5. bis 7. SSW: Entwicklung, Größe, Gewicht, Symptome
Nun ist die letzte Periode bereits über vier Wochen her und die Schwangerschaft hat begonnen. Wahrscheinlich hältst du schon einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen und freust dich auf den ersten Ultraschall bei deinem Arzt.
✔️ in Zusammenarbeit mit Judith Fuchs, Hebamme
Der Embryo nistet sich ein
Ab der fünften Schwangerschaftswoche hat sich das Baby in der Gebärmutterschleimhaut angesiedelt. Für deinen Körper ist das ein deutliches Zeichen, dass er von nun an für zwei sorgen muss.
Größe und Gewicht
Theoretisch ist bereits ab der fünften Woche auf dem Ultraschall die Schwangerschaft zu erkennen. Allerdings noch nicht das Baby selbst. Zu sehen ist ein etwa ein Zentimeter großer schwarzer Kreis. Das ist die Fruchthöhle, in der sich der Embryo befindet. Er selbst ist noch viel zu klein, um auf dem Bildschirm sichtbar zu sein. Aber du kannst dir ungefähr vorstellen, dass er optisch einer Kaulquappe ähnelt und zwei Millimeter groß ist.
Die Regelblutung bleibt aus
Das Auffälligste, was bei dir passiert, ist wahrscheinlich das Ausbleiben deiner Periode. Gerade für Frauen, die eine sehr regelmäßige Monatsblutung haben, ist das ein deutliches Anzeichen, dass etwas anders ist als sonst.
Ansonsten treten eher kleine, fast unmerkliche Veränderungen auf. Äußerlich tut sich nichts. Aber in deinem Körper passiert einiges: Die Gebärmutter wird größer und deine Vagina dehnbar. Zudem bildet sich ein Schleimpfropf, der deinen Muttermund verschließt und dafür sorgt, dass Keime vom Kind abgehalten werden. Nach und nach kommen immer mehr Schwangerschaftsanzeichen hinzu: Das Hormonchaos stellt sich ein, deine Brüste werden empfindlicher und der Warzenhof dunkler. Gleichzeitig wird dein Bindegewebe elastischer.
Müdigkeit, Kreislaufprobleme und Übelkeit in der Schwangerschaft
Bei manchen Frauen zeigen sich bereits in dieser frühen Phase Symptome, während andere Schwangere noch nichts spüren. Folgende Anzeichen können auftreten:
- Übelkeit in der Schwangerschaft: Meist sind das die ersten Anzeichen für eine Schwangerschaft. Mit mehreren kleinen Mahlzeiten über den Tag verteilt und zum Beispiel Ingwertee kannst du diese Symptome reduzieren und lindern.
- Müdigkeit: Wenn du häufig müde bist, solltest du regelmäßige Ruhephasen einplanen, denn Erholung ist jetzt sehr wichtig. Zudem kann dir Ruhe bei der Bekämpfung von Übelkeit und Schwindel helfen.
- Sollten Kreislauf und Blutdruck verrücktspielen, solltest du diese schnell wieder in Schwung bringen. Helfen können Wechselduschen, viel Bewegung und ausreichend Flüssigkeit.
- Harndrang: Besonders nachts musst du oft auf die Toilette? Das ist nicht verwunderlich, denn deine Gebärmutter kann durch die Vergrößerung auf die Blase drücken.
- Schmerzende Brüste: Da deine Brüste empfindlicher werden und sich auf das Stillen vorbereiten, sind die Schmerzen normal.
Bestätigung der Schwangerschaft per Ultraschall
Da viele Frauen zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, dass sie schwanger sind und auch die Bestätigung durch den Ultraschall erst ab der siebten Woche möglich ist, gibt es in dieser Zeit noch nicht viele Arzttermine, die du wahrnehmen musst.
