Kartoffel: tolle Knolle
Die wichtige Rolle, die bei Asiaten und Südamerikanern den Hülsenfrüchten (und hier besonders den Bohnen) als universell verwendbares und besonders nahrhaftes Lebensmittel zukommt, spielt in Europa die Kartoffel.
Diese besonderen Eigenschaften hat die Kartoffel
Die Kartoffel ist die Knolle der Kartoffelpflanze. Es dauerte zwar relativ lange, bis sich die besonders stärkereichen Sprossknollen der Kartoffelpflanze nach ihrer Einbürgerung durch die Seefahrer im 16. Jahrhundert durchsetzen konnten, doch dann begann eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte. Eine Pflanze trägt zwischen zehn und 25 Knollen. Sie dienen als Speicher für Nährstoffe und Wasser. Kartoffeln können weiß, gelb, ockerfarben, braun, hellrot und violett sein. Ihr Aroma wird auch von den Böden bestimmt, in denen Kartoffeln heranwachsen; Beispiele sind Moorkartoffeln oder Frühkartoffeln.
Große Sortenvielfalt
Die große Sortenvielfalt wird geschmacklich nach der Ernte von der sehr frühen bis zur späten Sorte, farblich und nach der jeweiligen Kochresistenz unterschieden. So eignen sich festkochende als Pell- und Salzkartoffeln, mehlig kochende für Pürees, Suppen, Klöße und Puffer. Der Ruf der Kartoffel als Dickmacher bestätigt sich übrigens nicht: 100 Gramm enthalten nur rund 70 Kilokalorien. Unter der Schale stecken außerdem viele pflanzliche Proteine, Vitamine und Mineralstoffe.
Wo kommt die Kartoffel ursprünglich her?
Die Heimat der Kartoffel liegt im Hochland der Anden beziehungsweise in den Küstenregionen von Bolivien, Peru und Chile. Durch archäologische Funde ist belegt, dass die indianischen Ureinwohner dort schon vor rund 2.000 Jahren Kartoffeln gezielt produziert haben. Man vermutet aber, dass ihr Anbau durch den Menschen noch viel weiter, nämlich 4.000 bis 7.000 Jahre, zurückgeht. Die ältesten Spuren der Wildkartoffel, deren Alter auf 13.000 Jahre v. Chr. geschätzt wird, wurden auf der 190 Kilometer langen und 50 Kilometer breiten, chilenischen Insel Chiloé gefunden. Die Spanier brachten die Kartoffel als patata im 16. Jahrhundert nach Europa. Doch erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Wert der Kartoffel als Nahrungsmittel erkannt.
Wann hat die Kartoffel Saison?
Saatkartoffeln werden im Frühjahr gesetzt. Bis in den Juni können eingelagerte Speisekartoffeln aus dem Vorjahr gekauft werden. Dann kommen Frühkartoffeln aus südlichen Ländern. Die Ernte erster einheimischer Frühkartoffeln findet Ende Mai beziehungsweise Anfang Juni statt. Dann setzt sich die Kartoffelernte bis in den November fort.
Wozu kann die Kartoffel verwendet werden und wie wird sie gelagert?
Ob als Salz-, Pell- oder Bratkartoffeln, ob zerstampft, püriert, zerkleinert oder ganz, ob beispielsweise als Krokette, Galette oder Tortilla, die Kartoffel passt sich jedem Menü an. Klassische Kartoffelzubereitungen sind Back-, Folien- und Ofenkartoffeln, Bratkartoffeln, glasierte Kartoffeln, Herzogin- bzw. Duchesse-Kartoffeln, Kartoffelpüree, Kartoffelgratin, Kroketten, Kartoffelnocken, Gnocchi, Reibekuchen, Stampfkartoffeln, Kartoffelsalat, Pommes frites, Salzkartoffeln, Kartoffelklöße, Rösti, Kartoffelsuppe und viele andere gehören zu den vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten.
So solltest du Kartoffeln lagern
Kartoffeln sollten unbedingt kühl, trocken und dunkel gelagert werden, günstiger Weise bei vier bis 15 Grad. Bei richtiger Lagerung sind Kartoffeln mehrere Monate haltbar. Frühkartoffeln sollten innerhalb von zwei Wochen verbraucht werden. Sollten Kartoffeln anfangen zu keimen, sollten sie zeitnah verbraucht werden.
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Das steckt in der Kartoffel
Kartoffeln enthalten wertvolle Nährstoffe, Antioxidantien, Vitamine sowie Mineralstoffe und sind glutenfrei. Sie können Blutzuckerwerte und chronische Entzündungen unter anderem im Magen-Darm-Bereich positiv beeinflussen.
kcal: 76 kcal
Kohlenhydrate: 15.62 g
Eiweiß: 1.94 g
Fett: 0 g
Vitamin A: 0 µg
Vitamin B1: 0.08 mg
Vitamin B2: 0.01 mg
Vitamin B6: 0.16 mg
Vitamin C: 18.76 mg
Vitamin E: 0.05 mg
Calcium: 9 mg
Eisen: 0.89 mg
Kalium: 381 mg
Magnesium: 22 mg
Natrium: 3 mg