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Maulbeeren: Welche Sorten gibt es?

Sie wirken wie Himbeeren oder Brombeeren im XXL-Format, schmecken himmlisch-süß – und trotzdem kennt Maulbeeren heutzutage fast niemand mehr. Warum die frischen Früchtchen zu Raritäten geworden sind, der Anbau im eigenen Garten einen Versuch wert ist und es ohne eine ganz bestimmte Sorte keine Seide gäbe – jetzt die spannendsten Fakten in unserem Lexikon nachlesen!

Definition

Was sind Maulbeeren?

Bei der Maulbeere handelt es sich um einen Baum, manchmal auch ein eher strauchartiges Gewächs, das leckere herb-liebliche Früchte hervorbringt. Sie werden ebenfalls Maulbeeren genannt. Spannend: Obwohl sie und die Brombeeren nicht direkt miteinander verwandt sind, heißen sie im Lateinischen gleich – „morus“. Das liegt daran, dass sich die Früchte äußerlich stark ähneln.



Botanik und Herkunft

Botanische Einordnung und Herkunft von Maulbeeren

Mal Busch, mal Baum, in jedem Fall aber dicht, verzweigt, sommergrün und mit länglichen Früchten ausgestattet: Das ist die Maulbeere – auch Maulbeerbaum genannt. Welche botanischen Besonderheiten die Pflanze mit den süßen Früchtchen mitbringt, verraten wir hier.

Botanik: Familie der Maulbeergewächse

Die Maulbeere (Morus) gehört als Gattung zur Pflanzenfamilie der Maulbeergewächse (Moraceae) – genauso übrigens wie ihre große Verwandte, die Feige. Weiß oder hell-, dunkel- bis hin zu schwarz-rot sind die länglich geformten Maulbeerfrüchte, die je nach Sorte bis zu zehn Zentimeter groß werden. Bei ihnen handelt es sich entgegen ihres Namens nicht um Beeren, sondern um sogenannte Nussfruchtverbände. Zusammen mit wechselständigen, breiten Blättern wachsen sie an drei bis 15 Metern hohen selbstfruchtbaren Bäumen, die zuweilen auch als Sträucher sprießen. Die Blüten sind weißgelb bis hellgrün und ähneln damit optisch den Weidenkätzchen.

Wo kommen Maulbeeren her?

Die verschiedenen Arten der Maulbeere sind überwiegend in Ostasien und Persien zu Hause. Schon seit 4.000, wenn nicht sogar 5.000 Jahren, werden die Obstbäume in China angebaut, was die Maulbeere zu einer der ältesten Kulturpflanzen überhaupt macht. Die Griechen priesen sie als Nahrung der Götter und selbst im Neuen Testament finden sich Hinweise auf ihre Fruchtbarkeit. Vom weißen Maulbeerbaum ist bekannt, dass er im Jahr 550 in die Mittelmeerregion kam und dort angebaut wurde. Im 12. Jahrhundert etablierte sich die Maulbeere nach und nach und fand später auch ihren Weg nach Mitteleuropa.


Nährwerte

Nährwerte von getrockneten Maulbeeren

Wie jedes Trockenobst bringen Maulbeeren getrocknet nicht gerade wenige Kalorien mit. Zum Vergleich: Bei den frischen Früchten kommen auf 100 Gramm gerade einmal 44 Kalorien. Relevant bei den getrockneten Maulbeeren ist auch der Anteil an Zucker.

Nährwerte pro 100 g:

Kalorien

330 kcal

Eiweiß

10 g

Fett

3 g

Kohlenhydrate

59 g

davon Zucker

50 g

Ballaststoffe

8,9 g

Vitamin C

10 mg

Vitamin E

5 mg

Eisen

1,6 mg

Kalium

260 mg

Kalzium

36 mg

Magnesium

15 mg

Phosphor

48 mg


Gesundheitsaspekt

Sind Maulbeeren gesund?

Wie bei jedem Obst und Gemüse füttert man den Körper auch mit ein paar Maulbeeren automatisch mit einer ordentlichen Portion an gesundheitsfördernden Stoffen. Welche das sind und wie sie wirken – hier gibt’s den Überblick.

Reich an Vitaminen und Antioxidantien

Maulbeeren enthalten neben Vitamin E vor allem Vitamin C – auch wenn der Gehalt mit etwa zehn Milligramm auf 100 Gramm getrocknete Früchte nicht wahnsinnig hoch ist. Bemerkenswerter ist da schon die Menge an sekundären Pflanzenstoffen wie Resveratrol, das sonst überwiegend in roten Weintrauben enthalten ist und zu den natürlichen Antioxidantien zählt. Sie sollen unsere Körperzellen vor schädlichen Stoffen schützen und haben den Ruf, Alterungsprozesse zu verlangsamen. Im Rahmen einer abwechslungsreichen Ernährung mit viel Obst und Gemüse nimmt man in der Regel automatisch verschiedene antioxidativ wirksame Stoffe zu sich – der Genuss von massenhaft Maulbeeren ist also nicht nötig.

Getrocknete Maulbeeren als Protein-Quelle

Mit Gerstengras beziehungsweise Gerstengraspulver können Maulbeeren getrocknet zwar nicht mithalten, ansonsten sind aber auch sie eine pflanzliche – und vor allem vegane – Proteinquelle. So entfallen auf 100 Gramm der getrockneten Frucht etwa zehn Gramm Eiweiß. Ohne Proteine, als zentralem Baustoff des Körpers, kommt keine Ernährung aus. Muskeln und Organe brauchen sie genauso wie unser Immunsystem und unser Hormonhaushalt. Noch ein wichtiger Punkt: Ist der Kohlenhydratspeicher leer, greift der Körper zur Energiegewinnung auf Proteine zurück.

Nebenwirkungen beim Verzehr von Maulbeeren?

Für die Zeit der Schwangerschaft ist der Genuss von Maulbeeren umstritten. Denn so lecker sie auch sind: Forschungen an schwangeren Affen haben gezeigt, dass das enthaltene Resveratrol der Bauchspeicheldrüse des Embryos schaden kann. Ob die Ergebnisse eins zu eins auf den Menschen übertragbar sind, ist unklar. Im Zweifelsfall also lieber verzichten, um dem ungeborenen Kind keinen Schaden zuzufügen. Der Verbraucherschutz warnt außerdem davor, dass antioxidative Stoffe in isolierter Form – wie in Nahrungsergänzungsmitteln – bei zu hoher Dosierung eine negative Wirkung haben können, speziell bei Krebserkrankungen. Die Einnahme sollte vorsorglich immer medizinisch abgeklärt werden.


Anbau und Ernte

Anbau und Ernte von Maulbeeren

Während Brombeeren standardmäßig in Deutschland angebaut werden und auch wild leicht zu finden sind, sieht es bei der Maulbeere anders aus. Wir verraten, wie es aktuell um den Anbau und die Ernte der süßen Früchte steht.

Wo werden Maulbeeren angebaut?

Wer die Augen offen hält, kann in historischen Gartenanlagen noch den einen oder anderen Maulbeerbaum entdecken. Immerhin galten die Früchte bis ins 17. Jahrhundert hinein als äußerst beliebt! Inzwischen werden Maulbeeren fast nur noch in Südeuropa angebaut. Am wohlsten fühlen sie sich dort, wo auch Wein gut wachsen kann.

Ernte und Saison von Maulbeeren

Maulbeerbäume lassen sich Zeit. So kann es locker fünf bis sieben Jahre dauern, bis sie Früchte tragen. Ist es endlich so weit, werden Maulbeeren auch noch zu unterschiedlichen Zeitpunkten reif und müssen deshalb nacheinander geerntet werden – von Mai bis September. Üblicherweise wird dafür eine große Plane oder ein Tuch unter einem Maulbeerbaum ausgebreitet. Durch kräftiges Schütteln der Äste fallen nur die vollreifen Früchte hinab.

So kannst du Maulbeeren in deinem Garten selbst anbauen

Hello Sunshine! Die Maulbeere liebt es sonnig, warm und windgeschützt. Ein durchlässiger, humoser und eher kalkhaltiger Boden sichert ihr Wachstum. Bekommt sie ein entsprechendes Plätzchen und wird als Steckling im Frühjahr eingesetzt, stehen die Chancen gut, dass man die seltenen Früchte zukünftig reichlich im eigenen Garten ernten kann. Hat beim Anpflanzen alles geklappt, sind Maulbeerbäume vergleichsweise anspruchslos. Junge Bäume benötigen etwas Winterschutz, in heißen Sommern mit ausgedehnten Trockenperioden sollte man einen Maulbeerbaum außerdem regelmäßig und durchdringend wässern.


Sorten

Welche Maulbeer-Sorten gibt es?

Bekannt sind vor allem diese drei: die Weiße Maulbeere aus Ostasien, die Rote Maulbeere aus Nordamerika und die Schwarze Maulbeere aus Persien. Sie unterscheiden sich nicht nur geschmacklich, sondern bringen auch sonst jeweils etwas andere Besonderheiten mit.

Weiße Maulbeeren

Die Weiße Maulbeere (Morus alba) wächst als mittelgroßer Baum mit einer durchschnittlichen Höhe von fünf bis acht Metern und einer eher schmalen, hohen Krone, kommt aber auch in strauchiger Form vor. Die Früchte sind meist weiß bis gelb-rötlich, schmecken süß, ähnlich wie Rosinen, und haben im Vergleich zu anderen Sorten ein eher schwach ausgeprägtes Aroma. Viel interessanter sind ohnehin die glatt-glänzenden, herz- bis eiförmig zugespitzten Blätter! Sie dienen als Futter der Seidenraupe (siehe unten). Wegen der hübschen Blattform wird die Weiße Maulbeere außerdem gerne als Zierbaum gepflanzt.

Schwarze Maulbeeren

Bis zu zehn Meter wächst die weit verbreitete Schwarze Maulbeere (Morus nigra) in den Himmel. Charakteristisch ist die gedrungene Form mit der breiten Baumkrone, die bei voller Reife purpurfarbene bis schwarz-violette Früchte hervorbringt. Ihr Geschmack ist würzig-süß. Im Vergleich zur Weißen Maulbeere ist die Blattoberfläche rau und weist feine Stacheln auf. Ein weiteres besonderes Merkmal ist der knorrige, vielfach verdickte Stamm.

Rote Maulbeeren

Die Rote Maulbeere (Morus rubra) schafft es in majestätische Höhen von bis zu 15 Metern. Weil sie es gerne feucht hat, gedeiht sie meist an Flussufern. Auf den ersten Blick unterscheiden sich ihre schmackhaften, roten bis violetten Früchte kaum von denen ihrer engen Verwandten, der Schwarzen Maulbeere, die zu Beginn ebenfalls rot leuchten. Sie sind in der Länge jedoch etwas kleiner.


Einkauf und Lagerung

Einkauf und Lagerung von Maulbeeren

So süß, so selten und sooo sensibel: Wer frische Maulbeeren entdeckt, sollte direkt zugreifen – und sie noch unterwegs vernaschen. Warum die leckeren Früchtchen nur ausnahmsweise frisch zu haben sind, erklärt auch, warum sie am besten sofort gegessen werden.

Kann man in Deutschland frische Maulbeeren kaufen?

Da die Früchte leicht verderben und sich kaum transportieren lassen, kommen sie frisch so gut wie gar nicht in den Handel. Selten gibt es sie im Hoch- und Spätsommer auf Märkten oder in Hofläden zu kaufen, wenn sie aus regionaler Ernte kommen. Importe scheiden wegen zu langer Transportwege aus. Wesentlich unkomplizierter sind Maulbeeren getrocknet. Sie gibt es ganzjährig im Handel – vor allem in Reformhäusern, asiatischen oder arabischen Lebensmittelläden und im Bio-Bereich, gerne auch als Zutat von Beerenmischungen.

Lagerung von frischen Maulbeeren

Die reifen Früchte sind sehr weich und zerfallen schon beim leichtesten Druck. Deshalb wandern Maulbeeren idealerweise direkt vom Strauch in den Mund – und zwar wortwörtlich. Alternativ transportiert man sie möglichst behutsam nach Hause und verarbeitet sie dort sofort. Mit Glück halten sich die sensiblen Leckerbissen nach der Ernte im Garten auch ein bis zwei Tage im Kühlschrank, aber darauf ankommen lassen sollte man es bei der seltenen Ausbeute nicht.


Zubereitung

So kannst du Maulbeeren zubereiten

Mit frischen, genauso aber auch mit getrockneten Maulbeeren lassen sich jede Menge Leckereien herstellen. Wir hätten da ein paar Ideen.

Frische Maulbeeren verarbeiten

Und jetzt gaaanz sachte: Damit Maulbeeren nicht sofort zu Mus werden, sollte man zur Vorbereitung vorsichtig die Blütenkelche abzupfen – das war’s auch schon. Zum Wegnaschen sind die fruchtigen Raritäten pur eine Attraktion auf jeder Sommertafel. Werden sie nicht sofort verspeist, lassen sich frische Maulbeeren außerdem leicht zu Saft verarbeiten, geben Smoothies etwas Extrasüße und lassen sich als Sirup haltbar machen. Möglich ist auch die Herstellung von Maulbeer-Gelee, -Marmelade oder -Fruchtleder.

Getrocknete Maulbeeren verwenden

Ersatz für Gummitiere und Schoki gesucht? Getrocknete Maulbeeren sind ein leckerer Snack für Süßschnäbel. Gleichzeitig kann man sie als Topping auf die Joghurt-Bowl rieseln lassen, die Früchte in eigene Müsli- und Früchteteemischungen oder wie Rosinen als süße Beigabe in Kuchen, Kekse, Brot und Brötchen geben.


Wissenswertes

Was haben Maulbeeren mit der Seidenraupenzucht zu tun?

Wir haben es schon angedeutet: Die Weiße Maulbeere und die Raupen des Seidenspinners, die sogenannten Seidenraupen, teilen eine gemeinsame Geschichte. Weil die Blätter für die Tierchen eine echte Delikatesse sind, wurden Maulbeerbäume über Jahrhunderte hinweg speziell für die Seidenproduktion gepflanzt. Preußenkönig Friedrich I. war es, der die Weiße Maulbeere für die Zucht der Seidenraupe nach Deutschland brachte. Mit der Zeit wurde deutlich, dass importierte Seide aus Fernost wesentlich preiswerter war als die eigene Herstellung. Auch deshalb verlor der Anbau von Maulbeeren im eingehenden 20. Jahrhundert an Bedeutung.


Rezepte

Leckere Rezepte mit (getrockneten) Maulbeeren

Schon mal selbst Müsliriegel gemacht? Neben den persönlichen Lieblingsflocken, gehackten Nüssen, Mandeln oder Kokoschips sind Trockenfrüchte wie Datteln, Rosinen und auch Maulbeeren perfekt, um der Leckerei mehr Süße zu geben. Fertige Müslimischungen enthalten oft zugesetzten Zucker. Stattdessen lieber eigenes Granola herstellen und Maulbeeren getrocknet dazugeben.



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