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Blähungen beim Baby: Was hilft wirklich?

Wenn das Baby zu viel Luft schluckt, können Blähungen auftreten. Mit unseren Tipps und Tricks lernst du nicht nur Methoden kennen, um Blähungen zu vermeiden. Wir verraten dir auch wirkungsvolle Hausmittel, die bei Blähungen Abhilfe schaffen.

✔️ in Zusammenarbeit mit Judith Fuchs, Hebamme

Ursachen

So entstehen Blähungen

Blähungen können bei Babys gerade in den ersten Lebensmonaten häufiger auftreten. Im Bauch sammelt sich aus verschiedenen Gründen zu viel Luft, die der kleine Körper nicht schnell genug abbauen kann. Zudem ist es möglich, dass sich die Luft staut, wenn beim Bäuerchen oder Pupsen keine oder nicht genügend Luft entwichen ist. Die Ursachen für Blähungen sind vielfältig.

Luftaufnahme beim Weinen, Trinken und Atmen

In den häufigsten Fällen gelangt die Luft beim Trinken – vor allem aus dem Fläschchen – in den Körper des Kindes. Aber auch wenn es atmet oder weint, kann es zu viel Luft aufnehmen. Dann kämpft es mit einem Blähbauch und den damit verbundenen Schmerzen.

Noch nicht ausgereiftes Verdauungssystem

Da dein kleiner Sonnenschein noch nicht lange auf der Welt ist, steht seinem Körper noch einiges an Wachstum und Entwicklung bevor. Davon betroffen ist auch sein Verdauungssystem, denn dieses ist so kurz nach der Geburt noch nicht vollständig ausgereift. Der kleine Körper produziert in dieser Anfangszeit meist noch nicht genügend Verdauungsenzyme und auch die Darmflora ist noch nicht stabil. Dadurch kann der Körper noch nicht mit der vielen Luft umgehen, was zu leichten Schmerzen führt. Tipps für eine ausgewogene Ernährung im ersten Lebensjahr findest du in unserem Ernährungsratgeber für Babys.

Verzicht auf Kuhmilch

Manche Kinder reagieren auf Kuhmilch allergisch, was zu Blähungen oder allgemeinen Bauchschmerzen führen kann. Generell sollten Babys frühestens ab dem sechsten Monat Kuhmilch im Babybrei bekommen, jedoch nie als Milchersatz im Fläschchen.


Abhilfe

Was hilft, wenn dein Baby Blähungen hat?

Infografik: Hebammentipps gegen Blähungen beim Baby

Wenn dein Nachwuchs weint und sich windet, weil sein Bäuchlein schmerzt, gibt es einige Tricks und Tipps, um deinem Kind Gutes zu tun.

Bäuerchen machen

Damit das Aufstoßen gelingt, ist es wichtig, nach jeder Mahlzeit ein Bäuerchen zu provozieren. Das richtige Vorgehen ist dabei sehr wichtig. Wählen kannst du zwischen vier Varianten:

  1. Klassische Schulterlage: Lege dein Kind an deine Schulter. Sein Kopf sollte sich über der Schulter befinden. Die Armbeuge kann den Po abstützen. Fahre sanft mit deiner Hand am Rücken auf und ab. Alternativ kannst du auch mit der freien Hand leicht auf den Rücken des Babys klopfen, damit die Luft entweicht.
  2. Fliegergriff: Lege dein Baby auf deinen Unterarm. Sein Köpfchen liegt in deiner Hand und wird dadurch abgestützt. So kannst du dein Baby herumtragen, bis sich die Spannung löst.
  3. Auf dem Schoß: Auch sitzend gelingt ein Bäuerchen sehr gut. Setze dein Baby auf deinen Schoß, sodass sein Rücken zu deinem Bauch zeigt. Greife mit einem Arm einmal unter die Arme und um das Baby herum und beuge seinen Oberkörper leicht nach vorne. Mit der anderen Hand kannst du nun auf den Rücken klopfen oder streicheln.
  4. Beine strecken und beugen: Das Kind liegt auf dem Rücken. Nun beugst du seine Beine, die Knie zeigen in Richtung Bauchnabel, und dann streckst du diese wieder. Auch Fahrradfahren mit den Kinderbeinchen kann helfen, die Luft entweichen zu lassen.
Blähungen beim Baby sind keine Seltenheit und in der Regel auch nicht schlimm. Wichtig ist, dass du deinem Kind hilfst, die Luft im Körper wieder auszustoßen. Das bekannteste Mittel dafür ist das Bäuerchen machen. Dies kann durch verschiedene Haltungen unterstützt werden und braucht manchmal etwas Zeit. Auch Wärme und Tragen helfen dem Baby, sich zu entspannen und die Luft aus dem Körper zu bringen. Hebamme Judith Fuchs

Vater massiert Bäuchlein von Baby

Weitere Hilfsmittel und Maßnahmen

Neben dem bekannten Bäuerchen gibt es weitere Möglichkeiten, um die Schmerzen des kleinen Lieblings zu lindern:

  • Bauchmassage: Reibe mit sanften, kreisenden Bewegungen vorsichtig über den Bauch deines Babys. Achte darauf, im Uhrzeigersinn zu massieren. So kann die Verdauung gefördert werden. Öle unterstützen die Wirkung zusätzlich, vor allem welche mit verdauungsfördernden Wirkstoffen wie Kümmel, Anis oder Fenchel.
  • Schlafen: Schlafen ist sehr hilfreich. Das Baby kann sich beruhigen und entspannt zusätzlich.
  • Pucken:  Babys, die in ein Pucktuch gewickelt sind, haben meist weniger Bauchweh. Auch schlafen sie in der Wicklung schneller ein. Bei dieser Wickeltechnik fühlt sich das Kind wie in Mamas Bauch, ist dabei leicht bekleidet, wodurch es seinen eigenen Körper besser spürt und sich geborgen fühlt. Allerdings sollte man das Pucken gut dosieren und das Kind nicht die ganze Zeit in dem Wickeltuch belassen.
  • Gymnastik: Um die Luft zu lösen und für mehr Entspannung zu sorgen, bietet sich Gymnastik an. Lege das Baby auf den Rücken, winkel seine Beine leicht an und schiebe es vorsichtig Richtung Oberkörper. Diese Hockstellung erleichtert es deinem Nachwuchs, Luft abzulassen.
  • Tragetuch oder Tragesystem: Sauerstoff und Mamas oder Papas Nähe können deinem kleinen Schatz ebenfalls helfen. Trage ihn beim Spazieren daher in einem Tuch oder in einem geeigneten Tragesystem nah an deinem Körper. So kann dein Baby deine Wärme und Nähe spüren und die Bewegung hilft, die Luft in seinem Körper zu lösen. Zusätzlich wirken deine Atmung und die Auf- und Ab-Bewegung deines Bauches wie eine kleine Bauchmassage bei deinem kleinen Schatz. Wird dir das Tragen zu anstrengend, kannst du dich alternativ mit deinem Baby im Arm auf einen Gymnastikball setzen und sanft auf und ab wippen.
  • Wärme: Um Spannungen zu lösen, ist Wärme ebenso gut geeignet. Lege deinem Schatz zum Beispiel ein warmes Kirsch- oder Traubenkernkissen auf den Bauch. Achte unbedingt darauf, dass es nicht zu warm ist und der Haut deines Lieblings schadet. Du kannst das Kissen beispielsweise in ein Handtuch wickeln. Manchmal hilft auch ein warmes Bad.

Füttern mit der Flasche

Tipps für das Flaschengeben

Flaschenbabys sind besonders häufig von Blähungen betroffen. Das liegt daran, dass der Sauger häufig weniger gut im Mund des Babys sitzt als die Brustwarze. Zudem kann das Baby an der Brust den Trinkfluss selbstständiger beeinflussen als am Fläschchen – hier fließt die Milch meist schneller, wodurch mehr Luft in den Körper gelangt. Daher empfehlen wir dir, beim Füttern folgende Punkte zu beachten.

Babys nicht im Liegen füttern

Babys sollten beim Trinken aus der Flasche nie liegen. Besser ist es, wenn das Baby in einer halbaufrechten Position – am besten in der Armbeuge wie beim Stillen – gehalten wird. Das erleichtert ihm das Aufstoßen.

In Ruhe aufstoßen lassen

Wie auch nach dem Stillen ist es wichtig, dass das Baby genügend Zeit hat, aufzustoßen oder ein Bäuerchen zu machen. Gib ihm hierfür die Zeit, die es braucht, manchmal dauert es einfach etwas länger. 

Optimale Neigung der Flasche

Es ist wichtig, dass die Flasche so gehalten wird, dass die Milch vollständig den Sauger füllt und dadurch keine Luft mehr in diesem Bereich der Flasche ist. So kann auch keine Luft vom Kind aufgenommen werden.

Luft und Schaum im Fläschchen vermeiden

Bei der Zubereitung des Fläschchens solltest du darauf achten, dass sich darin möglichst wenig Luft befindet. Schüttel das Fläschchen nicht, denn so vermengen sich Milch und Luft. Schwenke das Fläschchen stattdessen lieber. Bei der Verwendung von Milchpulver ist es ratsam, Flüssigkeit und Pulver vorsichtig mit einem Löffel miteinander zu vermischen.

Du kannst das Fläschchen nach dem Mischen etwas stehen lassen, sodass sich die entstandenen Blasen wieder setzen. Wichtig ist auch, dass du deinem Baby das Fläschchen langsam gibst. Die Nahrungsaufnahme über die Flasche sollte genauso lange dauern wie eine Stillmahlzeit, also mindestens zehn Minuten. Mache zwischendurch immer wieder Pausen und halte die Flasche nicht zu steil.

Und ein letzter Tipp: Wechsel nicht ständig die Marke der Säuglingsnahrung, sondern bleibe möglichst bei einem Hersteller.


Stillen

Tipps fürs Stillen

Auch wenn Stillen generell empfohlen wird und es heißt, dass gestillte Kinder weniger Blähungen bekommen, bleiben diese trotzdem nicht immer davon verschont. Mit folgenden einfachen Tipps lässt sich das verhindern.

Zeit und Ruhe

Nimm dir Zeit für das Stillen, schaffe eine angenehme Atmosphäre und sorge für viel Ruhe. Lege dein Baby Bauch an Bauch zu deinem, sodass es für euch beide eine angenehme Position ist.

Richtig anlegen

Achte darauf, dass dein Baby mit seinem Mund die Brustwarze komplett umschließt, so kann keine Luft beim Schlucken aufgenommen werden. Saugt dein Baby langsam, verringert sich der aufgenommene Luftanteil. Zudem ist es besser, wenn dein Baby länger an einer Brust liegt. Mit den ersten Schlucken wird viel Milchzucker aufgenommen, was zur Gasbildung im Darm beitragen kann. Erst nach und nach wird die Milch fettreicher, was für das Wachstum deines Babys besser ist. Achte darauf, dass kein Schnalzen oder ähnliche Geräusche des Babys zu hören sind, wenn es an der Brust trinkt.

Ernährung der Mutter

Unterschiedliche Lebensmittel, welche die Mutter zu sich nimmt, können Blähungen beim Kind hervorrufen. Das ist aber von Person zu Person verschieden. Meistens merkt man selbst, wovon der eigene Verdauungstrakt geplagt ist, und kann zukünftig auf das Lebensmittel verzichten. Aber prinzipiell gilt: Es muss kein Lebensmittel von vornherein vermieden werden! Probiere aus, was ihr beide gut vertragt und was nicht.


Ein Fall für den Kinderarzt?

Bei welchen Symptomen solltest du mit dem Baby zum Arzt?

Schmerzen zeigt dein Nachwuchs durch Weinen und Schreien. Doch auch ein harter Bauch, das Krümmen seines kleinen Körpers, Erbrechen oder Appetitlosigkeit können auf Blähungen hinweisen. Nicht bei all diesen Symptomen musst du den Kinderarzt aufsuchen. Allerdings solltest du unbedingt medizinische Hilfe in Anspruch nehmen, wenn die Symptome nach jeder Mahlzeit auftreten, sich langfristig beim Stuhlgang deines Babys Auffälligkeiten zeigen wie Durchfall, Verstopfung oder Farbveränderungen oder wenn es sich dauerhaft weigert, zu trinken. Leidet dein Baby unter Fieber, ist dies ein weiterer Grund, den Arzt aufzusuchen.


Über Judith Fuchs

Hebamme

Portrait: Judith Fuchs

Judith Fuchs begleitet als Hebamme Schwangere und ihre Familien während der Schwangerschaft und der Geburt im Geburtshaus sowie zu Hause. Sie steht ihnen außerdem während des Wochenbetts und der Stillzeit unterstützend zur Seite. Eine respektvolle, individuelle und interventionsarme Betreuung sind ihr dabei ein Herzensanliegen. In unseren FamilienMomenten klärt sie als Expertin über alle Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit auf. Judith Fuchs hat selbst zwei Kinder.


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