Maracuja: fruchtig-frische Südfrucht
Von außen unscheinbar, aber innen oho! Das fruchtig-markante Aroma der Maracuja ist einzigartig. Es macht die Exotin nicht nur zur perfekten Partnerin von Süßspeisen – in Kombination mit anderen Säften oder im Salatdressing wird der herrlich erfrischende Maracujasaft zum besonderen Extra. Hier erfährst du alles, was du über die Südfrucht wissen musst.
Was sind Maracujas?
Die Maracuja ist die oval geformte Frucht der Kletterpflanze Passiflora edulis – und streng genommen eine Beere, die sich vor allem im tropischen Klima wohlfühlt. Im reifen Zustand ist ihre Schale gelb – ein wesentliches Merkmal, das sie von der Passionsfrucht unterscheidet. Mit der wird sie übrigens gerne verwechselt, was kein Zufall ist: Beide zählen zur Gattung der Passionsblumen. Damit sind die Exotinnen zwar direkt miteinander verwandt – optisch, geschmacklich und botanisch unterscheiden sich die Maracuja (forma flavicarpa) und die Passionsfrucht (forma edulis) jedoch voneinander.
Botanische Einordnung und Herkunft
Immergrün und stark wachsend: Die Triebe der Kletterpflanze Passiflora edulis können beachtliche zehn Meter lang werden. Ihre fliederfarbenen Blüten, die einen Durchmesser von sechs bis acht Zentimeter haben, machen die rankenden Gewächse zu tropischen Schönheiten. Zudem verströmt die Maracujapflanze einen betörenden Duft. Beheimatet ist die stolze Gigantin im Herzen Südamerikas. Hier findest du alles über ihre Botanik, Herkunft und Verbreitung:
Botanik
Die Gattung der Passionsblumen umfasst insgesamt mehr als 500 Arten. Nur die wenigsten davon sind essbar, darunter die Maracuja. Aus den Blüten der rankenden Maracuja-Pflanze bildet sich die Frucht heraus. Sie ist acht bis zwölf Zentimeter lang und zunächst grün. Mit zunehmendem Reifegrad wird die glatte Schale gelb-grün bis gelb. Das eher feste Fruchtfleisch hat eine gelb-grüne Farbe und schmeckt frisch-säuerlich mit einer leicht süßlichen Note. Darin befinden sich rund 200 schwarze, geleeartige Kerne. Im Gegensatz zur Schale sind sie essbar.
Herkunft, Verbreitung und Anpflanzungsgebiete
Ursprünglich stammt die Passiflora edulis aus dem Amazonasgebiet rund um Brasilien, Paraguay und dem nördlichen Argentinien. Wegen ihrer köstlichen Früchte wurde die Maracuja-Pflanze auch darüber hinaus kultiviert und ist inzwischen in den Tropen und Subtropen weltweit heimisch.
Nährwerte der Maracuja
Der Begriff Maracuja (maracujá) stammt aus dem Portugiesischen. Angelehnt ist er an die indigene südamerikanische Tupi-Sprache und bedeutet direkt übersetzt Speisegefäß. Tatsächlich steckt in dem gelben Obst eine ganze Menge. Und so unterschiedlich die Maracuja und Passionsfrucht in vielerlei Hinsicht sind: Geht es um ihre inneren Werte, sind sich die Früchte der Passiflora edulis wieder ganz ähnlich. Die Nährwerte im Überblick:
Kalorien und Nährwerte pro 100 g* (ohne Schale)
- 0,4 g Fett
- 2,4 g Eiweiß
- 11 g Kohlenhydrate
- 1,5 g Ballaststoffe
Sind Maracujas gesund?
Ihr guter Ruf eilt der Maracuja voraus: Bei ihrem geringen Kaloriengehalt von 63 kcal bringt sie zahlreiche wertvolle Vitamine und Mineralstoffe mit, darunter Magnesium. Ihre Kerne sind zudem reich an ungesättigten Fettsäuren. Eindeutig wissenschaftlich belegt ist die gesundheitsfördernde Wirkung durch den Genuss der Südfrucht zwar nicht. Dafür werden ihr eine ganze Reihe an positiven Eigenschaften zugeschrieben:
- Maracujas sind kalorien- und fettarm und eignen sich dadurch prima als Zutat für leichte Gerichte und schnelle Snacks.
- Das gelbe Obst enthält Betacarotin. Dem Wirkstoff werden antioxidative Eigenschaften zugeschrieben.
- Der hohe Vitamingehalt der Frucht kann beispielsweise körpereigene Kräfte stärken.
- Mineralstoffe wie Kalzium nützen unter anderem den Knochen, Magnesium gibt den Muskeln Power.
Vitaminlieferant
Die Früchte der Passiflora edulis punkten unter anderem mit ihrem Gehalt an Vitamin C: 100 Gramm Frucht enthalten 20 Milligramm des Vitamins, das gerade in der Erkältungssaison zum Booster für das Immunsystem werden kann und zudem die Aufnahme von Eisen im Körper fördert. Darüber hinaus ist das Obst aus den Tropen ein Lieferant für Vitamin A. Davon sind 108 Milligramm in 100 Gramm Fruchtfleisch enthalten. Außerdem enthält es die B-Vitamine Riboflavin und Niacin, die den Energie- und Proteinstoffwechsel unterstützen können.
Mineralstofflieferant
Mit 16 Milligramm auf 100 Gramm Frucht sind Marajucas besonders reich an Kalzium. Der Mineralstoff kann sich positiv auf Knochen und Zähne auswirken. Daneben bringt die Südfrucht mit stolzen 39 Milligramm auf 100 Gramm einen hohen Magnesiumgehalt mit und zählt damit zu einem der besten Magnesiumlieferanten überhaupt. Im menschlichen Körper nützt Magnesium der Muskulatur und dem Nervensystem. Die Mineralstoffe Kalium (267 mg/100 g) und Natrium (28 mg/100 g), die ebenfalls in Maracujas enthalten sind, helfen dabei, den Elektrolyt- und Wasserhaushalt in Balance zu halten.
Maracuja versus Passionsfrucht: Was sind die Unterschiede?
Botanisch gehören die Maracuja und die Passionsfrucht zur selben Familie. Aber trotz ihrer Nähe zueinander und einiger Gemeinsamkeiten, was ihren hohen Gehalt an Vitamin C, Kalzium und Magnesium angeht, gibt es wesentliche Merkmale, in denen sich Maracujas und Passionsfrüchte voneinander unterscheiden:
Äußerliche Unterschiede
Glatt, gelb bis hin zu gelbgrün und oval: So sieht eine Maracujafrucht von außen aus. In der Regel ist sie fast doppelt so groß wie die Passionsfrucht, deren Volumen grob dem eines Hühnereis entspricht. Im Gegensatz zur Maracuja ist ihre Schale – ähnlich wie bei der Avocado – leicht schrumpelig. Außerdem ist sie dunkelrot bis violett gefärbt. Optisch sticht sie damit mehr ins Auge als ihre deutlich hellere Verwandte. Auf Verpackungen von Maracujasäften sind daher meist Passionsfrüchte abgebildet, auch wenn das eigentlich falsch ist. Wegen ihres farblichen Unterscheidungsmerkmals wird die Maracuja auch Gelbe Grenadilla oder Gelbe Passionsfrucht und die Passionsfrucht Purpurgrenadilla genannt.
Geschmackliche Unterschiede
Beide Früchte schmecken säuerlich-süß. Verglichen mit dem Aroma der Passionsfrucht geht das der Maracuja jedoch mehr ins Säuerliche. Von der Konsistenz her ist das Fruchtfleisch etwas fester. Während die mildere Passionsfrucht bevorzugt gelöffelt wird, eignet sich die Maracuja besser zur Weiterverarbeitung und bildet mit ihrem Aroma ein reizvolles Gegengewicht zur Süße in Desserts oder Säften.
Mehr dazu gibt es im Ernährungstipp-Video von Dr. Alexa Iwan.
Anbau und Ernte von Maracujas
Um im Supermarkt anzukommen, nimmt die Maracuja eine weite Reise auf sich. Mit dem Schiff oder Flugzeug gelangt sie von Südamerika und anderen tropischen oder subtropischen Gebieten der Welt nach Europa. Alles über Anbau und Ernte der Maracuja:
Maracuja-Anbau
Hauptsächlich werden die gelben Früchte auf Plantagen in Südamerika angebaut. Damit sie Raum zum Ranken haben, braucht es entsprechende Gerüste. Manche machen sich auch von Ostafrika oder der Elfenbeinküste aus auf die Reise zu uns nach Europa. Weitere Plantagen gibt es in Neuseeland, Australien, Hawaii und Kalifornien. Die Pflanzen der Maracuja tragen mehrmals im Jahr Früchte – dadurch gibt es mehr als eine Erntesaison.
Maracuja-Ernte
Nach der Blüte dauert es im Schnitt 60 bis 90 Tage, bis eine Maracuja erntereif ist. Normalerweise fällt die Frucht von der Pflanze ab, sobald sie ihre volle Reife erreicht hat. Um Exportware vor Druckstellen zu schützen, werden Maracujas häufig vor der Vollreife geerntet. 87 Prozent der Weltproduktion stammen aus Brasilien und Ecuador. Durch die verschiedenen Erntezeiten und die breiten Anbaugebiete sind die Südfrüchte hierzulande das ganze Jahr über erhältlich.
