Rotfleischiger Apfel – selten, schön und richtig lecker
Äpfel mit roter Schale kennt jeder. Aber hast du schon mal einen Apfel gesehen, der auch von innen rot ist? Ja, das gibt es. Rotfleischige Äpfel sind ein besonderes optisches Highlight und werden immer beliebter. Wir verraten dir, wie sie entstanden sind und wie sie sich von herkömmlichen Äpfeln unterscheiden.
Was ist ein rotfleischiger Apfel?
Der rotfleischige Apfel ist eine besondere Form des Apfels. Die Früchte sind im Durchschnitt 190 Gramm schwer und äußerlich kaum von anderen roten Äpfeln zu unterscheiden. Je nach Sorte wird er jedoch durch ein zartrosa bis tiefrotes Fruchtfleisch gekennzeichnet. Auch geschmacklich unterscheidet er sich von anderen Äpfeln: Rotfleischige Äpfel gelten als besonders aromatisch und verträglich, weshalb sie auch von vielen Apfelallergikern verzehrt werden können. Allerdings sind einige Sorten sehr sauer, was nicht jedermanns Geschmack ist. Daher werden diese oft für die Weiterverarbeitung verwendet. Aus rotfleischigen Äpfeln werden zum Beispiel Saft, Kompott oder auch Apfelringe hergestellt, die durch die auffällige rote Farbe zu einem echten Hingucker werden. Es gibt aber auch einige Sorten, die weniger sauer sind und auch pur genossen werden können. Beispielsweise wird der Geschmack des „Redlove“ Apfels als süß-säuerlich beschrieben, da er ein ausgewogenes Verhältnis von süß und sauer besitzt. Diese Kombination sorgt für einen frischen Geschmack.
Botanik und Herkunft des rotfleischigen Apfels
Wie ist der rotfleischige Apfel eigentlich zu seiner auffälligen Farbe gekommen und wo wird er angebaut? Das erfährst du im folgenden Abschnitt.
Botanik des rotfleischigen Apfels
Äpfel gehören zur Pflanzengattung der Kernobstgewächse aus der Familie der Rosengewächse. So auch der rotfleischige Apfel. Eine der ersten bekannten Sorten mit rotem Fleisch ist der zu den Wildäpfeln gehörende „Niedzwetzki-Apfel“. Dieser kommt aus Zentralasien und wurde dort bereits vor mehreren hundert Jahren entdeckt. Moderne rotfleischige Apfelsorten entstanden durch gezielte Kreuzungen aus diesen wilden Urformen und europäischen Kulturäpfeln. Ziel war es, die auffällige Farbe mit einem milderen Geschmack und besserer Verträglichkeit zu verbinden. Mittlerweile gibt es zahlreiche Sorten mit rotem Fruchtfleisch, von zartrosa bis tiefrot. Auch die Blätter, Blüten, Samen, Knospen und das Holz sind bei vielen Sorten intensiver gefärbt.
Rotfleischige Äpfel haben neben ihrer auffälligen Farbgebung eine weitere Besonderheit: Sie sind in der Regel säurebetont und daher für den Direktverzehr weniger geeignet. Nach jahrelanger Züchtung und Kreuzung verschiedener Sorten entwickelte das Bayerische Obstzentrum jedoch eine Sorte, die auch im Geschmack heutzutage überzeugen kann: „Baya Marisa“. Heutzutage gibt es auch noch weitere Sorten, die milder schmecken und die Züchtung neuer Sorten ist hier bei Weitem noch nicht abgeschlossen.
Wo kommt der rotfleischige Apfel her?
Der rotfleischige Apfel stammt ursprünglich aus Zentralasien, insbesondere aus Regionen wie Kasachstan, wo wilde Apfelarten mit rotem Fruchtfleisch schon seit Jahrhunderten wachsen. Diese Urformen wurden später mit europäischen Sorten gekreuzt, um die heute bekannten rotfleischigen Apfelsorten zu züchten. Heutzutage wird der rotfleischige Apfel in verschiedenen Ländern angebaut – unter anderem in der Schweiz, in Deutschland, Frankreich und Italien. In Deutschland gibt es vor allem in Süddeutschland und im Alten Land bei Hamburg Plantagen, die sich auf solche besonderen Sorten spezialisiert haben.
Was steckt im rotfleischigen Apfel?