Ist die Schwangerschaft bestätigt, erstellt dein Frauenarzt mit dir einen Plan über die weiteren Vorsorgeuntersuchungen. In der Regel findet eine Untersuchung pro Monat statt, gegen Ende der Schwangerschaft alle zwei Wochen.
Ernähre dich ausgewogen und verzichte auf Alkohol
So früh in der Schwangerschaft gibt es noch nicht viel, was du beachten musst:
- Nimm dir Auszeiten, gerade wenn du müde bist oder dir übel ist. Mit kleinen Atemübungen oder einem kurzen Hochlegen der Beine kommst du schnell wieder zu Kräften.
- Versuche täglich viel, bis zu drei Liter Flüssigkeit aufzunehmen. Geeignet sind zum Beispiel Mineralwasser, Schorlen oder Kräutertees.
- Achte auf eine nährstoffreiche Ernährung. Verzichte beispielsweise auf rohe Speisen und achte auf eine ausreichende Zufuhr an Folsäure. Die tägliche Aufnahme sollte bei etwa 400 Mikrogramm liegen.
- Gehe spazieren und bewege dich. Dadurch beugst du Schwindel, Rückenschmerzen oder einem schwachen Kreislauf vor.
- Verzichte ab sofort auf Alkohol, Zigaretten und Drogen.
Leider kann es so früh in der Schwangerschaft zu Komplikationen kommen. So treten zum Beispiel Einnistungen der befruchteten Eizelle außerhalb der Gebärmutter bei ein bis zwei Prozent der Schwangeren auf. Sollten heftige Unterleibsschmerzen auftreten, suche unbedingt einen Gynäkologen auf.
In welchem Monat befindest du dich jetzt?
Zu Beginn einer Schwangerschaft stellen sich werdende Eltern viele Fragen. Dazu gehören vor allem:
- Was passiert nun in diesen ersten Wochen? Dein Körper bereitet sich nach und nach auf die Schwangerschaft vor. Die ersten Veränderungen kannst du an den Brüsten vielleicht sogar schon bemerken.
- In welchem Monat bin ich jetzt? In den Wochen fünf bis sieben befindest du dich im zweiten Monat deiner Schwangerschaft und es dauert höchstwahrscheinlich noch über 200 Tage, bis du entbindest.
- Wie schwer soll ich nun sein? Das Gewicht von Schwangeren ist sehr individuell und abhängig von ihrem Normalgewicht. Gerade im ersten Trimester ist es keine Seltenheit, wenn die Waage noch keine Gewichtszunahme anzeigt. Durch Symptome wie Appetitlosigkeit oder starker Übelkeit ist sogar eine Gewichtsreduktion in der Anfangszeit möglich.
- Was passiert bei meinem Baby? Dein Baby durchläuft einige wichtige Entwicklungsschübe: Die ersten Organe werden angelegt und ausgebildet. Ferner entsteht nun auch das zentrale Nervensystem.
- Kann ich bereits so früh unter Gelüsten leiden? Meist erscheinen Schwangerschaftsgelüste ab der neunten Schwangerschaftswoche und dauern ungefähr bis zur zwölften Woche, aber bereits vorher können sich die Heißhungerattacken bemerkbar machen.
Was kommt auf dich zu?
Mit Beginn der achten Schwangerschaftswoche kannst du erste äußerliche Veränderungen an dir feststellen und auch dein Baby entwickelt sich rasant weiter. Freue dich auf eine aufregende Zeit.
Hebamme
Judith Fuchs begleitet als Hebamme Schwangere und ihre Familien während der Schwangerschaft und der Geburt im Geburtshaus sowie zu Hause. Sie steht ihnen außerdem während des Wochenbetts und der Stillzeit unterstützend zur Seite. Eine respektvolle, individuelle und interventionsarme Betreuung sind ihr dabei ein Herzensanliegen. In unseren FamilienMomenten klärt sie als Expertin über alle Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit auf. Judith Fuchs hat selbst zwei Kinder.