Filialdaten werden geladen.

Ihre Daten werden gesendet.
Entdecke unsere Filial-Angebote

Online-Marktplatz

Filial-Angebote

Baby wickeln leicht gemacht: Eine Anleitung

Babys fühlen sich in einer frischen Windel nicht nur besonders wohl, sondern genießen auch das Wickeln selbst. Wichtig für einen erfolgreichen Wechsel ist eine gut sitzende Windel. Wir geben Tipps, wie das gelingt.

✔️ in Zusammenarbeit mit Judith Fuchs, Hebamme

Häufigkeit und Zeitpunkt

Regelmäßig Windeln wechseln – nach jeder Mahlzeit und jedem Stuhlgang

Eine Windel sollte regelmäßig gewechselt werden, damit sich dein Baby darin wohlfühlt und sich der Windelbereich nicht entzündet. In der Regel wird die Windel daher alle zwei bis drei Stunden oder in bestimmten Situationen gewechselt. 

  • Nach jeder Mahlzeit: Gerade bei Säuglingen ist es angebracht, nach jedem Trinken die Windel zu wechseln. Viele Kinder entleeren ihren Darm während des Essens.
  • Nach jedem Stuhlgang: Es riecht unangenehm aus der Windel deines Kindes oder sie ist spürbar nass? Dann ist es Zeit für das Wickeln.
  • Weinen und Schreien des Babys: Dein Schatz zeigt seine Unzufriedenheit, es können aber weder Müdigkeit, Schmerzen oder Hunger die Ursache sein? Dann macht dein Baby dich wahrscheinlich darauf aufmerksam, dass es sich in seiner vollen Windel nicht wohlfühlt. Auch nachts kann das Schreien darauf hindeuten, dass die Windel gewechselt werden muss.

Sollte dein Baby zu einem empfindlichen Windelbereich neigen, ist es wichtig, es häufiger zu wickeln. Zudem bietet es sich an, mit einem Griff an den Po regelmäßig zu überprüfen, ob die Windel voll ist und ein Wechsel ansteht. Solltest du vorhaben, das Haus zu verlassen, zum Beispiel für eine längere Autofahrt oder einen Spaziergang, dann ist es empfehlenswert, vorher zu wickeln.

Vor oder nach dem Stillen wickeln?

Wenn dein Baby dazu neigt, während oder nach dem Stillen Stuhlgang zu haben, empfiehlt es sich, das Wickeln auf die Zeit nach dem Stillen zu verschieben. Dies sorgt für eine ungestörte Stillroutine und ermöglicht deinem Baby eine entspannte Mahlzeit ohne Ablenkungen. Dies gilt natürlich nicht, falls die Windel schon voll sein sollte. In diesem Fall muss sie vor dem Stillen gewechselt werden.

Wie lange darf Stuhlgang in der Windel bleiben?

Je länger die empfindliche Babyhaut mit den Ausscheidungen in Kontakt ist, desto größer ist die Gefahr eines wunden Pos. Wechsele daher nach jedem Stuhlgang sehr zeitnah die Windel. Kontrolliere unabhängig davon die Windel alle zwei bis drei Stunden und wickele dein Baby nach Bedarf. Achte außerdem auf Anzeichen von Unwohlsein oder Reizungen. Dann solltest du ebenfalls sofort aktiv werden und die Windel wechseln.


Anleitung

Richtig wickeln – so geht's

Damit das Wickeln so angenehm wie möglich verläuft, haben wir ein paar Tipps für dich zusammengestellt.

Alles bereitlegen

Achte darauf, für das Wickeln alles griffbereit zu haben. Ein Wickeltisch mit Schubladen oder Ablagefächern bietet sich an, weil du alle notwendigen Utensilien dort lagern kannst und nicht lange suchen musst. Wichtig ist, dass du stets eine Hand am Kind behältst, sodass es nicht vom Wickeltisch fallen kann. Lege folgende Utensilien bereit:

  • Wickelunterlage
  • frische Windeln
  • nasse Waschlappen oder Feuchttücher
  • ein Handtuch
  • bei Bedarf Pflegeprodukte für den Windelbereich
  • Wechselkleidung für das Kind

Pflegeprodukte wie Windelcreme oder Öle sind außerhalb der Reichweite der Kinder zu platzieren, da die Kleinen vieles mit dem Mund erkunden. Natürlich kannst du dein Kind während des Spielens auch direkt auf dem Boden wickeln – achte darauf, dass es gut gepolstert liegt und du alles Nötige zur Hand hast.

