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Stillratgeber: Alles über das Stillen

Stillen ist nicht nur wundervoll, sondern auch das Beste für dein Baby. So versorgst du es von Anfang an mit allen wichtigen Nährstoffen, die es für seine Entwicklung benötigt. Was du über das Stillen wissen musst, liest du in unserem Stillratgeber.

✔️ in Zusammenarbeit mit Judith Fuchs, Hebamme

Vorteile des Stillens

Warum das Stillen so wichtig ist

Viele schwangere Frauen beschäftigen sich schon früh mit dem Thema Stillen. Während einige Frauen aus gesundheitlichen Gründen nicht stillen können, pochen andere Mütter auf ihr Recht, selbst zu entscheiden, ob, wann und wie lange sie stillen. Sie berufen sich darauf, dass Muttermilchersatznahrung heutzutage eine sinnvolle und vergleichbare Alternative darstellt. 

Vorteile der Muttermilch

Allerdings hat das Stillen viele Vorteile, die nicht durch künstliche Ersatzprodukte aufholbar sind. Diese sind zum Beispiel:

  • Die Muttermilch ist förderlich für die Gesundheit des Kindes, versorgt es mit wichtigen Nährstoffen und erhöht seine Abwehrfähigkeit gegen Erreger. Dank der in ihr enthalten Antikörper trägt die Milch zum Aufbau des kindlichen Immunsystems bei und fördert die Abwehrkräfte. Somit ist dein Kind besser vor Infektionen oder auch Allergien geschützt.
  • Der Körper der Frau produziert die Muttermilch so, dass dein Sonnenschein in seinem jeweiligen Entwicklungsschritt genau die Nährstoffe erhält, die er braucht. 
  • Auch auf den Körper der Mutter hat das Stillen positive Einflüsse. Die Rückbildung der Gebärmutter wird unterstützt sowie das Risiko für Brustkrebs oder Osteoporose gesenkt. Außerdem erleichtert das Stillen, die überflüssigen Kilos nach der Schwangerschaft wieder zu verlieren.
  • Die Bindung zwischen Mutter und Kind wird gefördert. Das Stillen ist ein wichtiger Bestandteil des Kennenlernens.
Lasse dich bei der Entscheidung für oder gegen das Stillen nicht unter Druck setzen. Du solltest dich mit deiner Entscheidung wohlfühlen. In manchen Fällen kann oder möchte eine Mutter nicht stillen, dann können das Abpumpen von Muttermilch oder Muttermilchersatznahrung eine gute Alternative sein. Hebamme Judith Fuchs

Erstes Anlegen

Stillen von Anfang an

Wenn du dich für das Stillen entschieden hast, kommt direkt nach der Geburt mit dem ersten Anlegen ein ganz besonderer Moment auf dich zu. Es wird empfohlen, spätestens zwei Stunden nach der Geburt zum ersten Mal zu stillen. Das hat folgende Vorteile:

  • Das erste Stillen sorgt dafür, dass die Milchproduktion angeregt wird und die Milch fließt. Meist gelingt das Anlegen problemlos: Das Baby weiß reflexartig, was zu tun ist. Auch wenn es anfangs ein nicht sehr effektives Nuckeln ist, lernt dein Baby dadurch, kräftig zu saugen.
  • Ein frühzeitiges Anlegen kann verhindern, dass es zu einem geringen Milchfluss kommt. Dadurch beugst du späteren Stillproblemen und vorzeitigem Abstillen vor.
  • Direkt nach der Geburt ist geschultes Personal in Form von Hebammen oder Krankenschwestern vor Ort, die dir bei anfänglichen Schwierigkeiten mit Rat und Tat zur Seite stehen. 

Stillen im Alltag

Praktische Tipps für das Anlegen

Nachdem das erste Anlegen hinter dir liegt, wird Stillen schnell zu einem alltäglichen Bestandteil deines Lebens, zumindest für die nächsten Monate. 

Stillpositionen

Während du direkt nach der Geburt wahrscheinlich im Liegen oder halbaufrecht gestillt hast, können die nächsten Stilleinheiten variieren. Ob liegend, sitzend oder ganz anders – es gibt eine ganze Reihe von Stillpositionen. Die bekanntesten sind:

  • Seitenlage
  • Rückenlage
  • Wiegehaltung
  • Football-Griff
  • Kreuzgriff

Probiere aus, was für dich am besten funktioniert. Vielleicht ist es nachts für dich auf dem Rücken liegend mit deinem Baby auf der Brust oder auf dem Bauch am angenehmsten. Unterwegs solltest du auch sitzend stillen können.

Gleichzeitig können Aspekte wie ein Kaiserschnitt darauf Einfluss nehmen, welche Position sich eignet. Zudem kann es sein, dass ein Baby zu schwach ist oder Probleme mit dem Saugen hat, um genügend Milch zu bekommen – in diesem Fall ist ein Positionswechsel unter Umständen ebenfalls sinnvoll.

Nächtliches Stillen

Gerade in den ersten Monaten hat dein Sonnenschein mehrfach Hunger in der Nacht. Wichtig für dich und deinen Nachwuchs ist in diesen Momenten, dass es so ruhig und unkompliziert wie möglich abläuft. Entspannung sollte beim nächtlichen Stillen im Mittelpunkt stehen, schließlich dient es nicht nur der Nahrungszufuhr, sondern hat für das Kind auch einen Wohlfühlcharakter. Es fühlt sich geborgen und beschützt.

Damit auch das nächtliche Stillen für dich zu einer Routine wird, solltest du dir Gedanken über geeignete Stillpositionen machen. Auch wo dein Baby schläft, ist zu berücksichtigen. Ob im eigenen Zimmer, im Eltern-Schlafzimmer im Beistellbett oder im Elternbett – alle haben Vor- und Nachteile.  

Stillen in der Öffentlichkeit

Auch unterwegs hat dein kleiner Schatz Hunger. Doch manchmal ist das Stillen in der Öffentlichkeit eine Herausforderung. Zwar ist es in Deutschland nicht verboten, doch wegen unpassender Kommentare oder unangenehmer Blicke trauen sich manche Mütter nicht.

Informieren dich, ob es in Cafés oder Restaurants deiner Stadt Stillräume gibt. Alternativ können ein Stilltuch und die passende Kleidung wie eine Bluse mit Knopfleiste für ein diskretes Füttern hilfreich sein. 

Stillen von Zwillingen

Informiere dich ausführlich über das Stillen von Zwillingen oder Mehrlingen: Welche Stillpositionen eignen sich? Wie lege ich die Kinder am besten an?

Natürlich stehen dir auch bei Mehrlingen Hebammen oder Krankenhausmitarbeiter mit Tipps und Hilfestellung zur Seite. Zum Beispiel, um mit dir das Anlegen von zwei Babys gleichzeitig zu üben. Dein Körper produziert auch für Mehrlinge genügend Milch. 

Tipps für Papas

Auch wenn das Brustgeben ein sehr intimer Moment zwischen Mutter und Kind ist, kann Papa beim Stillen helfen. Männer können ihre Partnerin unterstützen, indem sie ihr das Stillen so angenehm wie möglich machen und währenddessen beispielsweise Getränke und Essen reichen. Der Vater kann auch beim Bäuerchenmachen helfen oder das Baby ins Bett bringen. Das ermöglicht ihm wertvolle Bonding-Zeit mit seinem Nachwuchs. 


Stillprobleme

Wenn das Stillen zur Herausforderung wird

Die Ursachen für Schwierigkeiten beim Stillen sind individuell, aber völlig normal. Fast alle Mütter erleben Unsicherheiten, Sorgen oder Frust. Einige Frauen produzieren zu wenig Milch, bei anderen tritt ein Milchstau auf und die Brustwarzen sind gereizt, wund oder entzündet. Wenn das Baby unruhig oder müde ist, zappelt oder schreit es beim Stillen.

Bei Stillproblemen steht dir deine Hebamme oder eine ausgebildete Stillberaterin zur Seite. Je nach Ursache der Schwierigkeiten gibt es unterschiedliche Maßnahmen, die du ergreifen kannst. So kann bei wunden Brustwarzen neben dem Auftragen einer Kochsalzlösung beispielsweise auch eine veränderte Anlegetechnik Linderung verschaffen. Bei Milchstau hilft der Wechsel der Stillposition oder das Auflegen von Wärmekissen. 

Still-Mythen

Stillen ist wundervoll und wichtig. Schade, dass sich hartnäckige Still-Mythen halten wie beispielsweise die Behauptungen, dass große Brüste besser zum Stillen geeignet sind oder zu häufiges nächtliches Stillen Karies fördert. Gemeinsam mit unserer Hebamme Judith räumen wir mit bekannten Still-Mythen auf und erklären, was tatsächlich stimmt. 


Ernährung in der Stillzeit

Gesund und ausgewogen

Hättest du gewusst, dass deine Ernährung in der Stillzeit durch die Muttermilch auch Auswirkungen auf dein Baby hat? Was du zu dir nimmst, ist auch relevant für dein Baby. Daher solltest du unter allen Umständen einen Nährstoffmangel vermeiden. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung hilft dabei. Greife zu Lebensmitteln mit vielen Nährstoffen wie Vitaminen, Proteine und Mineralstoffe. Viel Obst, aber auch Fisch mit Omega-3-Fettsäuren sollten auf deinem Speiseplan stehen. Mit Vollkornprodukten kannst du dafür sorgen, genügend Kohlenhydrate zu bekommen.


Abstillen

Darauf solltest du achten

Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem du nicht mehr stillen willst oder kannst. Der Übergang sollte so problemlos wie möglich vonstattengehen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, bis zum sechsten Monat ausschließlich und sogar bis zum zweiten Lebensjahr begleitend zu stillen. Der richtige Augenblick für das Abstillen ist aber auch von der persönlichen Situation abhängig. Auch das Baby kann anzeigen, dass es bereit für das Abstillen ist, zum Beispiel wenn es sich beim Trinken schnell ablenken lässt oder nur noch kurz saugt. Je nachdem, ob du vor oder nach dem sechsten Monat abstillst, ist das Vorgehen unterschiedlich. Wichtig ist, dass du schrittweise umstellst. 


Über Judith Fuchs

Hebamme

Portrait: Judith Fuchs

Judith Fuchs begleitet als Hebamme Geburten im Kreißsaal. Sie steht Frauen und ihren Familien während der Schwangerschaft, des Wochenbetts und der Stillzeit unterstützend zur Seite. Eine respektvolle, individuelle und interventionsarme Betreuung sind ihr dabei ein Herzensanliegen. In unseren FamilienMomenten klärt sie als Expertin über alle Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit auf. Judith Fuchs hat eine Tochter.


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