Tipps und Tricks rund um den Weihnachtsbaum
Kurz vor Heiligabend hält er Einzug in unsere Häuser und Wohnungen: der Weihnachtsbaum. Was du beim Schlagen, Kaufen und Schmücken beachten solltest und wie du ein gemeinsames, festliches Erlebnis daraus machst, erfährst du in unserem FamilienMoment.
Warum stellen wir einen Weihnachtsbaum auf?
Der Tannenbaum ist das Symbol für Weihnachten. Er leuchtet, duftet nach Tannennadeln und bringt Kinderaugen zum Strahlen. Woher die Tradition ursprünglich stammt, lässt sich nicht eindeutig feststellen. Tatsächlich gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Einer besagt, dass immergrüne Pflanzen zum Jahreswechsel aufgestellt wurden, um böse Geister und Naturgewalten abzuschrecken. Sie galten in heidnischen Kulturen als Symbol für Fruchtbarkeit und Lebenskraft.
Ein anderer Erklärungsansatz sieht den geschmückten Tannenbaum als Bild für die Toten. Die brennenden Kerzen sollen den Verstorbenen den Weg zurück zur Familie leiten. In der Kirche steht das Kerzenlicht für die Ankunft Christi. Die katholische Kirche sah Weihnachtsbäume allerdings lange als bürgerliches Symbol an und erlaubte die Tanne erst Ende des 20. Jahrhunderts. So war es Papst Johannes Paul II., der den Brauch 1982 im Vatikan einführte.
Tradition seit dem 17. Jahrhundert
Der Brauch, dass Weihnachtsbäume zu Hause aufgestellt und geschmückt werden, begann etwa im 17. Jahrhundert in Straßburg im Elsass. Damals wurden die Bäume mit Nüssen, Äpfeln oder Süßigkeiten dekoriert. Baumschmuck, wie wir ihn jetzt kennen, gab es noch nicht. Die Tradition verbreitete sich immer weiter. Zunächst bei hohen Beamten und wohlhabenden Familien, da Tannenbäume zu dieser Zeit ein sehr teures Gut waren. Anfang des 19. Jahrhunderts fand der Weihnachtsbaum schließlich seinen Weg in die Wohnräume der normalen Bevölkerung.
Internationale Bräuche
In Deutschland schmücken wir den Tannenbaum meist klassisch mit Kugeln, Sternen und bunten Lichtern. International finden sich viele alternative Weihnachtsbräuche.
- In Neuseeland, wo man bei warmen 30 Grad Weihnachtspartys am Strand feiert oder auf Paraden mit geschmückten Festwagen durch die Stadt marschiert, zieht im Dezember mit dem „Pohutukawa” ein bekannter einheimischer Baum die Blicke auf sich. Genau zur Weihnachtszeit schmückt er sich von selbst: Seine Krone bildet unzählige puschelartige Pinselblüten aus, die in knalligen Rottönen erstrahlen.
- In den USA wird alljährlich ein „Christmas Pickle“ in den Zweigen des Weihnachtsbaumes versteckt. Dabei handelt es sich um einen grünen Glaskörper in Form einer Essiggurke, der dem Finder für das kommende Jahr eine Portion Glück verspricht und am Weihnachtsabend ein zusätzliches Geschenk beschert.
- In der Ukraine werden die Weihnachtsbäume mit einer künstlichen Spinne und vielen Spinnenweben dekoriert. Das sorgt im Sonnenlicht für besonderen Glitzer und steht sinnbildlich für Glück und Frieden.
- In Spanien zieht in der Vorweihnachtszeit „El tió de Nada”, ein kleiner Baumstamm mit aufgemaltem, lächelndem Gesicht und einer roten Decke auf dem Kopf, in die Familien ein. Täglich muss der kleine Mann von den Familienmitgliedern mit Obst und Süßigkeiten gefüttert werden, um bis zum Weihnachtsabend dick und rund zu werden. Nach dem Weihnachtsessen versammelt sich die Familie, um mit kleinen Stöckchen auf den Baumstamm zu klopfen, bis dieser seine rote Decke lüftet und kleine Geschenke freigibt.