Wie alle Äpfel, enthält auch der rotfleischige Apfel eine Menge Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, darunter Vitamin C, welches wichtig für das Immunsystem ist, den cholesterinsenkenden Stoff Pektin sowie Kalium. Die besondere Farbe des rotfleischigen Apfels entsteht durch natürliche Pflanzenstoffe, die Anthocyane. Im Gegensatz zu herkömmlichen Äpfeln sind diese nicht nur in der Schale zu finden, sondern auch im Fruchtfleisch. Anthocyane schützen Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen und sind auch für den menschlichen Körper sehr wertvoll. Sie können das Immunsystem unterstützen und können entzündungshemmend wirken.
Kalorien: 44 kcal
Fett: 0 g
Kohlenhydrate: 10 g
Eiweiß: 0,2 g
Ballaststoffe: 2,6 g
Anbau und Ernte von rotfleischigen Äpfeln
Hier erfährst du alles über den Anbau und die Ernte des rotfleischigen Apfels und ob du ihn auch im eigenen Garten anpflanzen kannst.
Wie werden rotfleischige Äpfel angebaut?
Die Bäume des rotfleischigen Apfels bevorzugen einen sonnigen Standort mit lockerer Erde. Die beliebte Sorte „Baya Marisa“ wird nur etwa zwei bis zweieinhalb Meter groß und ist daher auch für den heimischen Garten geeignet. Auch wenn „Baya Marisa“ als selbstbefruchtend gilt, kann das Pflanzen eines weiteren Apfelbaums in der Nähe als Befruchter den Ertrag deutlich erhöhen. Die Bäume sind recht robust und pflegeleicht. Sie sollten allerdings nicht in Regionen angebaut werden, in denen häufig Spätfrost auftritt, denn der Baum fängt bereits im April an zu blühen. Wie die Früchte sind auch die Blüten mit ihrem leuchtenden rosa bis roten Farbton ein optisches Highlight.
Wie werden rotfleischige Äpfel geerntet?
Die Ernte der rotfleischigen Äpfel erfolgt Ende September bis Oktober, wenn die Früchte ihren typischen, kräftigen Rotton erreicht haben. Somit zählen sie zu den Apfelsorten, die später reif sind. Bei rotfleischigen Äpfeln ist es besonders wichtig, mit der Ernte bis zur vollständigen Reife zu warten, da der Säuregrad ansonsten noch höher ist.
Einkauf und Lagerung des rotfleischigen Apfels
Du bist neugierig geworden auf die rundum roten Früchte? Hier verraten wir dir, wo du rotfleischige Äpfel kaufen kannst und was du bei der Lagerung beachten musst.
Wo findet man rotfleischige Äpfel?
Rotfleischige Äpfel sind in Deutschland noch nicht so bekannt und deshalb nicht überall zu bekommen. Mittlerweile findet man sie aber auf einigen Wochenmärkten und in Supermärkten mit großer Obst- und Gemüseabteilung. Wie bei herkömmlichen Äpfeln sollte man beim Kauf darauf achten, dass die Schale glatt und möglichst unversehrt ist und die Frucht sich fest anfühlt.
Wie sollten rotfleischige Äpfel gelagert werden?
Rotfleischige Äpfel sind unter den richtigen Bedingungen einige Monate haltbar. Dafür sollte ein kühler, dunkler Standort gewählt werden – allerdings nicht unter vier Grad Celcius. Übrigens werden rotfleischige Äpfel nach dem Aufschneiden langsamer braun. Das liegt an dem höheren Anthocyangehalt, der die Früchte vor Oxidation schützt.
Wie kann man rotfleischige Äpfel verwenden und zubereiten?
Die Verwendung rotfleischiger Äpfel hängt stark von der Sorte ab. Viele Exemplare sind nämlich extrem sauer und für den Direktverzehr kaum geeignet. Diese Sorten werden in der Regel zu Kompott, Gelee oder Apfelringen verarbeitet. Auch für Saft, Cider oder Apfelwein werden sie gerne verwendet, da die auffällige Farbe nach der Verarbeitung erhalten bleibt. Als Dekoration auf Kuchen oder Torten sorgen sie ebenfalls für einen tollen optischen Akzent.
Die neueren Sorten der rotfleischigen Äpfel wie „Baya Marisa“ oder „Redlove“ sind hingegen milder und schmecken auch pur oder im Obstsalat.
Leckere Rezepte zum Nachkochen
Mit seiner leuchtend roten Farbe und seinem frisch-aromatischen, leicht säuerlichen Geschmack, setzt der Apfel spannende Akzente. Entdecke jetzt die leckeren Rezept zum Nachkochen. Selbstverständlich können die Rezepte mit jeder Apfelsorte zubereitet werden.

