Roggenmehl: punktet mit Ballaststoffen
Roggenmehl ist eine gute Wahl für intensiv-herzhafte Brotsorten und punktet gegenüber Weizen und Dinkel mit mehr Ballaststoffen und einem höheren Mineraliengehalt. Da es ein stärkeabbauendes Enzym enthält, das der Verkleisterung beim Backen entgegenwirkt, muss es versäuert werden. Das geht beispielsweise mit Buttermilch oder Zitronensaft.
Diese besonderen Eigenschaften hat Roggenmehl
Roggenmehl wird in verschiedenen Ausmahlungsgraden angeboten. Je höher der Ausmahlungsgrad, desto mehr Anteile des ganzen Korns enthält es. Während für Weizenmehl besonders niedrige Ausmahlungsgrade wie 405 beliebt sind, wird Roggenmehl vorwiegend in den Stufen 815, 997, 1150 und 1370 angeboten. Eine höhere Ausmahlung steht dabei für ein besonders kräftiges Aroma. Beim Vollkornmehl 1370 wurde das ganze Korn vermahlen, was es sehr nährstoffreich macht.
Wo kommt Roggenmehl ursprünglich her?
Roggenmehl kommt ursprünglich aus Vorderasien und wird heutzutage vorwiegend in Russland und Deutschland angebaut. Da es sich um eine sehr robuste Getreideart handelt, gedeiht sie auch in kalten Wintermonaten hervorragend. Über mehrere Jahrzehnte war der Roggen in Mitteleuropa mit einem eher negativen Ruf behaftet, da er aufgrund seiner dunkleren Farbe als weniger elegant, verglichen mit Weizen, angesehen wurde. Außerdem war der Roggen in früheren Zeiten öfter vom giftigen Pilz Mutterkorn befallen, was ebenfalls wenig förderlich für seinen Ruf war. Daher wurde er für lange Zeit vorwiegend als Rohstoff für Spirituosen verwendet.
Wann hat Roggenmehl Saison?
Roggen ist einjährig und es gibt zwei Sorten: den Sommer- sowie den Winterroggen. Winterrogen gedeiht auch noch bei mehr als -25 Grad Celsius und wird im September gesät. Dank der langen Haltbarkeit von Mehl ist Roggenmehl ganzjährig verfügbar.
Wozu kann Roggenmehl verwendet werden und wie wird es gelagert?
In Mittel- und Osteuropa wird Roggenmeh traditionell dazu verwendet, Brot zu backen. In anderen Teilen der Welt ist Roggen zum Backen kaum bis gar nicht verbreitet. Neben Roggen- und Schwarzbrot wird auch das typische Pumpernickel aus Roggenmehl hergestellt.
Eine beachtliche Menge der weltweiten Roggenproduktion wird nicht zum menschlichen Verzehr, sondern zur Viehfütterung verwendet. Bei diesem Roggen handelt es sich um so genannten Futterroggen. Auch in der Produktion von Bioethanol, Biogas sowie für Dämmstoffe spielt Roggen eine Rolle. Bei der Vergärung von Roggen entsteht Ethanol, welcher wiederum als nachhaltige Bioenergie genutzt wird.
So wird Roggenmehl gelagert
Wie andere Mehlsorten auch, sollte Roggenmehl stets dunkel, trocken und eher kühl gelagert werden. Außerdem ist es empfehlenswert, angefangene Mehlpackungen in einen luftdicht verschlossenen Behälter zu geben, um die Ansiedlung von Insekten zu vermeiden. Je höher der Ausmahlungsgrad ist, desto weniger lang lagerfähig ist Roggenmehl.
Das steckt in Roggenmehl
Roggen gilt im Vergleich zu anderen Getreidesorten als relativ gesund, da er viele sättigende Ballaststoffe, Mineralien wie Magnesium, Eisen und Phosphor sowie Vitamine der B-Gruppe enthält. Obwohl Roggen weniger Gluten enthält als Weizen oder Dinkel, sollte es von Menschen mit Zöliakie trotzdem nicht gegessen werden.
kcal: 333 kcal
Kohlenhydrate: 69 g
Eiweiß: 11 g
Fett: 1.2 g
Vitamin A: 0 µg
Vitamin B1: 0 mg
Vitamin B2: 0 mg
Vitamin B6: 0.3 mg
Vitamin C: 0 mg
Vitamin E: 0 mg
Calcium: 24 mg
Eisen: 2.5 mg
Kalium: 374 mg
Magnesium: 63 mg
Natrium: 2 mg