Der Umwelt zuliebe: Echt oder künstlich?
Wer auf Plastik setzt, sollte wissen, dass man mit dem Verzicht auf einen echten Baum nicht in jedem Fall Wälder rettet. Viele der 34 Millionen gefällten Weihnachtsbäume kommen von Plantagen.
Künstliche Bäume hingegen haben nicht automatisch eine bessere Ökobilanz. Sie werden oft in China produziert und von dort in die ganze Welt geliefert. Auch die Herstellung des Kunststoffes ist sehr energieintensiv. Erst nach 20 Jahren hätte der Kauf eines Plastikbaumes eine bessere Ökobilanz als der Kauf von 20 echten Bäumen. Da Plastikbäume im Schnitt alle sechs Jahre ersetzt werden, geht diese Rechnung selten auf.
Wer möchte, kann sich einen Weihnachtsbaum mieten. Diese Bäume sind meist etwas kleiner und wachsen im Topf, sodass sie nach Weihnachten weiterleben können. Es gibt mittlerweile viele Anbieter, die Weihnachtsbäume vermieten und damit ein nachhaltiges, alternatives Angebot erschaffen. Nach Weihnachten werden die Bäume eingepflanzt.
Greife zur Axt
Alle Jahre wieder sind die Christbäume schief und krumm. Die Lösung? Den Weihnachtsbaum selbst schlagen. Denn in einer Christbaumzucht kannst du dir deinen Baum in Ruhe aussuchen. Wir geben dir Tipps, wie das Weihnachtsbaumschlagen ein Erfolg wird.
Wo darf man Weihnachtsbäume schlagen?
Einfach in den nächsten Wald zu fahren und einen Baum zu schlagen, ist nicht erlaubt. Tatsächlich handelt es sich dabei sogar um Diebstahl und du würdest dich strafbar machen. Aber auch in deiner Nähe gibt es bestimmt eine Christbaumzucht, in die du gemeinsam mit deiner Familie einen winterlichen Ausflug machen kannst. In den meisten Weihnachtsbaumplantagen benötigst du keinen Termin und kannst kommen, wann du willst.
Welche Hilfsmittel braucht man?
Eine Tanne zu fällen, ist gar nicht so leicht. Du brauchst dafür
- mindestens zwei Personen: Eine Person hält den Stamm am oberen Drittel unter Spannung, die andere sägt.
- eine Säge oder ein Beil, um den Baum zu fällen.
Solltest du unsicher sein, gibt es auch die Möglichkeit, sich einen Baum auszusuchen und von einem Mitarbeiter der Zucht in deinem Beisein schlagen zu lassen.
Was gibt es noch zu beachten?
Den Weihnachtsbaum selbst zu schlagen, ist ein tolles Familienereignis. Es gibt einige wichtige Dinge, die zu beachten sind und Aufgaben, die du gut verteilen kannst.
Ist dein Kind schon groß genug, um mit einem Maßband umzugehen? Dann kannst du ihm die Aufgabe übertragen, vor dem Schlagen die Öffnung des Christbaumständers auszumessen. So stellst du sicher, dass der Baum auf jeden Fall in den Ständer passt. Natürlich dürfen die Kinder bei der Auswahl des Weihnachtsbaumes tatkräftig mithelfen. Während der Baum gefällt wird, sollten deine Kinder ausreichend Abstand halten. Zudem wird empfohlen, den Baum unbedingt bei Tageslicht zu schlagen, da in der Dunkelheit die Verletzungsgefahr steigt.
Gute Vorbereitung zahlt sich aus
Einen Baum zu kaufen, ist für viele Kinder ein absolutes Highlight in der Weihnachtszeit. Neben Größe und Sorte gibt es einige Vor- und Nachteile der verschiedenen Tannen, die du vor dem Kauf bedenken solltest.
Welche Baumsorten eignen sich?
Es gibt verschiedene Tannenbaumarten, die sich als Christbaum eignen. Erfahre hier mehr über die einzelnen Eigenschaften und Unterschiede.
