen, Übungswehen, Senkwehen und Co.

Je nachdem, wie weit die Schwangerschaft oder der Geburtsvorgang fortgeschritten ist, unterscheiden sich die Wehenarten: Es gibt Frühwehen, Übungswehen, Vorwehen, Senkwehen, Eröffnungswehen, Presswehen und Nachwehen. 

Jede davon hat eine bestimmte Funktion, die deinen Körper auf die Geburt vorbereitet oder sie vorantreibt. Da jede Frau Schmerzen anders empfindet, ist es nicht immer einfach, die Kontraktionen voneinander abzugrenzen. Informiere dich über die verschiedenen Wehenarten. So kannst du die jeweiligen Situationen besser einschätzen und Sicherheit gewinnen. Was du über den Ablauf der Geburt noch wissen solltest, findest du in unserem Ratgeber zur Geburt.

Frühwehen

Frühwehen solltest du sehr ernst nehmen. Sie können dazu führen, dass die Geburt frühzeitig eingeleitet wird. Erkennen kannst du Frühwehen vor allem an folgenden Symptomen: 

  • Du spürst mehr als drei Wehen pro Stunde vor der 36. Schwangerschaftswoche. 
  • Die Schmerzen werden immer stärker. 
  • Die Intervalle dazwischen werden kürzer. 
  • Unter Umständen werden sie von wässrigem oder blutigem Ausfluss begleitet.

Wenn die Symptome bei dir auftreten, sprich mit deinem Gynäkologen oder deiner Hebamme. In vielen Fällen wird dir geraten, einen Gang zurückzuschalten und dich auszuruhen. Oft lindern diese Ruhephasen die Frühwehen.

Übungswehen

Übungswehen werden oft als wilde oder falsche Wehen, schmerzlose Kontraktionen oder Braxton-Hicks-Kontraktionen bezeichnet. Sie treten zwischen der 20. und 35. Schwangerschaftswoche auf. Im Grunde sind es noch keine richtigen Wehen: Es zieht sich lediglich die Gebärmuttermuskulatur kurz zusammen und entspannt sich danach sofort wieder. Diese Wehen führen nicht zur Geburt. So erkennst du Übungswehen:

  • Sie sind nicht schmerzhaft, sondern machen sich durch das Hartwerden des Bauches bemerkbar. 
  • Es kann sich ein leichtes Druckgefühl aufbauen. 
  • Manchmal werden Übungswehen von einer Hitzewallung begleitet. 

Auch wenn diese Wehenart auf den ersten Blick nutzlos erscheint, ist sie es keinesfalls. Durch das An- und Entspannen der Muskulatur sorgen die Kontraktionen für ein gutes Training und für eine Anregung der Durchblutung der Gebärmutter. Übungswehen sind also noch keine richtigen Wehen, sondern eine Übung für die Geburt.  

Vorwehen

Ab der 36. Schwangerschaftswoche können sich Vorwehen ankündigen. Das bedeutet, dass die Geburt nur noch wenige Wochen entfernt ist. Vorwehen bereiten die anstehende Entbindung vor, indem sie dafür sorgen, dass die Plazenta besser durchblutet wird. Dabei kann es zu einem bisher unbekannten Spannungsgefühl kommen. Tatsächlich bleiben Vorwehen oftmals unbemerkt. Ein paar Erkennungsmerkmale gibt es trotzdem:

  • Sie treten in unregelmäßigen Abständen auf. 
  • Sie zeichnen sich durch ein unbekanntes Spannungsgefühl oder ein Ziehen im Bauch aus.

Wenn bei dir keine Wehen dieser Art festgestellt werden, ist das nicht außergewöhnlich. Bei einigen Frauen treten sie bis zum eigentlichen Geburtsbeginn überhaupt nicht auf. 

