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Wachstumsschübe bei Babys: Übersicht und Tipps

Während der Begriff des Wachstumsschubes rund um die Entwicklung von Kindern in vielen Elternratgebern auftaucht, wird er im medizinisch-kinderärztlichen Bereich selten verwendet. Warum ist das so? Und was hat es mit dem Begriff der Wachstumsschübe auf sich? Alles Wissenswerte erfährst du in unserem FamilienMoment. 

✔️ in Zusammenarbeit mit Dr. med. Snjezana-Maria Schütt, Kinderärztin

Wissenswertes

Was passiert bei einem Wachstumsschub?

Vor allem in den ersten beiden Lebensjahren verläuft die Entwicklung deines kleinen Schatzes rasant. Vom kleinen zarten Neugeborenen wird er zu einem Baby, das erst krabbelnd, dann laufend die Welt erkundet. Ungefähr jeden zweiten Monat steht bei einem Säugling ein sogenannter Wachstumsschub an. 

Wachstumsschübe gehen nicht nur für die Babys, sondern auch für die Eltern mit einigen Herausforderungen einher. Damit du bestens vorbereitet bist, haben wir die wichtigsten Fakten für dich zusammengefasst.

  • begriffliche Irreführung: Zwar wird die Entwicklung der kleinen Lieblinge in bestimmten Ratgebern häufig mit Wachstumsschüben in Verbindung gebracht. Diese Schübe haben jedoch nur wenig mit dem körperlichen Wachstum zu tun. Vielmehr wird das scheinbar schubweise Erlernen neuer Fähigkeiten mit bestimmten Verhaltensweisen und Herausforderungen in Zusammenhang gebracht.  
  • allgemeine kindliche Entwicklung: Gerade in den ersten Lebensjahren arbeitet das Gehirn deines Babys auf Hochtouren. Es bilden sich neue Nervenzellen, die sich vernetzen und die Grundlage für die rasante motorische und kognitive Entwicklung deines Babys bilden. Wusstest du, dass sich die Größe des Gehirns im ersten Lebensjahr deines Babys verdoppelt? 

Definition

Was bedeutet Wachstumsschub?

Während sich der Wachstumsschub im medizinischen Bereich vor allem auf die Phase des kindlichen Längenwachstums bezieht, wird er in Elternratgebern meist in Bezug auf die kindliche Entwicklung verwendet. Dabei werden innerhalb der ersten anderthalb Lebensjahre verschiedene Entwicklungsschübe beschrieben, in denen die Kinder scheinbar schubweise neue Fertigkeiten erlangen und in dem Zusammenhang häufig ein vermehrtes Bedürfnis nach Nähe und Zuwendung haben oder unruhiger sind als sonst. Gelegentlich wird auch der Begriff des Wachstums- oder Entwicklungssprungs verwendet.

Kinder lernen fortwährend

Auch wenn Eltern beobachten, dass ihr Kind scheinbar aus dem Nichts etwas Neues erlernt hat und plötzlich sitzen oder laufen kann, sind dieser neuen Fähigkeit im Vorfeld viele kleine Entwicklungsschritte vorausgegangen. Denn Kinder lernen fortwährend und die einzelnen Entwicklungsschritte bauen in der Regel aufeinander auf. Auch wenn es von außen so scheinen mag, passiert dieser Prozess also nicht schubweise oder sprunghaft. Dennoch hilft es vielen Eltern, wenn sie die Verhaltensweisen ihres Kindes in dieser aufregenden Zeit voller Neuerungen besser verstehen und begleiten können. Denn natürlich können neue Fähigkeiten dein Baby auch verunsichern. Zunehmend mobil zu werden und beispielsweise krabbeln und sich von den Eltern entfernen zu können, kann für dein Baby erfreulich und beängstigend zugleich sein. 


Wachstumsschübe in der Übersicht

So werden die Kleinen größer

Im Allgemeinen wird beschrieben, dass die Schübe etwa alle zwei Monate ohne Ankündigung beginnen und enden. Auch wenn die Schübe alle Kinder betreffen, können sie individuell unterschiedlich verlaufen. Dabei geht jeder der insgesamt acht Wachstumsschübe mit neuen Fähigkeiten, Wahrnehmungen und Fortschritten für deinen kleinen Sonnenschein einher. 

Was ist der herausforderndste Entwicklungsschub?