Nordmanntanne
Die Nordmanntanne ist der beliebteste Weihnachtsbaum. Sie zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
- weiche Nadeln
- länger intensives Grün, auch bei Trockenheit und Wärme
- dichter, buschiger Wuchs, der viel Platz benötigt
- bis zu zehn Jahre Wachstum
- Haltbarkeit bis zu vier Wochen
- kostenintensiv
Blaufichte
Charakteristisch für die Blaufichte ist der intensive Duft. Weitere Eigenschaften sind:
- starke Äste mit spitzen Nadeln
- leicht bläuliche, edle Färbung
- gleichmäßiger, schlanker Wuchs
- Haltbarkeit zwei bis drei Wochen
- rund zwei Jahre Wachstum
Fichte
Im Gegensatz zur Blaufichte duftet die Fichte weniger intensiv. Außerdem zeichnet sie folgendes aus:
- buschiger, dunkelgrüner Wuchs
- dezenter Duft
- dünne Zweige, die nur wenig Schmuck tragen
- kurze Haltbarkeit, da die Fichte schnell austrocknet
- kostengünstiger Baum
Kiefer
Die Kiefer wird in Deutschland selten als Weihnachtsbaum eingesetzt. Ihre Eigenschaften sind:
- kräftiger Duft
- lange Haltbarkeit
- lange Nadeln
- individueller Wuchs
Was du beim Kauf beachten solltest
Folgende Fragen solltest du dir vor dem Kauf eines Weihnachtsbaumes stellen:
- Möchte ich einen echten oder einen künstlichen Baum?
- Bei einem echten Baum: Welche Baumsorte möchte ich?
- Wie viel Platz habe ich? Wie groß darf der Baum sein?
- Für welche Baumhöhe ist mein Christbaumständer geeignet?
- Wann möchte ich den Baum aufstellen? Kann ich ihn zur Not zwischenlagern?
Ist ein Baum pyramidenförmig, dicht gewachsen und hat eine intensive Farbe, spricht alles dafür, dass er in einem guten Zustand ist. Wenn du mit einem Finger über einen Ast streifst und keine Nadeln abfallen, ist die Tanne noch frisch.
So strahlt der Baum in festlichem Glanz
Die schönste Tanne ist nichts ohne Christbaumkugeln, Lichterkette oder Kerzen. Schmücke den Baum gemeinsam mit deinen Kindern. Die Kleinen lieben es, dabei zuzusehen, wie er nach und nach immer mehr erstrahlt und magische Weihnachtsstimmung verbreitet.
Weihnachtsbaum schmücken mit Kindern
Das Schmücken des Weihnachtsbaumes ist ein riesiger Spaß. Mache weihnachtliche Musik an, stelle selbst gebackene Plätzchen bereit und schon kann es losgehen! Am besten ist die ganze Familie dabei und alle können ihren Teil zum funkelnden Baum beitragen.
Hilf deinen Kindern beim Schmücken, indem du sie auf den Arm oder auf die Schultern nimmst und so gemeinsam betrachtest, an welchen Stellen des Baums noch Platz für Dekoration ist. So gelangen die Kleinen auch an höher gelegene Stellen.
Kindgerechter Baumschmuck
Beim Schmücken mit Kindern gibt es je nach Altersstufe einiges zu beachten. Sind deine Kinder noch klein, ist besonders bei Glaskugeln Vorsicht geboten. Diese fallen schnell herunter und zersplittern. Auch die Nadeln der Tanne können piksen. Besonders spitz ist dabei die Blaufichte. Zum Schmücken mit Kindern eignen sich deswegen besonders fantasievolle Basteleien, Holzschmuck oder Plastikkugeln, die nicht so leicht kaputt gehen. Auch auf echte Kerzen solltest du, wenn deine Kinder klein sind, verzichten. Stattdessen gibt es tolle Lichterketten, die aussehen wie Kerzen und mindestens genauso schön funkeln.
Kindgerechte Baumdekoration ist somit ungefährlich und im besten Falle selbst gemacht. Denn so könnt ihr das gemeinsame Basteln mit dem Schmücken verbinden. Zwei schöne Ideen für das gemeinsame Basteln findest du zum Beispiel in unserem FamilienMoment „Weihnachtsbasteln mit Kindern”.