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Myrte in der Küche zubereiten: So geht’s

Du kennst Myrte nur als hübsch blühende, angenehm duftende Topfpflanze? Höchste Zeit, etwas daran zu ändern! In der Mittelmeerküche finden ihre spannenden Aromen bis heute Verwendung. Warum sie außerdem einen Ruf als Heilpflanze hat und was sie sonst noch ausmacht, erfährst du hier.

Definition

Was ist Myrte?

Wer das Laub der üblicherweise wild wachsenden Myrte zwischen den Finger zerreibt, dem steigt ein intensiv-aromatischer Duft in die Nase. Das macht die immergrüne Gesellin, die auch als Brautmyrte oder Gemeine Myrte bekannt ist, nicht nur zu einer beliebten Pflanze im mediterranen Garten, sondern auch zu einem spannenden Gewürz in der Küche. Während die Blättchen eher bitter schmecken, sind die Beeren würzig-süß. Daneben gilt die Myrte als bewährte Heilpflanze.



Botanik und Herkunft

Botanik und Vorkommen der Myrte

Unter den Kübelpflanzen sind nur wenige älter als die schöne Grüne. Aber wie sieht Myrte aus, wenn man sie mal genauer betrachtet? Und woher kommt sie eigentlich?

Botanik der Myrte

In den meisten Fällen wächst die zur Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae) zugehörige Myrte (Myrtus communis) als kleiner, buschiger und immergrüner Strauch, der sich ähnlich wie der Buchsbaum gut stutzen lässt. Manchmal will sie aber auch höher hinaus. Dann wird aus ihr ein bis zu fünf Meter hoher Baum. Von Mai bis August öffnet die Myrte ihre kleinen, weißen Blüten und gibt ihren betörenden Duft frei. Die Früchte entwickeln sich zu rundlichen, etwa erbsengroßen gelb-weißen oder violett bis schwarzblau gefärbten Beeren. Die spitz zulaufenden Blätter sind mit einer Länge von rund fünf Zentimetern und einer Breite von etwa einem Zentimeter ebenfalls eher klein, an der Oberseite glänzend und sie wachsen an reich verzweigten Ästen.

Herkunft und Verbreitung der Myrte

Schon im Altertum wurde die Myrte kultiviert und seit jeher geschätzt. Die sagenumwobene Pflanze galt als Fruchtbarkeitssymbol, wurde als Gewürz und Heilmittel eingesetzt und war als Brautschmuck ein Zeichen für jungfräuliche Reinheit. Sogar in Kate Middletons Brautstrauß war sie vorhanden. Die natürlichen Ursprungsgebiete der Myrtengewächse sind der Mittelmeerraum und Vorderasien. In sogenannten Macchien, also Landschaften, die dicht mit Büschen besiedelt sind, ist die Myrte besonders verbreitet. Heute kennt man über 4.500 Arten. Die Brautmyrte ist die einzige, die sich in Europa heimisch fühlt.


Gesundheitsaspekt

Ist Myrte gesund?

Eigenmächtig solltest du grundsätzlich keine medizinischen Selbstdiagnosen stellen oder eine Behandlung anfangen – egal mit welchen Lebensmitteln oder Kräutern. Das gilt auch für die Myrte. Um sich mit Fachleuten zu besprechen, kann es aber nicht schaden, schon mal ein paar Infos und mögliche Wirkungsweisen parat zu haben.

Ist Myrte giftig?

Die Blätter der Myrte enthalten ätherisches Öl, das in größeren Mengen von mehr als zehn Millilitern für den Menschen schwach giftig ist. Mögliche Folgen einer Überdosierung sind Kopfschmerzen, Übelkeit und Verdauungsstörungen. Stell dich im Zweifelsfall immer medizinisch vor und besprich die für dich passende Dosis vor der ersten Anwendung ärztlich,
zumindest aber mit einem Apotheker.

Wirkung des ätherischen Öls aus Myrte

In der Volksmedizin kommt das Öl, das aus Myrtenblättern gewonnen wird, bei verschiedenen Beschwerden zum Einsatz.