Abbildung „Babypopo richtig reinigen”

Popo säubern und eincremen

Achte beim Reinigen des Pobereichs auf Folgendes:

  • Sorge für eine angenehme Raumtemperatur.
  • Entferne beim Wickeln die alte Windel und reinige die verschmutzten Hautstellen gründlich mit einem feuchten Tuch. Falls Wasser allein nicht ausreichen sollte, greife auf reine, naturbelassene Öle oder Pflegeöle zurück.
  • Achte unbedingt darauf, auch die Hautfalten an Beinen und Po ordentlich zu reinigen.
  • Wische immer von vorne nach hinten.
  • Warte mit den Pflegeprodukten oder der neuen Windel, bis die Haut wieder trocken ist oder tupfe sie sanft mit einem Handtuch ab.
  • Sauerstoff tut der Haut gut. Lasse den Windelbereich deines Babys im Sommer an der frischen Luft trocknen.
  • Lege die neue Windel an und achte darauf, dass sie weder zu eng noch zu weit sitzt. Es sollte zwischen Bauch und Bündchen Platz für zwei deiner Finger sein.

Mädchen oder Jungen: Unterschiede beim Wickeln

Die meisten Abläufe beim Wickeln sind bei Mädchen und Jungen gleich. Einige Punkte sind für das geschlechtsspezifische Wickeln allerdings wichtig. 

  • Pflege und Säuberung: Achte bei Jungen darauf, den Genitalbereich, insbesondere den Penis und den Hodensack, sorgfältig zu reinigen. Säubere auch bei Mädchen diesen Bereich gründlich. Vermeide jedoch den direkten Kontakt zur Harnröhrenöffnung und verwende keine aggressiven Pflegeprodukte. Außerdem gilt für beide Geschlechter: Wische immer von vorne nach hinten.
  • Windelplatzierung: Bei Jungen sollte der Penis nach unten zeigen, damit der Urin in der Windel landet. Decke grundsätzlich den Genitalbereich mit der Windel ab, sodass sie fest und sicher sitzt.

Eltern eines Jungen können eine Windel oder ein Tuch über den Penis des Kindes legen. So verhindern sie, dass sie nass werden, wenn das Baby uriniert. Schiebe die Vorhaut beim Reinigen nicht zurück, da es sonst zu Verletzungen kommen kann.

Richtig greifen

Babys können sich winden wie kleine Würmchen. Damit du sicher und schnell die Windel wechseln kannst, ist der richtige Griff hilfreich.

  • Greife mit der rechten Hand den linken Oberschenkel deines Lieblings.
  • Achte darauf, dass die Hüfte gebeugt ist und das andere Bein auf deinem Unterarm liegt.
  • Sei nicht zu vorsichtig, sondern greife sicher zu, sodass das Bein nicht aus deiner Hand rutschen kann.
  • Hebe dann vorsichtig das Bein hoch, sodass auch der Po leicht angehoben wird. Das hilft, ihn zu reinigen, ohne Fuß- und Kniegelenke des Kindes zu belasten.
  • In der gleichen Haltung kannst du die frische Windel unterschieben und danach Po und Bein vorsichtig wieder nach unten gleiten lassen.

Solltest du Linkshänder sein, greife mit der linken Hand den rechten Oberschenkel. Leidet dein Kind unter Magenschmerzen oder hat generell einen empfindlichen Bauch, hebe dein Baby nicht an, sondern drehe es beim Wickeln von der einen zur anderen Seite. Diese Methode nennt sich Kinästhetik. Dabei geht es um die Wahrnehmung von Bewegung. 


Breit wickeln

Breit wickeln – was bedeutet das?