Das ist bei jedem Baby unterschiedlich. Allerdings ist der vierte Wachstumsschub der wohl körperlichste und damit wahrscheinlich auch der anstrengendste Schub. Außerdem ist er häufig der vergleichsweise längste Schub und somit kräftezehrender. Wann welche Phase ungefähr ansteht, was dein Baby dabei lernt und was du zu der Entwicklungsphase beitragen kannst, findest du hier in unserer Übersicht.

Erster Schub: ab der 5. Woche

Mit dem ersten Schub steigert sich die Aufmerksamkeit deines Babys. Dein kleiner Schatz beginnt, auf seine Umwelt zu reagieren, lächelt und gluckst munter vor sich hin. Gleichzeitig kann dein Kind aber auch weinerlich sein, vermehrt Hunger haben, weniger schlafen und dabei deine Nähe suchen. Schenke deinem Baby die nötige Aufmerksamkeit, indem du es bei dir trägst und gegebenenfalls häufiger stillst oder fütterst.

Zweiter Schub: ab der 8. Woche

Die Sinne deines kleinen Schatzes schärfen sich im zweiten Schub, nach und nach kann er schon Farben unterscheiden. Dabei ist dein Baby am liebsten nah bei dir, während es gegenüber Fremden eher ablehnend reagiert. In dieser Phase hilft es, die Sinne durch Spielzeuge oder Mobiles zu stimulieren.

Dritter Schub: ab der 12. Woche

Ab der 12. Woche stellt sich mit dem dritten Schub das Sozialverhalten deines Kindes ein. Es lernt, zu kommunizieren und sich mit ersten Tönen und Lauten bemerkbar zu machen. Außerdem übt dein kleiner Sonnenschein zielgerichtetere Bewegungen aus und hat mehr Hunger. Unterstütze die Entwicklung, indem du mit deinem Baby interagierst. Dein Baby wird es lieben, deine Stimme zu hören und dein Lächeln zu sehen.

Vierter Schub: ab der 19. Woche

Der vierte Schub macht sich vor allem körperlich bemerkbar: Dein Baby kann schon länger und stabiler auf dem Bauch liegen. Vielleicht bricht auch schon das erste Zähnchen durch und die orale Phase beginnt. Jetzt hat dein kleiner Sonnenschein vermutlich besonders großen Hunger und schläft womöglich unruhiger. Vermittle deinem Baby, dass es sich in dieser anstrengenden Wandlung mit dir sicher fühlen kann.

Fünfter Schub: ab der 26. Woche

Während sich die Kommunikation mithilfe von Lauten und Stimme ausbildet, versteht dein kleiner Sprössling ab dem fünften Wachstumsschub langsam auch Zusammenhänge sowie Ursache und Wirkung. Hinzu kommt das Kennenlernen von Gefühlen wie Wut, Angst und Freude, die das Kind zu Anfang überwältigen können. Verstärktes Fremdeln kann ein typisches Anzeichen sein. Vermittle auch in diesem Zusammenhang ein Gefühl von Sicherheit und sprich viel mit deinem Sonnenschein.

Sechster Schub: ab der 37. Woche

In dieser Phase wird dein Baby motorisch immer mobiler. Es beginnt, zu krabbeln und seine Umwelt zu erforschen. Dieser Bewegungsdrang begünstigt auch einen größeren Hunger und das Interesse an neuen Lebensmitteln und Geschmacksrichtungen. Was der Beikostplan für dein Baby beinhalten sollte, liest du in unserem FamilienMoment.

Sorge spätesten jetzt im Haushalt und in der Umgebung für die erforderliche Sicherheit. Denn dein Baby möchte und sollte die Umwelt sicher erkunden können. Dein kleiner Entdecker wird nun sicher auch Bücher mit Geräuschen oder unterschiedliche Textilien lieben.

Siebter Schub: ab der 46. Woche

Der Entdeckungsdrang nimmt im siebten Wachstumsschub nicht ab und dein Baby fängt an, sich an Gegenständen hochzuziehen und zu klettern. Vielleicht stehen die ersten vorsichtigen Schritte an. Auch das Verstehen von Zusammenhängen und Reihenfolgen entwickelt sich weiter. In dieser Entwicklungsphase sind Wutanfälle und Stimmungsschwankungen keine Seltenheit. Lass dein Baby spüren, dass du der sichere Rückzugsort bist.