Lagerung von Maracujas
Willst du eine Maracuja nicht sofort essen, greife beim Einkauf am besten zu den grünen bis gelb-grünen Exemplaren. Früchte, deren Schale deutlich ins Grünliche geht, dürfen noch eine Weile nachreifen, bis sie in einem satten Gelbton strahlen. Dann tritt ihr Aroma stärker hervor. Reife Maracujas halten sich bei kühler Lagerung etwa vier bis fünf Tage, bevor sie verarbeitet werden sollten – zu Maracujasaft oder einer sommerlichen Maracujatorte zum Beispiel. Liegen sie zu lange, können sie von innen vertrocknen.
Lagerung von Maracujas: Darauf solltest du achten:
- Lagere die fruchtigen Exotinnen kühl. Zehn Grad gelten als ideale Temperatur.
- Ist die Maracuja noch nicht ganz reif, bewahre die Frucht bei Zimmertemperatur oder in der Nähe von Äpfeln auf. Sie sondern ein Gas ab, das den Reifeprozess der Maracuja beschleunigt.
- Spüre das Gewicht der Frucht: Fühlt sich eine Maracuja sehr leicht an, weist das darauf hin, dass sie von innen bereits ausgetrocknet sind.
- Möchtest du Maracujas einfrieren, löffle das Fruchtfleisch einfach aus der Schale, püriere es, gib das Mus in einen Eiswürfelbehälter un dlege dieses ins Tiefkühlfach. Dort hält sich die Südfrucht mehrere Monate. Derart vorportioniert wird die Maracuja außerdem zur leckeren Express-Zutat im Frühstücks-Smoothie oder in einem cremigen Dessert.
Verwendung von Maracujas
Ihr Geschmack ist ein Aha-Erlebnis. Besonders beliebt ist Maracuja wegen des fruchtig-frischen Aromas in Säften, Nektaren und Smoothies oder als Zusatz in Marmelade und Kompott. Lecker schmeckt Maracujasaft aber auch in Soßen, pikanten Suppen, als Essigersatz im Salatdressing – oder natürlich pur, wenn du es gern säuerlich magst. Alles zur Verwendung der Maracuja erfährst du hier:
Frische Maracuja essen – so geht’s
Wie Kiwis kannst du frische Maracujas direkt aus der Schale löffeln – theoretisch zumindest. Maracuja essen nur wenige pur, den meisten ist sie dafür zu säurehaltig. Im Sommersalat hingegen sorgt ihr Fruchtfleisch samt der knackigen Kerne für eine angenehm-frische Note, macht sich aber auch als Topping vom Müsli, der Obstbowl oder dem Joghurt prima. Um an das Fruchtfleisch zu gelangen, schneide die gewaschene Frucht am besten quer mit einem Messer auf und löffle sie aus.
Maracujas in Desserts
Als säuerliches Gegengewicht zu süßen Gerichten schmeckt Maracuja besonders gut. Daher wird das gelbe Obst gern in Verbindung mit Milchsüßspeisen verwendet. Aber auch als Fruchtmuscreme – pur oder zur Verfeinerung von Kuchen und Törtchen – ist die Südfrucht ein leckeres Dessert. Willst du keine sichtbaren schwarzen Kerne, lässt sich das Fruchtfleisch vor der Weiterverarbeitung gut durch ein Sieb drücken.
Maracuja in Getränken
Dank seiner spritzigen Note lässt sich Maracujasaft wunderbar mit anderen Säften oder süßlichem Obst in Smoothies kombinieren. Verlängert mit Soda, etwas Zucker und Eiswürfeln wird aus dem Saft eine exotische Limonade oder sorgt in Cocktails – mit und ohne Alkohol – für fruchtige Frische. Den Saft gewinnst du schnell und einfach, indem du die Frucht halbierst und die Hälften jeweils mithilfe einer Zitronen-presse ausdrückst. Alternativ kannst du das Fruchtfleisch durch ein engmaschiges Sieb streichen.
Leckere Rezepte mit Maracuja
Maracuja zu essen, ist ein kulinarisches Erlebnis: Das Aroma der Frucht ist unnachahmlich frisch. Hier ein paar Rezept-Inspirationen, wie die Säure der Tropenfrucht Desserts, zum Beispiel einer fruchtigen Maracujatorte oder cremigen Kokosschnitten sowie Getränken das gewisse Etwas verleiht: