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Svíčková mit traditionellen Knödeln aus Böhmen

Deftige Mahlzeit mit traditionellem Charakter gesucht? Dann wird dir unser tschechischer Klassiker garantiert schmecken: Alle Infos rund um das Kultgericht Svíčková mit Böhmischen Knödeln – von der Herkunft bis zur Zubereitung – findest du hier!

Auf einen Blick

Inhalte dieser Seite auf einen Blick

  • Wir verraten dir, woher das traditionelle Gericht Svíčková stammt und wie es zu seinem Namen gekommen sein soll.
  • So gelingt dir Svíčková: Hier findest du ein Step-by-Step-Rezept.
  • Hier erfährst du, wie dir für die Beilage „Böhmische Knödel“ der perfekte Hefeteig gelingt. 

Herkunft

Woher kommt Svíčková?

Eine Hand gießt Soße über eine Portion Svíčková mit Böhmischen Knödeln, die sich auf einem Teller befindet, der auf einem Holztisch steht
Zu Svíčková gehört die charakteristische sämige Sahnesoße.

Ursprünglich war Svíčková Teil der böhmischen Küche, deren Gerichte nach wie vor auf dem Gebiet des ehemaligen Böhmischen Königreichs zur alltäglichen Essenskultur gehören. Heute ist das ehemalige Böhmen Teil der Tschechischen Republik. Aber auch in den umliegenden Gebieten erfreut sich die böhmische Küche großer Beliebtheit, zum Beispiel in Schlesien, Mähren und der Lausitz. Für das originale Svíčková wurde zu Zeiten des böhmischen Königreiches stets Rinderfilet verwendet, heute zumeist anderes Bratfleisch vom Rind. Wie das ultimative Originalrezept lautet, woher es genau stammt oder wer es erfunden hat, darüber streiten sich die tschechischen Regionen untereinander seit Jahren und Jahrzehnten. 

In Tschechien gibt es heutzutage auch eine Variante des Gerichtes mit Schweinefleisch anstelle von Rindfleisch, die falešná svíčková (falscher Lendenbraten) genannt wird. Klassisch wird Svíčková mit Böhmischen Knödeln serviert. Außerdem ist die besonders sämige Sahnesoße ein charakteristischer Bestandteil des Gerichtes. 

Funfact: Laut einer Legende ist das tschechische Wort für Lendenbraten (Svíčková) auf das Wort für Kerze (Svíčka) zurückzuführen, weil Svíčková früher immer nur abends verzehrt wurde, wenn Kerzenschein das Esszimmer erhellte – sehr romantisch!



Rezept

So gelingt dir Svíčková

Eine Hand steckt mithilfe einer Pinzette Speckstränge in den durchstochenen Rinderbraten, der auf einem Holzbrett liegt
Der Rinderbraten wird mithilfe einer Spicknadel oder Pinzette mit Speckstreifen lardiert.

Wie bei den meisten länderspezifischen Gerichten, die den Anspruch haben, als traditionell zu gelten, gibt es auch bei Svíčková Abwandlungen je nach Region.  

Originalrezept für 4 Portionen:

  • 150 g Möhren
  • 200 g Knollensellerie
  • 2 Zwiebeln
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 TL schwarze Pfefferkörner
  • ½ TL Pimentkörner
  • 100 g Speck, durchwachsen
  • 1 kg Rinderbraten
  • 1 EL Butterschmalz
  • Salz
  • 1 l Rinderbrühe
  • 2 EL Senf
  • Zucker
  • 50 ml Weißweinessig
  • 5 Stiele Thymian
  • 150 g Sahne (30 % Fett)
  1. Möhren, Sellerie und Zwiebeln schälen und grob würfeln. Lorbeer, Pfeffer und Piment in einen Teebeutel geben und die Öffnung mit Garn verschließen. 
  2. Speck der Länge nach in circa 1 cm breite Streifen schneiden. Rinderbraten entlang der Fasern mittig mit einem sehr schmalen und langen Messer durchstechen. Speckstreifen mithilfe einer langen Pinzette oder Spicknadel durch die Öffnung ziehen.
    Gut zu wissen: Dieser Vorgang nennt sich Lardieren und verhindert das Austrocknen des Bratens während des Garens.
  3. Butterschmalz in einem Bräter erhitzen. Rinderbraten kräftig mit Salz würzen und von jeder Seite etwa 2 Minuten scharf anbraten. Braten herausnehmen.
  4. Vorbereitetes Gemüse im Butterschmalz circa 3 Minuten anbraten. Brühe angießen, Senf einrühren und mit Zucker und Essig würzen. Thymian waschen, trocken schütteln und mit dem Rinderbraten und dem Teebeutel in den Topf geben. Braten mit geschlossenem Deckel bei geringer Hitze bis zu 2 ½ Stunden schmoren.
  5. Braten aus dem Soßensatz nehmen, Sahne hinzugeben und alles fein pürrieren, mit Salz, Zucker und nach Belieben weiterem Essig abschmecken. Die Soße ist ideal, wenn sie würzig und leicht säuerlich schmeckt. Braten mit Soße servieren. 

Zum vollkommenen Svíčková-Genuss gehören neben Braten und Soße traditionellerweise Böhmische Knödel, Preiselbeeren und Zitronenscheiben.


Beilage

Böhmische Knödel

Zwei aufgeschnittene Böhmische Knödel liegen auf einem Teller, daneben eine Gabel und eine weiße Serviette
Original Böhmische Knödel sind länglich geformt und werden in Scheiben geschnitten serviert.

Was wäre eine gelungenge Svíčková-Mahlzeit nur ohne Böhmische Knödel als Beilage? Die Mehlklöße eignen sich schließlich ideal, um die für das Gericht charakteristische Sahnesoße voll in sich aufzusaugen, sodass sich ihr Geschmack auf unseren Geschmacksknospen beim Hineinbeißen voll entfalten kann. Die Böhmischen Knödel machen sich nicht nur zu Svíčková gut, sondern passen auch hervorragend zu Gulasch und anderen Braten-Gerichten. Die Rezepte für die Knödel (tschechisch: houskové knedlíky) unterscheiden sich von Region zu Region. Original Böhmische Knödel werden jedoch stets auf Basis von Semmeln hergestellt, zu ovalen bis länglichen Knödeln geformt und in Scheiben geschnitten serviert.

Hefeteig für Böhmische Knödel – so geht's!

Böhmische Knödel werden heutzutage teilweise mit Backpulver zubereitet, die original böhmischen Semmelknödel werden jedoch mit Hefe gemacht.  

Zutaten für zwei Knödel:

  • 1 Brötchen, 2–3 Tage lang getrocknet
  • 250 ml Milch
  • 10 g frische Hefe (alternativ 2 TL Trockenhefe)
  • 500 g Weizenmehl
  • 1 Ei
  • ½ TL Salz
  • ½ TL Zucker 
Eine zugedeckte Schüssel mit Hefeteig steht auf einem Rost im Backofen.
So einfach kannst du deinen Hefeteig bei 45 °C im Ofen gehen lassen!
  1. Brötchen in etwa 1 Zentimeter große Würfel schneiden.
  2. Milch in einem Topf vorsichtig erhitzen (nicht kochen lassen) und Frischhefe unter ständigem Rühren darin auflösen. 
  3. Mehl, Ei, Salz und Zucker in einer Schüssel miteinander vermengen. 
  4. Milch und aufgelöste Hefe hinzugeben und alle Zutaten miteinander verkneten. 
  5. Nach und nach die Brötchenwürfel hinzugeben und einarbeiten. 
  6. Teig in einer Schüssel mit einem Geschirrtuch abdecken und an einem warmen Ort für 45 Minuten gehen lassen.
    Tipp: Dafür eignet sich der Backofen bei 45 °C Ober-/ Unterhitze.
  7. Anschließend den Teig in zwei Hälften teilen und mit den Händen zwei längliche Knödelrollen formen, die jeweils etwa 20 Zentimeter lang und 10 Zentimeter dick sind.
  8. Einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen und die Knödel darin für etwa 10 Minuten garen, die Knödel wenden und weitere 10 Minuten garen lassen.
  9. Knödel vorsichtig aus dem Topf nehmen und sofort mehrfach mit einer Gabel einstechen, damit der Dampf entweichen kann. Knödel mit einem scharfen Messer in Scheiben schneiden und servieren.

Böhmische Spezialitäten

Rezepte für böhmische Spezialitäten



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