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Die natürliche Geburt: Alle Infos auf einen Blick

Viele Frauen verbinden die natürliche Geburt mit Schmerzen und haben Angst davor. Dabei hat eine Spontangeburt viele Vorteile für Mutter und Kind. Lies in unserem FamilienMoment, was dich erwartet und wie du dich vorbereiten kannst. Außerdem haben wir eine Podcast-Folge zum Thema „Positive Geburtserfahrungen" für dich – höre gerne rein!

✔️ in Zusammenarbeit mit Judith Fuchs, Hebamme

Definition

Was bedeutet natürliche Geburt?

Eine natürliche Geburt, auch Spontangeburt genannt, läuft ohne Hilfsmittel wie Geburtszange oder Saugglocke ab und ist eine Vaginalgeburt. Die Verwendung einer Periduralanästhesie, also einer lokalen Betäubung, ist auch bei einer natürlichen Geburt möglich.

Der Geburtsschmerz entsteht durch die Muskelarbeit, die dabei hilft, das Kind durch den Geburtskanal zu befördern. Manche Frauen benötigen Medikamente gegen die Schmerzen während der Geburt. Auch Akupunktur, Massagen oder Entspannungsbäder können helfen, den Frauen die Geburt zu erleichtern. Mehr zum Ablauf und zur Vorbereitung der Entbindung, kannst du in unserem Ratgeber zur Geburt nachlesen.


Risiken

Ängste vor der natürlichen Geburt sind meist unbegründet

Die Schmerzen, die werdende Mütter bei einer Geburt erwarten, machen vielen Schwangeren Angst. Daher wünschen manche Frauen einen Kaiserschnitt. Sie fürchten bei einer vaginalen Geburt Folgen wie Harninkontinenz oder einen Dammriss und sind insgesamt verunsichert, was die Spontangeburt angeht. In den letzten 20 Jahren haben sich die Kaiserschnittgeburten verdoppelt und jede dritte Frau gebärt heute auf Wunsch oder aufgrund einer medizinischen Indikation mit dieser Methode. Du gehörst auch zu den Müttern, die sich darüber Gedanken machen? Dann solltest du wissen, dass diese Ängste meist unbegründet sind. So kannst du während der Schwangerschaft durch gezieltes Beckenbodentraining, welches nach der Geburt fortgesetzt werden sollte, einer Inkontinenz entgegenwirken. Diese tritt in etwa 20 Prozent der Fälle auf. Auch ein Dammriss ist weniger schlimm, als viele befürchten, da die Verletzung des Gewebes in der Regel schnell wieder heilt.

Ein weiterer Grund, der Mütter von einer Entscheidung für eine natürliche Geburt abschreckt, ist die Sorge vor dem Rückgang ihrer sexuellen Lust. Allerdings gibt es keine Hinweise darauf, dass das Lustempfinden durch eine natürliche Geburt beeinträchtigt wird. Solltest du verunsichert sein, scheue dich nicht, deine Gefühle und Bedenken mit deinem Arzt oder deiner Hebamme zu besprechen. Diese können dir mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung zur Seite stehen und dich ganz individuell beraten.


Vorteile einer natürlichen Geburt

Schnelle Regeneration und Förderung der Mutter-Kind-Bindung

Eine natürliche Geburt hat sowohl für die Mutter als auch für das Neugeborene eine Reihe von Vorteilen gegenüber einer Geburt per Kaiserschnitt.

