Papas Kliniktasche: Das muss mit
Als werdende Mama ist das Packen einer Kliniktasche selbstverständlich, doch auch der Papa benötigt für den Tag der Geburt einige Dinge. Wir erklären, was in seine Kliniktasche gehört und welche Vorkehrungen werdende Väter für den großen Tag treffen können.
✔️ in Zusammenarbeit mit Judith Fuchs, Hebamme
Das gehört in Papas Kliniktasche
Nicht nur die werdende Mama muss ihre Kliniktasche rechtzeitig packen, auch der zukünftige Papa sollte Hektik am Tag der Geburt vermeiden und die wichtigsten Sachen griffbereit liegen haben. So hat er Zeit, während der Entbindung bei seiner Partnerin sein zu können. Denke an folgende Dinge:
- Snacks wie Obst, Müsliriegel, Traubenzucker und Getränke
- Buch oder Magazin für ruhige Phasen während der Geburt
- Tablet mit Ladekabel
- Lieblings- oder Entspannungsmusik, inklusive Kopfhörer oder einer tragbaren Musikbox
- Massageöl für Massagen der werdenden Mutter
- Kleingeld fürs Parkhaus sowie für den Getränke- oder Snackautomaten
- Hygieneartikel wie Deo, Zahnbürste und Zahnpasta
- Handtücher
- Wechselwäsche, zum Beispiel ein T-Shirt
- Ladegerät fürs Smartphone
- Kamera und Ladekabel für erste Schnappschüsse als kleine Familie
- wichtige Papiere wie Heiratsurkunde, Urkunde zur Vaterschaftsanerkennung bei unverheirateten Paaren, Familienstammbuch, Personalausweis
Ziehe dir bequeme Kleidung und Schuhe an, da du mit Sicherheit viel und lange auf den Beinen sein wirst.
Nehmt euch gemeinsam Zeit, um die Kliniktasche zu packen. So könnt ihr euch auf die bevorstehende Geburt einstimmen und vermeidet doppeltes Packen. Hebamme Judith Fuchs
Am Geburtsvorbereitungskurs teilnehmen und Geburtsplan erstellen
Wenn du zum ersten Mal Vater wirst, durchlebst du vermutlich eine Achterbahn der Gefühle und blickst dem Tag der Geburt voller Freude, aber auch ängstlich entgegen. Darum ist es empfehlenswert, sich gut auf den Tag vorzubereiten. Einen Überblick über Themen rund um die Entbindung findest du in unserem Ratgeber zur Geburt.
Geburtsplan erstellen
Zur idealen Vorbereitung gehört unter anderem ein Geburtsplan. Schreibe gemeinsam mit der werdenden Mama auf, wie die Entbindung im Idealfall ablaufen soll. Welche Medikamente möchte deine Partnerin auf keinen Fall bekommen und welche Hilfsmittel wie eine Badewanne, Seile oder Ähnliches will sie nutzen. So ist für dich klar, worum du dich kümmern musst, während deine Frau sich auf die Wehen und die Geburt fokussiert.
Am Geburtsvorbereitungskurs teilnehmen
Einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen ist für werdende Eltern hilfreich, um entspannter in die bevorstehende Entbindung zu gehen. Eine gute Möglichkeit, die Unsicherheit und Aufregung vor einer Geburt zu lindern, ist es, sich mit Männern auszutauschen, die bereits Väter geworden sind. Zwar erlebt jeder Mensch dieses Ereignis anders, dennoch ist der Gesprächsaustausch geeignet, um unerwarteten Situationen gelassener entgegenzugehen. Hier gibt es verschiedene Optionen für dich: Wende dich an einen guten Freund oder besuche ein Erzählcafé für Papas. Diese werden in vielen Fällen von Hebammen oder von Vätern organisiert und dienen dem gegenseitigen Austausch über die bevorstehende Geburt. Dabei werden Fragen geklärt, was für viele werdende Väter beruhigend ist.
Weitere Tipps für die Vorbereitung
Wenn du gut vorbereitet bist, kannst du für deine Partnerin im Kreißsaal da sein. Denke an Folgendes:
- Ist die Kliniktasche fertig gepackt? Ist die Erstausstattung komplett? Sind genug Windeln im Haus?
- Hast du mit deinem Arbeitgeber für die bevorstehende Geburt alles abgeklärt und schon Urlaub beantragt?
- Miteinander reden: Tausche dich über deine Ängste und Wünsche aus. Worauf freust du dich am meisten, wenn dein kleiner Sonnenschein endlich da ist?
