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Wir klären auf: Ernährungsmythen beim Baby

Wenn dein Baby auf der Welt ist, wirst du mit allerhand Tipps für dessen Ernährung konfrontiert. An welchem Mythos tatsächlich etwas dran ist und was Irrglaube ist, klären wir in diesem FamilienMoment auf. 

✔️ in Zusammenarbeit mit Dr. Alexa Iwan, Ernährungswissenschaftlerin

Wahr oder falsch

Was sind Ernährungsmythen?

Als Elternteil achtest du auf eine ausgewogene Ernährung für dein Baby. Allerdings kursieren viele Mythen rund um das Thema, einige davon stellen wir in diesem FamilienMoment vor. Solltest du verunsichert sein, lohnt es sich, das Gespräch mit dem Kinderarzt zu suchen. Tipps für eine ausgewogene Ernährung im ersten Lebensjahr findest du in unserem Ernährungsratgeber für Babys.


Destilliertes Wasser

Destilliertes Wasser ist gefährlich für Babys

Das stimmt nicht ganz. Man dachte lange, dass Wasser im destillierten Zustand dazu führt, dass Körperzellen platzen. Dabei ging man von einer physikalischen Reaktion aus: In jeder Körperzelle befinden sich Mineralien – im destillierten Wasser hingegen nicht. Der Mythos: Der Körper versucht, diesen Konzentrationsunterschied auszugleichen, indem die Zellen so lange Wasser aufnehmen, bis sie platzen. Wir können aber Entwarnung geben: Das stimmt zwar für Versuche im Labor, aber nicht im realen Leben, denn im Magen wird die destillierte Flüssigkeit durch Nahrungsbestandteile mit Salzen und Mineralien angereichert.

Nährstoffmangel ist die Folge

Richtig ist aber, dass destilliertes Wasser keinerlei Salze und Mineralien enthält. Diese sind jedoch für unseren Körper sehr wichtig. Wer es also nur destilliert trinkt, bekommt dadurch eventuell einen Nährstoffmangel, der gesundheitliche Probleme zur Folge haben kann. Auch weil das ionenfreie Wasser, wenn man nicht gleichzeitig etwas isst, den Körperzellen Kalium und Natrium entzieht. Bei Kindern geht das deutlich schneller als bei Erwachsenen.

Deshalb gilt: Du solltest deinem Baby kein destilliertes Wasser zum Trinken geben und auch keine Babynahrung damit anrühren. Destilliertes Wasser ist nicht das Gleiche wie abgekochtes! Letzteres ist unbedenklich für Kinder und Babys und wird sogar empfohlen. 


Ungesalzene Speisen

Babys sollten nur ungesalzene Speisen bekommen

Das stimmt. Wenn dein Baby gesalzene Speisen isst, kann das zu einem erhöhten Blutdruck führen, der langfristig nachweisbar ist. Außerdem neigen Kinder, die salzhaltige Nahrung zu sich nehmen, eher dazu, mehr zu essen und zu trinken. Finden sich fettige Speisen und kohlenhydratreiche Getränke auf dem Speiseplan, erhöht sich das Risiko für Übergewicht. 

Salz zieht Wasser aus den Körperzellen

Der Hauptgrund, warum du Babybrei nicht salzen solltest, ist, dass Salz über die Nieren wieder ausgeschieden werden muss. Diese sind in den ersten sechs Lebensjahren noch nicht ausgereift, deshalb können sie größere Salzmengen nicht verkraften. Die Folge ist, dass das Salz im Blut verbleibt und dort Wasser aus den Körperzellen anzieht. Dies ist vor allem für das Gehirn gefährlich.

Solange du stillst, ist die Versorgung deines Babys tatsächlich ausreichend gedeckt, denn Muttermilch enthält einen geringen Anteil an Salz und generell alles, was dein Baby in der ersten Zeit benötigt. Beginnst du mit der Beikost, so enthält auch diese von Natur aus Salz. Es ist zwar so wenig, dass wir es gar nicht mehr schmecken können, aber in Gemüse, Getreide und Fleisch ist Salz enthalten. 

Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)

Während Babys unter einem Jahr laut der DGE nicht mehr als ein Gramm pro Tag zu sich nehmen sollten, sind es im Alter zwischen ein und drei Jahren schon zwei Gramm pro Tag. Zum Vergleich: Erwachsene sollten maximal sechs Gramm zu sich nehmen. Verwende dabei am besten jodiertes Salz, welches mit Folsäure und Fluorid angereichert ist. Bedenke außerdem, dass dein Kind, wenn es älter wird, auch fertige Speisen oder Snacks isst, die bereits gesalzen sind. Je weniger Salz du daher bei der Zubereitung der Mahlzeiten verwendest, desto besser.


Start der Beikost

Babys müssen spätestens im siebten Monat anfangen, Brei zu essen

Das ist richtig. Spätestens ab dem siebten Monat solltest du langsam mit Beikost beginnen, da dein Baby ab diesem Zeitpunkt mehr Nährstoffe benötigt. Es ist aber dennoch wichtig, dass dein Nachwuchs den Start mitbestimmt.

In den ersten Monaten benötigt dein Baby nur Muttermilch beziehungsweise Pre-Milch. Ab Ende des vierten Monats könntest du bereits mit Beikost starten. Allerdings ist nicht jedes Baby zu dem Zeitpunkt schon dafür bereit. Auch die WHO spricht sich für ausschließliches Stillen in den ersten sechs Lebensmonaten aus. 

Jedes Kind ist anders

Du wirst schnell merken, ob dein Kind gerne probieren möchte, was du isst. Meist fangen Kinder mit älteren Geschwistern etwas früher an zu essen, da sie Bruder oder Schwester nacheifern.

Lass dir bei der Einführung Zeit und gehe Schritt für Schritt vor: Nach der Einführung des Gemüsebreis zum Mittag, folgt der Getreidebrei zum Abend oder der Obstbrei zum Nachmittag. Ein Beikostplan kann dabei eine tolle Unterstützung sein. 


Eisenmangel

Gestillte Kinder haben häufig einen Eisenmangel

Das lässt sich nicht eindeutig beantworten. Wichtig ist, zwischen dem Voll- und dem Teilstillen zu unterscheiden. Bei Ersterem erhält dein Baby ausschließlich Muttermilch. Vollgestillt werden Säuglinge in der Regel während der ersten vier bis sechs Lebensmonate. Danach beginnt die Phase des Teilstillens: einzelne Muttermilchmahlzeiten werden jetzt durch Brei ersetzt. Ergänzend bekommt das Baby aber weiterhin Muttermilch. Es wird also zum Teil gestillt und zum Teil mit anderer Nahrung gefüttert. 

Muttermilch als Eisenlieferant

Muttermilch bietet in den ersten Monaten alle wichtigen Nährstoffe, die dein Baby zum Heranwachsen benötigt. Sie stärkt das Immunsystem und trägt zu einer gesunden Entwicklung bei. Wenn die stillende Mutter genügend Eisen mit der Nahrung aufnimmt oder den Mineralstoff unter ärztlicher Aufsicht supplementiert, ist die Versorgung für vollgestillte Säuglinge während der ersten sechs Lebensmonate ausreichend. Sie haben zusätzlich eine angeborene Eisenreserve.

Auch langfristig birgt das Stillen gesundheitliche Vorteile für dein Kind, zum Beispiel ein geringeres Risiko für Übergewicht und Diabetes Typ 2. Es ist also grundsätzlich sehr gesund. Alternativ gibt es viele Ersatzprodukte, die optimal auf die Bedürfnisse deines Babys abgestimmt sind.

