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Baby beruhigen – effektive Tipps mit und ohne Schnuller

Wenn Babys weinen und sich nicht beruhigen lassen, können die Nerven der Eltern blank liegen. Was deinem Neugeborenen hilft, wenn Tränen und exzessives Schreien auf der Tagesordnung stehen und wie es ruhig mit oder ohne Schnuller einschläft, liest du in unserem FamilienMoment.

✔️ in Zusammenarbeit mit Judith Fuchs, Hebamme

Ursachen

Warum schreien und weinen Babys?

Babys kommunizieren mit Lauten. Das können glückliche Gluckslaute sein oder leises Quäken. Häufig aber schreien und weinen Säuglinge in den ersten Wochen ihres Lebens – das ist völlig normal. 

Hunger, Müdigkeit oder volle Windel?

Wenn Babys schreien oder weinen, brauchen sie in der Regel Unterstützung. Durch deine liebevolle Reaktion stärkst du nicht nur eure Bindung, sondern baust ein wichtiges Fundament für das Urvertrauen deines Kindes auf. Gründe für das Schreien und Weinen können sein:

  • Hunger: Biete deinem Baby das Fläschen oder die Brust an. Eventuell möchte es nur saugen, um sich zu beruhigen.
  • Müdigkeit: Manchmal sind die Kleinen müde, schaffen es aber nicht, alleine einzuschlafen. Sie brauchen dabei liebevolle Unterstützung. 
  • Bedürfnis nach Nähe: Zu kuscheln oder getragen zu werden, kann wahre Wunder bewirken. 
  • Reizüberflutung: Alles ist neu für dein Baby. Da kann es schnell zur Reizüberflutung kommen. Ziehe dich mit deinem kleinen Schatz zurück und versuche, ihn zu beruhigen. 
  • volle Windel: Viele Babys empfinden eine volle Windel als unangenehm. Nach dem Wechseln ist die Welt meist wieder in Ordnung. 
  • Langeweile: Manche Babys wollen schon früh bespaßt werden oder viel erleben. Da kann ein Spaziergang oder ein neues Kuscheltier helfen. 
  • Bauchschmerzen und Blähungen: Die Darmflora muss sich in den ersten Wochen und Monaten noch aufbauen. Tipps und Tricks findest du dazu in unserem FamilienMoment über Blähungen beim Baby.
In den ersten zwei bis drei Wochen sind Babys oft noch recht ruhig. Die danach einsetzende Unruhe erreicht um die sechste Lebenswoche häufig ihren Höhepunkt. Das Baby lernt den Unterschied zwischen Wachsein und Schlafen und das ist nicht immer ganz einfach. In den meisten Fällen werden mit jeder Woche die Phasen der Unruhe weniger.   Hebamme Judith Fuchs

Schreiphasen

Schreiphasen verlaufen in Wellen

Eine Schreiphase verläuft in den meisten Fällen wellenartig: Drei bis fünf Minuten weint dein Baby am Stück, um sich danach für einige Minuten wieder zu beruhigen. Eine weitere Welle folgt, die ein bisschen länger und heftiger ist als die erste. Gefolgt von einer dritten Welle, die häufig am stärksten ist. Dein Kind wird sich nach und nach beruhigen und die weiteren Wellen sind meist kürzer und verebben schneller. 

Schreiphase oder Schreikind?

Als Schreibabys gelten Säuglinge, die täglich mehr als drei Stunden an mindestens drei Tagen über einen Zeitraum von über drei Wochen aus unerklärlichen Gründen schreien. Etwa 30 Prozent aller Babys sind Schreibabys. 

Tipps für Schreiphasen

Wenn dein Baby schreit, kann dieser Zustand extrem anstrengend sein und an den elterlichen Nerven zehren. Folgende Tipps können dir helfen:

  • Versuche, dich zu entspannen, atme ein paar Mal tief ein und wieder aus und sammele so neue Energie für dein Kind und dich. Das Wichtigste ist, dass du Ruhe bewahrst, auch wenn du müde bist und deine Nerven nach kurzen Nächten und vielen Tränen strapaziert sind. So geht es fast allen frisch gebackenen Eltern.
  • Lege dein Kind nicht zu früh ab. Oft verausgaben sich Babys beim Schreien, lassen auf diese Weise heraus, was sie beschäftigt und schlafen danach entspannt ein. 
  • Bringe dein Baby an einen sicheren Ort und verlasse kurz den Raum, um durchzuatmen, damit du dich dann deinem Kind wieder zuwenden kannst. Schüttele niemals dein Baby.
  • Ein Gespräch mit deiner Hebamme oder ein Besuch beim Kinderarzt kann dir Sicherheit geben. Es gibt inzwischen spezielle Anlaufstellen für Eltern von Schreibabys, sogenannte Schreiambulanzen. 
  • Hole dir rechtzeitig Hilfe von Familie oder Freunden, bevor du vollkommen erschöpft bist. Großeltern beispielsweise helfen meist sehr gern, wenn die Eltern eine Auszeit brauchen. 

Tipps zur Beruhigung

Baby ohne Schnuller beruhigen: Wertvolle Tipps

Um das Baby schnell zu beruhigen, wird oft zum Schnuller gegriffen. Bei manchen Kindern wirkt das Wunder, andere reagieren darauf nicht. Es gibt auch einige Vorbehalte gegen zu frühe oder zu häufige Verwendung von den kleinen bunten Saugern. Daher haben wir dir hier ein paar Tipps zusammengestellt, die es dir ermöglichen, dein Kind auch ohne Schnuller zu beruhigen. 

Rhythmische Bewegungen

Außerhalb des Mutterleibs fehlen deinem Baby die Bewegungen deines Körpers. Nicht nur die Nähe und der Hautkontakt zu dir sind wichtig, auch ein sanftes Wiegen beruhigt.

  • auf und ab laufen: Gehe mit deinem Baby auf dem Arm durch das Zimmer. Wiege es tanzend sanft hin und her.
  • Gymnastikball: Bewege dein Baby auf einem Stuhl oder Gymnastikball sitzend auf und ab. Durch den Kontakt zu dir wird es sanft geschaukelt.
  • leichtes Klopfen: Klopfe leicht und rhythmisch auf den Po deines Lieblings – der sanfte Druck erinnert an die Zeit im Bauch. 
  • Wippen oder Federwiegen: Auch damit kann dein Kind geschaukelt werden. Diese beiden Hilfsmittel sind eine Entlastung für dich, da du dein Baby hierbei nicht tragen musst.  
  • Trage oder Tuch: Das Tragen beruhigt viele Babys, denn sie spüren Begrenzung, hören deinen Herzschlag und mögen die Laufbewegung, die sie sogar in den Schlaf wippen kann.

 

Stimmen und Geräusche

Da dein Baby deine Stimme bereits aus der Zeit im Bauch kennt, vermittelt sie ihm Sicherheit. Oft wird es ruhiger, wenn du ihm gut zuredest, ihm eine Geschichte erzählst oder ein Lied vorsingst. So weiß er, dass du in seiner Nähe bist.

Geräusche des Mutterleibs nachstellen

Mit dem monotonen Rauschen stellst du Geräuschkulisse im Bauch nach. Es entspannt viele Babys und lässt sie ruhig werden oder sogar einschlafen. Um die Geräuschkulisse zu simulieren, kannst du Apps nutzen oder auf YouTube nach dem Effekt suchen und ihn abspielen. Versuche es alternativ mit den Geräuschen der Waschmaschine, der Dunstabzugshaube oder des Staubsaugers.

Körperkontakt

In den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt ist der Körperkontakt zu den Eltern sehr wichtig. Haut an Haut riecht und fühlt dein Baby dich. Dein Körper gibt Wärme und wenn dein Baby auf deiner Brust liegt, hört es deinen vertrauten Herzschlag. Kuschelt gerade in den ersten drei Monaten viel miteinander. Atme ruhig und gleichmäßig. Das ist nicht nur für dich beruhigend, auch dein Baby wird deine so gewonnene Ruhe bestimmt annehmen. 

Tragetücher für innige Momente

Körpernähe, Bewegung und Flexibilität – all das bietet das Tragetuch. Du hast beide Hände frei und kannst dich um Haushalt, Geschwisterkinder und Co. kümmern. Auf eine ganz besondere Weise wachst ihr noch enger zusammen. Die Bewegung im Tragetuch schult den Gleichgewichtssinn deines Babys. Durch die korrekte Sitzposition kann außerdem einer Fehlstellung der Hüfte vorgebeugt oder mit ärztlicher Begleitung sogar eine Fehlentwicklung korrigiert werden. 

Puckdecke

Ein Baby braucht in der ersten Zeit wenig Platz um sich herum. Oftmals haben Säuglinge große Probleme mit ihrer Umwelt, die, anders als in der Gebärmutter, keine räumlichen Begrenzungen hat.

Vorteile des Puckens

Durch das Einschlagen in ein Tuch werden die Arme und Beine sanft umwickelt und geben deinem Baby Halt und Sicherheit. Wenn es oft durch den sogenannten Moro-Reflex aufwacht, kann Pucken eine gute Lösung sein. Bei dem Moro-Reflex handelt es sich um einen Überlebensinstinkt: Dieser Klammer-Reflex ist eine Reaktion deines Babys auf bedrohliche Situationen. Es streckt Beine und Arme ruckartig nach oben und versucht, sich festzuklammern. Es kommt nicht zur Ruhe, solange es die vermeintlich bedrohliche Situation wahrnimmt. 

Eine Begrenzung für dein Baby in einer Puckdecke zu schaffen, kann in den ersten Lebenswochen sehr helfen. Lass dir am besten von deiner Hebamme zeigen, wie du richtig puckst.

 

Warmes Bad mit Babymassage

Die meisten Babys lieben es, gebadet zu werden. Mit ein paar Tricks wird das Baden mit einer abschließenden, wohltuenden Babymassage ein unbeschwertes Erlebnis. Was du alles beim Wannenspaß beachten solltest, findest du im FamilienMoment über das Babybaden

Vorteile einer Babymassage

Der Hautkontakt zu deinem Baby ist gerade in den ersten Wochen sehr wichtig. Die Massage deines kleinen Schatzes sorgt für mehr Bindung und Ruhe, kann die Verdauung fördern, regt die Durchblutung an und stärkt das Immunsystem. Steigere die Dauer deiner Massagen langsam: Zu Beginn sind fünf Minuten sinnvoll, ab einem Alter von zwei Monaten kannst du deinen Liebling bis zu 15 Minuten lang verwöhnen. Wenn du die Massage als Ritual nach dem Baden, nach dem Wickeln oder Stillen einführst, wirst du schnell merken, dass dein Kind entspannter wird und ihr wunderbar in Kontakt tretet. Weitere Infos dazu findest du in unserem FamilienMoment über die Babymassage

Tipps für die Nacht

Abends und nachts verarbeitet dein Baby alles, was es tagsüber erlebt hat. Die Reizüberflutung eines Tages kann sich nachts durch Unruhe, weinen und schreien äußern. Vor dem Schlafengehen essen Babys oft eine große Mahlzeit. Die Verdauung hat nun ordentlich zu tun und an Schlaf ist manches Mal nicht zu denken. Auch Hunger, eine volle Windel oder vielleicht sogar schon das erste Zähnchen können Gründe für schlaflose Nächte sein. Folgende Tipps können helfen, das Baby zu beruhigen:

  • Körpernähe und Körperwärme sowie eine vorsichtige Massage lassen dein Baby zur Ruhe kommen.
  • Schalte alles, was dein Kind weiter beunruhigen könnte, aus. Vermeide grelles Licht durch einen Spalt im Vorhang, Straßenlärm oder auch zu viel Dunkelheit oder komplette Stille. All das ist ungewohnt für einen Säugling, der bis vor Kurzem noch im sicheren Bauch war. 
  • Lass deinen Liebling spüren, dass er nicht allein ist. Vorlesen, mit ihm sprechen, eine Spieluhr oder ein vorgesungenes Kinderlied geben das Gefühl von Nähe und Geborgenheit. 
  • Wiege dein Baby im Bettchen und wenn das nicht hilft, nimm es auf den Arm, schaukele es sanft und sorge für den vertrauten Hautkontakt zu dir. Eine beruhigende Geräuschkulisse wie die des weißen Rauschens kann ebenfalls unterstützend sein. 

Vor- und Nachteile des Schnullers

Was spricht für und was gegen den Schnuller? 

Der Saugreflex ist bei Babys angeboren. Instinktiv wissen Babys, dass sie durch das Saugen an der Brust Nahrung aufnehmen können. Gleichzeitig produziert ein Neugeborenes beim Saugen Hormone, die die Bindung zu der Mama stärken und das Baby beruhigen. Schon im Bauch nuckelt es am Daumen. Ein Schnuller stimuliert den Saugreflex deines Kindes und kann so beruhigend wirken. Allerdings gibt es auch Punkte, die gegen die Verwendung von Schnullern sprechen. 

Darf ich mein Baby mit Schnuller beruhigen?

Das Befriedigen des Saugreflexes beruhigt. Schnuller kommen häufig zum Einsatz, sie können dem Baby schnell helfen, sollten aber nicht zu früh oder aus reiner Gewohnheit angeboten werden. Es kann bei zu häufigem und zu langem Schnullereinsatz zum Beispiel zu Kiefer- oder Zahnfehlstellungen kommen. Ein wohldosierter Einsatz und eine frühe Entwöhnung sollten beim Thema Schnuller im Hinterkopf bleiben. 

Wenn alle deine Versuche zur Beruhigung nicht funktioniert haben, ist der Einsatz eines Schnullers vollkommen in Ordnung. Biete ihn an und sobald dein Baby sich beruhigt hat oder sogar tief schläft, kannst du versuchen, ihn vorsichtig zu entfernen. 

Worauf muss ich achten, wenn mein Baby mit Schnuller beruhigt wird?

Heutzutage sind alle Markenschnuller bedenkenlos zu empfehlen. Trotzdem gibt es Unterschiede:

  • Material: Als Materialien werden Latex, also Naturkautschuk, oder Silikon angeboten. Beides ist für deinen Säugling sicher. Schnuller aus Latex sind im Vergleich zu Silikonschnullern etwas weniger widerstandsfähig, haben einen leichten Eigengeschmack und sollten etwa alle zwei Monate ausgewechselt werden. Silikonschnuller sind neutral im Geschmack und temperaturbeständiger, sodass sie noch besser ausgekocht werden und ideal für den Einsatz bei Kindern sind, die zu Allergien neigen. 
  • Form: Die Hersteller werben mit unterschiedlichen Formen. Sauger mit dünneren Hälsen und abgeflachtem Schnullerende sollen zahnfreundlicher sein, kirschförmige Schnuller der Saugverwirrung vorbeugen.
  • Schnullerschild: Achte auf ein nicht zu großes Schnullerschild und auf Luftlöcher. Diese sorgen für eine Luftzirkulation und die zarte Babyhaut wird weniger gereizt.

Es ist tatsächlich Geschmackssache, welchen Schnuller du deinem Baby gibst. Für alle gilt: Dauerlutschen ist nicht ideal für die Entwicklung deines Kindes. Sofern der Schnuller nicht die einzige Lösung ist, um dein Baby zu beruhigen, setze ihn in angemessener Weise ein. 

Wie sieht eine angemessene Schnullerhygiene aus?

Wichtig ist es, vor dem ersten Gebrauch den neuen Schnuller etwa fünf Minuten lang auszukochen. Danach kannst du für die Reinigung weiter zum Kochtopf greifen oder auf einen Vaporisator umsteigen. Dieses Gerät reinigt Fläschchen, Schnuller und Co. mit heißem Dampf. In den ersten Lebenswochen deines Babys sollte der Schnuller täglich sterilisiert werden. Fällt dir der Schnuller in deinen eigenen vier Wänden herunter, reicht es, ihn zwischendurch unter fließendem Wasser abzuspülen. Für den Transport gibt es kleine Schnullerboxen, in denen sie aufbewahrt werden können.


Stillende Mütter sollten bei der Überlegung, einen Schnuller zur Beruhigung einzusetzen, beachten, dass es zu einer Saugverwirrung kommen kann. Das bedeutet, dass das Baby Probleme mit den Techniken bekommt, die es beim Saugen an der Brustwarze und beim Saugen am Schnuller anwenden muss. Ich empfehle meinen Wöchnerinnen in der Regel, in den ersten vier bis sechs Wochen auf andere Methoden als den Schnuller zurückzugreifen, um ein weinendes Baby zu beruhigen. Hebamme Judith Fuchs

Über Judith Fuchs

Hebamme

Portrait: Judith Fuchs

Judith Fuchs begleitet als Hebamme Schwangere und ihre Familien während der Schwangerschaft und der Geburt im Geburtshaus sowie zu Hause. Sie steht ihnen außerdem während des Wochenbetts und der Stillzeit unterstützend zur Seite. Eine respektvolle, individuelle und interventionsarme Betreuung sind ihr dabei ein Herzensanliegen. In unseren FamilienMomenten klärt sie als Expertin über alle Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit auf. Judith Fuchs hat selbst zwei Kinder.


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