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Zahnen beim Baby: Anzeichen, Symptome und Hausmittel

Die Freude ist groß, wenn sich bei deinem Kind der erste Zahn ankündigt. Doch für die Babys ist das Zahnen oft sehr schmerzhaft. Wie du deinem Liebling in dieser schwierigen Zeit hilfst, erfährst du in unserem FamilienMoment.

✔️ in Zusammenarbeit mit Dr. Megan Wester, Kinderzahnärztin

Auf einen Blick

Inhalte dieser Seite auf einen Blick

  • Die ersten Milchschneidezähne brechen ab dem sechsten Lebensmonat bis zum ersten Lebensjahr durch. Darauf folgen die Milchbackenzähne.
  • Die Milcheckzähne und die zweiten Milchbackenzähne kommen zum Schluss. Mit etwa zweieinhalb bis drei Jahren ist das Milchgebiss vollständig und besteht nun aus 20 Zähnen.
  • Ab dem Durchbruch der ersten Milchzähne solltest du deinem Kind zweimal täglich die Zähne putzen. Sofern das Vitamin-D-Präparat kein Fluorid enthält, kannst du die Zähne mit einer Babyzahncreme mit altersgerechtem Fluoridgehalt putzen.
  • Ab dem zweiten Geburtstag sollte grundsätzlich eine Kinderzahncreme mit einem Fluoridgehalt von 1000 ppm verwendet werden. Davon wird zweimal täglich eine jeweils erbsengroße Menge verwendet. 

Wissenswertes

Wann kommt welcher Zahn und wie lange dauert das Zahnen?

Infografik „Wann kommt welcher Zahn”

Während sich der Embryo im Mutterleib entwickelt, werden auch die Milchzähne im Kiefer angelegt. Erst einige Monate nach der Geburt zeigt sich der erste Zahn, dann folgen alle weiteren schubweise. Zuerst wachsen sie im Unterkiefer. Dort startet das Zahnen mit den mittleren Schneidezähnen. Es folgen die oberen und die seitlichen Schneidezähne. Die Entwicklung setzt sich über die Eck- bis zu den Backenzähnen fort. In der Regel sind alle 20 Zähne bis zum dritten Lebensjahr da.

Wann der erste Zahn kommt, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. In vielen Fällen geschieht dies zwischen dem sechsten und achten Lebensmonat. Es gibt aber auch Kinder, die an ihrem ersten Geburtstag noch keinen Zahn im Mund haben. Ist dies bei deinem Kind noch im Alter von 18 Monaten der Fall, solltest du den Arzt aufsuchen. Wir haben für dich zusammengefasst, zu welchem Zeitpunkt mit welchem Zahn zu rechnen ist:

  • 6 bis 8 Monate: mittlere Schneidezähne unten
  • 8 bis 12 Monate: obere und seitliche Schneidezähne
  • 14 bis 18 Monate: vordere Backenzähne oben und unten
  • 18 bis 24 Monate: obere und untere Eckzähne
  • 24 bis 30 Monate: hintere Backenzähne oben und unten

 


Anzeichen

Symptome: Woran erkenne ich, dass mein Baby zahnt?

Nicht immer ist es leicht zu erkennen, dass das Zahnen bei deinem Kind begonnen hat. Gerade beim ersten Kind fällt das Deuten der Symptome manchmal schwer. Bei Geschwisterkindern geht dies deutlich schneller.

Anzeichen für den Beginn des Zahnens

Häufig treten folgende Symptome auf, die das Zahnen ankündigen:

  • starker Speichelfluss
  • vermehrte Kau- und Beißbewegungen
  • Weinen und Quengeln
  • Schlafprobleme
  • Appetitlosigkeit
  • geschwollenes Zahnfleisch
  • kleiner weißer Punkt im Zahnfleisch
  • rote und heiße Wangen

Weitere Symptome

Das Zahnen ist für den kleinen Körper deines Kindes sehr anstrengend. Dementsprechend können die Symptome bei manchen Babys stärker sein und sogar Krankheitssymptomen ähneln. Am häufigsten treten dabei Fieber und Durchfall auf. Durch die starke Beanspruchung reagiert das Immunsystem in einigen Fällen mit einer kleinen Schwächephase. Dann solltest du darauf achten, dass dein Kind sich keinen Infekt einfängt. Suche den Kinderarzt auf, wenn Fieber oder Durchfall über einen längeren Zeitraum auftreten.


Erste Hilfe

Diese Mittel können beim Zahnen helfen

Wenn das eigene Kind starke Schmerzen hat, ist das für Eltern schwer zu ertragen. Um zumindest phasenweise die Schmerzen zu lindern, haben wir hier ein paar Tipps für dich.