Senkwehen

Häufig gehen die Vorwehen nahtlos in die Senkwehen über. Ihr Sinn besteht darin, den Kopf deines Babys weiter ins Becken zu senken und damit in Geburtsposition zu bringen. Unterscheiden lassen sie sich wie folgt voneinander:

  • Senkwehen werden als deutlich schmerzhafter empfunden. 
  • Du spürst jetzt den Druck des Köpfchens auf deinem Beckenboden. 
  • Der Babybauch senkt sich ebenfalls deutlich nach unten. 

Mit den Senkwehen hat der Countdown zur Geburt begonnen. Meist dauert es jetzt nur noch wenige Tage, bis dein kleiner Sonnenschein das Licht der Welt erblickt. 

Eröffnungswehen

Diese Wehenart gibt den Startschuss für die Geburt. Diese Erkennungszeichen gibt es:

  • Sie treten zunächst unregelmäßig auf.
  • Sie werden intensiver und kehren alle zwei bis zehn Minuten wieder.
  • Jede Eröffnungswehe dauert circa eineinhalb Minuten.
  • Oft vergleichen werdende Mütter sie mit intensiven Menstruationsschmerzen.

Wenn jetzt die Wehen regelmäßig alle drei bis vier Minuten über einen Zeitraum von etwa einer Stunde kommen, ist es Zeit, sich auf den Weg ins Krankenhaus zu machen oder deine Hebamme zu benachrichtigen. 

Presswehen

Sobald der Muttermund durch die Eröffnungswehen komplett geöffnet wurde, schließen sich nahtlos die Presswehen an. Damit hast du den Höhepunkt der Geburt erreicht. Das passiert während der Presswehen: 

  • Du spürst intensive Kontraktionen in sehr kurzen Abständen. 
  • Der Druck auf den Enddarm wächst. 
  • Du empfindest einen reflexartigen Drang zum Pressen. 

Diese Wehenart ist am intensivsten. Du befindest dich jetzt in der Phase, in der dein Körper verstärkt Hormone ausschüttet, die den Schmerz dämpfen und dir neue Kräfte verleihen. 

Durch eine Wehe erscheinen zunächst der Hinterkopf deines Babys, dann die Stirn und zuletzt das Gesicht. Schon mit der nächsten folgen Schultern und Körper. Wie lange dieser Vorgang andauert, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Folge den Anleitungen deiner Hebamme – diese weiß genau, was in welchem Moment zu tun ist. 

Nachwehen

Dein kleiner Schatz hat das Licht der Welt erblickt. Doch damit sind die Wehen noch nicht beendet. Schon kurz nach der Geburt zieht sich die Gebärmutter stark zusammen und du spürst die Nachgeburtswehen. Dabei löst sich die Plazenta von der Gebärmutterwand und wird herausgedrückt. Meist passiert dies innerhalb von 15 bis 30 Minuten. Das Ausscheiden ist nicht schmerzhaft, da die Plazenta wesentlich kleiner ist als das Baby. Die Nachwehen sind oft bis ins Wochenbett spürbar und zeigen, dass deine Rückbildung in vollem Gang ist. 

Um herauszufinden, ob es sich um Geburtswehen handelt, lege dich in eine warme Badewanne oder dusche warm. Bleiben die Kontraktionen, handelt es sich vermutlich um Geburtswehen. Entspannt sich die Gebärmutter durch die Wärme, dann lässt die Geburt wahrscheinlich noch etwas auf sich warten. Hebamme Judith Fuchs

Über Judith Fuchs

Hebamme

Portrait: Judith Fuchs

Judith Fuchs begleitet als Hebamme Schwangere und ihre Familien während der Schwangerschaft und der Geburt im Geburtshaus sowie zu Hause. Sie steht ihnen außerdem während des Wochenbetts und der Stillzeit unterstützend zur Seite. Eine respektvolle, individuelle und interventionsarme Betreuung sind ihr dabei ein Herzensanliegen. In unseren FamilienMomenten klärt sie als Expertin über alle Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit auf. Judith Fuchs hat selbst zwei Kinder.


Das könnte dich auch interessieren