Kresse: klasse Nährstofflieferant
Die Kresse ist eine Pflanze aus der Familie der Kreuzblütengewächse. Sie ist ein kleines, aber kraftvolles Kraut, das in vielen Küchen weltweit geschätzt wird. Mit ihrem würzigen Geschmack und den zahlreichen Nährstoffen ist sie eine Bereicherung für viele Gerichte. Die einfache Anzucht von Kresse macht sie zudem zu einem beliebten Lebensmittel für den heimischen Garten.
Diese besonderen Eigenschaften hat Kresse
Kresse leitet sich vom althochdeutschen Wort „cresso“ ab, was scharf bedeutet. Diese Eigenschaft spiegelt sich auch in ihrem Geschmack wieder: Kresse kann nämlich bitter, säuerlich oder scharf schmecken und wird daher meist als Würzkraut zur Veredelung oder Garnierung von Speisen in der Küche verwendet. Es gibt verschiedene Arten von Kresse wie zum Beispiel Brunnenkresse oder Gartenkresse. Geschmacklich sind diese vergleichbar, Brunnenkresse gilt allerdings mit einem leicht scharfen, erfrischenden Geschmack als etwas aromatischer. Dieser wird durch das Senfölglykosid Gluconasturtiin verursacht. Senfölglykoside sind chemische Verbindungen, die als sekundäre Pflanzenstoffe Gemüsearten wie Senf oder Rettich einen bitteren, säuerlichen oder scharfen Geschmack verleihen.
Welche Kresse-Sorten gibt es?
Es gibt zahlreiche Sorten von Kresse. Alle zeichnen sich durch ihren würzigen Geschmack aus und sind essbar. Hier ein Überblick über die beliebtesten und bekanntesten Vertreter der scharfen Kreuzblütlerfamilie (Brassicaceae).
Gartenkresse
Gartenkresse (Lepidium sativum) ist die Variante, an die wir denken, wenn von Kresse die Rede ist. Schnell keimende, rotbraune Samen und grüne, würzig-scharfe Sprossen. Zu kaufen gibt es sie in den typischen kleinen Papierkästchen, man kann die Gartenkresse aber auch problemlos selber ziehen. Wie der Name vermuten lässt, gedeiht Gartenkresse auch im Garten wunderbar – am liebsten auf nährstoffreichem Boden.
Brunnenkresse
Brunnenkresse (Nasturtium) ist auch unter den Namen Teich- oder Wasserkresse bekannt – das liegt nahe, da es sich tatsächlich um eine Wasserpflanze handelt. Es gibt verschiedene Arten von Brunnenkresse, alle sind bei uns heimisch und zeichnen sich durch ihren typischen, würzig-scharfen Geschmack aus.
Kapuzinerkresse
Kapuzinerkresse (Tropaeolum) ist für ihre leuchtenden Blüten bekannt: Mit strahlendem Gelb, Rot und Orange sind sie nicht nur optisch ein Highlight in Salaten und auf anderen Gerichten. Auch geschmacklich überzeugt die würzige Kapuzinerkresse – deren Teile übrigens alle essbar sind.
Winterkresse
Winterkresse (Barbarea vulgaris) ist ein winterhartes, robustes Wintergemüse. Sie wird auch Echtes Barbarakraut oder Barbarakresse genannt. Die kleinen, scharfen und kohlartigen Blätter liefern uns, passend zur Winterzeit, eine ordentliche Portion Vitamine.
Behaarte Schaumkresse
Behaarte Schaumkresse (Cardamine hirsuta) ist eine Verwandte des schönen Wiesenschaumkrauts. Bei uns ist sie ziemlich verbreitet, wächst in Gärten, Parkanlagen und an Weinhängen.
Bioland Kresse
Nicht nur zu Ostern eine beliebte Ergänzung zum Frühstück: Kresse mit ihrer würzigen Schärfe passt hervorragend aufs Butterbrot und zu Milchprodukten wie Quark und Joghurt. Die kalorienarmen Microgreens machen sich aber auch als Topping für Bowls, Rührei und Co bestens. Wer Kresse nicht selbst zieht, kann die bewährten Papierkästchen mit frischer Kresse kaufen. Diese gibt es auch in Bioland-Qualität. Die Bioland Kresse wird unter kontrollierten Bedingungen gezogen und kommt ganz ohne Pestizide und Dünger aus. Wer frische Kresse zu Hause hat, hat jederzeit ein natürliches Würzmittel zur Hand, mit dem sich viele Gerichte im Handumdrehen optisch und geschmacklich aufs nächste Level heben lassen.
Wo kommt Kresse ursprünglich her?
Man vermutet, dass die Gartenkresse ursprünglich aus West- und Zentralasien stammt und sich schon zur Zeit der Römer in Europa verbreitet haben soll. In Deutschland hat die Kresse schon lange Tradition als Würz- und Heilpflanze. Karl der Große soll den Anbau von Kresse befohlen haben – und in Ägypten war Kresse eine Grabbeigabe. Mit dem Trend um Mikrogrün wurde der Kresse in den letzten Jahren besonders viel Aufmerksamkeit zuteil – zu Recht!
Wann hat Kresse Saison?
- Gartenkresse: Die beliebte Gartenkresse ist das ganze Jahr über erhältlich. Du kannst sie sowohl im Winter als auch im Sommer selbst auf der Fensterbank anbauen.