Beißringe

Beißringe sind Kauspielzeuge, die deinem Kind helfen, den Druck und den Schmerz beim Zahnen zu mindern. Meist bestehen diese speziellen Hilfsmittel aus Kautschuk, Kunststoff oder Silikon. Es gibt aber auch Varianten, die aus Textil oder Holz gemacht sind. Achte unbedingt auf die Inhaltsstoffe, denn die Beißringe sollten Schadstoff- und PVC-frei sein. Eine Auszeichnung mit einem Testsiegel oder TÜV-Zeichen kann dir bei der Wahl helfen. Die Beißringe werden im Kühlschrank aufbewahrt. Die Kälte hilft, den Schmerz zu reduzieren. Achtung: Beißhilfen sollten niemals ins Gefrierfach gelegt werden, da dies zu Erfrierungen am Zahnfleisch führen kann.

Kühlung

Kühlen hilft gegen den Schmerz. So kannst du zum Beispiel einen Löffel in den Kühlschrank legen und ihn anschließend auf die betroffene Stelle legen. Auch ein Waschlappen mit kaltem Wasser ist gut geeignet, da dein Kind darauf kauen kann. Alternativ bieten sich gekühlte Gemüsesticks an, zum Beispiel aus Gurke oder harte Brotrinden, allerdings nur unter elterlicher Aufsicht.

Schmerzmittel bei starken Schmerzen

Gib Kindern Schmerzmittel nur im äußersten Notfall. Sprich dich vorab unbedingt mit deinem Arzt ab.  

Diese Mittel sind nicht zu empfehlen

  • Schmerzlindernde Gels: Spezielle Zahnungsgels sind eine Methode, kurzzeitig für Schmerzlinderung zu sorgen. Diese wirken nur oberflächlich, der Schmerz kann jedoch auch in tieferen Schichten auftreten. Auch Präparate mit Anästhetika, die das Schmerzempfinden vermindern, sollten nicht verwendet werden, da die Gefahr der Überdosierung durch schnelles Verschlucken besteht.
  • Bernsteinketten: Manche Eltern geben ihren Kindern Bernsteinketten und erhoffen sich Linderung durch die ätherischen Öle, die darin enthalten sind. Während die Wirkung nie belegt werden konnte, besteht durch die Ketten für Kinder Strangulationsgefahr und sie sollten daher unbedingt vermieden werden.

Was können Eltern tun?

Nicht nur gegen die Schmerzen beim Zahnen, sondern auch bei anderen Symptomen kannst du tätig werden.

  • Zahnfleisch massieren: Durch die leichten Berührungen wird der Druck der durchbrechenden Zähne ein wenig gelindert. Wichtig dabei ist, dass du vorab deine Finger gründlich reinigst. In der Apotheke oder dem Drogeriemarkt kannst du Silikonfingerlinge kaufen. Fahre sanft mit einem Finger über das Zahnfleisch deines Kindes. Übe nicht zu viel Druck aus und achte unbedingt darauf, ob es deinem Sonnenschein guttut. Nicht jedes Kind mag diese Methode der Schmerzlinderung.
  • Baby-Pflegecremes verwenden: Wenn dein Kind unter Durchfall leidet, kann sein Po schnell wund werden. Benutze in diesem Fall eine Pflegecreme, um die Haut deines Schatzes bei der Regeneration zu unterstützen.
  • Nasse Hautstellen trocknen: Der vermehrte Speichelfluss trägt dazu bei, dass die Haut deines kleinen Lieblings rund um den Mund, aber auch am Hals und an anderen Körperstellen häufig feucht ist. Versuche, die nassen Stellen regelmäßig zu trocknen. Denn durch die Feuchtigkeit ist die Haut empfindlicher und kann wund werden. Lege deinem Kind ein Lätzchen oder Halstuch um, damit der Großteil der Feuchtigkeit aufgefangen wird.
  • Babymassagen und Zärtlichkeiten: Wenn dein Kind durch den Druck und den Schmerz beim Zahnen unruhig ist, helfen sanfte Berührungen und zarte Massagen. Diese können dein Baby beruhigen und von den Schmerzen ablenken. Tipps rund um die Babymassage findest du hier.

Zahnpflege

Wichtig von Anfang an

Sobald das erste Zähnchen durchgebrochen ist, sollte auch die tägliche Zahnpflege auf dem Programm stehen. Schließlich sind die Milchzähne entscheidend für die spätere Entwicklung der bleibenden Zähne. Sie halten ihnen sozusagen den Platz frei. Daher sind auch bei Milchzähnen eine entsprechende Pflege und Vorsorge wichtig. Das gilt bereits ab dem ersten Zahn.

  • Zahnbürste: Welche Zahnbürste du am besten für deinen Nachwuchs verwenden solltest, kommt auf das Alter und die Anzahl der Zähne an. Wenn die ersten Zahnspitzen langsam durchkommen, kannst du zunächst ein Tuch oder ein angefeuchtetes Wattestäbchen nutzen, um die Zähne zu reinigen. Alternativ gibt es in Drogerien, Apotheken und bei Kaufland spezielle Fingerzahnbürsten zu kaufen. Fahre damit über den neuen Zahn und massiere auch das Zahnfleisch deines Kindes. Wenn die Milchzähne durchgebrochen sind, kannst du auf eine spezielle Babyzahnbürste umsteigen. Ihre Besonderheit ist, dass sie mit einem extra kleinen Bürstenkopf, weichen, abgerundeten Borsten sowie einem rutschfesten Griff ausgestattet ist. So passt sie perfekt in den kleinen Kindermund und greift nicht das noch sehr empfindliche Zahnfleisch an. Zudem kann dein Baby die Zahnbürste so zumindest spielerisch auch selbst greifen und halten.
  • Zahnpasta: Neben der richtigen Zahnbürste ist auch die Auswahl einer geeigneten Zahnpasta wichtig. Zu Beginn reicht es aus, die Zahnspitzen lediglich mit der Fingerzahnbürste zu säubern, Zahncreme ist noch nicht notwendig. Sobald die Milchzähne durchgebrochen sind, ist es wichtig, eine spezielle Babyzahnpasta zu verwenden. Diese sollte ab dem ersten Milchzahn bis zum zweiten Geburtstag je nach Menge einen Fluoridgehalt zwischen 500 ppm, eine etwa erbsengroße Menge, und 1000 ppm, eine etwa reiskorngroße Menge, haben. Zudem zeichnet die Babyzahnpasta ein besonders milder Geschmack sowie ein geringer Anteil an Schleifkörpern aus, um den noch sehr dünnen Zahnschmelz deines Babys nicht anzugreifen. Drücke die Zahncreme etwas in die Borsten hinein, dann kann dein kleiner Schatz die Zahnpasta nicht direkt ablecken.
  • Zeitpunkt: Auch der Zeitpunkt des Zähneputzens wichtig. Achte darauf, dass du deinem Baby nach den Mahlzeiten die Zähne säuberst. Vielleicht braucht es noch ein Fläschchen vor dem Einschlafen oder du stillst es noch – auch danach sollten die Zähne geputzt werden. Das abendliche Zähneputzen ist somit ein guter Einstieg in eine regelmäßige Mundhygiene.   

Warum Fluorid so wichtig ist

Fluorid sollte in der Zahncreme enthalten sein, da es zu den effektivsten Maßnahmen der Kariesprävention zählt. Entscheidend ist dabei, dass die Zufuhr täglich erfolgt und den Zahnschmelz direkt berührt, weshalb der Einsatz ab dem Durchbruch des ersten Milchzahns eine geeignete Unterstützung bietet.

Für Babys und Kleinkinder ist die Vorbeugung deshalb so wichtig, weil die sogenannte frühkindliche Karies nicht nur die Milchzähne schädigen kann, sondern auch die sich bereits entwickelnden Zahnkeime der bleibenden Zähne. Umso wichtiger ist es, eine gute Basis für die lebenslange Zahngesundheit deines Babys zu schaffen. Achte auf die exakte Dosierung des Fluoridgehalts, um eine Überdosierung zu vermeiden. Es sollte niemals gleichzeitig ein fluoridhaltiges Vitamin-D-Präparat und eine Zahnpasta mit Fluorid gegeben werden. Falls euer Vitamin-D-Präparat Fluorid enthält, kann dir der Kinderarzt eine Alternative empfehlen.

Ein zahnendes Baby kann die ganze Familie auf die Probe stellen. Der Spruch „Jeder Zahn eine schlaflose Nacht“ beinhaltet viel Wahres, denn oftmals treten die Symptome überwiegend nachts auf. Eltern sollten während dieser Zeit gut auf sich und ihre Kräfte achten und sich viele kleine Pausen im Alltag gönnen. Dr. Megan Wester

Über Dr. Megan Wester

Kinderzahnärztin

Portrait: Dr. Megan Wester

Megan Wester ist Kinderzahnärztin in Regensburg. Ihr Herzensanliegen ist es, die Mundgesundheit ihrer kleinen Patienten von Anfang an positiv zu beeinflussen, damit diese ein Leben lang gesunde Zähne haben. Ist eine Behandlung nötig, arbeitet sie mit allen Tricks der Kinderzahnmedizin, zum Beispiel mit Hypnose, Lachgas und Narkose. So geht das Kind gestärkt aus der Behandlung hervor und danach gerne wieder zum Zahnarzt. In unseren FamilienMomenten klärt sie als Expertin über alle Themen rund um die Mundhygiene und Zahngesundheit auf. Megan Wester ist stolze Mama von zwei kleinen Söhnen.


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