Whey Protein: Alles über das Power-Eiweiß erfahren
Whey Protein, auch Molkenprotein genannt, soll sowohl den Muskelaufbau als auch die Regeneration unterstützen. Es steckt in Lebensmitteln wie Ricotta oder ist als Nahrungsergänzungsmittel in Pulverform erhältlich. Doch was sind Whey Proteine eigentlich und für wen eignen sie sich?
Was sind eigentlich Whey Proteine?
Whey Proteine sind auch als Power-Eiweiß bekannt. Der Grund dafür: Von allen Eiweißen enthalten sie die größte Menge an essenziellen Aminosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Deshalb müssen sie über die Nahrung aufgenommen werden. Diese Art von Eiweiß soll besonders leicht verdaulich sein und gelangt daher über das Blut schnell in die Muskulatur. Whey Protein ist deswegen bei Sportlern sehr beliebt. Über die Zufuhr dieses Eiweißes versprechen sie sich eine schnellere Regeneration ihrer Muskeln und den rascheren Aufbau neuer Muskelgruppen.
Nährwerte von Whey Protein
Wer sportlich ist und Muskeln aufbauen möchte, benötigt eine ausreichende Zufuhr an Proteinen. Dafür eignet sich unter anderem auch Whey Protein. Welche Nährwerte das Molkenprotein mit sich bringt, siehst du hier. Je nach Produkt können sich diese jedoch unterscheiden.
Nährwerte | Pro 100 g |
Eiweiß | 72,2 g |
Fett | 7,5 g |
Kohlenhydrate | 9,1 g |
davon Zucker | 6,7 g |
Ballaststoffe | 0,8 g |
Kalorien | 394 kcal / 1.650 KJ |
Wie werden Whey Proteine hergestellt?
Es gibt drei verschiedene Arten von Whey Proteinen: Konzentrat, Isolat und Hydrosylat. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihres Proteingehalts, ihres Fett- sowie Kohlenhydratanteils und in der Herstellungsweise.
Hergestellt wird Whey Protein – also Molkenprotein – aus Milch. Bei der Produktion von Käse trennen sich die flüssige Molke und das feste Casein. Während letzteres zu Käse weiterverarbeitet wird, ist die flüssige Molke die Basis für Whey Proteine aller Art. In einem nächsten Schritt entziehen die Hersteller der Molke Wasser. Es entsteht Molkepulver. Dieses enthält neben Eiweiß auch große Mengen an Laktose und Kohlenhydraten. Mit Hilfe der Ultrafiltration extrahiert man daher gezielt das Protein aus dem Molkepulver. Nach anschließender Trocknung liegt der Proteingehalt des entstandenen Konzentrats bei etwa 80 Prozent.
Von Whey Isolat ist die Rede, wenn das Konzentrat ein zweites Mal gefiltert wird. Dadurch beträgt der Proteingehalt des entstandenen Produkts knapp 90 Prozent.
Hydrolysat bildet sich sowohl aus Konzentrat als auch Isolat und wird mit Hilfe von Enzymen aufgespalten. Die dabei entstehenden kurzen Peptidketten sollen besonders leicht verdaulich sein und daher schnell vom Körper aufgenommen werden können. Im Whey Hydrolysat stecken bis zu 96 Prozent Protein. Es schmeckt aber nicht besonders gut. Da es auch sehr teuer ist, kommt es nur selten zum Einsatz.
Für wen sind Whey Proteine geeignet?
Eiweiß beziehungsweise Protein ist ein wichtiger Nährstoff, den unser Körper braucht. Es wird aus sogenannten Aminosäuren gebildet, die sich in unzähligen Kombinationen zu Eiweißen verketten. Dabei entstehen stabile Gitter, die lebenswichtige Stoffe im Körper transportieren. Das ist wichtig für den Aufbau von Zellen, Muskeln, Haaren, Haut und Fingernägeln. Wer sportlich sehr aktiv ist, hat einen höheren Proteinbedarf als Freizeitsportler. Letztere können ihren täglichen Proteinbedarf üblicherweise über ihre normalen Mahlzeiten decken, indem sie eiweißreiche Lebensmittel wie mageres Fleisch oder Quark integrieren. Bei Frauen liegt der tägliche Eiweißbedarf etwa bei einem Gramm pro Kilogramm Körpergewicht, bei Männern ist er geringfügig höher.
Diejenigen, die sehr viel Sport treiben, benötigen mehr Eiweiß. Besonders nach einem harten Workout haben Sportler das Bedürfnis, ihre Reserven wieder aufzufüllen und greifen zu Proteinen in konzentrierter Form – beispielsweise dem Whey Protein. Das Molkenprotein enthält viel Eiweiß, aber auch Laktose. Damit ist Whey Protein nicht für jemanden geeignet, der unter einer Laktoseintoleranz leidet. Eine Alternative sind in diesem Fall Whey Isolate. Bei deren Herstellung kommen spezielle Filter zum Einsatz, die einerseits besonders viele Eiweiße aus der Molke herausfiltern und andererseits den Milchzuckeranteil reduzieren. Diese Whey Isolate haben meist einen höheren Proteingehalt von 90 bis 96 Prozent.
Welche Lebensmittel enthalten Whey Proteine?
Eine richtige Energiebombe ist der italienische Ricotta-Käse. Von allen natürlichen Lebensmitteln weist er die höchste Konzentration an Whey Protein auf. Da er zusätzlich jedoch sehr fettreich ist und Zucker enthält, sollten kalorienbewusste Esser ihn nicht im Übermaß genießen. In Hüttenkäse oder Quark steckt ebenfalls Whey Protein. Auch Joghurt zählt zu den Lebensmitteln mit einem sehr hohen Molkenproteinanteil. Zusätzlich bietet das Milchprodukt einen weiteren großen Vorteil: Seine probiotischen Bakterienkulturen unterstützen die Verdauung und können den Erhalt einer gesunden und ausgewogenen Darmflora fördern. Griechischer Joghurt ist die Joghurtsorte mit dem größten Anteil an Whey Protein.