Romanasalat: schmeckt roh und gegrillt
Kein Wunder, dass Romanasalat so viele verschiedene Namen hat! Der knackig-würzige Römer mit dem milden Herzen ist wohl der größte Verwandlungskünstler unter den Salaten. Immerhin lässt er sich sowohl roh als auch gedünstet und sogar gegrillt genießen. Was du sonst alles über Romanasalat wissen musst, liest du in unserem Lebensmittellexikon.
Was ist Romanasalat?
Romanasalat, kurz Romana, oder Römersalat sind nur zwei der vielen Namen für den knackig-grünen Klassiker. Bekannt ist er auch als Römischer Salat, Sommerendivie, Lattuga, Lattich, Binde- oder Kochsalat. Letzterer verweist bereits auf eine große Besonderheit: Romana trumpft wegen des würzigen, etwas herben Geschmacks seiner Außenblätter und der milden, leicht süßlichen Note der innenliegenden Salatherzen nämlich nicht nur am Salatbuffet auf, sondern lässt sich dank der festen Blattstruktur auch wie ein Gemüse im Topf, in der Pfanne, im Ofen oder auf dem Grill zubereiten. Für Feinschmecker interessant: Die besonders zarten Salatherzen werden auch separat verkauft.
Botanische Einordnung und Herkunft
Aus der Küche ist der Römersalat nicht wegzudenken, ähnlich sieht es bei dem Mini-Romana aus, der letztlich nur eine etwas kleinere Form des Romana ist. Aber wo liegen eigentlich die botanischen Wurzeln des grünen Allrounders und wann wurde er das erste Mal kultiviert?
Botanik
Der lateinische Fachbegriff für Romanasalat, Lactuca sativa var longifolia, ist etwas sperrig. Ansonsten ist die Sache aber klar: Botaniker zählen die einjährige Blattpflanze eindeutig zur Familie der Korbblütler und als eine Abwandlung des Gartensalats. Ihr Wuchs ist aufrecht. Während es runde Sorten zu einer Größe von bis zu 35 Zentimetern bringen, können ovale Sorten bis zu 40 Zentimeter hoch werden. Die grünen, stark gewellten Blätter des Römersalats sind kräftig, knackig und schließen sich über dem gelblichen, zartblättrigen Herzen zu einem Kopf zusammen. Charakteristisch sind auch die ausgeprägten mittleren Blattrippen und der feste Strunk.
Herkunft, Verbreitung und Anpflanzungsgebiete
Wo genau der Römersalat seinen Ursprung hat und wie er sich letztendlich bis zu uns verbreiten konnte, ist nicht ganz unstrittig. Alte Reliefs deuten darauf hin, dass die alten Ägypter die Ersten waren, die den Salat als Nahrungsmittel kultiviert haben. Sie nutzten die Urform des Romanas sowohl als Opfergabe für Verstorbene, um sie auch im Jenseits gut versorgt zu wissen, als auch als Heilpflanze. Aus den Samen gewannen sie offenbar Öl. Später fand Römersalat auch seinen Weg in den Mittelmeerraum und nach China. Heute ist er in ganz Europa verbreitet und auch in Amerika äußerst beliebt.
Nährwerte von Romanasalat
Mit etwa 92 Prozent ist der Wassergehalt von Romanasalat beachtlich. Wie seine grünen Verwandten, zum Beispiel Kopfsalat oder Eisbergsalat, eignet er sich deshalb perfekt für eine leichte Ernährung – auch weil sein Kaloriengehalt verschwindend gering ist. Mineralstoffe und Vitamine hat der Romana trotzdem zu bieten, darunter Vitamin C oder Kalium. Gleichzeitig enthält er, wie alle Salatsorten, Nitrat, das im Körper zu schädlichem Nitrit umgewandelt werden kann. Behalte das für eine ausgewogene Ernährung im Blick.