Für die Mutter

Die Mutter erholt sich von einer natürlichen Geburt in der Regel schneller als von einem Kaiserschnitt. Weitere Vorteile betreffen zum Beispiel die Geburtsvorbereitung oder den Erstkontakt mit dem Baby.
  • Körper: Die Geburt beginnt erst, wenn der Körper der Mutter bereit dafür ist. Da der Körper entsprechend vorbereitet ist, erleichtert dies die Geburt für die werdende Mama.
  • Regeneration: Frauen erholen sich nach einer vaginalen Geburt deutlich schneller als nach einem Kaiserschnitt. Sie haben in den Tagen oder Wochen danach weniger Schmerzen. So können sie sich zum Beispiel auch viel schneller eigenständig um das Baby kümmern.
  • Hormone: Während des gesamten Geburtsvorgangs werden Hormone ausgeschüttet. Diese lindern nicht nur den Schmerz, sondern regen auch die Milchdrüsen und den Milcheinschuss an. Dadurch haben Mütter nach der natürlichen Geburt weniger Probleme beim Stillen.
  • Mutter-Kind-Bindung: Das Hormon Oxytocin, welches bei der Geburt ausgeschüttet wird, erleichtert und unterstützt das Bonding von Mutter und Kind.
  • Rückbildung: Die Rückbildung nach der Geburt gelingt in der Regel nach einer natürlichen Geburt schneller. Unter anderem auch, weil du nicht auf die Heilung der Narben warten musst und dadurch auch schon früher starten kannst.
  • Erstkontakt zu den Eltern: Die Eltern können das Kind direkt nach der Geburt sehen und bei sich haben. In manchen Kliniken wird das Baby zuerst untersucht, bevor es zur Mutter kommt. Ein direkter Hautkontakt im Operationssaal ist nicht in allen Kliniken erlaubt.

Für das Baby

Durch die natürliche Geburt hat das Baby einige Vorteile, die ihm in der ersten Zeit nach der Geburt helfen und ihm Schutz bieten.

  • Natürlicher Start: Erst wenn der Körper der Mutter und das Baby bereit sind, beginnt der Geburtsverlauf. Dem Baby wird beispielsweise durch die Hormonausschüttung der Mutter deutlich gemacht, dass die Geburt beginnt. So sind Anpassungsschwierigkeiten nach der Geburt gering.
  • Sanfterer Übergang ins Leben: Bei einer natürlichen Geburt ist der Übergang aus dem Körper der Mutter in die Welt sanfter. Im OP ist es hell und kühl, im Geburtszimmer oder zu Hause kann der Raum abgedunkelt werden und für eine wohlige Atmosphäre sorgen.
  • Lungenentwicklung: Bei einer Spontangeburt kann sich die Lunge besser entfalten. Der Geburtskanal übt Druck auf den Brustkorb aus, wodurch das Fruchtwasser aus den Lungen befördert wird. Das bereitet das Baby auf das Atmen vor und erleichtert es.
  • Wärmeregulierung: Da die natürliche Geburt erst stattfindet, wenn das Baby bereit ist, kann der kleine Körper die Wärmeregulierung besser steuern.
  • Herz-Kreislaufsystem: Während des Geburtsvorgangs nimmt der Darm des Babys Bakterien der Mutter auf. Diese dienen als Basis für die Ausbildung eines starken Immunsystems des Kindes.

Natürliche Geburt oder Kaiserschnitt

Was sind die Vor- und Nachteile?

Immer wieder entscheiden sich Frauen für einen Kaiserschnitt. Meist wird die OP aber aufgrund medizinischer Gegebenheiten durchgeführt. Hier zeigen wir dir die Unterschiede zwischen natürlicher Geburt und einem Kaiserschnitt.

 

Natürliche Geburt

Kaiserschnitt

Vorteile

gut fürs Bonding von Mutter und Kind

schonendere Geburt für das Baby

Stärkung es Selbstvertrauens der Mutter

womöglich geringere Anfälligkeit für Allergien beim Baby

schnellere Regeneration der Mutter

keine Inkontinenz der Mutter

keine Beckenboden-Probleme

sehr hilfreich bei medizinischen Komplikationen vor oder während der Geburt

Nachteile

starke Beanspruchung des Genitalbereichs, die Dammriss oder Inkontinenz zur Folge haben kann

schmerzhafte Erfahrung für die Mutter

erhöhtes Risiko bei weiteren Schwangerschaften auf Fehl- oder Totgeburt

mögliche Komplikationen rund um die Plazenta

erhöhtes Risiko für Asthma oder Übergewicht des Babys

 


Häufige Fragen

Wie lange dauert eine natürliche Geburt? Wann kannst du danach nach Hause?

Finde hier Antworten zu häufigen Fragen rund um die natürliche Geburt.

Wie lange dauert eine natürliche Geburt?

Die Dauer einer natürlichen Geburt ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Die Geburtswehen öffnen den Muttermund und erst, wenn dieser zehn Zentimeter geöffnet ist, passt das Baby durch den Geburtskanal. Dieses Öffnen ist kein gleichmäßiger Vorgang, sondern entwickelt sich individuell. Handelt es sich nicht um die erste Geburt, sondern hast du bereits Kinder auf die Welt gebracht, kann sich die Zeit der Geburt verkürzen.

Wie schlimm ist eine natürliche Geburt?

Wie schlimm oder harmlos eine natürliche Geburt empfunden wird, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Wehenschmerzen sind ähnlich wie Muskelschmerzen, da die Muskeln durch die Kontraktion das Baby durch den Geburtskanal befördern. Durch Meditation, Yoga oder Geburtsvorbereitungskurse können sich Mütter auf den Schmerz vorbereiten. Zudem können während der Geburt Schmerzmittel, Entspannungsbäder, Akupunktur oder eine Periduralanästhesie, die sogenannte PDA, Schmerzerleichterung bringen. Letztlich hilft auch die Ausschüttung von Hormonen, wie Endorphine oder Oxytocin, um den Schmerz zu reduzieren.

Wann kannst du nach einer Geburt wieder nach Hause?

Wann du nach der natürlichen Geburt entlassen wirst, hängt von deiner körperlichen Verfassung ab. Ist alles gut gelaufen und du hast dich zum Beispiel für eine ambulante Geburt entschieden, kannst du wenige Stunden nach der Geburt bereits wieder in die eigenen vier Wände. Die Nachsorge findet dann durch eine Hebamme statt. Generell bleiben Mütter nach einer komplikationsfreien Geburt etwa zwei bis drei Tage im Krankenhaus.

Wann kannst du nach einer Geburt wieder Sex haben?

Gynäkologen raten Frauen, vier bis sechs Wochen nach der Geburt mit Sex zu warten. Hintergrund ist, dass die Verletzung, die durch das Ablösen der Plazenta entsteht, Zeit zum Heilen braucht. Ist der Wochenfluss beendet, kannst du wieder Sex haben.

Die Geburt eines Kindes ist vermutlich das intensivste Erlebnis im Leben einer Frau. Da es oftmals als etwas Unbekanntes auf die Frau zukommt, haben viele Angst vor der Geburt. Wichtig ist, dass du über diese Sorgen sprichst und sie mit deiner Hebamme teilst. Dadurch kannst du einige deiner Ängste loslassen. Heutzutage wird den schwangeren Frauen von anderen Müttern von schwierigen oder sehr schmerzhaften Geburten erzählt. Ich finde es wichtig, sich positive Geburtserlebnisse schildern zu lassen, um das Selbstvertrauen in sich und den eigenen Körper zu stärken. Auch im Internet sind inzwischen viele positive Geburtsberichte zu finden. Hebamme Judith Fuchs

Podcast: Positive Geburtserfahrungen

Was macht eine positive Geburtserfahrung aus?

Wenig Schmerzen und eine sanfte Geburt beispielsweise. Nives Haag von „Mama by nature” ist HypnoBirthing-Coach und erzählt, wie sie Müttern hilft, die Geburt zu einem positiven Erlebnis zu machen.

Inhalt dieser Audio-Folge:

  • Kennenlernen: Fragen zu Nives eigener Kindheit
  • Was ist eigentlich eine positive Geburtserfahrung?
  • Wie kann man sich auf eine positive Geburt vorbereiten?
  • Wer kann die Frau während der Geburt unterstützen?
  • Was ist für Nives Selbstbestimmung bei der Geburt?
  • Fazit: Nives Tipps für eine positive Geburtserfahrung
 
Informationen zu Mama by nature: www.mamabynature.de

Über Judith Fuchs

Hebamme

Portrait: Judith Fuchs

Judith Fuchs begleitet als Hebamme Schwangere und ihre Familien während der Schwangerschaft und der Geburt im Geburtshaus sowie zu Hause. Sie steht ihnen außerdem während des Wochenbetts und der Stillzeit unterstützend zur Seite. Eine respektvolle, individuelle und interventionsarme Betreuung sind ihr dabei ein Herzensanliegen. In unseren FamilienMomenten klärt sie als Expertin über alle Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit auf. Judith Fuchs hat selbst zwei Kinder.


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