Thymian: mediterranes Küchengewürz
Thymian hat den wissenschaftlichen Namen „Thymus Vulgaris“ und wurde einst griechischen Soldaten mit in die Schlacht gegeben, um ihnen Mut und Kraft zu verleihen. Heute wird das klassische Mittelmeergewürz besonders gern beim Zubereiten von mediterranen Speisen eingesetzt.
Was ist Thymian?
Es gibt viele Sorten Thymian, doch meistens sprechen wir von dem beliebten Küchenkraut, also dem Echten Thymian, Thymus Vulgaris. Dieser wird in manchen Regionen auch Römischer Quendel, Kuttelkraut oder Gartenthymian genannt. Reifer Thymian ist dunkelgrün. Er kann entweder roh, gekocht, gebraten oder gedünstet verspeist werden und hat einen unverwechselbaren, würzigen Geschmack. Seit jeher wird Thymian außerdem als Heilpflanze verwendet, er gilt als natürliches Antibiotikum.
Botanische Einordnung und Herkunft von Thymian
Das mediterrane Kraut liebt die Sonne – bestimmt hast du wilde Sträucher im Urlaub schon einmal gesehen. Echter Thymian wird aber auch in großem Stil kommerziell angebaut.
Botanik des Thymians
Thymus Vulgaris gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütengewächse und zur Gattung der Thymiane. Der kleine, holzige Strauch wird zehn bis 40 Zentimeter hoch und bildet von etwa Mai bis Oktober kleine rosa bis lila Blüten aus. Die kleinen, länglichen Blätter sind auf der oberen Seite graugrün, unten weißlich.
Wo kommt Thymian ursprünglich her?
Seinen Ursprung hat das beliebte Küchenkraut im europäischen Mittelmeerraum, wo es auch heute noch angebaut wird. Der Thymian liebt trockenen, steinigen Boden und heißes Klima, gedeiht hervorragend in Italien, Spanien und Griechenland.
Anbau und Ernte von Thymian
Du kannst Thymian auch selbst anbauen. Damit er prächtig gedeiht, gibt es jedoch ein paar Dinge zu beachten.
Thymian im Garten anbauen
Thymian liebt die Sonne, sollte also auf einem Südbalkon oder auf der Südseite des Hauses angebaut werden. Am besten wächst er auf sandigem, nährstoffarmem Boden, aber auch in Steingärten. Hier sollte er dann mit etwas Kompost eingepflanzt werden. Auch im Topf kannst du Thymian züchten, achte hier unbedingt darauf, dass keine Staunässe entsteht. Im Frühjahr können die Pflanzen zurückgeschnitten werden, so bleiben die Zweige aromatisch, jung und frisch.
Kann man Thymian auch im Winter anbauen?
Echter Thymian ist winterhart, er kann auch Minusgrade überstehen. Dauert der Frost länger an, benötigt der Thymian eine schützende Schneedecke. Ist die nicht vorhanden, kannst du ihn mit Vlies oder Reisig abdecken.
Wie erntet man Thymian richtig?
Du kannst Thymian das ganze Jahr über ernten, so treibt er außerdem immer wieder neu aus. Einfach mit einer Küchenschere etwa ein Drittel von einem Zweig abschneiden. Dann kannst du die Blätter mit der Hand entgegen der Wuchsrichtung abstreifen – oder du verwendest den Zweig im Ganzen.
Wann hat Thymian Saison?
Thymian hat vor allem innerhalb der Monate Mai bis in den September hinein Saison. In dieser Zeit wird er zunächst geerntet und dann getrocknet und weiterverarbeitet. Dies hat auch zur Folge, dass der Thymian ganzjährig erhältlich ist. Gekauft werden kann er entweder im Glas oder in kleinen Gewürztütchen – in Schnipsel- oder Zweigform.
Die Wirkung von Thymian: Was sind die gesundheitlichen Vorteile?
Thymian ist ein altbewährtes Heilmittel bei Erkrankungen der Atemwege und kann sogar noch einiges mehr: Wusstest du, dass er stimmungsaufhellend wirkt und bei Erschöpfung helfen kann?
Hilft Thymian bei Husten und Erkältungen?
Die ätherischen Öle des Thymians haben eine krampf- und schleimlösende Wirkung. Bei Husten, Grippe, Asthma und Bronchitis kann das Kraut deshalb Abhilfe schaffen. Er mindert zudem den Hustenreiz und lindert die Halsschmerzen. Des Weiteren wirkt Thymian desinfizierend und antientzündlich, er kann helfen Verletzungen am Zahnfleisch zu heilen und beugt gleichzeitig Mundgeruch vor.
Thymian bei Magen-Darm-Problemen
Die antientzündliche Wirkung des Thymians kann man sich auch bei einer Magenreizung zunutze machen. Außerdem regt er die Verdauung an und kann Blähungen lindern.
Tipps zur Verwendung von Thymian zur Unterstützung der Gesundheit
Die frischen oder getrockneten Blätter des Thymians können aufgebrüht und als Tee getrunken werden, dieser eignet sich auch prima zum Gurgeln oder als Mundspülung bei Entzündungen im Hals- und Rachenbereich. Thymian ist häufig auch Bestandteil von Kapseln und Lutschtabletten gegen Erkältungen, das ätherische Öl in Tropfen eignet sich zum Inhalieren oder als Badezusatz. Thymian ist eigentlich gut verträglich, das Öl sollte jedoch nicht unverdünnt eingenommen oder äußerlich angewendet werden, da es in hoher Konzentration reizend wirken kann. Schwangere und Stillende sollten die Einnahme von Thymian mit einem Arzt abklären, auch Asthma und Bluthochdruck sprechen eventuell gegen eine Einnahme von Thymian.