Kalorien und Nährwerte von Romanasalat pro 100 Gramm:
Kalorien | 17 kcal |
Eiweiß | 1,2 g |
Fett | 0,3 g |
Kohlenhydrate | 3,3 g |
Ballaststoffe | 2,1 g |
Kalium | 247 mg |
Eisen | 1 mg |
Vitamin C | 4 mg |
Anbau und Ernte von Romanasalat
Gut für uns: Wegen seines breiten Anbaugebiets können wir den knackigen Romanasalat das ganze Jahr über genießen. Wo das frische Grün wächst, wann er in Deutschland geerntet und in welchen Monaten er importiert wird, erfährst du hier.
Romanasalat–Anbau
Römersalat ist nicht besonders wählerisch. Grundsätzlich sprießt er überall, wo sich auch der Kopfsalat wohlfühlt. Unter anderem gedeiht er auf Feldern in Italien, Spanien, Frankreich und dem US-Sonnenstaat Kalifornien. Aber auch in weniger warmen Ländern wie Österreich, den Niederlanden und natürlich Deutschland wächst er wunderbar. Während die Hauptanbaugebiete des Eisbergsalats Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sind, werden Kopf-, Blatt- und Romanasalat sowie Endivien außerdem in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz angebaut. Bei uns gedeiht Romana sowohl im Freilandanbau als auch im geschützten Anbau, also ungeheizt unter Folie oder Vlies.
Romanasalat-Ernte
Romanasalat ist das ganze Jahr über zu haben – allerdings stammt er dann nicht immer aus Deutschland. Seine Hauptsaison geht von Mai bis Oktober. Vor allem ab dem Spätsommer stammt der Römer aus dem heimischen Freilandanbau. Im März, April und November kommt er für gewöhnlich aus geschütztem Anbau, von November bis Mai wird er importiert – überwiegend aus Italien und Frankreich. Damit du einen Vergleich hast: Bei Kopf- und Eisbergsalat liegt der Selbstversorgungsgrad laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bei rund 74 Prozent, bei anderen Salaten wie Romana sind es 48 Prozent.
Romanasalat selbst pflanzen
Von Mai bis Juni lässt sich Romanasalat im Beet leicht selbst anbauen. Ziehst du den Salat zuhause oder im Gewächshaus vor, kannst du sogar schon Mitte April starten. In lockeren, humus- und nährstoffreichen Böden gedeiht Romana am besten. Außerdem liebt es der knackige Klassiker sonnig und feucht und kommt in der Regel ohne Dünger aus. Achte beim Aussähen lediglich darauf, die Samen nicht zu tief in die Erde zu setzen und einen Abstand von jeweils 30 bis 40 Zentimetern einzuhalten, damit die Pflanzen ungehindert wachsen können. Was das angeht, ist Romanasalat schnell unterwegs: Schon nach zehn bis 14 Tagen ist er erntereif.
Lagerung von Romanasalat
Bei Salaten gilt die Faustregel: Am besten direkt am Tag des Einkaufes essen! Knackiger geht’s nicht – außer natürlich, du erntest selbst. Solltest du deinen Romana im Rahmen eines Wocheneinkaufs vorausschauend für das Familienessen am Sonntag in den Wagen gelegt haben, hält er sich aber auch für eine Weile. Wir verraten, wie du Romanasalat am besten lagerst, damit er maximal frisch und knackig bleibt.
Romanasalat lagern
Damit sich braune Stellen am Salat nicht ausbreiten, solltest du diese zunächst entfernen. Dann geht’s für den Romana ab in den Kühlschrank, genauer: ins Gemüsefach. Bevor du ihn verstaust, wickele den Römer am besten in etwas feuchtes Küchenpapier, packe ihn in eine Plastikdose oder einen offenen Gefrierbeutel. So verhinderst du ein schnelles Welken. Damit sich Romanasalat im Kühlschrank richtig wohlfühlt, sollte er wie alle Salate nicht beengt liegen und mit Abstand zu Äpfeln. Sie strömen nämlich das Reifungshormon Ethylen aus, welches Salatblätter schneller welken lässt.
Haltbarkeit von Romanasalat
Behalte bei Salaten, auch beim Romana, grundsätzlich die Festigkeit der Blätter im Blick. Je schlaffer sie werden, umso schneller solltest du den Römer verzehren. Ob der Salat wirklich frisch ist, erkennst du daran, dass sein Herz fest geschlossen ist. Wegen seiner derberen Blätter ist Romanasalat im Vergleich zu den meisten anderen Blattsalaten auch insgesamt robuster. Dadurch hält er es gut gekühlt und verpackt etwas länger aus als seine grünen Verwandten – nämlich bis zu fünf Tage.
Kennst du ansonsten schon das Prinzip von Regrowing? Gemeint ist damit das Nachwachsenlassen von Gemüse aus vermeintlichen Abfällen. Romanasalat eignet sich dafür besonders gut. Bewahre dafür den abgepflückten Strunk des Römers auf und stelle ihn für ein paar Tage in ein Glas mit Wasser. Das Wasser solltest du regelmäßig austauschen. Schon nach kurzer Zeit sollten neue Salatblätter aus der Mitte des Strunks wachsen. Dann kannst du ihn in einen Topf mit Erde, bestenfalls Anzuchterde, umsetzen. Bei ausreichend Licht und Zimmerwärme gedeihen die Blätter weiter.
Verwendung von Romanasalat
Durch den besonderen Geschmack, die festen Blätter und nicht zuletzt ihre Form, ist Romanasalat zum echten Tausendsassa in der Küche geworden. Wie du das knackige Grün am besten verarbeiten kannst? Wir hätten ein paar Tipps parat!
Romanasalat als Rohkost
In einem grünen Salat, zum Beispiel mit Tomate und Avocado, trumpft Romana mit seiner nussigen Note auf. Da er wesentlich kräftiger schmeckt als Kopfsalat, stehen ihm würzige Dressings, aber auch aromatische Zutaten wie Knoblauch, Oliven oder Käse besonders gut. Unverzichtbar ist Romanasalat im berühmten Caesar’s Salad. Für das Original des US-amerikanischen Klassikers kommt er mit Parmesan, Croutons und einem reichhaltig-cremigen Dressing in die Schüssel. Weil seine Blätter so knackig sind, sorgt Romana auf Burgern für Biss und bringt frisches Grün aufs Sandwich oder in einen Wrap. Wegen der geschwungenen Form seiner Blätter bietet er sich außerdem für köstlich gefüllte Salatschiffchen an, zum Beispiel mit Hack.
Romanasalat grillen
Die große Besonderheit von Römersalat kennst du ja schon: Im Gegensatz zu den meisten Kopf- und Pflücksalaten zerfällt er nicht im Topf und schmeckt deshalb auch warm ganz köstlich! Ein Gericht ist gegrillter Romanasalat. Dafür wird er einfach nur halbiert, mit Öl oder einer Vinaigrette bepinselt und auf den Grill gelegt, bis er Farbe bekommt. Ähnlich gut schmeckt er, wenn er kurz im Ofen angeröstet wird. Oder aber du garst ihn in Gemüsebrühe bissfest und gratinierst ihn mit etwas geriebenem Käse!
Mehr dazu gibt es im Ernährungstipp-Video von Dr. Alexa Iwan.
Leckere Rezepte mit Romanasalat
Wird Römersalat alternativ zu Mangold und Blattspinat blanchiert, erinnern seine ausgeprägten Stiele ein wenig an Spargel. So bildet er eine leckere Beilage, zum Beispiel zu Fisch oder Ei. Im Mittelmeerraum kommt Romana auch bei Suppen zum Einsatz oder landet in einem Schmorgericht. Aber auch roh kannst du natürlich allerhand mit dem würzigen Grün anfangen. Wir haben dir eine kleine Auswahl an leckeren Rezepten mit Romanasalat zusammengestellt: