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Less Waste: Warum weniger Verpackung immer mehr ist

Kann jeder Teil der Less-Waste-Bewegung werden? Warum wir beim Lebensmitteleinkauf so viel Müll machen, wie wir Verpackungen reduzieren, richtig recyceln und wieso das besser für uns alle wäre – das haben wir Nachhaltigkeits-Expertin Anna Schunck gefragt.

Interview

Das Buzz-Word: Was ist „Less Waste“ und warum ist es gut?

Anna Schunck: In Bezug auf den alltäglichen Einkauf meint der Begriff ganz einfach: Abfall vermeiden. Das spart Zeit beim Müll entsorgen und trennen und vor allem schonen unsere Bemühungen Ressourcen im großen Stil. Schließlich müssen Kunststoff, Papier, Pappe und weitere Materialien nicht nur aufwändig hergestellt werden. Auch Entsorgung und Verwertung verbrauchen Rohstoffe, Energie und belasten das Klima.

Die Hintergründe: Entsteht wirklich so viel Müll durch Verpackungen?

Anna Schunck: Ganz klar, ja! In Deutschland fallen jährlich knapp 19 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle an. Tendenz: seit Jahren steigend. Begründet werden die Zahlen vom Umweltbundesamt mit unseren allgemeinen Verzehr- und Konsumgewohnheiten, der To-Go-Kultur sowie dem ansteigenden Online-Geschäft. Außerdem nimmt laut der Behörde auch der Anteil an Ein- und Zweipersonenhaushalten zu. Die Folge: Füllgrößen werden reduziert und immer mehr vorportionierte Lebensmitteleinheiten hergestellt. Ein Großteil davon wird in Plastik verpackt.

Die Kritik: Warum hat Plastik einen schlechten Ruf?

Anna Schunck: Vor allem, weil weltweit so maßlos viel davon konsumiert wird. Dabei kann der aktuelle Verbrauch so nicht ewig weitergehen. Denn Plastik wird aus Erdöl hergestellt, einer endlichen Quelle. Problematisch ist außerdem, dass das Material nahezu unvergänglich ist. So praktisch Kunststoffe wegen ihrer Beständigkeit auch sind, so schwierig ist leider auch ihre Entsorgung. Dies betrifft vor allem die Natur, weshalb es umso wichtiger ist, dass Kunststoffe richtig entsorgt werden. Sortenreines Plastik kann recycelt werden. Dann bleibt das Material im Kreislauf und löst so bestenfalls sowohl das Ressourcen- als auch das Wegwerfproblem. Wir müssen im Alltag nur noch die Menge in den Griff bekommen, denn jeder einzelne kann seinen Beitrag leisten, indem er im Alltag bewusst auf seinen Plastikverbrauch achtet und die Menge reduziert.

Achtlos auf die Straße geworfenes Plastik hält bis zu 500 Jahre lang. Nachhaltigkeits-Expertin Anna Schunck

Der Lösungsansatz: Wie können wir im Alltag Verpackungen sparen?

Mehrweg- statt Einwegverpackungen nutzen, große Gebinde statt kleinen Einheiten wählen und sich, wo es geht, einfach für unverpackte Ware entscheiden. Loses, wie Obst und Gemüse, kann in selbst mitgebrachte Mehrwegsäckchen gesteckt werden, die mittlerweile jeder Supermarkt akzeptiert oder auch anbietet. Auch die Einkaufstaschen lassen sich gut von zu Hause mitbringen. Am besten einfach in jeder Handtasche, im Auto, Kinderwagen oder Aktenkoffer je eine Mehrwegtasche platzieren.


Über Anna Schunck

Nachhaltigkeits-Influencerin

Porträt Anna Schunck
© Michi Schunck

Anna Schunck, geboren 1981, ist freie Journalistin, Moderatorin, Menschenfreundin und Expertin für Nachhaltigkeit. Sie hat eine Tochter und lebt abwechselnd in Berlin und Brandenburg. Seit 2016 berichtet sie in ihrem Online-Magazin „Viertel \ Vor” mit Spaß und Stil über verschiedene Aspekte von Klima- und Ressourcenschutz.

Nebenbei betreibt sie diverse Podiumsdiskussionen über Fair Fashion, Zero Waste, Verkehrswende, Minimalismus sowie verschiedene Podcasts. Außerdem berät Anna verschiedene Marken, Unternehmen sowie Medien. Des Weiteren konzipiert und bearbeitet sie Text- sowie Bewegtbildinhalte und schreibt unabhängig für diverse Magazine wie stern.de, Brigitte, Emotion, Couch und Grazia.


Das machen wir

Plastik reduzieren und sinnvolle Alternativen entwickeln

Wir reduzieren Plastik wo wir können und wo es Sinn macht. Dies gilt sowohl bei unseren Produktverpackungen als auch bei unseren internen Prozessen:

Produktabbildung einer Frischetasche; Spart bis zu 700 Tonnen Einwegbeutel im Jahr
  • Bis 2025 reduzieren wir unseren eigenen Kunststoffverbrauch um mindestens 20 Prozent und stellen bei 100 Prozent unserer Eigenmarkenverpackungen die maximale Recyclingfähigkeit sicher.
  • Die Auslistung der Einweg-Plastiktragetasche an der Kassenzone bringt jährlich eine Einsparung von 1.270 Tonnen Plastik. Daher setzen wir auf nachhaltigere Alternativen und bieten unseren Kunden verschiedene Mehrwegtaschen.
  • Saisonabhängig gibt es bei uns mehr als 110 unverpackte Artikel im Bereich Obst und Gemüse und wir verzichten, wo möglich, auf Plastikverpackungen. Seit Anfang 2018 haben wir so 500 Tonnen Plastik eingespart, wie etwa durch unsere unverpackte Gurke, durch die wir jährlich 120 Tonnen Plastik weniger verbrauchen.
  • Für lose Ware bieten wir die wiederverwendbare Frischetasche an. Würden sie alle Kunden nutzen, könnten jährlich bis zu 700 Tonnen Plastik eingespart werden.
  • Auch unsere Hackfleischverpackung haben wir plastikreduziert und sparen damit 125 Tonnen Plastik im Jahr ein.
  • Durch das Weglassen der Plastikdeckel bei vielen unserer Becher im Molkereisortiment der Eigenmarken wie K-Classic/K-take it veggie/K-free und das Angebot unseres Mehrwegdeckels als nachhaltigere Alternative, sparen wir 60 Tonnen Plastik im Jahr ein.
  • Unser „Bewusster verpackt“-Logo kennzeichnet optimierte Verpackungen, bei denen mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllt ist: Recyclingfähigkeit mindestens 80 Prozent, Rezyklatanteil mindestens 30 Prozent, Einsparung von Volumen oder Gewicht des Verpackungsmaterials von mindestens 10 Prozent.


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