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Wilde Malve: Sammeln & Anwendung

Mit ihren attraktiven Blüten ist die Wilde Malve nicht nur eine echte Gartenschönheit, sie schmeckt auch als Spinatersatz, taugt als Heilkraut und eignet sich sogar als Verdickungsmittel. Was die Pflanze alles kann, wo du sie findest und wie du sie selbst anbauen kannst – hier liest du das Wichtigste über die Sommerblume.

Definition

Was ist Wilde Malve?

Die Wilde Malve ist eine heimische Staude, die an Weg- und Wiesenrändern sprießt, ihre hübschen violett-rosafarbenen Blüten aber genauso gern in lichten Wäldern, an Böschungen sowie auf Mauern zeigt und mit ihnen Bienen, Hummeln oder Schmetterlinge anlockt. Dazu scheint die auf den ersten Blick wenig schmeichelhafte Bezeichnung Große Käsepappel – ihr anderer Name – gar nicht zu passen. Er bezieht sich allerdings nicht auf einen durchdringenden Geruch oder den Baum, sondern darauf, dass aus den käselaibförmigen Früchten früher Kinderbrei, sogenannter Papp, zubereitet wurde. Weitere Synonyme der Wilden Malve sind Rosspappel, Feldmalve, Käslikraut und Katzenkäse.



Botanik und Vorkommen

Botanik und Vorkommen der Wilden Malve

Damit benachbarte Pflanzen ihr nicht die Sonne stehlen, wächst die Wilde Malve bis zu anderthalb Meter in die Höhe. Was sie botanisch sonst noch ausmacht und wo du ihr draußen über den Weg laufen kannst, liest du hier.

Botanik: Malve

Als eine von insgesamt 30 Pflanzenarten gehört die Wilde Malve (Malva sylvestris) zur Gattung der Malven (Malva) und Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Die wechselständig angeordneten Blätter der normalerweise zwischen 30 und 120 Zentimeter hoch und aufrecht wachsenden Pflanze sind grün, fünf- bis siebenlappig und haben eine ähnliche Form wie Efeu. Die Stängel hingegen sind deutlich behaart. Die Blütezeit ist zwischen Mai und September. Dann verwöhnt die Wilde Malve das Auge mit einer Vielzahl an violetten bis rosafarbenen, bücherförmigen Blüten. Typisch sind deren dunklere Längsstreifen.

Wo kommt die Wilde Malve her?

Ursprünglich war die Wilde Malve am Mittelmeer zu Hause und verschönerte mit ihren Blüten den südeuropäischen Raum. Inzwischen gilt sie auch in Deutschland als heimisch, wächst nördlich bis nach Mittelschweden und Südnorwegen und östlich bis nach Zentralasien. In den Bergen kannst du sie bis auf etwa 1.500 Metern Höhe finden.


Gesundheitsaspekt

Ist die Wilde Malve gesund?

In der Volksmedizin hat die Wilde Malve den Ruf als perfektes Mittel bei Schleimhautbeschwerden – egal, ob es um entzündete Atmungsorgane, Blasen-, Nieren- und Darmentzündungen oder Magenprobleme geht. Besonders wirksam sollen die in der Pflanze enthaltenen Schleimstoffe sein, heißt es.   

Schleimstoffe: reizmildernd & entzündungshemmend

Vorab und wie immer ganz wichtig: Als Ersatz für eine medizinische Beratung und Behandlung vom Facharzt eignet sich kein Hausmittel. Wenn überhaupt, können sie nur ergänzend helfen. Davon, dass schleimstoffhaltige Pflanzen wie die Wilde Malve den Hustenreiz lindern und dazu beitragen können, zähes Sekret aufzuweichen, ist die Volksheilkunde überzeugt. Einer In-vitro-Studie zufolge gibt es zumindest Hinweise darauf, dass sich die entzündungshemmenden Effekte von Kiefer- und Spitzwegerich-Extrakten vermutlich auf ihre Schleimstoffe zurückführen lassen. Kein Wunder also, dass Malventee gern zum Gurgeln bei Halsentzündungen und bei Erkältungskrankheiten mit Husten und Heiserkeit zum Einsatz kommt. Die Kommission E, eine Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel, nennt Malvenblätter und Malvenblüten ebenfalls im Zusammenhang mit Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum und damit verbundenem trockenen Reizhusten.

Wie viel Malventee darf man am Tag trinken?

Eine volksmedizinische Empfehlung bei Husten oder akuter Heiserkeit lautet, jeden Tag zwei bis drei Tassen Malventee für maximal eine Woche am Stück zu trinken. Ergänzend kann Honig dem Rachen schmeicheln. Aber auch hier gilt: Eine Wirksamkeit ist nicht garantiert. Wende dich bei akuten oder anhaltenden Beschwerden immer an eine Fachkraft und lass dich medizinisch beraten. Eine Tasse Tee kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.


Sammeln

Wilde Malve erkennen & sammeln

Die Blüten und Blätter der Wilden Malve kannst du sammeln. Damit am Ende keine anderen Pflanzen aus Versehen im Körbchen landen, kommen hier ein paar Erkennungsmerkmale und Tipps für die Suche.

So erkennst du Wilde Malve

Das ist ja mal wieder typisch! Die Wilde Malve tut sich besonders mit ihren zwei bis vier Zentimeter langen und zwei bis fünf Zentimeter breiten, rundlichen bis herzförmigen Blättern hervor. Achte darauf, dass die obersten Stängelblätter in fünf Lappen und die unteren in sieben unterteilt sind. Alle sind beidseitig weich behaart und haben einen gekerbten Rand. Charakteristisch ist auch der deutlich behaarte, markgefüllte Stängel.

Kann man die Wilde Malve verwechseln?

Zwei Malvenarten sind ihr recht ähnlich: Die wesentlich kleinere Weg-Malve (Malva neglegta) und die Rosen-Malve – das ist aber nicht weiter schlimm. Auch die nahen Verwandten sind essbar. Gerade die Weg-Malve erkennst du gut an ihren hängenden Samenständen. Ansonsten wird die Wilde Malve gern mit der Stockrose und dem Hibiskus verwechselt. Beide schießen höher in die Luft, im Vergleich zur Stockrose ist die Wilde Malve außerdem deutlich verzweigter und hat bei Weitem nicht so große Blüten wie der Hibiskus. Mit diesem Wissen solltest du die einzelnen Pflanzen gut voneinander unterscheiden können.

Wilde Malve lagern – so geht’s:

Die jungen Blätter pflückst du am besten im Frühling, die Blüten samt Stielen ab Juni – oder du erntest zur Blütezeit das ganze Kraut. Danach kannst du es zu kleinen Sträußchen binden und kopfüber an einem möglichst schattigen, luftigen Platz aufhängen, bis alle Pflanzenteile gut durchgetrocknet sind. Eine Speisekammer beispielsweise ist dafür perfekt.


Selbst anbauen

Wilde Malve im Garten anpflanzen

Hobbygärtnern und Pflanzenfreunden tut die Wilde Malve den großen Gefallen, dass sie so pflegeleicht ist. Für den Anbau im eigenen Garten benötigt die bienenfreundliche Sommerblume vorwiegend ein sonniges, windgeschütztes Plätzchen und einen idealerweise leicht stickstoffhaltigen, nährstoffreichen und gut wasserdurchlässigen Boden, damit Regen- und Gießwasser richtig ablaufen können. Gerade in längeren Trockenphasen solltest du regelmäßig gießen. Staunässe mag die Gartenschönheit indes nicht. Da die Wilde Malve so robust ist, kannst du sie im Frühjahr direkt ins Freiland sähen oder alternativ vorgezogene Jungpflanzen einpflanzen. Dünger benötigt die farbenfrohe Sonnenanbeterin eigentlich keinen, mit einer Kompostgabel im Frühling kannst du Blüte und Austrieb aber zusätzlich anregen. Ein Rückschnitt nach der Blüte sorgt dafür, dass die Wilde Malve wieder schön blüht.


Verwendung

So kannst du Wilde Malve in der Küche verwenden

In der Küche taugt Wilde Malve sogar als Verdickungsmittel. Was es damit auf sich hat und wie die Pflanze – roh oder gekocht – zum überraschenden Leckerbissen wird, erfährst du hier.

Ist Wilde Malve roh essbar?

Wilde Malve essen ist kein Problem – dafür musst du sie nicht einmal kochen. Roh ergänzen die mild-aromatischen Blätter, am besten noch vor der Blüte, einen leckeren Salat, alternativ kannst du sie aber auch wie Spinat dünsten. Die rohen, entstielten Blüten werden als essbare Garnitur zum Hingucker auf Torten, Desserts, Käseplatten, Cocktails oder Smoothies. Und selbst die unreifen, noch grünen und weichen Früchte – auch Käselaiber genannt – kannst du essen. Sie haben eine nussige Note und ähneln geschmacklich leicht Kapern. Püriert schmecken Blüten und Blätter übrigens auch als grüne Soße, zum Beispiel zu Kartoffeln. Auf den Genuss der Stängel solltest du indes verzichten. Sie sind einfach zu holzig.

Blätter der Wilden Malve als Verdickungsmittel

Beim Kochen bekommen die Blätter der Wilden Malve eine schleimige Konsistenz. Dadurch eignen sie sich prima zum Andicken von Suppen. Wer es nicht glaub: einfach mal ausprobieren!

Tee aus getrockneten Malvenblüten

Aus den Blüten oder Blättern Wilder Malve Tee zu machen, ist weit verbreitet. Ein Hinweis vorab: Wenn du die heimische Heilpflanze nicht selbst sammelst oder anbaust, achte darauf, dass du nicht versehentlich Hibiskustee kaufst. Da er aus den Blütenkelchen der Afrikanischen Malve hergestellt wird, trägt auch er die Bezeichnung Malventee.

So geht’s: Wilde Malve – Tee aufsetzen

  • Manche empfehlen, für Wilde Malve-Tee einen Kaltauszug anzusetzen. Das soll die Schleimstoffe der Pflanze schonen.
  • Nimm dafür zwei Teelöffel getrocknete Blüten und übergieße sie mit 250 Milliliter kaltem Wasser. Den Ansatz gelegentlich umrühren und alles für mindestens fünf Stunden ziehen lassen.
  • Den fertigen Tee durch ein feinmaschiges Sieb in einen kleinen Topf schütten und lauwarm erwärmen.
  • Eigentlich heißt es, dass Kräutertee immer kochend aufgebrüht werden muss, um ein wirklich sicheres Lebensmittel zu erhalten. Deshalb noch eine andere Verzehrempfehlung: Anderthalb bis zwei Gramm getrocknete Malvenblüten mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergießen. Nach 5 bis 10 Mi-nuten abseihen.
  • Alternativ: Drei bis fünf Gramm fein geschnittene Malvenblätter mit kochendem Wasser aufbrühen und abseihen, wie oben beschrieben.
  • Ein Tipp zum Schluss: Wilde Malve lässt sich gut mit Pfefferminzblättern, Schlüsselblume, Lindenblüten, Spitzwegerichkraut und Kamillenblüten kombinieren.



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