Die Hüfte von Babys ist bei der Geburt noch nicht ausgereift. Ihre Weiterentwicklung ist ein wichtiger Schritt beim Wachstum des Babys. Eine gesunde Position der Hüften kannst du fördern, indem du dein Baby breit wickelst. Durch diese Art der Wicklung werden die Beine in eine breitere Haltung gebracht. Der Oberschenkelknochen liegt in einem guten Winkel zur Hüfte, ideal für die weitere Entwicklung dieses Körperbereichs. Damit die Körperposition von deinem Kind so gehalten werden kann, ist es sinnvoll, dass die Beine des Babys etwa 15 Zentimeter auseinanderliegen.

Breit wickeln – so geht's

Wickele deinen Sonnenschein und lege zusätzlich ein Mull- oder Moltontuch zwischen die Beine.

  1. Falte das Tuch rechteckig zusammen, bei einer Breite von etwa 15 Zentimetern.
  2. Lege es dann zwischen Windel und Body.
  3. Achte darauf, dass es fest anliegt und nicht verrutschen kann. Eine Unterhose in einer größeren Kleidergröße kann helfen, das Tuch am Platz zu halten.
  4. Ziehe dein Kind danach an.

Solltest du Stoff- oder Mullwindeln verwenden, werden die Beine automatisch gespreizt, da die Wicklung breiter als bei Einmalwindeln ist.


Wickeltisch kaufen

Achte auf die passende Höhe und abgerundete Ecken

Eine der ersten Anschaffungen ist für werdende Eltern der Wickeltisch. Beim Kauf solltest du darauf achten, dass

  • er für euch als Eltern von der Höhe passt, um nicht mit gekrümmtem Rücken arbeiten zu müssen.
  • die Ecken abgerundet sind.
  • die Wickelfläche mindestens die Maße 55 Zentimeter x 70 Zentimeter aufweist.
  • er erhöhte Seitenteile mit mindestens 20 Zentimetern hat.
  • eine Polsterung auch an den Seiten vorhanden ist.
  • die Wickelauflage nach DIN-Norm hergestellt wurde.
  • er genügend Platz und Schubfächer für alle Materialen bietet.
  • die Pflegeprodukte sicher und außerhalb der Reichweite der Kinder stehen.

Am sichersten ist es, wenn du dein Kind auf dem Boden wickelst. Denn hier ist die Sturzgefahr nicht vorhanden und dein Liebling kann sich frei bewegen, strampeln und zappeln.

Sicherheit am Wickeltisch

Wer am Wickeltisch arbeitet, sollte auf die Sicherheit achten:

  • Lasse dein Kind nie allein auf dem Wickeltisch. Lege es kurz auf den Boden oder ins Bettchen, falls du etwas vergessen hast oder das Telefon oder die Türklingel läutet.
  • Beauftrage keine Geschwisterkinder mit der Aufsicht.
  • Habe immer eine Hand am Baby, bei allem, was du tust.
  • Pflegeartikel sollten sich außerhalb der Reichweite der Kleinkinder befinden.

Du hast noch mehr Fragen rund um das Thema Wickeln? Dann schaue in unserem Wickelratgeber vorbei. Dort findest du viele weitere Tipps.

Mach dir keine Sorgen, wenn du direkt nach der Geburt noch nicht weißt, wie du dein Baby wickeln sollst. In der Klinik und zu Hause zeigen es dir die Hebammen oder Gesundheitspfleger gerne. Hebamme Judith Fuchs
Über Judith Fuchs

Hebamme

Portrait: Judith Fuchs

Judith Fuchs begleitet als Hebamme Schwangere und ihre Familien während der Schwangerschaft und der Geburt im Geburtshaus sowie zu Hause. Sie steht ihnen außerdem während des Wochenbetts und der Stillzeit unterstützend zur Seite. Eine respektvolle, individuelle und interventionsarme Betreuung sind ihr dabei ein Herzensanliegen. In unseren FamilienMomenten klärt sie als Expertin über alle Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit auf. Judith Fuchs hat selbst zwei Kinder.


Das könnte dich auch interessieren