Distelöl: Der Allrounder für Küche, Haut und Haare
Distelöl ist vielseitig verwendbar und punktet vor allem mit seinen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Mit diesem Lebensmittel kannst du nicht nur leckere Rezepte in der Küche zaubern, sondern auch dein Haar verwöhnen. Oft findest du es im Handel auch unter dem Namen Safloröl. Was du bei der Verwendung von Distelöl beachten musst und wozu es am besten schmeckt, verraten wir hier.
Was ist Distelöl?
Distelöl wird aus den Samen der Färberdistel (Carthamus tinctorius) gewonnen. Der Geschmack ist nussartig, ähnlich dem Sonnenblumenöl. Ihren Namen verdankt sie der Tatsache, dass ihre Blütenblätter intensiv gelb-rot gefärbt sind. Aus ihnen wird der Flavonoidfarbstoff Carthamin gewonnen. In einigen europäischen Sprachen findet sich deshalb auch die Bezeichnung „falscher Safran“ für die Färberdistel. Die Pflanze hat einen krautigen Wuchs mit einer langen Pfahlwurzel.
Herkunft und Saison von Distelöl
Diese Pflanze fand ihren Ursprung auf dem afrikanischen Kontinent, hat mittlerweile aber fast die ganze Welt bereist. Wo und wie die Distel gedeiht, erfährst du hier.
Wo kommt Distelöl ursprünglich her?
Die Färberdistel stammt ursprünglich aus Ägypten. Heute wird sie vorwiegend hier angebaut:
- Indien
- Mexiko
- Australien
- Mittelmeerraum
- USA
- Schweiz
Nach einer Wachstumsphase von circa fünf Monaten kann die Distel geerntet werden.
Wann hat Distelöl Saison?
Erntezeit der Färberdistel ist von August bis September, je nach Wetterlage. Wenn die Früchte reif sind, kann man diese durch die braun gefärbten, trockenen Blätter erkennen. Die Blütenköpfe sind kräftig rot. Die geernteten Pflanzen werden bei 50 bis 60 Grad getrocknet, um die Samen leichter gewinnen zu können. Um aus den Samen Öl herstellen zu können, müssen diese für Monate kühl und trocken gelagert werden. Anschließend können die Samen in einer Ölpresse weiterverarbeitet werden.
Distelöl Nährwerte: Kalorien, Vitamine und Mineralstoffe
Dieser Allrounder ist vielfältig einsetzbar und lässt sich auch in der Medizin als fiebersenkendes Mittel finden. Man verwendet sie zur Stärkung von Herz und Kreislauf und zur Vorbeugung von Arterienverkalkung. In der chinesischen Medizin wird das Distelöl als schmerzstillendes Mittel verwendet. Das Öl enthält Linolsäure, welche entzündungshemmend wirkt. Es kann auch bei Hautproblemen wie Ekzemen aufgetragen werden, um die Heilung zu fördern.
kcal: 900 kcal
Kohlenhydrate: 0 g
Eiweiß: 0 g
Fett: 100 g
Vitamin A: 0 µg
Vitamin B1: 0 mg
Vitamin B2: 0 mg
Vitamin B6: 0 mg
Vitamin C: 0 mg
Vitamin E: 48.2 mg
Calcium: 0 mg
Eisen: 0 mg
Kalium: 1 mg
Magnesium: 0 mg
Natrium: 0 mg
Distelöl im Vergleich: Sonnenblumen-, Raps- und Olivenöl
Distelöl ist ein Pflanzenöl von hoher Qualität. Es ist reich an ungesättigten Fettsäuren und Vitamin E. Der hohe Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren macht dieses Lebensmittel besonders wertvoll für den Stoffwechsel, da diese Fette von unserem Körper nicht selbst produziert werden können.
Sonnenblumenöl wird aus den Samen der Sonnenblume gepresst und ist ebenfalls reich an Vitamin E – mehr als jedes andere Pflanzenöl. Doch auch der Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist nicht unbeträchtlich.
Rapsöl hingegen enthält im Vergleich zu anderen Ölen am wenigsten gesättigte Fettsäuren und ist reich an einfach ungesättigten Fettsäuren.
Olivenöl hat einen hohen Gehalt an einfach gesättigten Fettsäuren. Das macht es zu einer guten Ergänzung zu Ölen mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Für unseren Körper ist das Verhältnis von den mehrfach ungesättigten Fettsäuren Omega-3 und Omega-6 entscheidend. In der Regel nehmen wir zu viel Omega-6-Fettsäuren zu uns, denn sie sind in vielen Lebensmitteln (zum Beispiel in Eiern, Käse, Geflügel, Butter etc.) enthalten. Dieser Überschuss kann sich negativ auf unseren Cholesterinspiegel auswirken. Mediziner empfehlen eine Zusammensetzung von maximal 5:1 von Omega-6 zu Omega-3. Raps- und Distelöl haben ein hervorragendes Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3, wohingegen Rapsöl noch ein kleines bisschen besser abschneidet. Sonnenblumenöl verfügt leider nicht über dieses Verhältnis, aber dafür ist es noch reicher an Vitamin E.
