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34. und 35. SSW: Entwicklung, Größe, Gewicht, Symptome

Herzlichen Glückwunsch, mit der 34. Schwangerschaftswoche hast du den neunten Monat erreicht. Der Countdown läuft, denn es sind nur noch sechs Wochen bis zur Geburt! Mit welchen Symptomen du rechnen musst und was es in den letzten Wochen zu beachten gilt, verraten wir dir in unserem FamilienMoment.

✔️ in Zusammenarbeit mit Judith Fuchs, Hebamme

Entwicklung des Babys

Die Lungenentwicklung ist im neunten Monat abgeschlossen

Das Schöne ist: Ab der 34. Schwangerschaftswoche ist eine Frühgeburt kein Problem mehr. Dem gesunden Leben steht nahezu nichts mehr im Wege und in vielen Fällen wäre ein Frühchen ohne spezielle medizinische Hilfe lebensfähig. Die Lungenentwicklung ist im neunten Monat vollständig abgeschlossen, einzig einige Ausprägungen an dem Gehirn und den inneren Organen folgen noch in den letzten sechs Schwangerschaftswochen.

Auch die Entwicklung der Fingernägel ist beendet. Das Kind kann sich theoretisch selbst kratzen. Die Zehennägel brauchen in ihrer Entwicklung etwas länger. Der Hörsinn deines Kleinen wird zunehmend feiner und dein Baby versteht, was gesagt wird.

Falls du einen Jungen erwartest, beginnt bei ihm die Verlagerung der Hoden in den Hodensack. Bei einem Frühchen kann es mitunter vorkommen, dass die Hoden noch nicht gewandert sind. Diese Wanderung kann sich bis zum Ende des ersten Lebensjahres ziehen. Erst, wenn es bis dahin nicht passiert ist, sollte der sogenannte „Hodenhochstand“ behandelt werden.

Zu beachten gilt, dass der Kalziumbedarf deines Babys in dieser Zeit sogar höher als der Bedarf der Mutter ist. Eine kalziumreiche Ernährung, beispielsweise durch Milcherzeugnisse, wird empfohlen, um die Knochen zu stärken.

Größe und Gewicht

In der 34. und 35. Schwangerschaftswoche ist dein Baby zwischen 43 und 46 Zentimeter groß und wiegt zwischen 2.100 und 2.300 Gramm, das ist in etwa so viel wie eine Honigmelone.


Körper der Schwangeren

Die „Linea Negra” bildet sich bei vielen Frauen

Siehst du deine Füße noch? In den letzten Wochen wird dein Baby noch weiter zunehmen. Das bekommst auch du zu spüren: Dein Bauch wächst weiter, wird kugelrund, spannt zunehmend und der Nabel wölbt sich nach außen. Nach der Geburt wird er sich von allein wieder zurückbilden. Außerdem kann sich jetzt die sogenannte „Linea Negra“, eine dunkle Pigmentierung, die vom Bauchnabel bis zum Schambein reicht, bilden.

Dein Baby ist weiter hochgewandert und kann mitunter gegen Rippen, Zwerchfell und Magen drücken, was wiederum zu geringerem Appetit führen kann.

Auch Senkwehen können bereits auftreten. Diese äußern sich im unteren Rücken und sind ähnlich schmerzhaft wie Menstruationsbeschwerden. Treten diese Schmerzen in der 34. und 35. Schwangerschaftswoche regelmäßig über einen längeren Zeitraum auf oder sind sehr schmerzhaft, sollte sicherheitshalber der Arzt aufgesucht werden.


Häufige Symptome

Beckenschwäche, Schlafmangel und Wadenkrämpfe

In der 34. und 35. Schwangerschaftswoche können einige Symptome auftreten. Für den richtigen Umgang damit haben wir dir ein paar Tipps zusammengestellt:

