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Wodka: Herstellung, Sorten & Rezepte

Klar wie Wasser, hochprozentig und fast geschmacksneutral: Wodka unterscheidet sich stark von den meisten anderen Spirituosen. Wir erzählen dir seine spannende Geschichte und verraten dir, was du mit Wodka alles machen kannst – außer ihn zu trinken, natürlich.

Definition

Vodka bzw. Wodka?

Klären wir gleich mal einen wichtigen Punkt vorab: Die richtige Schreibweise ist Wodka mit „W“ – zumindest in Deutschland. Die Schreibweise mit „V“ kommt aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum und ist hierzulande auch weitverbreitet. Der Begriff kommt aus dem Slawischen: „Woda“ auf polnisch und „вода“ auf russisch bedeuten „Wasser“, „Wodka“ ist die Verniedlichung, heißt also so viel wie „Wässerchen“.



Geschichte

Herkunft und Geschichte von Wodka

Bis heute ist nicht ganz geklärt, ob der erste Wodka nun in Polen oder Russland gebrannt wurde. Fest steht jedoch, dass die Brennerei bereits im Jahr 1405 in Sandomierz, Polen stattgefunden hat, dies ist nämlich schriftlich festgehalten. Die Destillation von Alkohol zu medizinischen Zwecken wurde damals bereits an der Krakauer Universität gelehrt. Und zunächst wurde Wodka (der damals übrigens nur 25 Prozent Alkohol enthielt) auch ausschließlich in der Medizin eingesetzt. Vermutlich begab es sich zur selben Zeit, dass auch in Russland der erste Wodka destilliert wurde. Beide Länder waren große Agrarnationen und hatten Roggen im Überfluss zur Verfügung. Die älteste Wodka-Marke ist wiederum eine polnische und wird seit 1823 in Posen hergestellt: Wyborowa. Die erste deutsche Wodka-Marke hieß Adler und kam kurze Zeit später, gegen Ende des 19. Jahrhunderts, auf den Markt. Spätestens seit in den 1950er-Jahren Cocktails populär wurden, erfreut sich Wodka weltweit größter Beliebtheit. 


Herstellung

Wie wird Wodka hergestellt?

Mit Felsquell- oder Gletscherwasser hergestellt – solche und ähnliche Claims sollen den Konsumenten zeigen, dass es sich bei dem beworbenen Wodka um ein besonders hochwertiges Produkt handelt. Und tatsächlich spielt das richtige Wasser eine große Rolle, was den Geschmack angeht. Denn klassischer Wodka besteht nur aus zwei Zutaten und zu 60 Prozent aus Wasser.

So wird Wodka hergestellt

Zunächst wird das Getreide geschrotet, gemälzt und dann in Wasser erhitzt, wodurch die Stärkemoleküle aufgespalten werden. Der süßen Maische wird dann Hefe zugefügt, um sie zum Gären zu bringen. Das bedeutet, dass der Zucker in Alkohol verwandelt wird. Ab circa sieben Prozent Alkoholgehalt sterben die Hefen ab. Der Alkoholanteil wird nun destilliert und filtriert, Schwebeteilchen und sogenannte Fuselöle entfernt, wodurch der Wodka seinen neutralen Geschmack und die klare Färbung erhält. Anschließend wird er mit Wasser verschnitten, also gemischt. Das bedeutet: fertiger Wodka besteht nur noch aus Wasser und Ethanol.

Alkoholgehalt: Wie viel Prozent hat Wodka?

Traditionell enthält Wodka 40 Prozent Alkohol. Die Spirituosenverordnung legt einen Mindestalkoholgehalt von 37,5 Prozent fest, es gibt aber auch Wodka mit bis zu 80 Prozent.

Gibt es ein Reinheitsgebot für Wodka?

Anders als bei Bier oder Whisky gibt es in der EU kein Reinheitsgebot für Wodka. Das bedeutet: theoretisch sind alle Zutaten erlaubt. Deshalb wird, vorwiegend für billigen Wodka, oft auch Melasse gebrannt. Die Spirituosenverordnung legt lediglich fest, dass der Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs sein und durch Gärung mit Hefe gewonnen werden muss. Im Zweifel hilft ein Blick aufs Etikett, bei hochwertigem Wodka steht meist drauf, dass er zu 100 Prozent aus Getreide gebrannt wurde.

Wie unterscheiden sich Wodka und Korn?

Bis zur Filtration unterscheiden sich Wodka (aus Getreide) und Korn eigentlich nicht. Doch während Wodka gefiltert wird, verzichtet man bei der Kornproduktion auf diesen Schritt. Deshalb, und weil er anschließend in Eichenfässern gelagert wird, ist Kornbrand auch nicht geschmacksneutral.

Fun Fact: Jeder Korn dürfte als Wodka deklariert werden, jedoch nicht andersherum.


Gesundheitsaspekt

Gesundheitlicher Aspekt von Wodka

Dass in hochwertigem Wodka eigentlich nichts weiter steckt, als reiner Alkohol und Wasser, bedeutet, dass er frei von Süßstoffen, Konservierungsmitteln und Farbstoffen ist. Wodka (in Maßen) bereitet demnach deutlich weniger Kopfschmerzen als manch andere Spirituose. Dennoch: Alkohol bleibt Alkohol und kann niemals als gesund bezeichnet werden.

Wie viele Kalorien hat Wodka?

Ein Shot (2cl) 40-prozentiger Wodka enthält 47 Kalorien. Alkohol ist an sich  relativ hochkalorisch, besonders wenn man Wodka mit Softdrinks oder Saft mischt, schlägt er ordentlich zu Buche. Dafür dürfte das Getränk „Skinny Bitch“ wohl der Longdrink mit den wenigsten Kalorien sein: Außer Wodka steckt da nämlich nur Limettensaft und Mineralwasser drin.

Tötet Wodka Viren ab?

Ein paar Shots trinken, um sich von innen zu desinfizieren? Eine echte Schnapsidee. Denn erst ab einem Alkoholgehalt von 60 Prozent werden Viren (und Bakterien) abgetötet – und das gilt nur für Oberflächen oder etwa unsere Hände. Alkoholkonsum schwächt unser Immunsystem sogar.

Wodka ist hochprozentig: Übermäßigen Konsum vermeiden

Wie so oft gilt: Die Dosis macht das Gift. Alkohol in Maßen und als Genussmittel ist in Ordnung – und trotzdem nicht gesund. Laut Robert Koch-Institut liegen die Grenzwerte für riskante Mengen bei zehn Gramm Alkohol für Frauen und 20 Gramm bei Männern. Das entspricht vier beziehungsweise acht cl Wodka.


Sorten

Welche Wodka-Sorten gibt es?

Mit der Beliebtheit des Wodkas wuchs auch das Angebot: von edel und hochwertig über aromatisiert bis billig produziert, mal aus Getreide, mal aus anderen Rohstoffen.

Wodka aus Getreide

Klassischerweise wird Wodka aus Getreide, genauer aus Roggen gewonnen. Kein Wunder: Das robuste Getreide überlebt auch härteste Winter in Polen und Russland. Roggen-Wodka gilt als der hochwertigste, er schmeckt mild, leicht süßlich und ist im Abgang ganz weich.

Auch aus Weizen wird Wodka hergestellt, er kann schnell und in Massen produziert werden und ist auch ohne viel Filtration schon ziemlich geschmacksneutral – ideal also als Basis für Cocktails. Es gibt auch Wodka aus Gerste und Hopfen, diese sind jedoch nicht so weitverbreitet.

Wodka aus Kartoffeln

Traditionell wird Kartoffel-Wodka vorwiegend in skandinavischen Ländern hergestellt. Die Produktion ist etwas aufwendiger, da die Stärke der Knollen sich nicht so einfach in gärfähigen Zucker aufspalten lässt. Das Ergebnis schmeckt markant und deutlich nach Kartoffel

Wodka aus anderen Rohstoffen

Melasse, ein Nebenprodukt bei der Herstellung von Zucker aus Zuckerrüben und -rohr, eignet sich ebenfalls als Rohstoff zur Wodkaherstellung. Melasse-Wodka ist günstig herzustellen, schmeckt leicht süßlich und aufgrund der billigen Produktion oft spritig. Eigentlich lässt sich aus fast allem Wodka herstellen – zum Beispiel auch aus Trauben, Quinoa, Reis, Mais.

