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Was darf ich in der Schwangerschaft nicht essen?

Das Thema Ernährung spielt in der Schwangerschaft eine wichtige Rolle. Vielleicht hast du schon davon gehört, dass du auf manche Lebensmittel lieber verzichten solltest. Warum das so ist und um welche Lebensmittel es sich handelt, haben wir hier für dich zusammengestellt. 

✔️ in Zusammenarbeit mit Dr. Alexa Iwan, Ernährungswissenschaftlerin

Lebensmittel während der Schwangerschaft

Diese Lebensmittel solltest du meiden

Manchmal ist es schwerig, als Schwangere den Überblick zu behalten: Welche Lebensmittel darfst du während der Schwangerschaft essen? Welche sind tabu?

Manche Verbote scheinen auf den ersten Blick strikt, haben jedoch stets zum Ziel, dich und dein Baby vor gefährlichen Lebensmittelinfektionen zu schützen. Diese können ausgelöst werden durch Toxoplasmen, Listerien oder Salmonellen. Welche Lebensmittel du in der Schwangerschaft meiden solltest und was es bei der Zubereitung zu beachten gilt, erfährst du in unserer Übersicht. Weitere Informationen findest du auch in unserem Ernährungsratgeber für Schwangere.

Fleisch- und Wurstwaren

Fleisch liefert wertvolles Eiweiß und Eisen und ist dadurch ein sinnvoller Bestandteil deines Speiseplans während der Schwangerschaft. Wenn du ein paar Dinge beachtest, steht dem unbeschwerten Verzehr nichts im Weg:

  • Erhitze Fleisch mindestens zwei Minuten lang über 70 Grad.
  • Bei Innereien ist Vorsicht geboten, da sie eine erhöhte Konzentration an Schadstoffen aufweisen können. Eine Ausnahme ist die Leberwurst, da sie nur zum Teil aus Leber besteht. Als sogenannte Kochwurst wurde sie außerdem bei der Herstellung erhitzt. Ab dem zweiten Trimester kannst du ab und zu ein Leberwurstbrot essen, davor solltest du es meiden. Da Leberwurst sehr Vitamin A-haltig ist, solltest du sie jedoch nicht täglich verzehren, da von einer zu hohen Aufnahme des Vitamins abgeraten wird.

Ungeeignete Fleisch- und Wurstwaren in der Schwangerschaft

  • rohes, nicht durchgegartes Fleisch und Geflügel wie Steaks, rosa Entenbrust, Mett, Tatar, Carpaccio
  • Rohwürste wie Salami, Teewurst, Mettwurst, Plockwurst, Cervelatwurst, Landjäger, Schmierwurst, Katenwurst, Schlackwurst
  • rohe Pökelfleischerzeugnisse wie Rohschinken, Räucherspeck, Lachsschinken, Rauchfleisch, Nussschinken, geräucherte Entenbrust, Serranoschinken, Parmaschinken, Schwarzwälder Schinken, Bündnerfleisch
  • Innereien wie Leberpastete
  • Fleischsalat mit frischer Mayonnaise aus rohen Eiern

Erlaubte Fleisch- und Wurstwaren

  • durchgegartes Fleisch und Geflügel, gegarte Pökelfleischerzeugnisse wie Kochschinken, Putenbrust, Kasseler
  • Brühwurst wie Bierwurst, Bierschinken, Fleischwurst, Gelbwurst, Jagdwurst, Leberkäse, Lyoner, Mortadella, Wiener  Würstchen, Frankfurter Würstchen, Weißwurst, Leberkäse, Käsekrainer, Debreziner
  • Kochwurst wie Corned Beef, Blutwurst, Leberwurst, Sülzen, Leberwurst, Grützwurst, Presswurst, Zungenblutwurst
  • konservierte Wurstwaren in Gläsern oder Dosen
  • industriell gefertigter Fleischsalat mit pasteurisierten Eiern

Eier

Eier sind eine gute Nährstoffquelle für dich und dein Baby. Neben Eiweiß enthalten sie Eisen, Zink, Kalium, Vitamin A, D und E sowie verschiedene B-Vitamine. Esse während der Schwangerschaft nur vollständig durchgegarte Eier, weil Eier mit Salmonellen belastet sein können. Frage bei Desserts immer nach, ob rohe Eier verwendet wurden. 

Entscheidend für den unbedenklichen Verzehr von Eiern ist selbstverständlich auch deren Frische. Diese lässt sich mit einem simplen Trick ermitteln: Ein frisches Ei sinkt in einem Glas voll Wasser zu Boden, ein mittelaltes richtet sich auf und ein altes Ei steigt an die Oberfläche. Um das Risiko einer Salmonellen-Infektion zu vermeiden, solltest du außerdem darauf verzichten, Ostereier auszupusten.

Ungeeignete Eierspeisen oder Produkte mit Ei

  • weich gekochte Eier
  • Omelette, Spiegelei oder Rührei mit weichem Eigelb und Eiweiß
  • Eier, die Löcher oder Risse in der Schale haben
  • Mayonnaise, Sauce Hollandaise  oder Remoulade mit rohem Ei
  • Tiramisu, Schokomousse, oder Softeis mit rohem Ei
  • ungebackener Kuchen- oder Keksteig mit Ei

Erlaubte Eierspeisen oder Produkte mit Ei 

  • hart gekochte Eier
  • Omelette, Spiegelei oder Rührei mit hartem Eigelb und Eiweiß
  • gebackener Kuchen, gebackene Kekse und andere gekochte oder gebackene Speisen mit Eiern

Käse

Milch und Milchprodukte sind wichtige Proteinlieferanten und versorgen dich und dein Baby mit Mineralstoffen wie Kalzium und Magnesium. Doch nicht jede Käsesorte kannst du als werdende Mama bedenkenlos verzehren.

  • Rohmilch und Rohmilchkäse werden bei der Verarbeitung auf höchstens 40 Grad erwärmt. Durch die niedrigere Temperatur werden nicht alle Krankheitserreger aus der Milch abgetötet, sodass Schnitt- und Weichkäse aus roher Milch Keime wie Listerien oder Salmonellen enthalten kann. Einzig aus Rohmilch gewonnener Hartkäse wie Parmesan stellt hier eine Ausnahme dar. Durch seinen langen Reifungsprozess ist der Wassergehalt so gering und der Salzgehalt so hoch, dass keine Keime mehr enthalten sind. 
  • Unbedenklich ist außerdem der Verzehr von Käse aus pasteurisierter und erhitzter Milch. Da sich jedoch auf der Käserinde Listerien ansiedeln können, schneide diese am besten immer ab, um ganz auf der sicheren Seite zu sein. 

Alle Rohmilchprodukte unterliegen einer Kennzeichnungspflicht. Du findest dann auf der Verpackung den Hinweis „Aus Rohmilch hergestellt“. Steht kein Hinweis auf der Verpackung, wurde pasteurisierte Milch verwendet. An der Käsetheke bitte stets nachfragen.

Ungeeigneter Käse in der Schwangerschaft

  • Schnitt- und Weichkäse aus Rohmilch wie Camembert, einige Sorten Brie, Roquefort
  • Blauschimmelkäse wie Gorgonzola, Bergader, Bleu d’Auvergne, Romano
  • Rotschimmelkäse wie Esrom, Handkäse, Harzer, Limburger, Mainzer, Münster, Tilsiter
  • vorgefertigter Reibe- oder Raspelkäse
  • eingelegter Frischkäse oder Käse aus offenen Gefäßen wie Feta, Schafskäse, Hüttenkäse, Mozzarella, Ricotta

Erlaubter Käse

  • Schnitt- und Weichkäse aus pasteurisierter Milch, aber ohne Rinde wie. Gouda, Butterkäse, Leerdammer
  • Hartkäse ohne Rinde wie Parmesan, Emmentaler, Bergkäse
  • Kochkäse, Schmelzkäse
  • Backcamembert, Ofenkäse, Käsefondue, Raclette
  • industriell hergestellter und verpackter Frischkäse oder eingelegter Käse wie Feta, Schafskäse, Hüttenkäse, Mozzarella, Ricotta)

Fisch

Durch ihren hohen Gehalt an gesunden Omega-3-Fettsäuren sind manche Fischsorten für Schwangere besonders geeignet. Hierzu zählen vor allem fettreiche Seefische wie Lachs, Makrele oder Hering. Auch sind sie reich an Proteinen und versorgen dich mit wertvollen Mikronährstoffen.

Ob frisch oder tiefgefroren: Wichtig ist, dass der Fisch richtig durchgaren muss, bevor er verzehrt werden kann. Ansonsten besteht die Gefahr einer Listerien-Infektion. Auf Thunfisch solltest du aufgrund seines Quecksilbergehalts verzichten.

Ungeeigneter Fisch

  • roher Fisch wie Sushi, Sashimi, Carpaccio
  • Muscheln und rohe Meeresfrüchte wie Austern, Caviar, Garnelen, Schrimps
  • gesalzene, geräucherte oder gebeizte Fische wie gebeizter Lachs, Räucherlachs, Stremellachs, Räucherforelle, Räuchermakrele, Sahnehering, Rollmops, Matjes
  • Thunfisch 

Geeigneter Fisch

  • gekochte, gedünstete oder gebratene Fische 
  • gekochte, gedünstete oder gebratene Meeresfrüchte außer Muscheln
  • Fisch in Konserven wie Brathering oder Hering in Tomatensoße
  • Fischmarinaden wie Bismarckheringe, Rollmöpse oder Heringröllchen in stark saurem Aufguss

Getränke

Von der Frühschwangerschaft bis zum letzten Trimester erhöht sich deine Blutmenge um bis zu eineinhalb Liter. Auch wird vermehrt Fruchtwasser produziert, um das ungeborene Kind zu schützen. Dein Bedarf an Flüssigkeit steigt entsprechend an.

  • Um dich und dein Baby während der Schwangerschaft optimal zu versorgen, solltest du täglich mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu dir nehmen. 
  • Die klare Nummer eins in der Getränke-Rangliste ist das Mineralwasser. Ein mineralstoffreiches Wasser hilft, den Elektrolythaushalt auszugleichen. 
  • Mit etwas Fruchtsaft verdünnt kannst du zur Abwechslung eine leckere Schorle herstellen. Greife dafür zu reinen Säften, denn diesen darf kein Zucker zugesetzt werden. Auch Früchte- und Kräutertees sind eine geeignete Alternative. 
  • Dass Alkohol ein absolutes Tabu während der Schwangerschaft ist, versteht sich von selbst. Es gibt aber auch noch weitere Getränke, die du mit Vorsicht genießen solltest. Dazu gehören koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Cola oder schwarzer Tee. Bis zu 200 Milligramm Koffein pro Tag sind jedoch unbedenklich, das entspricht in etwa zwei Tassen Kaffee. 

Ungeeignete Getränke

  • alkoholische Getränke
  • koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, schwarzer Tee, Energy Drinks
  • Bitter Lemon und Tonic Water
  • Tee mit Süßholzwurzel oder aus Himbeerblättern, Brombeerblättern, Eisenkraut, Schafgarbe, Frauenmantel, Eisenkraut oder Wermutkraut

Geeignete Getränke

  • Mineralwasser
  • Fruchtsaftschorlen
  • ungesüßte Tees 

Gründe für Tabus

Warum sind einige Lebensmittel in der Schwangerschaft ungeeignet?  

Wenn der Embryo heranwächst, kostet dies deinem Körper viel Energie. Gleichzeitig fährt das Immunsystem einer werdenden Mama etwas herunter, dadurch ist sie anfälliger für Infekte, Bakterien und Viren.

Um sich selbst und das ungeborene Baby zu schützen wird Schwangeren vom Verzehr bestimmter Lebensmittel abgeraten, die Krankheitserreger wie Toxoplasmen, Listerien oder Salmonellen enthalten können. Der Ansatz, auch bestimmte Lebensmittel zur Allergieprävention beim ungeborenen Kind zu meiden, zum Beispiel Erdnüsse, ist mittlerweile überholt. Es konnte hier keine Schutzfunktion nachgewiesen werden. 

Toxoplasmose: Infektionsgefahr durch Parasiten

Diese Parasiten können durch den Verzehr von rohem oder nicht ausreichend erhitztem Fleisch infizierter Tiere übertragen werden. Auch ungewaschenes Obst und Gemüse stellt eine Gefahrenquelle dar.

Bei Toxoplasmen handelt es sich um Parasiten, für den Tiere und Menschen als Zwischenwirt fungieren. Endwirt ist die Katze, in deren Darm sich der Parasit vermehrt. Vorsicht ist daher in jedem Fall auch beim Kontakt mit Katzenkot geboten zum Beispiel beim Säubern der Katzentoilette, in Sandkästen oder der Gartenarbeit. Die Infektion mit Toxoplasmen ist eigentlich harmlos, kann jedoch besonders während der ersten Schwangerschaftswochen zu Missbildungen beim Fötus führen und das Risiko einer Tot- oder Fehlgeburt erhöhen. Solltest du bereits vor deiner Schwangerschaft an Toxoplasmose erkrankt gewesen sein, wurden Antikörper gebildet und dein Baby ist geschützt. Klarheit darüber schafft ein Test zu Beginn der Schwangerschaft. 

Listeriose: Bakterielle Erkrankung 

Listerien sind Krankheitserreger, die über rohe oder nicht ausreichend erhitzte Lebensmittel aufgenommen werden können. Das Bakterium wird von der angesteckten Mutter über die Plazenta an das Baby weitergegeben oder bei der Geburt durch den Geburtskanal. Eine nicht erkannte und unbehandelte Infektion erhöht die Gefahr von Fehl- und Frühgeburten und kann bei neugeborenen Babys schwere Erkrankungen wie Lungenentzündung, Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung nach sich ziehen. 

Salmonellen: Typische Lebensmittelinfektion

Im Gegensatz zu Listerien und Toxoplasmen können Salmonellen nicht direkt von der infizierten Mutter auf das ungeborene Kind übertragen werden. Dennoch solltest du in der Schwangerschaft auf Lebensmittel, die eine Salmonelleninfektion auslösen können, verzichten.

Leidest du unter Erbrechen und Durchfall kann dies eine Unterversorgung deines Babys zur Folge haben und im allerschlimmsten Fall eine Früh- oder Fehlgeburt auslösen. Meide vor allem rohe Eier und Speisen, in denen rohe Eier verarbeitet wurden. Fleisch vor allem Geflügel sollte zudem immer komplett durchgegart werden.  


Zubereitungstipss

Hygiene-Tipps für die Küche

Um dein Baby und dich in der Schwangerschaft vor Infektionen zu schützen, solltest du nicht nur auf bestimmte Lebensmittel verzichten, sondern auch auf die Küchenhygiene achten. Mit ein paar einfachen Regeln schützt du dich und dein Baby optimal. 

Hände regelmäßig waschen

Es mag banal klingen, aber sorgfältiges Händewaschen ist die Hygieneregel Nummer Eins! Wasche deine Hände immer, bevor du Essen zubereitest und nachdem du in Kontakt mit rohen Lebensmitteln gekommen bist. 

Saubere Küche

Achte darauf, die Arbeitsfläche stets sauber zu halten. Auch Spülschwämme, Lappen und Handtücher sollten regelmäßig ausgetauscht werden – vor allem, wenn du Gerichte mit rohen Lebensmitteln zubereitet hast. Hierfür eignet sich auch das Tragen von Einmalhandschuhen. Wasche Spüllappen und Küchenhandtücher bei mindestens 60 Grad, um Krankheitserreger unschädlich zu machen. 

Lagerung und Reinigung von Lebensmitteln

Bewahre rohe Lebensmittel wie Salat, rohe Eier, Fleisch, Geflügel und Fisch stets getrennt von anderen Lebensmitteln auf, damit diese nicht verunreinigt werden. Wasche rohe Lebensmittel wie Blattsalate vor dem Verzehr gründlich mit kaltem Wasser. Bei Karotten oder Kartoffeln, an denen noch Erde haftet, gilt: waschen, schälen und nochmals waschen.

Meide abgepackte Salate aus der Kühltheke sowie das Essen von Salatbuffets im Restaurant und belegte Brötchen vom Bäcker. Wie du in der Schwangerschaft ausgewogen isst, liest du in unserem FamilienMoment über die Ernährung in der Schwangerschaft.

Lebensmittel kühlen und erhitzen

Der „Wohlfühlbereich“ von Krankheitserregern liegt zwischen 10 Grad und 60 Grad. Hier vermehren sie sich besonders gut und das soll natürlich verhindert werden.

Achte darauf, dass dein Kühlschrank auf maximal 6 Grad eingestellt ist und du Fleisch, Fisch und Geflügel für mindestens zwei Minuten auf 70 Grad oder darüber erhitzt. Dabei geht man stets von der Temperatur im Inneren des Fleischstücks aus an der Stelle, an der es am dicksten ist. Diese Fleischkerntemperatur kannst du zum Beispiel mithilfe eines Bratenthermometers ermitteln. Das Fleisch sollte beim Aufschneiden innen nicht mehr rosa sein und der Fleischsaft farblos und klar.  

Auf den ersten Blick mag es dich ein wenig verunsichern, was man alles in der Schwangerschaft nicht essen sollte. Aber keine Sorge: Das Ganze ist kein Hexenwerk. Du wirst sehr schnell ein Gefühl dafür entwickeln, welche Lebensmittel potenziell kritisch sein können. Und im Zweifel gilt, lieber zu viel ab- und durchkochen als zu wenig. Ernährungsexpertin Dr. Alexa Iwan

Über Dr. Alexa Iwan

Ernährungsexpertin

Portrait: Dr. Alexa Iwan

Dr. Alexa Iwan ist Ernährungswissenschaftlerin. Die erfahrene Expertin hat schon viele Menschen bei der Ernährungsumstellung begleitet. Die gesunde und bewusste Ernährung für die ganze Familie liegt ihr besonders am Herzen. In der Kolumne Die Besseresserin, der Videoserie Alexa coacht und in unseren FamilienMomenten zeigt sie, welche positive Wirkung bewusstes Essen haben kann. Ihre kreativen Rezepte stehen für eine leckere und ausgewogene Küche.


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