  • Beckenschwäche: Die Lockerung der Bänder um die Schambeinfuge führt zu einem unangenehmen Gefühl im Bereich des Schambeins. Dieses kann sich in einem Kribbeln oder Taubheitsgefühl äußern und sogar in Beine und Rücken ziehen. 
  • Hämorrhoiden: Hämorrhoiden sind eine Ausdehnung der Gefäße im unteren Darm und im Bereich des Afters. Leidest du oft unter Verstopfung und drückt das Baby zusätzlich mit seinem Gewicht auf deine Organe, kann dies zu einem unangenehmen Jucken und Brennen im Bereich des Afters führen. Eine Linderung bringen Salben, Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme.
  • Schlafmangel: Auch in den Schwangerschaftswochen 34 und 35 haben viele werdende Mamas Probleme, gut zu schlafen. Zum einen können die Schlafprobleme durch verstärkten Harndrang und Sodbrennen ausgelöst werden. Zum anderen kann es beim Schlafen auf dem Rücken dazu kommen, dass das Blut daran gehindert wird, zum Herzen zurückzufließen. Dies wiederum führt zu Atemnot, Übelkeit und Kreislaufproblemen. Sollten dich diese Symptome beschäftigen, wird geraten, auf der Seite zu schlafen. Ein Still- oder Seitenschläferkissen verspricht zusätzlichen Komfort.
  • Wadenkrämpfe: Da Magnesium während der Schwangerschaft mehr als sonst ausgeschieden wird, kann es bei Schwangeren zu Mangelerscheinungen kommen. Diese führen zu Wadenkrämpfen. Sprich über die zusätzliche Einnahme von entsprechenden Präparaten mit deinem Arzt.  
Hämorrhoiden gehören zu den unschönen Nebenerscheinungen einer Schwangerschaft. Mein Tipp: Ein Umschlag aus Quark kann Linderung verschaffen. Hebamme Judith Fuchs

Arzttermine

Höre auf deinen Körper

Neben den üblichen Vorsorgeterminen stehen in der 34. und 35. Schwangerschaftswoche keine besonderen Arzttermine an. Du solltest jedoch aufmerksam auf deinen Körper hören. Suche deinen Arzt auf, falls du das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt.


Was du beachten solltest

Der Mutterschutz beginnt

Was du im neunten Schwangerschaftsmonat beachten solltest, findest du hier:

  • Die 34. und 35. Schwangerschaftswoche eignet sich, um mit Dammmassagen zu beginnen: Massagen mit mildem, naturbelassenem Öl machen den Damm dehnungsfähiger und können einem Dammriss bei der Geburt vorbeugen. 
  • Im neunten Monat beginnt üblicherweise der Mutterschutz: Es ist Zeit, sich langsam auf die Geburt vorzubereiten. Deinen Mutterpass und deine Krankenkassenkarte solltest du immer griffbereit haben, falls die Geburt doch früher als erwartet losgeht. Packe deine Kliniktasche, organisiere eine Babyparty oder tanke einfach Energie für das, was kommt.

Häufige Fragen

Ab wann treten Wehen auf?

In den Schwangerschaftswochen 34 und 35 beschäftigen viele Frauen diese Fragen:

  • Gibt es in der 34. und 35. Schwangerschaftswoche noch Risiken bei einer Geburt? Bereits in der 34. Schwangerschaftswoche sind die Organe deines kleinen Sonnenscheins so weit ausgebildet, dass sie alle lebenswichtigen Funktionen leisten können. Ab der 35. Woche wird in der Regel von ärztlicher Seite nichts mehr unternommen, um eine Geburt hinauszuzögern. Die Risiken sind zu diesem Zeitpunkt sehr gering.
  • Ist es normal, dass sich das Baby nur noch selten bewegt? Etwa ab der 32. Woche bis zum Ende der Schwangerschaft kann es durchaus sein, dass die Bewegungen seltener werden. Dein kleiner Schatz hat immer weniger Platz, um sich ausgiebig zu bewegen. Das ist kein Grund zur Sorge.
  • Das Baby hat sich noch nicht gedreht – was kann man tun? Bis zur 34. Schwangerschaftswoche kann eine spontane Drehung des Kleinen abgewartet werden. Bleibt dein Kind auch danach in Beckenendlage, ist die 34. oder 35. Woche der ideale Zeitpunkt, um es sanft zum Umdrehen zu animieren. Hebammen kennen dafür meist gute Methoden wie zum Beispiel bestimmte Yoga-Übungen.

Ausblick

Was kommt auf dich zu?

Du befindest dich auf der Zielgeraden. Dies bedeutet auch, dass jetzt die Zeit kommt, in der du dich intensiv auf die Geburt vorbereiten solltest. Mache dich mit Symptomen vertraut und schreibe gerne auf, wie du dir den Ablauf der Geburt vorstellst. Teile diese Gedanken mit deiner Hebamme oder deinem Partner – so können sie dir bei der Geburt bestmöglich zur Seite stehen.


Über Judith Fuchs

Hebamme

Portrait: Judith Fuchs

Judith Fuchs begleitet als Hebamme Schwangere und ihre Familien während der Schwangerschaft und der Geburt im Geburtshaus sowie zu Hause. Sie steht ihnen außerdem während des Wochenbetts und der Stillzeit unterstützend zur Seite. Eine respektvolle, individuelle und interventionsarme Betreuung sind ihr dabei ein Herzensanliegen. In unseren FamilienMomenten klärt sie als Expertin über alle Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit auf. Judith Fuchs hat selbst zwei Kinder.


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