Bedarf an Eisen steigt mit Lebensalter

Die eigentliche Problematik liegt darin, dass der Nährstoffbedarf des Säuglings mit zunehmendem Alter und Gewicht ansteigt. Diesen erhöhten Bedarf kann die Muttermilch allein auf Dauer nicht decken – und das gilt nicht nur für Eisen. Damit es nun nicht zu einer Nährstoffunterversorgung kommt, braucht der Säugling weitere Lebensmittel, aus welchen er seine Nährstoffe beziehen kann.


Honig

Babys sollten keinen Honig essen

Das stimmt. Vor Vollendung des ersten Lebensjahres sollte dein Kind keinen Honig zu sich nehmen. Da Honig ein Naturprodukt ist, kann er verunreinigt sein – und zwar mit den Sporen eines Bakteriums namens Clostridium botulinum. Wenn diese Bakteriensporen in den Darm eines Säuglings gelangen, der noch keine ausgereifte Darmflora besitzt, können sie ein Gift produzieren, das den sogenannten Säuglingsbotulismus auslöst. Diese Krankheit ist selten, kann aber lebensgefährlich sein. Erst nach Vollendung des zwölften. Lebensmonats bietet das bis dahin vollständig ausgebildete Darmmikrobiom einen Schutz gegen die Krankheitserreger.

Vorsicht bei Fertigprodukten

Auch wenn das Bakterium hitzeempfindlich ist, reicht es nicht, den Honig im Kochtopf zu erhitzen. Entsprechende Temperaturen werden nur bei industrieller Verwendung sichergestellt. Deshalb gelten Kekse und Fertigbreie im Allgemeinen als unbedenklich. Zur Sicherheit solltest du in den ersten zwölf Lebensmonaten jedoch honighaltige Fertigsnacks vermeiden. 

Keine Übertragung über die Muttermilch

Solltest du stillen, ist Honig für dich als Mutter unbedenklich, denn selbst wenn die verzehrte Portion das Bakterium Clostridium botulinum enthalten sollte, werden die Keime im Körper der Mutter abgetötet und nicht über die Muttermilch übertragen. Auf keinen Fall solltest du jedoch deine schmerzende Brustwarzen mit Honig einreiben.

Ab einem Jahr in der Regel unbedenklich

Ab einem Alter von einem Jahr kannst du, sofern sich die Darmflora gut aufgebaut hat, normalerweise damit beginnen, deinem Kind etwas Honig zu geben. Denn ab diesem Zeitpunkt kann das Bakterium dem kleinen Körper in der Regel nichts mehr anhaben. Aber Achtung: Trotz seiner wertvollen Inhaltsstoffe ist zu viel Honig ungesund für deinen Nachwuchs, da er hauptsächlich aus Zucker besteht. 


Nicht jeder Mythos über Kinderernährung hält der objektiven Überprüfung stand. Lass dich deshalb nicht verrückt machen, habe aber immer im Hinterkopf, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind – auch beim Essen nicht. Du brauchst als Mutter deshalb nicht übervorsichtig zu sein, solltest aber in den ersten zwei Lebensjahren besondere Sorgfalt walten lassen. Wenn du unsicher bist, informiere dich oder frage deinen Kinderarzt. Ernährungsexpertin Dr. Alexa Iwan

Über Dr. Alexa Iwan

Ernährungsexpertin

Portrait: Dr. Alexa Iwan

Dr. Alexa Iwan ist Ernährungswissenschaftlerin. Die erfahrene Expertin hat schon viele Menschen bei der Ernährungsumstellung begleitet. Die gesunde und bewusste Ernährung für die ganze Familie liegt ihr besonders am Herzen. In der Kolumne Die Besseresserin, der Videoserie Alexa coacht und in unseren FamilienMomenten zeigt sie, welche positive Wirkung bewusstes Essen haben kann. Ihre kreativen Rezepte stehen für eine leckere und ausgewogene Küche.


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