Aromatisierte Wodkas

Aromatisierter Wodka hat meist einen Alkoholgehalt von circa 38 Prozent, schmeckt jedoch süß und fruchtig, was nicht ungefährlich ist. Beliebte Geschmacksrichtungen sind Zitrone, Vanille, Schwarze Johannisbeere (Black Currant) und grüner Apfel. Die Aromatisierung erfolgt durch Konzentrate, Aromaöle und Essenzen.


Verwendung

Du kannst Wodka auch in der Küche verwenden – so geht’s

Pur, in Cocktails oder zu Pasta: Der geschmacksneutrale Wodka ist überaus anpassungsfähig.

Wie trinkt man Wodka richtig?

Traditionell wird Wodka in Russland sowie Polen bei Zimmertemperatur und pur getrunken, so entfaltet sich der Geschmack am besten. Nur weniger hochwertigen Wodka sollte man (wenn überhaupt) gekühlt trinken, so werden die unangenehmen Noten unterdrückt. Wodka wird in beiden Ländern eher aus größeren Gläsern als den hiesigen Schnapsgläsern serviert und zu ausgiebigen Mahlzeiten und in Gesellschaft genossen. Vor allem saure Gurken sind eine tolle Ergänzung, die Kombination sollte man unbedingt einmal ausprobieren.

Longdrinks und Cocktails mit Wodka

Die bereits erwähnte Skinny Bitch ist ein beliebter Drink mit Wodka, aber auch andere populäre Cocktails basieren auf dem Getreideschnaps: Cosmopolitan, White Russian, Bloody Mary, Touchdown, Sex on the Beach und Moscow Mule zum Beispiel. Kein Wunder: Der fast geschmacksneutrale Wodka ist die perfekte Basis für süße, herbe aber auch saure Getränke und vielseitig einsetzbar. Auch in Longdrinks ist er aufgrund dieser Eigenschaften beliebt. In Kombination Ananas-, Cranberry- oder Orangensaft zum Beispiel.

Wodka in Rezepten

Das bekannteste Wodka-Gericht ist sicherlich Penne alla Wodka. Es ist unklar, wann und wo diese ihren Ursprung hat, man vermutet jedoch, dass sie aus Italien stammt und der Trend von dort Mitte des 20. Jahrhunderts nach Amerika schwappte. Dort ist die Pasta heute noch weitverbreitet. Und schon früher wurde Hochprozentiges in der italienischen Küche als Emulgator genutzt: Ein Schuss Grappa in der Pastasauce verhindert, dass das Fett der Sahne und die Säure der Tomaten sich trennen. Wodka hebt in Gerichten außerdem feine Aromen hervor, ohne einen Eigengeschmack mitzubringen.


Wissenswertes

Interessante Fakten über Wodka

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Welche sind die größten Wodka-Hersteller?

Überraschenderweise kommen die bekanntesten Wodka-Produzenten weder aus Polen noch aus Russland: Stattdessen zählen zu den größten Herstellern ein US-amerikanisches Unternehmen, eines aus Schweden sowie Frankreich und auch eine deutsche Kellerei ist darunter.  

Kommt Wodka aus Polen oder Russland?

Bis heute streitet man sich über diese Frage. Beide Länder haben wohl spätestens seit Anfang des 15. Jahrhunderts Wodka gebrannt, was nahelag, da beide Agrarnationen waren und Roggen im Überschuss zur Verfügung stand.

Welches Land hat den höchsten Wodkakonsum?

Statistiken zufolge wird in Russland der meiste Wodka konsumiert: rund die Hälfte der viereinhalb Milliarden Liter, die weltweit jedes Jahr produziert werden. Gefolgt von Polen und der Ukraine.




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