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Schrot aus Getreide: Herstellung und Zubereitung

Suppen, Frischkornbrei, Knödel – die Einsatzmöglichkeiten für Schrot sind vielfältig. Doch während früher noch regelmäßig mit dem grob gemahlenen Getreide gekocht wurde, ist es heute fast in Vergessenheit geraten. Und das, obwohl es viel mehr Vitamine und Mineralstoffe enthält als Mehl! Wir verraten dir, wie du Schrot herstellen und verwenden kannst.

Definition

Was ist Schrot?

Unter Schrot versteht man grob gemahlene Getreidekörner. Das Produkt eignet sich prima für Müsli oder Bratlinge, wird aber auch als Tierfutter verwendet – und sogar zur Herstellung von Branntwein. Typischerweise werden Weizen, Roggen und Grünkern, aber auch Gerste, Dinkel, Reis, Kamut und Mais geschrotet.



Herstellung

Schroten: So wird Schrot hergestellt

Schrot wird durch Quetschen auf einem sogenannten Walzenstuhl hergestellt: In der Maschine werden die Körner zwischen rotierenden Riffelwalzen mehr oder weniger stark aufgebrochen: Man unterscheidet zwischen Fein-, Mittel- und Grobschrot. Beim Mahlen von Mehl ist das Schroten ein Zwischenschritt. Einstellung und Steuerung der Industriemaschinen funktionieren heutzutage natürlich elektronisch.


Selbst schroten

Getreide selbst schroten: so geht’s

Selbst schroten lohnt sich, da frisches Schrot die meisten Vitamine und Mineralstoffe enthält – und einfach am besten schmeckt.

Getreide mit Mühle schroten

  1. Getreide deiner Wahl in die Getreidemühle geben und auf gröbster Stufe mahlen.
  2. Mit einem Mehlsieb feine Mehlteilchen aussieben, diese kannst du zum Backen weiterverwenden.
  3. Je nach Rezept sollte das frische Schrot jetzt eingeweicht werden, danach ist es besser verdaulich und bindet besser – wichtig, wenn du Bratlinge oder Knödel herstellen möchtest.

Tipp: Wenn die Mahlsteine verklebt oder verschmiert sind, schroten sie nicht mehr gründlich. Dann kann es helfen, eine Handvoll Weizen zu schroten, das reinigt die Maschine.

Getreide ohne Mühle schroten

Wer nicht gleich in eine Getreidemühle investieren möchte, hat andere Möglichkeiten, um an frisches Schrot zu kommen:

  • Einige Küchenmaschinen haben einen speziellen Mahlaufsatz, mit dem man auch schroten kann.
  • In einem starken Mixer lassen sich die meisten Getreidesorten ebenfalls zerkleinern – da du hier den Mahlgrad nicht einstellen kannst, solltest du dich langsam an die gewünschte Schrotung herantasten.
  • In vielen Reformhäusern und Bioläden kannst du dir Getreide frisch schroten lassen.
  • Alte Kaffeemühlen eignen sich ebenfalls, um Korn zu schroten – da diese jedoch von Hand betrieben werden, ist die Produktion etwas mühsam, also nur für kleinere Portionen geeignet.

Sorten

Schrotsorten: Was kann man schroten?

Nicht nur Getreide, auch manche Samen lassen sich zu Schrot verarbeiten. Experimentieren kann sich lohnen!

Getreide schroten

Ein Klassiker ist geschroteter Grünkern, als Basis für Veggie-Burger, Nockerln und als Suppeneinlage. Aber auch Weizen, Roggen, Dinkel, Buchweizen, Kamut und Gerste lassen sich prima schroten. Für harte Körner wie Mais und Reis benötigst du eine sehr leistungsstarke Mühle. Vorsicht: Nur Naturreis sollte geschrotet werden, geschälter, weißer Reis und Parboiled Reis eignen sich nicht, sie verschmieren das Mahlwerk.

Samen schroten

Stark ölhaltige Körner wie Hanfsamen und Leinsamen sollten eher gequetscht statt gemahlen werden, da sie das Mahlwerk ebenfalls verkleben können. Wenn du keine Flockenquetsche besitzt, kannst du das auch mit Mörser und Stößel machen – was allerdings für größere Mengen ziemlich mühsam ist.

Wichtig: Leinsamen kann man natürlich auch unverarbeitet verwenden – allerdings entfalten sie ihre gesunde Wirkung erst dann, wenn sie aufgebrochen, also gequetscht oder geschrotet sind.

Schrotsorten: Vollkorn- und Backschrot

Für Backschrot wird vor dem Schroten der ölhaltige Keimling aus dem Korn entfernt, die Schalen werden jedoch mitverarbeitet. Im Handel findest du Backschrot als Type 1700 (Weizen) oder Type 1800 (Roggen). Für Vollkornschrot wird sowohl die Schale als auch der Keimling verarbeitet. Das hat den großen Vorteil, dass noch mehr Vitamine und Mineralstoffe enthalten sind. Nachteil: Diese Art von Schrot wird schneller ranzig, da es Öl enthält.


