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Whisky: Ein Getränk mit Tradition

Getreide, Wasser, Hefe: Whisky besteht nur aus diesen drei Grundzutaten und zählt doch zu den komplexesten, edelsten Spirituosensorten der Welt. Single Malt, Bourbon, Blended – die Auswahl ist groß. Aber wie kommt diese Vielfalt zustande? Wie finde ich die für mich passende Sorte? Schmeckt alter und teurer Whisky besser? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum hochprozentigen Traditionsgetränk!

Definition

Was ist Whisky?

Whisky ist ein alkoholisches Getränk aus destilliertem Getreide. Sehr vereinfacht ausgedrückt handelt es sich um gebranntes Bier. Er wird hauptsächlich aus drei Rohstoffen hergestellt: Getreide, Hefe und Wasser. Laut Definition muss Whisky einen Alkoholgehalt von mindestens 40 Prozent und weniger als 94,8 Prozent besitzen sowie mindestens drei Jahre lang im Holzfass gereift sein. Kenner können die Qualität von Whisky anhand von Bouquet, Jahrgang und charakteristischem Geschmack feststellen. Klassische Herkunftsländer sind Schottland, Irland und die USA. Whisky wird aber auch in Kanada und Japan hergestellt. Für Verwirrung sorgt häufig die Schreibweise: Teilweise wird Whisky auch Whiskey geschrieben. Wie kommt’s? Mitte des 19. Jahrhunderts unterschied sich die Qualität des Whiskys aus Schottland und Irland stark, die schottischen Destillerien hatten Schwierigkeiten, gleichbleibende Qualität zu produzieren. Um sich abzugrenzen, kennzeichneten die Iren ihre Sorten mit einem zusätzlichen „e“ zwischen dem „k“ und dem „y“.

Heute unterscheidet man den schottischen und kanadischen „Whisky“ vom irischen beziehungsweise amerikanischen „Whiskey“.

Herkunft

Ursprünge des Whiskys

Das edle Getränk hat eine lange Geschichte. Die Erfindung der beliebten Spirituose ist ein Thema, über das Iren und Schotten seit Jahrhunderten leidenschaftlich streiten.   

Ursprung

Wer hat’s erfunden? Das lässt sich heute nicht mehr eindeutig klären. Schotten und Iren beanspruchen die Erfindung jeweils für sich. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahr 1494 in Schottland: Ein Tironeser-Mönch wird in Steuerdokumenten erwähnt, weil er große Mengen Malz für das Brauen von Whisky kaufte. Wahrscheinlich wurde das „flüssige Gold“ aber schon viel früher in Irland gebraut. Dort war das Destillieren von Alkohol schon lange Zeit bekannt, denn Whisky wurde in Klöstern zu medizinischen Zwecken hergestellt.

Verbreitung bis heute

Von den irischen Klöstern aus wurde das Wissen zum Brauen von Whisky ins Land getragen. Die Soldaten des Königs Heinrich II. brachten das Getränk im zwölften Jahrhundert von Irland nach England, wo es aber zunächst nicht viele Fans fand. Bis ins frühe 19. Jahrhundert hinein war das Brennen von Whisky verboten. Das Getränk wurde schwarz in kleinen Brennereien hergestellt, vor allem in den schottischen Highlands. Erst 1823 wurde die Whisky-Herstellung legalisiert. Die erste Brennerei, die mit offizieller Lizenz Whisky brauen durfte, war „The Glenlivet“ 1824. Exportiert wurde Whisky ab 1870. Dann ging es Schlag auf Schlag mit der Bekanntheit: Das „Blenden“ von Whisky wurde entdeckt, ebenso das Verschneiden von hochwertigem Malt mit billigem Grain Whisky. Zudem hatte ein Rebausfall in Frankreich die Produktion von Weinbrand zum Erliegen gebracht – und plötzlich wollten die Leute mehr Whisky. Besonders nach dem zweiten Weltkrieg. In der Zeit des Wirtschaftswunders in Deutschland war Whisky ein Statusgetränk. Heute wird die Spirituose auf der ganzen Welt hergestellt und getrunken, sogar in Deutschland versucht man sich inzwischen im Brauen von Whisky.