- Nutze die Zeit für einen schönen Spaziergang an der frischen Luft.
- Schlafe viel und tanke Kraft. Das gilt sowohl für dich als auch für deine Partnerin. Gönne dir Verschnaufpausen und lade deine Batterien noch einmal auf.
- Nimm dir Zeit für deine Partnerin und entspanne dich. Lies ein Buch, höre Musik, nimm ein Bad oder schaut gemeinsam einen Film an.
- Verwöhne die werdende Mama mit einer Massage und helfe ihr so, die Zeit kurz vor der Geburt gut zu überstehen.
- Genießt die Zeit zu zweit, bevor das aufregende Abenteuer mit dem neuen Familienmitglied beginnt.
Die Rolle von werdenden Vätern im Kreißsaal
Im Kreißsaal spielen die Frauen die Hauptrolle, doch auch du als werdender Papa kannst vor, während und nach der Geburt ein wichtiger Begleiter sein. Dein Platz ist an der Seite deiner Partnerin. Dort hast du die Aufgabe, sie zu entlasten. Halte ein Glas Wasser bereit oder biete ihr eine Massage an – je nachdem, welche Bedürfnisse sie gerade hat. Wichtig ist, dass du für sie da bist, ihre Hand hältst und ihr das Gefühl gibst, ein Fels in der Brandung zu sein. Denn bei einer Entbindung kannst du auch körperlich bei manchen Geburtspositionen unterstützen.
Der Partnerin den Rücken frei halten
Du hast während des gesamten Krankenhausaufenthalts die Rolle des Vermittlers inne. Du weißt, was deine Partnerin in bestimmten Situationen braucht und kannst dies an das Klinikpersonal weitergeben. Wichtig ist, dass du dich gemeinsam mit der werdenden Mama vor der Geburt absprichst. So hat sie die Möglichkeit, ihre Kräfte und Energien zu bündeln und sich vollkommen auf die Entbindung zu konzentrieren, während du dich um alles Weitere kümmerst.
Zehn Verhaltenstipps für den Kreißsaal
Kurz vor der Geburt steigt bei vielen Vätern die Nervosität, denn eine oftmals noch unbekannte und aufregende Situation steht unmittelbar bevor. Umso wichtiger ist es, sich zu informieren, was im Kreißsaal erlaubt oder erwünscht ist. Wir haben zehn Tipps zusammengestellt:
- Du musst nicht alles über die Geburt wissen. Wichtig ist, dass du dich selbstsicher an der Seite der werdenden Mama fühlst und über die entscheidenden Abläufe aufgeklärt bist.
- Iss und trinke genug, um bei Kräften zu bleiben. Bringe Proviant mit in die Klinik.
- Nimm die Sorgen deiner Partnerin ernst, auch wenn sie nur ein Bauchgefühl sind. Wenn tatsächlich etwas schiefläuft, ist es besser, wenn du schnell handelst.
- Es ist in Ordnung, Gefühle zu zeigen. Weine, wenn dir danach ist.
- Lobe deine Frau mit liebevollen Worten und Gesten.
- Mache deiner Frau Mut und hilf ihr dabei, durchzuhalten.
- Du musst nicht den Helden spielen, sondern darfst auch ehrlich zeigen, dass du Angst hast.
- Habe keine zu hohen Erwartungen an dich.
- Geduld ist eine wichtige Tugend im Kreißsaal. Du hilfst niemandem und am wenigsten deiner Partnerin, wenn du ungeduldig bist und die Ärzte oder die Hebamme drängst. Eine Geburt braucht ihre Zeit.
- Du solltest trotz Geburtsplan flexibel bleiben, denn oft kommt es anders als geplant. Damit sind nicht nur Komplikationen gemeint, sondern auch die Gefühle deiner Partnerin. So kann es sein, dass die Gebärende plötzlich anstatt Nähe lieber Distanz möchte.
Hebamme
Judith Fuchs begleitet als Hebamme Schwangere und ihre Familien während der Schwangerschaft und der Geburt im Geburtshaus sowie zu Hause. Sie steht ihnen außerdem während des Wochenbetts und der Stillzeit unterstützend zur Seite. Eine respektvolle, individuelle und interventionsarme Betreuung sind ihr dabei ein Herzensanliegen. In unseren FamilienMomenten klärt sie als Expertin über alle Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit auf. Judith Fuchs hat selbst zwei Kinder.