Ist Distelöl gesund?
Ja, sehr sogar. Dieses qualitativ hochwertige Öl enthält viele gesunde Fettsäuren und Vitamin E.
Distelöl enthält gesunde Fettsäuren
Omega-6-Fettsäuren, zu denen auch die Linolsäure zählt, kommen sonst hauptsächlich in Fisch und Fleisch vor. Für Vegetarier und Veganer ist dieses Öl wie der heilige Gral, denn sie können durch Distelöl ihren Linolsäure-Bedarf decken. Aber Vorsicht: Zu viel Omega-6-Fettsäuren sind auch ungesund, denn dann kann der menschliche Körper die ebenfalls wichtigen Omega-3-Fettsäuren nicht mehr richtig verarbeiten. Während zu viel Omega-6 Entzündungen im Körper fördert, hemmt Omega-3 diese. Demnach ist ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen den beiden Fettsäuren wichtig.
Distelöl besteht größtenteils aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die sich positiv auf den Cholesterinspiegel und den Stoffwechsel auswirken können. Omega-3 gehört zudem zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Unterstützung des Immunsystems
Wie im vorherigen Abschnitt bereits erwähnt, enthält dieses Lebensmittel Omega-3-Fettsäuren und diese können Entzündungen hemmen beziehungsweise abklingen lassen und die Immunabwehr stärken.
Distelöl wird auch für Kosmetik verwendet
Kosmetika mit Distelöl können besonders bei fettiger Haut positive Ergebnisse erzielen, denn Distelöl mattiert die Haut, dringt schnell, aber nicht tief ein und fettet nicht nach. In Kombination mit anderen Ölen (Hanföl, Johannisbeersamenöl, Traubenkernöl) eignet sich Distelöl auch zur Behandlung von Hautunreinheiten. Abgerundet mit Babassuöl oder pflanzlichem Squalan zeigen sich gute Erfolge. Die Anteile von Vitamin K eignen sich hervorragend zum Umgang mit Couperose oder Rosacea sowie dunklen Augenringen.
Wirkung von Distelöl auf Haut und Haare
Distelöl ist ein Wunderöl, das auch zur Bekämpfung von fettiger Kopfhaut und Schuppen verwendet werden kann. Die enthaltene Linolsäure sorgt für einen ausgewogenen Fett- und Feuchtigkeitshaushalt der Kopfhaut. Eine regelmäßige Kopfmassage mit Distelöl versorgt einzelne Haarzellen besser mit Nährstoffen und kann auch gegen Haarausfall helfen.
Die Vitamine A und E schützen die oberste Hautschicht und fördern die hauteigene Regeneration der Zellen. Distelöl enthält einen hohen Anteil an Vitamin E, wodurch es gegen Augenringe, Rötungen und Pickel helfen kann. Zudem kann es fettige Haut ausgleichen und wieder geschmeidig machen. Dank des hohen Anteils an Linolsäure eignet es sich perfekt für fettige und Mischhaut, da es ein leichtes und nicht filmbildendes Öl ist.
So pflegst du deine Haut mit Distelöl
Verwende das Öl täglich entweder morgens oder abends und integriere es in deine normale Pflegeroutine.
- Reinige zuerst dein Gesicht mit einem milden Reinigungsprodukt, das nicht zu stark entfettet.
- Verteile einige wenige Tropfen des Öls auf deiner Haut. Die Menge kann je nach Haut variieren. Probiere ruhig herum, bis du die perfekte Menge für dich gefunden hast.
- Massiere das Produkt leicht mit den Fingerspitzen ein. Die Haut nimmt es relativ schnell auf – es sollte kein Fettfilm zurückbleiben.
Unser Tipp bei sehr empfindlicher Haut: Tupfe das Öl nur soeben auf deine Rötungen oder Pickel. Reibe es jedoch nicht ein, um weitere Hautreizungen zu vermeiden.
Distelöl kaufen und richtig lagern
Dieses unterschätzte und gar nicht mal so bekannte Wunderöl bekommt man in fast jedem Supermarkt. Wir erklären dir, worauf du beim Kauf achten solltest und wie du es am besten lagerst.
Distelöl kaufen: Darauf solltest du achten
Beim Kauf von Distelöl sollte auf verschiedene Dinge geachtet werden. Zum einen gibt es zwei Arten von Distelöl: Die eine Art wird raffiniert und hat damit einen sehr niedrigen Gehalt an gesättigten Fettsäuren. Die andere ist unraffiniert und kaltgepresst, womit sie einen höheren Gehalt an Vitamin A und E sowie wichtigen Fettsäuren aufweist.
Zum anderen spielt die Qualität des Produkts eine große Rolle. Greife daher am besten zu einem Bio-Produkt. Ein gutes Distelöl sollte keine ranzigen oder fischigen Nebengerüche haben und sollte auch keinen Nachgeschmack hinterlassen, wenn es roh verzehrt wird. Die Farbe sollte zudem leuchtend gelb oder orange sein.
Distelöl richtig lagern
Eine ungeöffnete Flasche Distelöl sollte dunkel und kühl gelagert werden, um für längere Zeit haltbar zu sein. Nach dem Öffnen sollte das Öl bei gleicher Lagerung innerhalb von vier bis acht Wochen verbraucht werden, sonst wird es ranzig.
Wie kann man Distelöl verwenden?
Dieses Produkt ist vielseitig einsetzbar und lässt sich, wie in den oberen Kapiteln bereits beschrieben, für Küche, Haut und Haare anwenden.
Wie schmeckt Distelöl?
Es hat einen feinen, leicht nussigen Geschmack, aber andere würden den Geschmack wiederum als neutral beschreiben.
Distelöl besser kalt verwenden
Distelöl hat den höchsten natürlichen Anteil an Linolsäure. Aufgrund der Eigenschaft von Linolsäure, sich unter Hitzeeinfluss schnell zu zersetzen, ist Distelöl in der Küche nicht als Brat- oder Frittierfett zu empfehlen (Rauchpunkt bei 150 Grad Celsius), sondern als kalt verwendetes Öl in Salaten. Distelöl ist auch zum Einsatz in der Diätküche geeignet. Besonders die Vitamine A und K sind im Öl enthalten.
Kann man mit Distelöl braten?
Nein, beziehungsweise das spezielle Pflanzenöl sollte nicht zu stark erhitzt werden, da es einen sehr niedrigen Rauchpunkt (150 – 160 Grad) hat. Verwende es lieber kalt, zum Beispiel zu Salaten.
Salat-Dressing mit Distelöl: Rezept
Zubereitungszeit circa 45 Minuten
Zutaten (4 Portionen):
- 2 Entenbrüste
- 1 EL Honig
- 1 Schuss Orangensaft
- 3 EL Sojasoße
- 1 gehäufter TL Thymian
Für das Dressing:
- 50 ml Balsamico, weiß
- 1 Schuss Weißwein
- Salz und Pfeffer
- 100 ml Distelöl
- 1 EL Ahornsirup
- 1 Handvoll Walnüsse
Für den Salat:
- 4 Portionen Blattsalat
- 1 Bund Schnittlauch
- 1 Schälchen Kirschtomaten
Zubereitung
- Schneide die Fettschicht der Entenbrust rautenförmig ein, jedoch nicht zu tief.
- Mische den Honig, den Orangensaft, die Sojasoße und den Thymian zu einer homogenen Masse, um die Entenbrust anschließend zwei Stunden darin zu marinieren.
- Für das Dressing schlage den Essig mit Weißwein, Salz und Pfeffer auf, bis sich das Salz aufgelöst hat.
- Gib dann das Öl hinzu und schlage es weiter auf.
- Nun kommt die Mischung zum Passieren in einen Standmixer, zusammen mit dem Ahornsirup und den Walnüssen. Fertig ist das leckere Dressing!
- Beginne kurz vor Ablauf der Marinierzeit mit dem Waschen und Schneiden des Salats, des Schnittlauchs und der Tomaten und vermische diese mit dem Dressing.
- Backofen auf 150 Grad Celsius Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Brate die Entenbrust scharf an und lasse sie anschließend circa 15 Minuten im Ofen schmoren. Gegebenenfalls auch länger, falls das Fleisch durch sein soll.
- Zum Abschluss muss alles nur noch hübsch angerichtet werden, denn das Auge isst ja bekanntlich mit. Viel Spaß beim Nachkochen und Genießen!
Dressing-Variation:
Das Dressing kann nach Belieben verändert werden. Probiere es doch zum Beispiel mal mit etwas Himbeerpüree oder Pistazien im Dressing. Gib dafür ganz einfach eine Handvoll TK-Himbeeren in den Standmixer und püriere sie mit etwas Wasser zu einer homogenen Masse. Die Walnüsse lassen sich ebenfalls nach Belieben durch andere Nüsse ersetzen.