Das steckt in Thymian
Thymian bietet krampf- und schleimlösende Eigenschaften und hilft unter anderem gegen Erkältungskrankheiten wie Bronchitis oder Husten. Thymian stellt damit insgesamt ein vorteilhaftes Gewürzmittel dar und kann daher öfter auf dem individuellen Speiseplan stehen. Er soll außerdem bei Nervenleiden hilfreich sein, den Appetit anregen und die Verdauung fördern.
kcal: 95 kcal
Kohlenhydrate: 15.1 g
Eiweiß: 3 g
Fett: 2.5 g
Vitamin A: 0 µg
Vitamin B1: 0.16 mg
Vitamin B2: 0.07 mg
Vitamin B6: 0 mg
Vitamin C: 2 mg
Vitamin E: 0 mg
Calcium: 630 mg
Eisen: 5 mg
Kalium: 270 mg
Magnesium: 73 mg
Natrium: 18 mg
Welche Thymiansorten gibt es?
Neben dem Echten Thymian gibt es viele weitere Sorten, die zwar nicht ganz so bekannt, aber nicht weniger interessant sind. Hier sind ein paar davon:
- Thymus pulegioides, auch Breitblättriger Thymian, wächst wild und wird in der Heilkunde eingesetzt.
- Thymus x citrodorus, auch Zitronen-Thymian, hat ein starkes Zitrusaroma und ist eine tolle Alternative zum Echten Thymian in der Küche.
- Thymus serpyllum, der Sand-Thymian, kann ebenfalls verzehrt und als Heilkraut verwendet werden. Er soll unter anderem bei Schlafproblemen helfen.
Tipps zum Einkauf und der richtigen Lagerung von Thymian
Wenn du Thymian nicht selbst im Garten oder auf dem Fensterbrett züchtest, kannst du ihn natürlich auch kaufen – in unterschiedlichster Form.
Thymian kaufen: Darauf solltest du achten
Wenn du Thymian im Topf oder im Bund kaufst, dann achte darauf, dass die Triebe nicht zu holzig sind. Die Blätter sollten frisch und grün sein und nicht abfallen, wenn du die Zweige schüttelst. Spätestens beim Zerreiben zwischen den Fingern sollte Thymian ein intensives, würziges Aroma verströmen. Du kannst Thymian aber auch bereits getrocknet kaufen.
Thymian richtig lagern: So geht’s
Frische Zweige kannst du in ein feuchtes Küchentuch wickeln und so im Kühlschrank einige Tage aufbewahren.
Kann man Thymian einfrieren?
Du kannst Thymianzweige ganz einfach einfrieren. Damit sie nicht aneinander festfrieren, sollten sie vorab gründlich getrocknet werden. Für Suppen und Eintöpfe kannst du auch den Eiswürfeltrick anwenden, um immer die richtigen Portionen zur Hand zu haben: Blättchen abstreifen und mit Wasser in Eiswürfelformen geben und so einfrieren. Diese können dann einfach zur Suppe hinzugegeben werden.
Wie kann man Thymian in der Küche verwenden?
Thymian wird besonders gern zum Würzen von mediterranen Speisen wie zum Beispiel von Fleisch- und Fischgerichten eingesetzt. Ferner harmoniert frischer Thymian auch ideal mit mediterranem Gemüse wie zum Beispiel Auberginen, Zucchini und Tomaten. Thymian werden aber auch erkältungslindernde Eigenschaften zugeschrieben, weswegen er auch in Form von Tees zum Einsatz kommt. Frischer Thymian hält sich gekühlt circa eine Woche.
Kann man Thymian roh essen?
Thymian kann roh verzehrt werden, auch wenn er meist verarbeitet wird. Die frischen Blättchen schmecken prima auf Salat und Pasta, in Drinks und sogar zu Desserts.
Sind Thymianblüten essbar?
Thymian kann immer geerntet werden, ganz gleich, ob er blüht oder bereits geblüht hat. Die kleinen rosa Blüten sehen nicht nur hübsch aus, sie schmecken auch gut.
Mit Thymian kochen: Wichtige Tipps
Thymian sollte in Gerichten eher sparsam zum Einsatz kommen, das intensive Aroma kann sonst schnell alles andere übertünchen. Anders als andere Küchenkräuter (wie Petersilie), darf Thymian ruhig von Anfang an mit in die Pfanne, den Bräter oder auf den Grill. So entfaltet sich sein Geschmack wirklich optimal.
Wie kann man Thymian trocknen?
Du kannst einen kleinen Strauß Thymian einfach kopfüber an einem trockenen, warmen Ort aufhängen und so trocknen. Anschließend streifst du die Blätter ab und bewahrst sie in einem dunklen, luftdicht verschließbaren Glas auf.
Thymian-Tee selbst machen: So geht’s
Du kannst Thymian-Tee ganz einfach selbst machen. Hierfür übergießt du einen Teelöffel getrockneten oder zwei Teelöffel frischen Thymian mit 150 Milliliter heißem Wasser. Etwa zehn Minuten ziehen lassen, gegebenenfalls mit Honig süßen.