- Brunnenkresse: Traditionelles Frühjahrsgemüse, das von März bis Mai geerntet wird. Aber auch nach der Blüte, etwa ab September, sind Stängel und Blätter wieder schmackhaft.
- Kapuzinerkresse: Die bei uns einjährigen Pflanzen stammen ursprünglich aus Mittel- und Südamerika und sind nicht frosthart. Kapuzinerkressen werden jedes Jahr aufs Neue aus Samen gezogen, im Sommer können die Blüten geerntet werden.
- Winterkresse: Eigentlich kann Winterkresse das ganze Jahr über geerntet werden. Während ihrer Blütezeit haben die Blätter der zweijährigen Pflanzen jedoch einen etwas bitteren Geschmack.
- Behaarte Schaumkresse: Die kleinen Blättchen schmecken am besten im Frühjahr, etwa Anfang bis Mitte April.
Wozu kann Kresse verwendet werden und wie wird sie gelagert?
Microgreens sind ein absoluter Food-Trend – kein Wunder, denn Kresse und Co schmecken nicht nur toll und liefern wertvolle Nährstoffe. Auch was die Ästhetik von Essen angeht, macht das natürliche Würzmittel ziemlich was her. Frisch als Topping über ein Gericht gestreut, wird aus langweiligem Rührei ein optisches Highlight. Auch auf einem Smoothie sieht Kresse toll aus und sogar ein simples Butterbrot wird durch die Microgreens aufgewertet.
Wie isst man Kresse richtig?
Kresse sollte immer frisch geerntet und gegessen werden. So schmeckt sie am besten und bietet die volle Nährstoffdichte. Ob du sie auf Brot, zu Eiern, als Ergänzung zu Fischgerichten, in Salaten oder in Dips genießt, bleibt dir überlassen. Sogar als überraschendes Topping zu Erdbeeren schmeckt Kresse prima. Probiere es einfach aus!
Kann man Kresse roh essen?
Unbedingt! Man kann nicht nur, man sollte sogar. Denn die Nährstoffe und der Geschmack würden beim Kochen verloren gehen, ebenso ihr frisches Aussehen. Also: Kresse immer als letzten Schritt über das Gericht streuen.
Wann darf man Kresse nicht mehr essen?
Wenn Kresse anfängt zu schimmeln oder matschig wird, sollte sie nicht mehr verzehrt werden. Das passiert vor allem, wenn sie zu viel Feuchtigkeit abbekommt.
Soll man Kresse waschen?
Selbstgezogene Kresse musst du nicht waschen. Kresse aus dem Supermarkt kannst du unter fließendem Wasser einmal abspülen, am besten erst direkt vor dem Verzehr. Dabei musst du jedoch äußerst vorsichtig vorgehen, da die zarten Blättchen schnell kaputt gehen.
So sollte Kresse gelagert werden.
Kresse lässt sich nicht lange lagern, weil sie an sehr feuchte Bedingungen gewöhnt ist und schnell austrocknet. Bei Zimmertemperatur hält sie sich nur etwa einen Tag. Im Kühlschrank kann sie bei einer Temperatur zwischen drei und fünf Grad, verpackt oder in Folie eingeschweißt, bis zu einer Woche aufbewahrt werden. Verarbeitung und Verzehr sollten daher schnell erfolgen, um keine Geschmacks- und Qualitätseinbußen hinnehmen zu müssen.
Das steckt in Kresse
Kresse ist ein nährstoffreiches Lebensmittel. Neben Vitamin C, welches unser Körper unter anderem für ein starkes Immunsystem sowie den Aufbau von Bindegewebe und Knochen benötigt, enthält sie auch Kalium, Kalzium und Eisen in beachtlichen Mengen. In der Gartenkresse sind ebenfalls verschiedene B-Vitamine enthalten – unter anderem B9, also Folsäure. Diese ist essenziell für den Erhalt unserer Zellen sowie für unseren Eisen-Stoffwechsel. Da man normalerweise Kresse in relativ geringen Mengen zu sich nimmt, genügt sie nicht, um den Tagesbedarf zu decken – trotz hohem Nährstoffgehalt. Dennoch ist Kresse eine sinnvolle Ergänzung, die auch täglich auf dem Speiseplan stehen darf.
kcal: 22 kcal
Kohlenhydrate: 0.4 g
Eiweiß: 1.2 g
Fett: 1 g
Vitamin A: 0 µg
Vitamin B1: 0.16 mg
Vitamin B2: 0.06 mg
Vitamin B6: 0.23 mg
Vitamin B9: 0.11 mg
Vitamin C: 62 mg
Vitamin E: 1.5 mg
Kalzium: 170 mg
Eisen: 2.2 mg
Kalium: 230 mg
Magnesium: 15 mg
Natrium: 49 mg
Ist Kresse gesund?
Kresse steckt also voller Vitamine und Mineralstoffe – und was noch? Die Senfölglykoside in Kresse sind nicht nur für deren Schärfe verantwortlich, sie sind auch einer der Gründe, warum Kresse so wertvoll ist: Senföle wirken nachweislich antibiotisch, antiviral und antimikrobiell, können also Keimen und Krankheitserregern den Kampf ansagen. Kresse ist außerdem kalorienarm und leicht verdaulich, sie bekommt in der Regel selbst Menschen mit empfindlichem Magen.