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Tafelwein: Wein ohne Qualitätsprüfung?

Sicher hast du den Begriff „Tafelwein“ schon einmal gehört, aber weißt du auch, was er genau bedeutet? Entgegen der landläufigen Meinung handelt es sich hierbei nämlich nicht unbedingt um minderwertigen Wein. Wir verraten dir, zu welchen Gelegenheiten Tafelwein ausgezeichnet schmeckt und welche Geschichte sich hinter dem Begriff versteckt.

Definition

Was ist Tafelwein?

Tafelwein, auch Tischwein genannt, ist normaler roter, weißer oder Roséwein aus Trauben. Das Besondere: Er wird keiner besonderen Qualitätsprüfung unterzogen. Damit bildet Tafelwein die unterste Qualitätsstufe beziehungsweise Güteklasse von insgesamt vier: Über dem Tafelwein ist der Landwein angesiedelt, darüber steht der Qualitätswein und auf der obersten Stufe der Prädikatswein, oft auch als Qualitätswein mit Prädikat bezeichnet. Anders als beim Qualitätswein gibt es beim Tafelwein keine Ertragsgrenze. Und die Rebsorten und Trauben dürfen aus ganz Europa stammen. Einige Kriterien muss jedoch auch der Tafelwein erfüllen, dazu später mehr.

Tafelwein wird zu „Wein ohne Herkunftsbezeichnung“

Die Bezeichnung Tafelwein gibt es seit der EU-Weinrechtsänderung des Jahres 2009 eigentlich nicht mehr, seither bezeichnet man ihn nämlich als Deutscher Wein ohne Herkunftsangabe oder ganz einfach Wein. Das liegt einerseits daran, dass man ein einheitliches System für die EU schaffen wollte (auch in anderen Ländern wurde die entsprechenden Begriffe für Tafelwein offiziell abgeschafft), andererseits war vielleicht auch der Name Tafelwein irreführend – schließlich hört er sich eher edel an. Dennoch scheint sich der mittlerweile veraltete Begriff hartnäckig zu halten, er dürfte warscheinlich mehr Menschen geläufig sein als die neue Betitelung.   



Eigenschaften

Tafelwein in Deutschland: Eigenschaften und Anforderungen

Werfen wir doch einmal einen genaueren Blick auf den Tafelwein: Was kann er und was zeichnet ihn aus?

Unterliegt Tafelwein einer Qualitätsprüfung?

Nein, Tafelwein unterliegt keiner Qualitätsprüfung. Er darf deshalb keinen Obst- und keinen Gemeindenamen enthalten und nicht nach einem bestimmten Anbaugebiet benannt werden. Und er kann nicht mit amtlichen Prämierungen ausgezeichnet werden.

Mindestanforderungen an Tafelwein

Deutscher Tafelwein darf nur aus zugelassenen Rebsorten gekeltert werden, für den Verschnitt dürfen alle Rebsorten aus Europa verwendet werden. Er muss einen Alkoholgehalt von mindestens fünf Prozent besitzen. Er darf durch die sogenannte Chaptalisation mit Zucker beim Gärprozess angereichert werden, um den Alkoholgehalt zu erhöhen, dieser muss dann bei mindestens achteinhalb Prozent Vol. im Endprodukt liegen.

Ist Tafelwein schlechter als Qualitätswein?

Wenn Winzer Tafelwein keltern, dann kann das viele Gründe haben: Es kann unter anderem sein, dass sie keine Kapazitäten und Ressourcen haben, um den Qualitätsprüfungen standzuhalten. Tafelwein kann, muss aber nicht unbedingt, minderwertiger sein oder schlechter schmecken als Qualitätswein. Des Weiteren dürfen Winzer mancher Regionen aufgrund der geografischen Lage keinen offiziellen Qualitätswein keltern und stellen deshalb feinen Land- oder Tafelwein her.


Weinregionen

Tafelwein aus verschiedenen Regionen

Auch in anderen Ländern gibt es die Äquivalente zum deutschen Tafelwein, von einigen hast du bestimmt schon einmal gehört.

Deutscher Tafelwein: Tischwein

In Deutschland gibt es sechs ausgewiesene Tafelweinregionen: Rhein-Mosel, Oberrhein, Neckar, Bayern, Albrechtsburg und Stargarder Land. Deutschem Tafelwein fehlt häufig die Tiefe, dennoch eignet er sich aufgrund des oft niedrigen Alkoholgehalts zum Beispiel zum Mittagessen.

Österreichischer Tafelwein

Auch in Österreich wurde nach EU-Verordnung im Jahr 2009 der Begriff Tafelwein durch die Kategorie Wein ohne Herkunftsbezeichnung ersetzt. Die Besonderheit: Tafelwein darf hier nicht in 0,75-Liter-Flaschen abgefüllt werden.

Italienischer Tafelwein: Vino da Tavola

Italienischer Tafelwein hat lange Tradition und existiert unter dieser Bezeichnung seit dem Jahr 1973. Wenn man weiß, wonach man Ausschau halten muss, findet man in Italien exzellente Tafelweine, die oft locker mit Weinen höherer Güteklassen mithalten können.

Spanischer Tafelwein: Vino de Mesa

In Spanien trinkt man den Tischwein häufig zum Mittagessen, meist wird er in Karaffen serviert. Auch hier kann man Glück haben, es gibt auch Vinos de Mesa aus renommierten Anbaugebieten wie La Rioja. In beliebten Mischgetränken wie Sangria oder Tinto de verano findet Tafelwein auch seine Verwendung.

Französischer Tafelwein: Vin de Table/ Vin de France

Wer hätte das gedacht: Rund die Hälfte aller französischen Weine sind Tafelweine! Vorgeschrieben sind bestimmte Rebsorten sowie Mindestwerte für Säure und Alkohol. Außerdem müssen auf dem Etikett die Bezeichnung „Vin de Table“ sowie der Alkoholgehalt vermerkt sein. Vin de Table oder auch Vin de Consommation Courante trinkt man vorwiegend auf dem Land.


Sorten

Tafelweinsorten: Rot-, Rosé- und Weißwein

In allen genannten Ländern findet sich roter, rosé und weißer Tafelwein. Entgegen einem weitverbreiteten Irrglauben wird Roséwein übrigens nicht aus rotem und weißem Wein gemischt, ein Verschnitt dieser Art ist in der EU sogar verboten. Roséwein wird aus Rotweintrauben gekeltert, jedoch werden die Schalen nach kurzer Zeit schon entfernt, daher die schwache Färbung.


Einkauf und Lagerung

Einkauf und Lagerung von Tafelwein

Zum Kochen oder für nicht allzu besondere Anlässe lohnt es sich, einen gefälligen Tafelwein immer im Haus zu haben. Wir verraten dir, wo du ihn bekommst und wie du ihn am besten aufbewahrst.

Wo kann man Tafelwein kaufen?

Wie Qualitätswein findest du auch Tafelwein im Supermarkt im Weinregal. Bevor du dir einen großen Vorrat an Tafelwein zulegst, lohnt es sich, einige verschiedene Exemplare zu probieren, bis du einen gefunden hast, der dir wirklich schmeckt. Pauschal kann man sagen: Gefälligen, durchschnittlich guten deutschen Tafelwein gibt es bereits für circa fünf Euro pro Flasche.

Lagertipps für Tafelweine

Für Tafelwein gilt bei der Lagrung dasselbe wie für Qualitätswein:

  • Im Idealfall lagern Weinflaschen an einem kühlen Ort bei zehn bis 15 Grad, der Keller oder die Speisekammer können also ideal sein.
  • Rosé- und Weißweine verderben, einmal geöffnet, schneller als Rotwein, man sollte sie innerhalb von wenigen Tagen aufbrauchen und bis dahin im Kühlschrank aufbewahren.
  • Rotwein am besten mit seinem Korken wieder verschließen, auch er darf im Kühlschrank zwischengelagert werden.

Verwendung

Zu welchen Speisen passt Tafelwein?

Tafelwein, primär aus Spanien und Italien, passt prima zu jedem Mittag- oder Abendessen ohne besonderen Anlass, beispielsweise als Begleiter zu Pasta, Fleisch, Fisch und Salat. Der Wein ist manchmal etwas herber, oft leichter. Rosé- und Weißwein schmecken auch als Schorle prima.




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