Herstellung

Herstellung von Whisky

Whisky besteht im Wesentlichen aus Gerste, Wasser und Hefe. So simpel die Grundzutaten sind, so komplex ist die Herstellung: Das Brauen von Whisky ist eine echte Kunst! Schon kleinste Veränderungen im Herstellungsprozess können das Geschmackserlebnis verändern. Kein Wunder also, dass die meisten Destillerien ihre Rezeptur seit Generationen nicht verändern und oft ein großes Geheimnis daraus machen. Das Herstellungsverfahren umfasst dabei die folgenden Schritte:

  1. Mälzen: Gerstenkörner bestehen zum überwiegenden Teil aus Stärke. Beim Mälzen wird dem Korn vorgegaukelt, es wäre Zeit zum Wachsen. Dazu werden die Gerstenkörner in Wasser gebadet und danach kühl und feucht gelagert. Dort keimen sie dann aus. Dabei werden Enzyme aktiviert, die die Stärke später in Zucker umwandeln.
  2. Darren: Um die Keimung zu beenden, wird die gemälzte Gerste gedarrt, sprich, getrocknet. Die Hitze tötet Pilze und Schädlinge ab. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: Die Darrung über heißer Luft, zum Beispiel Brennholz oder Kohlenfeuer, oder über einem Torffeuer. Dabei nimmt das Getränk den für viele Brennereien typischen Rauchgeschmack an.
  3. Schroten: Das fertige Malz wird zur Brennerei transportiert und dort zu Schrot gemahlen.
  4. Maischen: Der entstandene Malzschrot wird mit heißem Wasser vermischt, was die Verarbeitung von Stärke zu Zucker bewirkt. Eine zuckerhaltige Flüssigkeit entsteht, die durch den perforierten Boden des Maischbottichs abgetrennt und gesammelt wird. Im nächsten Schritt wird die Flüssigkeit aus dem Maischbottich in den Gärtank gepumpt.
  5. Gären: Danach erfolgt die Gärung, ein Schritt der stark der Herstellung von Bier ähnelt. Während der Gärung setzt die Hefe den Zucker in Alkohol um. Man unterscheidet zwischen kurzer Fermentation (weniger als 48 Stunden) und langer Fermentation (mehr als 55 Stunden).
  6. Destillieren: Nach der Gärung wird die Mischung, die „wash“ oder „beer“ genannt wird, destilliert. Die Maische durchläuft dafür zwei kupferne Brennblasen. Dabei steigt der Alkoholgehalt von acht auf bis zu 75 Prozent. Das Ergebnis ist der sogenannte Feinbrand.
  7. Reifen im Holzfass: Die Flüssigkeit reift abschließend mindestens drei Jahre in Holzfässern. Dieser Schritt entscheidet zu 60 bis 80 Prozent über den Geschmack. Auch die Art des Fasses und das Holz beeinflussen das Ergebnis.

Unterschiede im Herstellungsverfahren

Die Qualität der Rohstoffe, der Herstellungsprozess und die Reifung im Fass entscheiden über die Qualität der Spirituose. Dabei können tausende verschiedene Aromen entstehen, sodass kein Whisky wie ein anderer schmeckt.

Die Herstellung beginnt mit der Auswahl des Wassers. Viele Brauereien beziehen ihr Wasser aus einer eigenen Quelle. Die Brauereien wurden oft extra neben geeigneten Wasserläufen errichtet, da die Härte und der Mineralgehalt des Wassers einen großen Einfluss auf den Geschmack haben. Kalkstein, Granit oder Heideböden geben dem Wasser dabei seine charakteristische Note.

Auch das Getreide muss besondere Eigenschaften aufweisen. Nur 20 Prozent einer Ernte sind geeignet, da nur sehr hochwertiges Getreide verwendet werden kann. Entscheidend ist der Gehalt an Stärke, Proteinen und Stickstoff. Ein schottischer Single Malt, der zu 100 Prozent aus Gerste hergestellt ist, schmeckt anders als ein amerikanischer Bourbon, der zu mindestens 51 Prozent aus Mais gewonnen wird.

Die letzte Zutat ist Hefe. Jede Brauerei verwendet eine eigene Sorte, die dem „flüssigen Gold“ einen bestimmten Geschmack verleiht. Dazu kommt der Rauch: Das für viele Whisky-Sorten typische, rauchige Aroma entsteht, wenn das feuchte Malz, das aus dem Getreide gewonnen wird, traditionell über Feuer getrocknet wurde. Zusätzlich nimmt die Zusammensetzung des Brennstoffs Einfluss auf den Geschmack. In Schottland ist dieser traditionell oft zusätzlich mit Torf angereichert, in Irland dagegen mit Kohle.


Sorten

Alle Whisky-Sorten im Überblick

Infografik Whisky

Den richtigen Whisky zu finden, ist nicht einfach. Es gibt unzählige Arten, Qualitäten und Marken. Da kann man schnell den Überblick verlieren! Besonders Anfänger haben es nicht leicht, im Whisky-Dschungel den Durchblick zu behalten. Hier eine Übersicht über die bekanntesten Whisky-Sorten:

  • Malt: Ein Malt besteht zu 100 Prozent aus gemälzter Gerste. Es gibt verschiedene Malt-Whisky-Sorten: Für Blended Malt werden Whiskys verschiedener Brennereien gemischt, beim Single Malt stammt der Whisky aus nur einer Destillerie. Er gilt daher als hochwertiger. Der Name der Brennerei ist dann auch immer auf dem Etikett angegeben. Malt wird in vielen verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt hergestellt. Malt ist ideal für Feinschmecker und Kenner.
  • Grain: Diese Sorte wird aus verschiedenen Getreidearten wie beispielsweise Roggen, Weizen, Mais oder Gerste hergestellt. Die genaue Mischung der Grain Whiskys bleibt meistens ein Geheimnis des Herstellers. Er kann schneller in größerer Menge produziert werden und ist daher weniger edel als Malt Whisky. Er wird ebenfalls in verschiedenen Ländern produziert.
  • Bourbon: Bourbon kommt aus den USA – meist aus Kentucky. Der Whisky wird aus mindestens 51 Prozent Mais hergestellt und reift mindestens zwei Jahre in frisch ausgebrannten Eichenfässern. Tennessee ist eine Bourbon-Sorte, die im gleichnamigen US-Bundesstaat durch Holzkohle gefiltert wird. Fans schätzen den milden und weichen Geschmack von Bourbon.
  • Rye: Diese herbe Whisky-Sorte aus Roggen kommt heute meist aus Nordamerika und Kanada. Er ist aromatischer und würziger als Bourbon. Er wird häufig für Cocktails verwendet, beispielsweise für den berühmten „Manhattan“.
  • Blended: Blended Whisky ist eine Art Verschnitt – ähnlich dem Cuvée beim Wein – aus verschiedenen Whiskysorten. Blends besitzen in der Regel einen gleichbleibend ausgeprägten Charakter. Wichtigster Anteil der meisten ist Grain Whisky, da er sich einfach und günstig herstellen lässt. Diese Whiskysorte findet man eher in den Regalen der Supermärkte als in Feinkosthandlungen oder Getränkemärkten.
  • Scotch: Ein Scotch muss aus Schottland kommen, zu 100 Prozent aus Gerste bestehen und mindestens drei Jahre im Eichenfass gereift sein. Die wichtigsten Whiskyregionen in Schottland sind die Highlands, die Lowlands, Speyside, Islay und Campbeltown. Scotch ist besonders als Single Malt oder Blended Whisky beliebt.
  • Irish: Irish Whisky kommt, wie der Name schon sagt, aus Irland. Anders als bei schottischen Produkten, werden die irischen Sorten nicht über Torffeuer gedarrt und sind dadurch milder im Geschmack. Sie sind dreimal destilliert und anstelle von Mais kann Hafer in die Produktion einfließen.
  • Single Cask: Der Whisky wurde vor der Abfüllung nur in einem einzelnen Fass ausgebaut. Daher sind solche Sorten auch stark limitiert und meistens teurer im Vergleich zu anderen Sorten.

Bekannte irische Whisky-Sorten

Kein Land kann eine so langjährige Erfahrung beim Whiskybrauen vorweisen wie Irland – und das schmeckt man! Im Land gibt es viele Brennereien, die feine Tröpfchen produzieren, die auf der ganzen Welt getrunken werden. Irische Whiskys sind typischerweise milder als ihre schottischen Verwandten, ihnen fehlt die rauchige Note, da die Gerste in der Regel nicht über Torffeuer getrocknet wird.

Irish Single Malt Whisky

Diese Sorte gilt als besonders hochwertig: Er wird ausschließlich aus gemälzter Gerste destilliert und stammt aus mehreren Fässern einer einzigen Destillerie. Das Besondere: Er wird dreimal in ständig laufenden Distillen destilliert. Danach reift dieser Whisky mindestens drei Jahre lang in Eichenholzfässern.