Diese Wirkungsweisen werden ihm nachgesagt:

  • sekretionsfördernd (bei Husten und Atemwegsbeschwerden)
  • appetitanregend
  • antibakteriell
  • antiseptisch
  • hautpflegend

Je nach Therapie ist eine innerliche oder äußere Anwendung möglich. Für eine Inhalation werden ein paar Tropfen in kochendes Wasser gegeben, eine andere Möglichkeit der Einnahme ist, das Öl in Tee zu tropfen – beispielsweise bei Husten, Nebenhöhlen- oder Nasenschleimhautentzündungen. Äußerlich soll das Öl bei Zahnfleischentzündungen oder Hämorrhoiden Linderung verschaffen und wandert außerdem in verschiedene Kosmetika. Eindeutig wissenschaftlich belegt sind die einzelnen Wirkungsweisen nicht. Bei akuten oder anhaltenden Beschwerden solltest du daher immer ärztlichen Rat einholen und Hausmittel – nach Rücksprache – eher als Ergänzung betrachten.


Anbau & Ernte

Anbau und Ernte der Myrte

Hast du einen Myrtenstrauch im Garten, kommst du leicht an die Beeren und Blätter, um sie in der Küche oder der persönlichen Hausapotheke für dich zu nutzen. Im Folgenden erfährst du, was beim Anbau wichtig ist und wann die Früchte reif für die Ernte sind.

Myrte im Garten anbauen

Über Stecklinge oder als Aussaat kannst du die Myrte in deinem Garten, dem Balkon oder auf der Terrasse selbst kultivieren – sie gilt als beliebte Topfpflanze. Wichtig ist, dass sie einen möglichst hellen, luftigen Standort bekommt und in sandigem bis lehmigem, durchlässigem Boden wurzeln darf.

Beim Gießen brauchst du Fingerspitzengefühl: Zu viel passt der Myrte nicht, austrocknen will sie genauso wenig. Staunässe solltest du unbedingt vermeiden und die Pflanze angepasst an die Jahreszeiten wässern. Was der Myrte außerdem wichtig ist: kalkfreies, enthärtetes Leitungswasser oder Regenwasser – und ein wohliges Überwintern, bestenfalls im Wintergarten oder Gewächshaus bei Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad. Da die Pflanze kälteempfindlich ist, muss sie vor dem ersten Frost im Herbst umziehen. Nach den Eisheiligen im Frühjahr darf sie zurück ins Freie. Während der Wachstumszeit vom Frühjahr bis zum Herbst gern wöchentlich düngen und im Winter eine Pause einlegen. Empfehlenswert ist zusätzlich, die Myrte alle vier Jahre umzutopfen.

Myrte-Ernte und Saison

Bis heute werden die Beeren der Myrte von Hand gepflückt – ganz ohne Erntemaschinen oder technische Geräte. Stattdessen kommen in der Regel ein spezieller Kamm oder eine hölzerne Harke zum Einsatz, mit denen die dunklen Früchte vorsichtig von den Zweigen getrennt werden. Oberstes Gebot ist, die Pflanze nicht zu beschädigen. Das würzige Aroma der Beeren zieht übrigens auch viele Vögel an. Als grobe Leitregel gilt, dass die Beeren reif sind, sobald die geflügelten Feinschmecker von ihnen naschen wollen. Meist ist das im Dezember oder Januar der Fall. Der ideale Erntezeitraum für die Blätter wird mit Juni bis Juli angegeben.


Einkauf und Lagerung

Myrte einkaufen und richtig lagern

Myrte ist in verschiedenen Formen erhältlich. Welche Produkte du finden kannst und wie sie am besten halten, erfährst du hier.

Wo und wie kann man Myrte kaufen?

Getrocknet bekommst du Myrtenblätter im Ganzen, geschnitten oder auch gemahlen. Myrtenbeeren kaufst du überwiegend getrocknet und im Ganzen oder ebenfalls in gemahlener Form. Weitere Produkte mit Myrte sind fertige Gewürze, Teemischungen, ätherisches Öl und Kosmetik. Frische Blätter sowie Beeren sind in Deutschland schwer zu bekommen – am einfachsten hast du es damit, wenn du Myrte selbst anbaust.

So kannst du Myrte lagern

Frische geschnittene Kräuterpflanzen und Früchte lagerst du ganz allgemein im Kühlschrank – wenn es sein muss. Am besten verarbeitest du sie sofort, damit Blätter nicht welken oder Beeren eintrocknen. Aber auch dann beschränkt sich die Haltbarkeit meist auf wenige Tage. Willst du länger Freude an frischer Myrte haben, kannst du dich am Trocknen versuchen. Getrocknete Kräuter sowie Gewürze fühlen sich luftdicht verschlossen, fern von Feuchtigkeit und starker Lichteinstrahlung, am wohlsten. Bei fertigen Produkten solltest du die Hinweise zur Aufbewahrung und der Mindesthaltbarkeit auf der Produktverpackung beachten.


Verwendung

Myrte in der Küche verwenden: So geht's

Hierzulande ist die Myrte kulinarisch in Vergessenheit geraten. Dabei bringt die Pflanze mit ihren Blättern und Beeren so einiges mit.

Myrte als Gewürz verwenden

Ihr Duft ist aromatisch, frisch und erinnert ein wenig an Eukalyptus oder Weihrauch: Kein Wunder, dass Myrte seit Jahrtausenden als Würzmittel bekannt ist! Angeblich liebte schon Plinius (ca. 23–79 n. Chr.) Wildschweinbraten mit Myrtensoße. Wer genussvoll schlemmen will wie der sagenumwobene römische Gelehrte, sollte die Blätter sparsam einsetzen. Ihr Geschmack ist intensiv – und in der Menge ziemlich bitter. Auch deshalb empfiehlt es sich, Myrte erst kurz vor Ende der Kochzeit hinzuzugeben und vor dem Verzehr wieder zu entfernen. In der sardischen Küche kommt Myrte traditionell zum Aromatisieren von gebratenem Spanferkel und gebratenem oder gekochtem Geflügel zum Einsatz: Während des Garens ist das Fleisch mit frischem Laub der Pflanze umwickelt. Die ebenfalls hocharomatischen getrockneten Beeren wurden früher unter anderem als Pfefferersatz verwendet.

Marmelade aus Myrtenbeeren zubereiten

Nichts gegen Aprikosen-, Kirsch- und Erdbeerkonfitüre – die Klassiker gehen immer. Willst du aber für einen besonderen Genuss am Frühstückstisch sorgen, probiere dich unbedingt mal an einem Aufstrich aus Myrtenbeeren. Dank des leicht säuerlichen Geschmacks passt er prima zu Gebäck und reifem Käse.

Das benötigst du:

  • 500 g Myrtenbeeren
  • 2-3 mittelgroße Äpfel
  • ein paar Spritzer Zitronensaft
  • 375 ml Wasser
  • 400 g Zucker

So gelingt es:

  1. Beeren sorgfältig abspülen. Äpfel schälen, entkernen, würfeln und mit Zitronensaft vermengen.
  2. Früchte in einen Topf mit Wasser geben, aufkochen und für etwa zehn Minuten köcheln.
  3. Kurz abkühlen lassen und die Masse mit dem Pürierstab glatt rühren. Damit keine Stückchen zurückbleiben, alles durch ein feines Stieb streichen. Zucker hinzugeben und im Topf erneut aufkochen.
  4. Dickt die Masse nach 15 bis 20 Minuten ein, Hitze reduzieren und bis zur gewünschten Festigkeit weiter köcheln lassen.
  5. Danach direkt in abgekochte Schraubgläser füllen, fest verschließen und zum Abkühlen auf den Kopf stellen.

Myrte zur Herstellung von Likör

Die Sarden nippen mit Genuss am Mirto, ein aus Teilen der Myrte gewonnener Likör. Während die süße rote Variante, der Mirto Rosso, aus den Beeren entsteht, wandern die Aromen von Blättern und Blüten in die trockene weiße Variante, den Mirto Bianco. Auch auf der Nachbarsinsel Korsika liebt man Myrtenlikör, bevorzugt als Schmankerl nach dem Essen. Dort heißt er Myrtei. Wer sich selbst an dem besonderen Getränk versuchen will – so geht’s besonders einfach.

Myrthenlikör selbst machen:

  • 350 g Myrtenbeeren, 300 g Zucker, 1 l Wodka, Korn oder Branntwein miteinander vermengen und mit einem Trichter in eine Flasche füllen.
  • Die Mischung vier bis fünf Wochen ruhen lassen.
  • Danach mithilfe eines feinmaschigen Siebs abseihen – und ausschenken!

Grill-Tipp: Getrocknete Myrtenblätter

Besonders in Italien, speziell Sardinien, sind in Myrtenrauch gegarte Speisen beliebt. Wird Myrte als Feuerholz verwendet, gibt es über der Flamme gegrilltem Fleisch eine angenehm würzige Note. Alternativ während des Grillen wiederholt einige gut getrocknete Blätter in die Glut streuen.




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