Achter Schub: ab der 55. Woche

Wie schnell die Zeit vergeht: Bald ist dein Baby schon ein Kleinkind. Dein kleiner Schatz lernt ungefähr in dieser Zeit das Laufen. Auch der letzte Wachstumsschub kann eine emotionale Achterbahn für ihn bedeuten. Weinen und Lachen wechseln sich ab und ein stärkeres Fremdeln kann eintreten. Sei für deinen Kleinen da und gib den Rahmen vor, in dem er sich sicher bewegen kann. Auch regelmäßige Abläufe und Rituale sind wichtig und geben deinem Kind Halt und Sicherheit. 


Anzeichen für Entwicklungsschübe

Viele Babys werden anhänglich und schlafen unruhig

In den ersten 14 Monaten erfährt dein kleiner Sonnenschein eine Fülle von Veränderungen, die das Erlernen wichtiger Fähigkeiten und Wahrnehmungen zur Folge hat. Unterstütze dein Kind dabei, indem du die Anzeichen für Entwicklungsschübe erkennst und entsprechend darauf reagierst.  

  • vermehrtes Hungergefühl: Dein Baby möchte vielleicht häufiger und länger trinken. Biete ihm die Möglichkeit und stille oder füttere es nach Bedarf. Tipps für eine ausgewogene Ernährung im ersten Lebensjahr findest du in unserem Ernährungsratgeber für Babys.
  • veränderter Schlafrhythmus: Dein Kind schläft womöglich schlechter und wirkt unruhiger.
  • Stimmungsschwankungen: Dein Baby kann seine Gefühle noch nicht kontrollieren. Manchmal wird es von seinen Emotionen überwältigt, sodass sich seine Stimmung schnell ändern kann. Es möchte dich damit nicht ärgern, sondern braucht gerade dann deine Hilfe und Nähe. 
  • Sensibilität: Es reagiert sensibler auf seine Umwelt.
  • Bedürfnis nach Nähe: Dein Baby sucht häufiger deine Nähe und möchte vermehrt getragen werden.

Tipps für Eltern

Tipps für den Wachstumsschub beim Baby: Was tun? 

Es kann vorkommen, dass dein Liebling während der einzelnen Schübe schlechter schläft oder häufiger weint. Das ist kein Grund zur Sorge. So ein Wachstumsschub kostet deinem Baby Kraft und Energie. Was du in dieser Zeit tun kannst, um deinen Schatz zu unterstützen, liest du hier: 

  • Nähe zu Mama und Papa: Zeige deinem Baby, dass du für ihn da bist. Lege dich beim Einschlafen dazu oder plane mittags eine zusätzliche Kuschelzeit ein.
  • Füttere dein Baby häufiger: Wachstumsschübe kosten Kraft! Wenn du merkst, dass dein Liebling in dieser Zeit häufiger Zeichen von Hunger zeigt, kannst du ihn gerne stillen oder füttern. 
  • Bleibe gelassen: Natürlich zerren die Schübe und die Unruhe deines Babys an deinen Nerven. Merkst du, dass du nervös oder unentspannt wirst, nimm dir Zeit für dich. Dein Sonnenschein merkt, wenn es dir nicht gut geht. Das belastet ihn zusätzlich. 
  • Frage um Hilfe: Bitte um Unterstützung, wenn du merkst, dass du Hilfe brauchst. Gerade in dieser Zeit kann es häufiger vorkommen, dass dein Baby Nähe und Aufmerksamkeit benötigt oder viel nörgelt. Überlege mit deinem Partner, wie Großeltern oder Freunde in dieser Zeit am besten helfen können.  
Auch wenn der Begriff der Wachstumsschübe aus medizinischer Sicht irreführend ist, weil er sich nicht auf das kindliche Wachstum bezieht und außerdem suggeriert, dass die Entwicklung schubweise verläuft, kann es für Eltern hilfreich sein, wenn sie das Verhalten in den Zeiten neuer Entwicklungsschritte ihres Kindes besser verstehen können. Kinderärztin Dr. med. Snjezana-Maria Schütt

Über Dr. med. Snjezana-Maria Schütt

Kinderärztin

Porträt: Dr. med. Snjezana-Maria Schütt

Dr. med. Snjezana-Maria Schütt ist Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und Mutter von zwei Kindern. Nach ihrer Facharztausbildung an einer Universitätskinderklinik war sie in verschiedenen Bereichen der Kinderheilkunde tätig. Ihr Wissen und ihre Erfahrung im kinderärztlichen Bereich teilt sie auf ihrem Blog „die-kinderherztin” und klärt in den sozialen Medien über wichtige Bereiche der Kindergesundheit auf. Auch bei FamilienMomente steht sie Eltern bei pädiatrischen Fragen virtuell zur Seite.


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