Irish Pot Still Whisky

Bei der Herstellung dieser Sorte wird gemälzte und ungemälzte Gerste, meist in einem Verhältnis 60/40 oder 70/30, in einer Brennblase, dem sogenannten Pot Still, aus Kupfer destilliert. Ohne den Zusatz Single kann das Destillat auch aus mehreren Brennereien stammen.

Blended Irish Whisky

Viele der hierzulande bekannten irischen Whiskys sind Blends – etwa „Tullamore Dew” oder „Bushmills Originals”. Diese Sorte ist eine Mischung aus Grain Whisky mit Malt Whisky oder mit Single Pot Whisky. Er kann aus bis zu drei Sorten komponiert werden. Grain Whisky lässt sich schnell und günstig produzieren. Je niedriger sein Anteil ist, desto höher seine Qualität.

Bekannte schottische Whisky-Sorten

Auch die Schotten beanspruchen die Erfindung der beliebten Spirituose für sich. Im Land gibt es unzählige große und kleine Brennereien, das Land produziert weltweit den meisten Whisky. In Schottland gibt es fünf Whisky-Regionen, die jeweils ihren eigenen Stil haben und mit individuellen, hochwertigen Whiskys punkten.

Single Malt Scotch

Whiskys dieser Art stammen aus einer einzigen Brennerei. Für ihre Herstellung wird ausschließlich gemälzte Gerste verwendet. Diese Sorte gilt als besonders hochwertig. Denn die Reifungszeit des Single Malts beträgt oft mindestens zehn Jahre. Nach der Lagerung im Holzfass wählt ein sogenannter Master Blender verschiedene Whiskys aus verschiedenen Fässern aus und vereint sie in einem großen Tank miteinander. Die bekanntesten Single Malts aus Schottland stammen von der Isle of Islay.

Blended Whisky

Während der Malt Whisky zu 100 Prozent aus Gerstenmalz destilliert wird, handelt es sich bei einem Blended Whisky um einen Verschnitt. Bei seiner Herstellung vermischt man also verschiedene Whiskys miteinander. Den größten Anteil trägt dabei der Grain Whisky, eine Sorte, die aus verschiedenen Getreidesorten besteht. Ebenso ist Malt Whisky enthalten. Je höher dessen Anteil, desto hochwertiger ist die Spirituose.

Single Grain Whisky

Bei dieser Sorte handelt es sich um einen Whisky, der aus verschiedenen Getreidesorten und in einer Destillerie hergestellt wird. Diese Spirituose prägt ein starkes Getreidearoma – fast schon vergleichbar mit Korn.

Bekannte amerikanische Whisky-Sorten

Im Unterscheid zu schottischem Whisky wird amerikanischer Whisky nicht ausschließlich aus Gerste, sondern zu großen Teilen aus Roggen und Mais gebrannt. Das liegt daran, dass die irischen und schottischen Einwanderer in den USA kaum Gerste zum Brennen vorfanden und kreativ werden mussten. US-Whisky wird von Fans für seinen speziellen Geschmack geschätzt.

Bourbon

Damit ein Bourbon sich Bourbon nennen darf, muss er aus mindestens 51 Prozent Mais hergestellt werden und einen Mindestalkoholgehalt von 40 Prozent aufweisen. Sein Herkunftsland sind die USA – produziert wird er meist im Bundesstaat Kentucky. Außerdem muss er mindestens einen Tag lang im Eichenfass reifen. Sein Geschmack ist durch den hohen Maisgehalt leicht süßlich.

American Straight Whisky

Ein Whisky dieser Sorte muss mindestens zwei Jahre lang in einem von innen ausgebrannten Eichenfass reifen. Bei einer Lagerzeit von bis zu vier Jahren muss der Hersteller die Dauer immer auf dem Etikett kennzeichnen. Außerdem dürfen keine Zusatzstoffe enthalten sein.

Rye Whisky

Diese Sorte muss aus mindestens 51 Prozent Roggen hergestellt werden. Außerdem muss er zwei Jahre lang in von innen verkohlten Eichenfässern reifen. Ihn zeichnet ein besonders würziger, trockener und bitterer Geschmack aus.


Lagerung und Haltbarkeit

Wie lagert man Whisky und wie lange ist er haltbar?

Whisky ist eine empfindliche Spirituose. Damit die Qualität erhalten bleibt, sind die Lagerungsbedingungen von großer Bedeutung.

Richtige Lagerung von Whisky

Whisky-Flaschen haben im Weinregal nichts verloren, die Flaschen sollten immer stehend aufbewahrt werden. Grund ist der Korken, den viele Flaschen besitzen. Er kann sich bei dauerhaftem Kontakt mit dem Whisky auflösen und Aromen an die Flasche abgeben. Lagere das „flüssige Gold“ außerdem dunkel. Die Spirituose verträgt keine Hitze und keine starken Temperaturschwankungen. Ist Whisky längere Zeit der Sonne ausgesetzt, kann er sich geschmacklich verändern, verdunsten oder sogar schlecht werden. Stelle ihn also nie in die Nähe der Fenster, besonders nicht im Sommer. Sorge für konstante, kühle Temperaturen um die 15 Grad Celsius. Wenn du dich für den Keller als Lagerort entscheidest, darf dieser auf keinen Fall feucht sein. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann der Korken anfangen zu gammeln.

Haltbarkeit von Whisky

Die gute Nachricht: Bei optimalen Lagerbedingungen hält sich ungeöffneter Whisky viele Jahre. Einige behaupten sogar, die Haltbarkeit sei praktisch „unbegrenzt“. Bei geöffneten Flaschen sieht das anders aus: Ist der Korken erst geöffnet, fängt der Verfall an. So richtig verderben oder schimmeln kann ein Whisky zwar nicht, dazu ist der Alkoholgehalt zu hoch. Doch der gute Geschmack leidet mit der Zeit. Bei richtiger Lagerung hält sich geöffneter Whisky ungefähr ein Jahr.


Whisky genießen

So trinkt man Whisky richtig

Grundsätzlich kann jeder seinen Whisky so genießen, wie er will. Wirklich etwas „falsch“ machen kann man nicht. Es gibt aber einige Tricks, die helfen können, die feinen Nuancen der komplexen Spirituose herauszuschmecken und das Optimum aus dem Whisky herauszuholen. So geht’s „richtig“:

Das richtige Glas für Whisky

In bekannten Filmen wie bei James Bond wird Whisky aus einem sogenannten Tumbler getrunken. Der Tumbler ist oben breit und damit aber eigentlich genau das falsche Glas. Besser ist ein sogenanntes „Nosing-Glas“, das sich nach oben hin verjüngt und eine kleine Öffnung hat. Damit ist es ideal, um die feinen Aromen zur Nase zu leiten. Besonders bei komplexen, sehr hochwertigen Whiskys ist das richtige Glas von Bedeutung.

Whisky „on the Rocks“

In Bars bekommt man Whisky häufig „on the Rocks“ serviert. Hierbei wird Whisky mit viel Eis gereicht. Dadurch wird er allerdings stark verwässert und zudem stark heruntergekühlt, sodass man die feinen Aromen nicht mehr schmeckt. Am besten trinkt man Whisky bei Zimmertemperatur ohne Eis. Tipp für heiße Tage: Spezielle Whiskysteine aus Speckstein oder Metall kühlen den Whisky herunter, ohne ihn zu verwässern.

Whisky und Essen

Anders als Wein ist Whisky kein Getränk, das gut zu den Mahlzeiten getrunken werden kann. Essen lenkt vom komplexen Geschmack von Whisky ab. Daher wird beim Whiskytrinken meistens auf Essen verzichtet. Grundsätzlich gilt aber natürlich: Erlaubt ist, was schmeckt! Wenn du Whisky zum Essen genießen willst, solltest du aber, wenn möglich, das Essen auf den Whisky abstimmen – statt, wie sonst, das Getränk auf das Essen. Whisky kann als Aperitif, zur Hauptspeise oder zum Dessert genossen werden. Welche Speisen sich eignen, hängt wiederum von der Whiskysorte ab.

Tipp: Schokolade und Whisky sind ein Traumpaar. Zu kräftigen, torfigen Whiskys passt dunkle Schokolade, zu fruchtigen Sorten Vollmilchvarianten.


Qualität

Wie erkennt man die Qualität von Whisky?

Die Unterschiede bei der Qualität von Whisky sind groß. Es gibt viele Faktoren, die dabei eine Rolle spielen. Einen ordentlichen Whisky erhält man ab etwa 15 bis 30 Euro, die Preisgrenze nach oben ist offen. Diese Qualitätsmerkmale kannst du vor dem Kauf prüfen:

  • Wie lange ist der Whisky im Fass gereift? Sicher ist: Je älter der Whisky, desto teurer. Denn je länger er lagert, desto mehr Flüssigkeit verdunstet. Pro Lagerjahr sind es rund zwei Prozent. Tatsächlich wird Whisky dadurch mit jedem Jahr runder, während junge Whiskys meist noch scharf sind und weniger Charakter entwickeln konnten.
  • Handelt es sich um einen unverschnittenen Whisky, also einen Single Malt, oder einen verschnittenen Whisky, also einen Blend? Single-Malt-Varianten sind meistens hochwertiger.
  • Wurden Zusätze zur Färbung hinzugegeben? Einige Brauereien tricksen, um ihren Whisky optisch dunkler zu machen – viele verbinden mit einem dunklen, bernsteinfarbenen Whisky einen geschmacklich komplexen Malt. Wirf daher immer einen Blick auf das Etikett.
  • Wie hoch ist der Alkoholgehalt? Grob kann man folgende Unterteilung aufstellen: 40 Prozent – Standard Whisky, 43 Prozent – hochwertiger Whisky, 46 Prozent – Premium Whisky. Denn: Je mehr Alkoholgehalt, desto besser wird der Geschmack des Whiskys transportiert.

FAQ

Häufig gestellte Fragen zu Whisky

Zum Schluss beantworten wir noch die wichtigsten Fragen zum beliebten Traditionsgetränk:

Wie alt muss ein guter Whisky sein?

Das lässt sich nicht pauschal sagen. Neben dem Alter spielen noch viele andere Faktoren für die Qualität eine Rolle. Grundsätzlich muss Whisky mindestens drei Jahre im Fass gelagert werden. Tatsache ist: Whisky wird mit jedem Jahr runder, während junge Whiskys meist noch scharf sind und weniger Charakter entwickeln konnten. Daher sind ältere Whiskys meistens teurer. Am Ende ist es aber immer auch Geschmackssache. Greife als Anfänger am besten zu einem gesunden Mittelmaß im Bereich von zehn bis 18 Jahren.

Welcher ist der teuerste Whisky?

Der Preis für qualitativ guten, hochwertigen Whisky liegt häufig bei um die 100 Euro. Es gibt aber viel Luft nach oben. Die teuerste Whisky-Flasche der Welt wurde 2019 für 1,68 Millionen Euro versteigert. Der Whisky reifte zuvor ganze 60 Jahre im Fass.

Was bedeutet Single Malt?

Der Whisky ist zu 100 Prozent aus gemälzter Gerste hergestellt und stammt aus nur einer einzigen Destillerie. Damit gilt er als besonders hochwertig. Malt Whisky ist ideal für Feinschmecker und Kenner.

Welcher Whisky schmeckt pur am besten?

Einige behaupten, nur Single Malts könne man pur genießen – es gibt jedoch auch Alternativen. Allerdings ist nicht jeder Whisky geeignet, um pur genossen zu werden. Er sollte nicht zu simpel, sprich günstig, sein. Eine Lagerzeit ab zwölf oder 15 Jahren sorgt häufig dafür, dass Whisky sanft zu Zunge und Gaumen ist und sich daher besser pur trinken lässt. Lagerungen über 30 Jahre schmecken häufig sehr intensiv nach Holz. Auch hier ist es aber am Ende Geschmackssache, welche Sorte dir schmeckt.

Was ist der Unterschied zwischen Single Malt, Bourbon und Scotch?

Ein Single Malt Whisky ist zu 100 Prozent aus gemälzter Gerste hergestellt und stammt aus nur einer Destillerie. Damit gilt diese Sorte als besonders hochwertig. Bourbon und Scotch unterscheiden sich vor allem in ihrer Herkunft: Scotch kommt aus Schottland, Bourbon aus den USA. Scotch besteht außerdem zu 100 Prozent aus Gerste, Bourbon aus mindestens 51 Prozent Mais.

Welches Glas ist ideal zum Whisky-Trinken?

Ideal für den Genuss von Whisky ist ein sogenanntes „Nosing-Glas“, das sich nach oben hin verjüngt und somit eine kleinere Öffnung hat und die Aromen zur Nase leitet. Besonders bei komplexen, hochwertigen Whiskys ist das richtige Glas von Bedeutung.


Rezepte

Leckere Rezepte mit Whisky



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