Crêpes: So geht das französische Original
Jeder kennt sie: warme, dampfende, herrlich süße Crêpes. Crêpes zählen wohl zu den beliebtesten Süßspeisen aus Frankreich. Du kannst sie entweder direkt aus der Hand oder als Dessert im Restaurant genießen. Zum Beispiel mit Zimt und Zucker, Konfitüre, Eis oder als besonderes Highlight als Crêpes Suzette. Woher Crêpes kommen, was alles in den Teig gehört und wie du sie dir ab jetzt auch ganz leicht zu Hause zubereiten kannst, zeigen wir dir hier.
Inhalte dieser Seite auf einen Blick
- In diesem Artikel erfährst du, woher Crêpes genau kommen und wie du das Originalrezept am besten zubereitest.
- Warum muss Crêpesteig ruhen und wann ist der richtige Zeitpunkt zum Wenden? Wir verraten es dir.
- Außerdem zeigen wir dir neben Klassikern wie Crêpes Suzette noch weitere leckere Rezepte.
Was sind Crêpes?
Crêpes sind die feinere Version von Pfannkuchen. Je dünner sie sind, desto besser. Crêpes sind eine Teigspeise, die wie Eierkuchen oder Pfannkuchen meist süß, mit Konfitüre oder anderem bestrichen und zusammengeklappt gegessen werden. Beliebte Varianten sind zum Beispiel mit Apfelmus oder Nussnougatcreme bestrichen oder einfach mit Zimt und Zucker bestreut. Gerne werden sie auch in Alkohol getränkt und anschließend flambiert. Herzhafte Varianten gibt es auch: mit Schinken und Käse, mit Räucherlachs oder einfach mit Quark und Schnittlauch.
Crêpesteig wird traditionell auf kreisrunden, beheizten Platten gebacken, den sogenannten „crêpière“ oder auch „bilig“. Du kennst sie vielleicht von Jahrmärkten, dort sind sie an jedem Crêpesstand zu sehen. In den eigenen vier Wänden können Crêpes wunderbar in einer einfachen beschichteten oder gusseisernen Pfanne zubereitet werden. Mittlerweile gibt es auch spezielle, flache Pfannkuchenpfannen oder -platten zu kaufen. Sie haben einen niedrigen Rand, damit der Pfannkuchen direkt von der Platte auf den Teller gleiten kann.
Woher kommen Crêpes?
Crêpes sind eine süße Abwandlung der bretonischen Galette. Die hauchdünnen Buchweizenpfannkuchen aus der Bretagne bestehen nur aus wenigen Zutaten: Buchweizenmehl, Salz und Wasser. Buchweizen fand seinen Weg von Asien in die Bretagne und konnte selbst auf kargen Böden wachsen. Dadurch wurde Buchweizen bei französischen Bauern schnell zum festen Bestandteil in der Küche. Galettes isst man eher herzhaft und ebenso dünn ausgebacken wie Crêpes. Früher wurden die Pfannkuchen auf heißen Steinen zubereitet, bretonisch „jalets“. Daher der Name Galette.
Mit der Zeit bauten Bauern vermehrt Weizen an, im Galetteteig tauschte man das Buchweizenmehl daher gegen Weizenmehl aus, ergänzte ihn zusätzlich mit Milch und Eiern und schon war der Crêpe geboren. So oder so ähnlich soll es von statten gegangen sein. Fun fact: Es heißt, Galettes entstanden durch einen Zufall. Eine französische Bäuerin kippte versehentlich dünnflüssigen Brotteig auf einen heißen Stein – et voilà, die Galette war da!
Die Herstellung von Galette und Crêpe ist komplett identisch, lediglich die Anrichteweise ist eine andere. Galette werden auf der Crêpière mittig mit Käse bestreut und mit Schinken und einem Spiegelei belegt. Anschließend werden die Seiten nach innen eingeklappt, so dass ein Rechteck entsteht. Crêpes kann man aufrollen, zu einem Dreieck oder einer viereckigen Tasche zusammenklappen und zahlreiche leckere Zutaten darin einschlagen, es gibt zig schmackhafte Varianten.
Grundrezept für Crêpeteig: Das französische Original
Crêpesteig wird typischerweise ohne Zucker, aber mit einer Prise Salz zubereitet. Der Teig sollte sehr dünnflüssig sein, sodass er hauchdünn auf der gusseisernen Platte, der Crêpière, verstrichen oder durch einfaches hin und her bewegen schnell und gut in der Pfanne verteilt und ausgebacken werden kann.
Grundrezept für Crêpesteig:
- 30 g Butter, zerlassen
- 125 g Mehl (Type 405)
- 3 Eier (Gr. M)
- 250 ml Milch
- 1 Prise Salz
- Öl, zum Ausbacken
Da Crêpes so dünn ausgebacken werden, ist das zusätzliche Süßen des Teiges nicht zwingend notwendig. Dennoch gibt es Rezepte, die einen oder mehrere Esslöffel Zucker, Vanillezucker oder Puderzucker vorsehen. Je nach Rezept findest du auch Rum oder Liköre wie Orangenlikör in der Zutatenliste oder nach Belieben Gewürze wie eine Prise Muskat oder Zimt.
Interessant zu wissen: So richtig französisch ist Crêpesteig anscheinend erst, wenn man ihn mit Bier zubereitet. Zumindest gibt es Rezepte, in die Bier hinein gehört. Das Bier soll für eine besondere Luftigkeit im Teig sorgen. Einen Versuch ist es wert.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Wenden?
Wusstest du, dass es den perfekten Zeitpunkt zum Wenden eines Crêpe gibt? Genauso ist es, denn auf ihn kommt es an. Wendest du den Crêpe zu früh, fällt er auseinander. Wendest du ihn zu spät, ist er eventuell schon angebrannt. Achte deshalb auf die Oberfläche des Teiges: Wird er matt, ist der richtige Zeitpunkt zum Wenden da. Die Feuchtigkeit im Teig ist ausreichend verdampft und der Crêpe sollte nicht mehr kleben bleiben.
Warum soll man Crêpeteig ruhen lassen?
Crêpeteig sollte mindestens 30 Minuten lang ruhen. Die Meinungen dazu, ob das nun an einem warmen oder an einem kalten Ort wie dem Kühlschrank passieren sollte, gehen zwar auseinander, wir aber empfehlen: bei Raumtemperatur. In dieser Zeit beginnt im Teig bereits eine erste leichte Gärung, die Klebereiweiße im Mehl beginnen zu arbeiten und sorgen für mehr Stabilität. Die Zutaten können in Ruhe zusammenkommen und tragen zum vollen Aroma des Teiges bei.
Crêpes Suzette – ein französischer Klassiker
Crêpes Suzette sind wohl die bekannteste Zubereitungsform von Crêpes. Das Besondere daran: Die Crêpes werden mit Grand Marnier flambiert. Typischerweise direkt am Esstisch, denn das macht ordentlich was her bei den Gästen! Schmecken tun Crêpes Suzette natürlich auch. Sie werden großzügig mit einer Soße aus Orangensaft und Orangenlikör getränkt, in der frische Orangenscheiben mitköcheln durften. Sie schmecken fruchtig, süß und herrlich aromatisch.