Abgrenzung

Schrot, Mehl, Grütze und Co: Was sind die Unterschiede?

Es wird alles aus Korn hergestellt, doch worin genau unterscheiden sich die Produkte? Eine kleine Übersicht.

Unterschiede von Schrot und Mehl

Auch, wenn beides aus Getreidekörnern hergestellt wird, gibt es dennoch einen Unterschied zwischen Schrot und Mehl: Schrot ist ein Zwischenprodukt bei der Herstellung von Mehl. Der Unterschied zwischen Weißmehl und Schrot ist ganz klar: Für Weißmehl wird nur das Innere des Korns, der sogenannte Mehlkörper verarbeitet. Der Unterschied zwischen Vollkornmehl und Schrot liegt nur noch im Mahlgrad, beide enthalten alle Teile des ganzen Korns, das Mehl ist jedoch feiner verarbeitet. 

Abgrenzung von Schrot zu Grütze

Zwischen Schrot und Grütze eine Trennlinie zu ziehen, ist gar nicht so einfach, schließlich handelt es sich bei beidem um grob zerkleinertes Getreide, der Begriff „Grütze“ leitet sich sogar vom althochdeutschen Begriff „gruzzi“ für „Grobgemahlenes“ ab. Grütze wird aber in einem Trommelgrützschneider hergestellt und nicht auf einem Walzenstuhl. Grütze wird außerdem meist aus Hafer, Buchweizen oder Gerste gewonnen und zu Brei oder Grützwurst verarbeitet.


Gesundheitsaspekt

Ist Schrot gesund?

Da in frischem Schrot alle Fettsäuren, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe des vollen Korns enthalten sind, ist es ein sehr gesundes und nahrhaftes Naturprodukt, das im direkten Vergleich zu Weißmehl haushoch gewinnt. Zumal es keine Konservierungs-, Farb- oder sonstige Zusatzstoffe enthält. Je nach Getreide enthält das Schrot natürlich größere oder kleinere Mengen bestimmter Nährstoffe, so ist Haferschrot zum Beispiel besonders eiweißhaltig. Am Ende entscheidest du, welches Schrot dir am besten schmeckt.


Einkauf und Lagerung

Einkauf und Lagerung von Schrot

Da frisches Getreideschrot die meisten Nährstoffe enthält, sollte man im Idealfall immer nur so viel herstellen, wie man auch verarbeitet. Wenn du Schrot nicht selbst herstellen kannst oder möchtest, kannst du es dir im Lebensmitteleinzelhandel kaufen oder es dir im Reformhaus frisch schroten lassen. Manche Sorten, wie Grünkernschrot, gibt es auch schon fertig abgepackt zu kaufen. Schrot sollte kühl, trocken und lichtgeschützt gelagert werden, am besten sogar im Kühlschrank – dort ist es außerdem vor Lebensmittelmotten sicher. Je nach Korn ist Schrot so zwei bis sechs Monate haltbar. Je mehr Öl enthalten ist, desto schneller wird es ranzig.


Verwendung

Was kann man aus Schrot machen?

Geschrotetes Korn ist vielseitig einsetzbar, du kannst damit kochen, backen und es sogar roh verwenden.

Mehl durch Schrot ersetzen

Jein: Schrot lockert den Teig zwar toll auf, er bindet ihn aber nicht so stark, da verhältnismäßig weniger vom Klebereiweiß Gluten enthalten ist, als im Mehl. Dennoch, 20 Prozent Mehl kann man problemlos durch Schrot ersetzen, so wird das Brot sättigender und geschmackvoller.

Tipps: Am besten gelingt Sauerteigbrot mit Schrot, typischerweise aus Roggen.

Kochen mit Schrot

In Suppen ist Schrot eine prima Sättigungseinlage, auch Knödel und Nockerln können damit zubereitet werden oder Bratlinge, eine tolle pflanzliche Alternative zur Frikadelle. Der gesunde Klassiker ist Frischkornbrei, der wird zwar nicht gekocht, wir wollen ihn dir aber dennoch nicht vorenthalten: Hierfür schrotest du einfach drei Eßlöffel Weizen, Hafer, Gerste, Roggen oder Hirse, am besten schon am Vorabend. Über Nacht lässt du das Schrot in fünf Eßlöffel Wasser quellen. Am nächsten Morgen kannst du dann nach Belieben Obst der Saison, Nüsse und Honig hinzufügen, fertig ist das vielleicht gesündeste Frühstück aller Zeiten. Und es macht garantiert bis zum Mittag satt.




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